Kürbis, Holz & Grusellicht: So baust du Halloween-Deko, die wirklich was kann
Mal ganz ehrlich: Schluss mit dem Deko-Frust!
Jedes Jahr im Oktober ist es dasselbe Spiel in meiner Werkstatt. Neben den normalen Holz-Projekten kommen auf einmal ganz andere Fragen auf den Tisch. Nachbarn und Freunde zeigen mir Bilder aus dem Netz und wollen wissen, wie sie diese coole Halloween-Deko nachbauen können. Und oft genug sehe ich dann die Enttäuschung, wenn das Ergebnis so gar nicht wie auf dem Foto aussieht. Das Holz quillt auf, die Farbe hält nicht, oder die ganze Chose kippt beim ersten Windhauch um.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Mal ganz ehrlich: Schluss mit dem Deko-Frust!
- 2 1. Die Basis: Was du wirklich brauchst
- 3 2. Die Kürbis-Werkstatt: In 5 Schritten zum Meisterwerk
- 4 3. Die große Bühne: Deko für Garten und Hauswand
- 5 4. Das Spiel mit Licht und Schatten
- 6 5. Wenn’s doch mal schiefgeht: Erste Hilfe für deine Deko
- 7 Und was passiert nach Halloween?
- 8 Bildergalerie
Ich stehe schon gefühlt mein ganzes Leben in der Werkstatt und arbeite mit Holz, Farben und Werkzeug. Und eins habe ich gelernt: Jedes gute Ergebnis, egal wie klein das Projekt ist, steht und fällt mit zwei Dingen – dem richtigen Material und der richtigen Technik. Halloween-Deko ist da keine Ausnahme.
Klar, früher haben wir hierzulande schaurige Gesichter in Futterrüben geschnitzt. Eine ganz schöne Plackerei, und der Geruch war, naja, gewöhnungsbedürftig. Da ist der Kürbis, der irgendwann populär wurde, schon eine viel angenehmere Sache. Aber auch hier gibt es ein paar Kniffe, die den Unterschied zwischen einem matschigen Etwas und einem leuchtenden Kunstwerk ausmachen.

Dieser Beitrag ist also keine schnelle Bildergalerie. Ich will dir mein Wissen aus der Praxis mitgeben. Wir quatschen über die Wahl des perfekten Kürbisses, das passende Werkzeug und warum manche Farben halten und andere nicht. Und ganz wichtig: Wir reden über Sicherheit. Denn nichts ruiniert die Stimmung schneller als ein Unfall, den man hätte vermeiden können. Sieh das hier einfach als einen kleinen Werkstatt-Kurs für dein Zuhause.
1. Die Basis: Was du wirklich brauchst
Bevor wir loslegen, müssen wir über das „Womit“ sprechen. Ein guter Handwerker kennt sein Material. Das spart am Ende nicht nur Geld und Nerven, sondern auch eine Menge Zeit.
Der Kürbis: Mehr als nur ein orangefarbenes Gemüse
Es gibt unzählige Kürbissorten, aber nicht jede ist dein Freund, wenn es ums Schnitzen geht. Speisekürbisse wie Hokkaido oder Butternut haben oft extrem hartes Fruchtfleisch. Super für die Suppe, aber eine Qual für deine Hände. Wir suchen nach speziellen Schnitzkürbissen, die oft auch als solche verkauft werden. Sorten wie ‚Ghost Rider‘ oder ‚Jack O’Lantern‘ sind ideal, weil sie eine dünnere Schale und weicheres Fleisch haben.

