Zimmerpflanzen pflegen, ohne sie umzubringen: Dein Guide für eine blühende Wohnung

von Julia Steinhoff
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Ganz ehrlich? Ich kann dieses Gerede vom „grünen Daumen“ nicht mehr hören. Niemand wird damit geboren. Die Wahrheit ist: Pflanzenpflege ist keine Magie, sondern ein Handwerk – eine Mischung aus Beobachtung, ein bisschen Wissen und ja, auch etwas Geduld.

Ich hab schon unzählige Pflanzen durchs Jahr begleitet und dabei eins gelernt: Der häufigste Grund für Frust ist eine ganz simple Sache. Man kauft eine wunderschöne, blühende Pflanze im Laden, und kaum ist sie zu Hause, lässt sie die Blätter hängen. Die Knospen fallen ab, und die Freude ist dahin. Das muss aber nicht sein!

Es geht darum, die Pflanze zu verstehen. Wo kommt sie ursprünglich her? Was braucht sie wirklich, um sich wohlzufühlen? Wenn wir das kapieren, können wir ihr auch in unseren vier Wänden ein gutes Zuhause geben. In diesem Guide zeige ich dir die Grundlagen, die richtigen Handgriffe und warne dich vor den typischen Anfängerfehlern. Damit es auch bei dir bald blüht und grünt.

blühende Zimmerpflanzen als Raumdeko im weißen Topf weiße Hyazinthen Amaryllis Rittersterne
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Das Fundament: Die 4 Säulen für glückliche Pflanzen

Bevor wir uns einzelne Pflanzen anschauen, müssen wir über die Basics reden. Wenn diese vier Dinge stimmen, ist der Rest oft ein Kinderspiel. Wenn nicht, kannst du düngen, so viel du willst – es wird nichts bringen.

1. Licht: Mehr als nur „hell“

Licht ist quasi das Futter für deine Pflanze. Ohne Licht keine Fotosynthese, ohne Fotosynthese kein Wachstum und erst recht keine Blüten. Aber „hell“ ist nicht gleich „hell“. Die pralle Mittagssonne am Südfenster ist für eine Pflanze aus dem schattigen Unterholz purer Stress. Sie verbrennt regelrecht. Eine Wüstenpflanze hingegen würde an einem Nordfenster jämmerlich verkümmern.

  • Volle Sonne (Südfenster): Das ist was für echte Sonnenanbeter wie Kakteen und die meisten Sukkulenten. Aber Achtung! Im Hochsommer kann selbst denen die Strahlung zu viel werden. Ein leichter Vorhang als Sonnenschutz ist da eine gute Idee.
  • Helles, indirektes Licht (Ost-/Westfenster): Das ist der absolute Jackpot für die meisten blühenden Zimmerpflanzen. Hier gibt’s jede Menge Licht, aber keine sengende Hitze. Anthurien, Begonien und die meisten Orchideen fühlen sich hier pudelwohl.
  • Halbschatten (Nordfenster oder weiter weg vom Fenster): Hier überleben nur wenige Blühpflanzen. Der Klassiker ist das Einblatt (Spathiphyllum). Es blüht dort vielleicht nicht wie verrückt, aber es kommt klar.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Deine Pflanzen reden mit dir! Hellgrüne, fast gelbliche Blätter mit braunen Flecken schreien: „Zu viel Sonne!“. Dunkelgrüne Blätter und lange, dünne Triebe, die sich verzweifelt zum Fenster strecken, bedeuten: „Ich brauche mehr Licht!“.

Citrofortunella Microcarpa Calamondinbaum Zitrusbaum mit Früchten im Kübel
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2. Wasser: Die Kunst des richtigen Gießens

Der häufigste Fehler, den ich sehe? Übergießen. Aus reiner Fürsorge ertränken viele ihre Pflanzen. Die Wurzeln stehen im Wasser, bekommen keinen Sauerstoff mehr und fangen an zu faulen. Du erkennst das an welken, gelben Blättern, obwohl die Erde patschnass ist. Wenn es dann noch modrig aus dem Topf riecht, ist Alarmstufe Rot.