Worauf du beim Kauf achten solltest:
- Der Klopf-Test: Klopf mal drauf. Klingt er hohl? Perfekt. Das ist ein gutes Zeichen für eine reife Innenstruktur.
- Der Stiel: Er sollte fest und trocken sein. Ein weicher oder gar fehlender Stiel ist ein Warnsignal – da hat der Fäulnisprozess oft schon begonnen.
- Die Schale: Such dir einen ohne Druckstellen, Kratzer oder weiche Flecken. Jede Macke ist quasi eine offene Tür für Bakterien.
Ein kleiner Exkurs in die Biologie: Ein Kürbis ist im Grunde ein Wasserballon. Sobald du ihn aufschneidest, beginnt die Party für Bakterien und Schimmel. In der warmen Wohnung hält ein geschnitzter Kürbis daher oft nur zwei, drei Tage. Draußen in der kühlen Herbstluft kann er es aber locker über eine Woche schaffen.
Was du für deinen ersten perfekten Kürbis brauchst (deine Einkaufsliste):
Damit du nicht planlos im Laden stehst, hier eine kleine Übersicht. Das macht es viel greifbarer:
- Schnitzkürbis: Je nach Größe und Saison, rechne mal mit 5 € bis 15 €.
- Einfaches Kürbis-Schnitzset: Gibt’s überall im Herbst für ca. 5-10 €. Die kleinen Sägen darin sind ehrlich gesagt top für den Job.
- LED-Teelichter: Ein 3er-Pack mit Flackereffekt kostet um die 5 €. Unbedingt nehmen, ist sicherer!
- Vaseline oder ein anderes Pflanzenfett: Eine kleine Dose bekommst du für 2-3 € in jeder Drogerie.
- Optional: Chlorbleiche (z.B. DanKlorix): Eine Flasche kostet ca. 3 € und hält ewig.

Holz für draußen: Was wirklich wetterfest ist
Wenn du jetzt coole Fledermäuse oder Geister für den Garten bauen willst, ist die Holzwahl entscheidend. Nimmst du einfaches Sperrholz aus dem Baumarkt, hast du nach dem ersten Regen nur noch eine wellige, aufgequollene Enttäuschung, von der die Farbe abblättert.
Ganz ehrlich, hier lohnt es sich, ein paar Euro mehr auszugeben. Mein absoluter Favorit für draußen ist die Siebdruckplatte. Die kennst du vielleicht von Ladeflächen von Anhängern. Diese Platten sind wasserfest verleimt und beschichtet, also extrem robust. Eine Stärke von 9 bis 12 mm ist super – stabil, aber noch gut mit der Stichsäge zu bearbeiten. Eine Platte im typischen Maß von 125×250 cm ist nicht ganz billig, aber viele Baumärkte wie Bauhaus oder Hornbach bieten auch Zuschnitte oder kleinere Reststücke für 15-30 € an.
Im Vergleich dazu ist klassisches Sperrholz zwar günstiger, aber du musst es rundum (auch die Kanten!) supergründlich lackieren, damit es eine Saison übersteht. Und von MDF-Platten für draußen lässt du bitte komplett die Finger. Der Name sagt es schon: Mitteldichte Faserplatte. Die saugt Wasser wie ein Schwamm und zerbröselt dir förmlich unter den Händen. Die ist wirklich nur für Deko im Innenbereich geeignet.

Farben & Lacke: Damit es auch hält
Die falsche Farbe auf dem falschen Grund – ein Klassiker. Für Kürbisse reichen simple Acrylfarben auf Wasserbasis. Die trocknen schnell und sind ungiftig. Für das Holz draußen brauchst du aber was Solides: Zuerst eine Grundierung, die das Holz versiegelt, und dann zwei Schichten Außenlack. Achte auf den Hinweis „wetter- und UV-beständig“, sonst sind deine schwarzen Fledermäuse nach einem Sommer grau. Um Sprühlacke auf Glas oder Metall haltbar zu machen, muss die Oberfläche absolut sauber und fettfrei sein. Einmal kurz mit Spiritus abreiben wirkt Wunder.
Werkzeug: Sicherheit geht vor Coolness
Bitte, tu dir selbst einen Gefallen und nimm kein Küchenmesser zum Schnitzen. Die Klinge ist zu lang, zu flexibel und die Abrutschgefahr ist riesig. Ich habe da schon üble Verletzungen gesehen.
Investiere die paar Euro in ein Kürbis-Schnitzset. Zum Aushöhlen ist ein stabiler Eisportionierer unschlagbar. Für die Holzarbeiten brauchst du eine Stichsäge (ein Kurvensägeblatt für enge Radien ist Gold wert) und etwas Schleifpapier (80er Körnung für die Form, 120er für ein glattes Finish). Und – das hier ist nicht verhandelbar – deine persönliche Schutzausrüstung. Schutzbrille beim Sägen, Handschuhe bei Lackarbeiten und eine FFP2-Maske beim Sprühen sind Pflicht!

2. Die Kürbis-Werkstatt: In 5 Schritten zum Meisterwerk
Das Schnitzen ist ein kleines Ritual. Nimm dir Zeit, leg etwas Musik auf und los geht’s. Plan mal gut eine Stunde dafür ein, dann wird es entspannt.
1. Vorbereitung: Zeitungspapier auslegen spart späteres Schrubben. Stell eine Schüssel für den „Abfall“ und eine für die Kerne bereit.
Kleiner Bonus-Tipp: Die Kerne sind viel zu schade für die Tonne! Einfach waschen, mit etwas Öl und Salz (oder Paprika, was du magst) mischen und bei ca. 160°C für 15-20 Minuten in den Ofen, bis sie goldbraun sind und anfangen zu knacken. Der perfekte Snack für die Arbeit!
2. Der Deckel: Schneide ihn nicht gerade, sondern schräg nach innen (ca. 45 Grad). So bekommt er eine konische Form und kann später nicht in den Kürbis fallen. Profi-Trick: Mach eine kleine Kerbe in den Deckel und den Rand, dann weißt du immer, wie er wieder genau draufpasst.

3. Aushöhlen: Erst das lose Zeug mit den Händen raus, dann mit einem Löffel oder Eisportionierer die Wände abschaben. Eine Wandstärke von 2-3 cm ist ideal. Zu dick, und das Licht kommt kaum durch; zu dünn, und er fällt schnell in sich zusammen.
4. Der Frische-Kick (Profi-Konservierung): Mische einen Liter Wasser mit einem Esslöffel Chlorbleiche. Achtung: Zieh dabei am besten Handschuhe an! Sprüh den Kürbis von innen und außen damit ein und lass ihn trocknen. Das killt die meisten Bakterien. Danach reibst du alle Schnittkanten dünn mit Vaseline ein. Das versiegelt die Flächen und verlangsamt das Austrocknen enorm.
5. Das Motiv: Zeichne nicht direkt auf den Kürbis. Druck dein Motiv lieber auf Papier aus, kleb es mit Malerkrepp fest und stupfe die Konturen mit einer Nadel oder einem kleinen Nagel nach. Nimmst du das Papier ab, hast du eine perfekte gepunktete Linie zum Nachschnitzen.
Für Fortgeschrittene: Licht und Schatten spielen lassen
Wenn du mehr willst als nur Löcher, probier mal das sogenannte „Shading“. Dabei entfernst du nur die äußere orange Haut und legst das hellere Fruchtfleisch darunter frei. Das Licht scheint dann diffus durch diese dünneren Stellen und erzeugt tolle 3D-Effekte. Ein Multifunktionswerkzeug (wie ein Dremel) ist dafür natürlich ideal. Aber kein Dremel zur Hand? Kein Problem! Nimm einfach ein scharfes, kleines Schälmesser oder ein Linolschnitt-Werkzeug aus dem Bastelbedarf. Schabe damit ganz vorsichtig die Haut ab. Dauert etwas länger, funktioniert aber genauso gut!

Warum Kerzen im Kürbis eine echt schlechte Idee sind
Eine offene Flamme in einem austrocknenden Kürbis ist einfach eine Brandgefahr. Punkt. Ein Kunde rief mich mal panisch an, weil sein Kürbis auf der Holzfensterbank zu kokeln anfing. Das Teelicht hatte den trockenen Deckel entzündet. Zum Glück war er zu Hause.
Nimm stattdessen LED-Lichter. Die sind günstig, sicher und wiederverwendbar. Modelle mit warmweißem Licht und Flackereffekt sehen täuschend echt aus. Eine kleine, batteriebetriebene LED-Lichterkette im Inneren verteilt das Licht sogar noch viel schöner.
3. Die große Bühne: Deko für Garten und Hauswand
Ein einzelner Kürbis ist super, aber die richtige Atmosphäre entsteht erst im Zusammenspiel. Für eine coole Holzfigur solltest du mit Materialkosten von ca. 30-50 € rechnen, je nach Größe und Holzpreis. Plane dafür mal einen entspannten Nachmittag ein.
Der Prozess ist einfach: Entwurf auf Pappe vorzeichnen, auf die Siebdruckplatte übertragen und mit der Stichsäge aussägen. Ganz ehrlich, am Anfang habe auch ich geflucht, als mir eine enge Kurve total ausgerissen ist. Der Fehler? Ich hatte den Pendelhub der Säge angelassen. Also, Lektion gelernt: Bei feinen Kurven den Pendelhub immer ausschalten! Das gibt einen viel saubereren Schnitt.

Wichtig: Die Schnittkanten der Siebdruckplatte sind rohes Holz. Schleif sie glatt und versiegle sie mit wasserfestem Lack. Das ist ein kleiner Schritt, der die Lebensdauer deiner Figur um Jahre verlängert. Dann einfach einen Holzpfosten hinten dranschrauben und ab in den Boden damit.
Spinnweben, die nicht nach Wattebausch aussehen
Diese künstlichen Spinnweben aus dem Beutel… meistens eine Enttäuschung. Der Trick ist, sie hauchdünn zu ziehen. Probier es mal aus: Zupf ein winziges Stück von der Watte ab, befestige es an deinem Daumen und zieh mit der anderen Hand nur EINEN Faden ganz langsam raus. Siehst du, wie dünn der wird? Genau so muss das aussehen! Weniger ist hier definitiv mehr.
4. Das Spiel mit Licht und Schatten
Licht ist der eigentliche Star der Show. Eine Figur von unten anzustrahlen (Uplighting) erzeugt sofort unheimliche, lange Schatten. Eine Lichtquelle hinter einer Figur (Backlighting) erzeugt eine geheimnisvolle Silhouette. Spiel damit!
Aber jetzt kommt ein Thema, bei dem ich keinen Spaß verstehe: Sicherheit bei der Außenbeleuchtung. Wasser und Strom sind eine lebensgefährliche Mischung. Verwende draußen ausschließlich Material, das dafür zugelassen ist. Achte auf die Kennzeichnung IP44. Das heißt einfach gesagt: Es ist gegen Regen und groben Schmutz geschützt. Eine normale Kabeltrommel aus dem Wohnzimmer hat im Garten nichts, aber auch gar nichts zu suchen. Und bitte: Bastle niemals selbst an der Elektrik. Im Zweifel immer einen Fachmann fragen.

5. Wenn’s doch mal schiefgeht: Erste Hilfe für deine Deko
- Problem: „Mein Kürbis schimmelt nach zwei Tagen.“
Lösung: Wahrscheinlich war er zu warm oder nicht ganz ausgehöhlt. Nächstes Mal kühler stellen und den Konservierungstrick anwenden. - Problem: „Die Farbe blättert von den Gläsern ab.“
Lösung: Die Oberfläche war nicht fettfrei. Vor dem Lackieren mit Spiritus abreiben und danach Handschuhe tragen. - Problem: „Meine Holzfigur ist im Sturm umgekippt.“
Lösung: Die Verankerung war zu schwach. Nimm einen längeren Pfosten und schlag ihn tiefer in den Boden. Bei großen Figuren kann eine zweite Abstützung helfen.
Und was passiert nach Halloween?
Eine Frage, die oft kommt: Wohin mit den schönen Holzfiguren? Ganz einfach: Nach dem Fest kurz mit einer Bürste von grobem Schmutz befreien und dann trocken lagern. Ein trockener Keller, die Garage oder der Dachboden sind perfekt. So kannst du deine selbstgebaute Deko jedes Jahr wieder rausholen und deine Sammlung nach und nach erweitern.

Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Halloween-Deko zu basteln ist eine super Sache, um kreativ zu werden und die dunkle Jahreszeit ein bisschen bunter zu machen. Es muss nicht alles sofort perfekt sein. Es geht um den Spaß am Machen. Aber mit ein paar dieser Tipps wird dein Ergebnis nicht nur besser aussehen, sondern auch länger halten und vor allem sicherer sein.
Such dir ein Projekt aus, auf das du Lust hast. Vielleicht ist es dieses Jahr nur ein einziger, aber dafür genialer Kürbis. Und nächstes Jahr kommt dann die erste Holzfigur dazu. So wächst dein Können mit jedem Fest. Also, viel Spaß beim Werkeln!
Bildergalerie


Der Kürbis fault schon nach drei Tagen?
Ein häufiges Ärgernis. Der Trick liegt in der Vorbereitung. Nachdem Sie den Kürbis ausgehöhlt haben, sprühen Sie die Innenwände und alle Schnittflächen gründlich mit einer Mischung aus Wasser und ein paar Tropfen Teebaumöl ein – das wirkt antibakteriell. Alternativ funktioniert auch Haarspray oder ein spezieller Acryl-Klarlack, der die Oberfläche versiegelt und die Feuchtigkeit einschließt. So bleibt Ihr Kunstwerk wochenlang frisch.

- Verwenden Sie für Holzarbeiten im Freien unbedingt wetterfestes Material. Optimal ist siebdruckbeschichtetes Sperrholz, das von Natur aus wasserabweisend ist.
- Grundieren Sie alle Schnittkanten sorgfältig. Gerade hier dringt Feuchtigkeit am schnellsten ein.
- Tragen Sie mindestens zwei Schichten Außenlack auf, zum Beispiel einen Boots- oder Fassadenlack.
Das Geheimnis? Die Versiegelung ist wichtiger als die Holzart selbst.

Der Brauch, Laternen aus Kürbissen zu schnitzen, stammt aus Irland. Einer Sage nach fängt der Gauner Jack Oldfield den Teufel und lässt ihn nur unter der Bedingung frei, dass dieser seine Seele niemals holen dürfe. Nach Jacks Tod verwehrt ihm Gott den Himmel, und der Teufel die Hölle. Der Teufel gibt ihm jedoch eine glühende Kohle in einer ausgehöhlten Rübe, mit der Jack seither durch die Dunkelheit wandert.

Die richtige Farbe ist entscheidend: Greifen Sie nicht zur erstbesten Bastelfarbe. Für Holzfiguren, die draußen stehen, ist ein hochwertiger Acryllack (z.B. von ADLER oder Alpina) die beste Wahl. Er ist flexibel, wetterbeständig und bleicht in der Sonne nicht so schnell aus. Für den ultimativen Schutz tragen Sie nach dem Trocknen eine Schicht Klarlack für den Außenbereich auf.

Verleihen Sie Ihren selbstgemachten Gespenstern oder Holzfiguren einen überzeugend alten, verwitterten Look. Mischen Sie dazu einfach etwas schwarze oder braune Acrylfarbe stark mit Wasser zu einer dünnen Lasur. Tragen Sie diese auf, lassen Sie sie kurz einziehen und wischen Sie dann den Großteil mit einem Tuch wieder ab. Die Farbe bleibt in den Vertiefungen und Maserungen hängen und erzeugt sofort eine authentische Patina.

Sperrholz: Leicht, günstig und einfach zu sägen. Ideal für filigrane Silhouetten wie Fledermäuse oder Katzen. Nachteil: Ohne sorgfältige Versiegelung an den Kanten quillt es bei Nässe schnell auf.
MDF-Platten: Bieten eine extrem glatte Oberfläche, perfekt für eine makellose Lackierung. Aber Vorsicht: MDF ist wie ein Schwamm und absolut ungeeignet für den Außeneinsatz, selbst wenn es lackiert ist. Nur für Deko im Innenbereich oder für den überdachten Eingang verwenden.

Kerzenlicht ist stimmungsvoll, aber brandgefährlich, besonders in der Nähe von trockenen Blättern, Stroh oder Holzelementen. Setzen Sie stattdessen auf moderne Alternativen:
- LED-Teelichter mit Flackereffekt: Sie imitieren echtes Kerzenlicht täuschend echt und sind absolut sicher. Marken wie PK Green oder Lights4fun bieten sehr realistische Modelle.
- Wasserdichte LED-Spots: Ideal, um Kürbisse oder größere Dekoelemente von unten anzustrahlen und dramatische Schatten zu werfen.
- Lichterketten mit Timer: Batteriebetriebene Outdoor-Lichterketten in Orange oder Violett lassen sich um Äste oder Geländer wickeln und schalten sich automatisch ein und aus.

Laut einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) geben die Deutschen jährlich über 30 Millionen Euro für Halloween-Artikel aus.
Ein Großteil davon fließt in kurzlebige Plastikdekoration. Mit etwas handwerklichem Geschick und den richtigen Materialien schaffen Sie nicht nur eine individuellere und hochwertigere Atmosphäre, sondern investieren in Stücke, die Sie viele Jahre lang wiederverwenden können. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Für präzise und geschwungene Schnitte in Holz, etwa für Geister- oder Grabsteinformen, ist das richtige Werkzeug Gold wert. Eine Stichsäge mit einem feinen Kurvensägeblatt (z.B. von Bosch oder Metabo) ist hier die erste Wahl. Führen Sie die Säge langsam und ohne Druck, damit das Blatt sauber der vorgezeichneten Linie folgen kann. Für sehr feine Details und innere Ausschnitte ist ein Multifunktionswerkzeug wie ein Dremel mit einem Trennscheiben-Aufsatz unschlagbar.

Wie erzeuge ich eine wirklich gruselige Atmosphäre über das Visuelle hinaus?
Unterschätzen Sie nicht die Macht der anderen Sinne. Hängen Sie selbstgemachte Windspiele aus alten Metallteilen oder Bambusstäben in die Bäume, die im Wind unheimlich klappern. Ein in der Nähe versteckter Bluetooth-Lautsprecher, der leise eine Playlist mit knarrenden Dielen, entferntem Heulen oder tropfendem Wasser abspielt, kann die Stimmung sofort verändern. Ein paar Tropfen Zimt- oder Nelkenöl auf die Kürbisse geträufelt, sorgen zudem für den passenden herbstlichen Duft.

- Dramatische Schatten an der Hauswand
- Keine sichtbaren Kabel
- Fokus auf die wichtigsten Deko-Elemente
Das Geheimnis? Ein einzelner, gut platzierter LED-Bodenspot. Richten Sie ihn von unten schräg auf Ihren größten Kürbis oder Ihre unheimlichste Figur. Der lange Schatten, den das Objekt wirft, ist oft wirkungsvoller als Dutzende kleiner Lichter.

Wichtiger Hinweis zur Sicherheit: Verwenden Sie für die Beleuchtung von echten Kürbissen niemals Votivkerzen oder große Teelichter. Die Hitzeentwicklung im Inneren kann den Kürbis regelrecht kochen und die Brandgefahr massiv erhöhen. Greifen Sie ausschließlich zu kleinen Teelichtern oder – noch besser – zu batteriebetriebenen LED-Lichtern.

Die im Artikel gezeigten Flaschen-Dekos sind schnell gemacht. Leere Wein- oder Bierflaschen eignen sich perfekt. Für eine deckende, matte Optik ist Kreidefarben-Spray (z.B. von Rust-Oleum oder edding) ideal, da es hervorragend auf Glas haftet und eine samtige Oberfläche erzeugt. Einfach die Etiketten entfernen, die Flaschen entfetten und aus ca. 20-30 cm Abstand in kurzen Sprühstößen lackieren. Trocknen lassen, fertig!

- Eine hohe weiße Stabkerze
- Eine rote Kerze
- Ein feuerfestes Untersetzer
Zünden Sie die rote Kerze an und lassen Sie das flüssige Wachs gezielt an der Seite der weißen Kerze heruntertropfen. Wiederholen Sie den Vorgang rundherum, bis der gewünschte „blutige“ Effekt entsteht. Simpel, aber extrem wirkungsvoll für jede Grusel-Tafel.

Wussten Sie schon? Krähen und Raben sind extrem intelligent. Einige Arten können Werkzeuge benutzen, Gesichter über Jahre hinweg wiedererkennen und sogar Probleme in mehreren Schritten lösen. Diese Intelligenz, gepaart mit ihrem schwarzen Gefieder, macht sie zu einem perfekten Symbol für das Mysteriöse und Unheimliche.

Ihre Deko muss nicht immer nur Orange und Schwarz sein.
Experimentieren Sie mit anspruchsvolleren Farbpaletten für einen einzigartigen Look. Wie wäre es mit einem „Gothic Chic“ aus tiefem Violett, Anthrazit und Akzenten in Silber? Oder ein „Verwunschener Wald“-Thema mit Moosgrün, erdigem Braun und knöchernem Weiß? Selbst Kürbisse müssen nicht orange bleiben. Mit matter Sprühfarbe in Weiß, Schwarz oder sogar Salbeigrün lackiert, wirken sie sofort moderner und edler.

Heißkleber: Perfekt für schnelle, temporäre Verbindungen und zum Befestigen von leichten Materialien wie Stoff, Filz, Moos oder kleinen Plastikspinnen auf Holz oder Kürbissen. Hält nicht gut bei Kälte und Nässe.
Holzleim (z.B. Ponal Express): Unverzichtbar für dauerhafte Verbindungen von Holzteilen untereinander. Nach dem Trocknen oft stabiler als das Holz selbst. Für den Außeneinsatz eine wasserfeste Variante (D3 oder D4) wählen.
Für alles andere ist oft ein Zwei-Komponenten-Kleber (Epoxidharz) die robusteste Lösung.

„Der Trend geht weg vom lauten Kitsch hin zu einer subtileren, atmosphärischen Ästhetik. Denken Sie an alte Bücher, getrocknete Pflanzen, anatomische Zeichnungen und Kerzenlicht. Es ist eine Art ‚Dark Academia‘ für den Herbst, die mehr auf eine tiefgründige, mysteriöse Stimmung als auf platte Schockeffekte setzt.“ – Zitat aus dem Design-Blog ‚The Aesthetic Eye‘

Damit Ihre selbstgebauten Holz- und Stoffdekorationen die nächste Saison erleben, ist die richtige Lagerung entscheidend. Reinigen Sie alles von Schmutz und Spinnweben. Holzteile sollten absolut trocken sein, bevor sie verpackt werden. Lagern Sie alles in beschrifteten Plastikboxen mit Deckel an einem trockenen, kühlen Ort wie dem Keller oder der Garage. So schützen Sie Ihre Arbeit vor Feuchtigkeit, Schädlingen und Staub.
Upcycling ist König! Bevor Sie leere Gläser oder Flaschen entsorgen, denken Sie an ihr Deko-Potenzial. Mit etwas mattschwarzer Farbe, einer Juteschnur um den Hals und einem Tropfen roten Kerzenwachses werden sie zu unheimlichen Apothekerflaschen. Große Einmachgläser lassen sich mit Transparentpapier bekleben und von innen mit einem LED-Licht beleuchten – fertig ist die gruselige Laterne für die Fensterbank.