Vergiss komplizierte Regeln und nutze die beste Methode der Welt: die Fingerprobe. Steck deinen Finger zwei, drei Zentimeter tief in die Erde. Fühlt sie sich dort noch feucht an? Dann warte mit dem Gießen. Ist sie trocken? Dann gib ihr Wasser. Und zwar richtig – gieße so lange, bis unten aus dem Abzugsloch Wasser in den Untersetzer läuft. Lass das überschüssige Wasser aber nicht stehen! Nach etwa 15 Minuten solltest du es wegschütten. Staunässe ist der absolute Todfeind jeder Wurzel.

Übrigens, die Wasserqualität spielt auch eine Rolle. Hartes, kalkhaltiges Leitungswasser ist nicht bei allen beliebt. Du fragst dich, ob dein Wasser hart ist? Schau mal in deinen Wasserkocher – viel Kalk drin? Dann ist dein Wasser wahrscheinlich hart. Regenwasser wäre ideal. Eine gute Alternative: Lass das Leitungswasser einfach einen Tag in der Gießkanne stehen. Das Chlor kann so entweichen, und ein Teil des Kalks setzt sich ab.

blühende Zimmerpflanzen Clivia Miniata Scharlachklivie orange Blütenhüllen

3. Erde & Nährstoffe: Das Futter für die Wurzeln

Ganz ehrlich, spar nicht an der Erde. Billige Blumenerde für 1,99 € sackt oft schnell zusammen, speichert Wasser wie ein Schwamm und hat kaum Nährstoffe. Gute Erde, die du im Fachhandel oder Gartencenter bekommst, ist strukturstabil. Achte auf Begriffe wie „torffrei“ oder „hohe Strukturstabilität“ auf dem Sack. So eine Qualitätserde kostet meist zwischen 5 € und 10 € für einen 10-Liter-Sack, und der Unterschied ist gewaltig.

Blühen kostet eine Pflanze extrem viel Kraft. Dafür braucht sie Nährstoffe. Von Frühling bis Herbst, also in der Hauptwachstumszeit, solltest du blühende Pflanzen alle zwei bis vier Wochen düngen. Nimm einen speziellen Blühpflanzendünger (kostet meist so um die 5-8 € pro Flasche). Der hat mehr Phosphor (das P in der N-P-K-Angabe), was die Blütenbildung anregt.

Achtung! Dünge niemals auf komplett trockene Erde. Das kann die feinen Wurzeln verbrennen. Gieße immer erst ein bisschen, und gib dann die Düngerlösung dazu. Im Winter wird die Düngung stark reduziert oder sogar komplett eingestellt, denn da halten die meisten Pflanzen Winterschlaf.

blühende Zimmerpflanzen aeschynanthus radicans Lipstick plant schöne Topfpflanze als Deko

4. Raumklima: Wärme und Luftfeuchtigkeit

Die meisten tropischen Blühpflanzen mögen es muckelig warm, so zwischen 18 und 24 Grad. Viel wichtiger ist aber oft die Luftfeuchtigkeit. Trockene Heizungsluft im Winter ist der Endgegner für Pflanzen, die aus dem feuchten Regenwald stammen. Braune, trockene Blattspitzen sind ein typisches Anzeichen.

Was hilft? Besprüh die Blätter regelmäßig mit kalkarmem Wasser aus einer Sprühflasche. Oder stell einfach mehrere Pflanzen zu einer Gruppe zusammen – die schaffen sich dann ihr eigenes, feuchteres Mikroklima. Ein super Trick ist auch, eine Schale mit Wasser und Kieselsteinen neben die Pflanze zu stellen. Das verdunstende Wasser wirkt Wunder!

Ganz wichtig: Die ersten Tage im neuen Zuhause

Okay, du kommst mit deiner neuen Pflanze nach Hause. Was jetzt? Der größte Fehler wäre, sie sofort in einen schicken neuen Topf zu pflanzen. Gib ihr Zeit! Stell sie erstmal für ein paar Tage getrennt von deinen anderen Pflanzen auf – sozusagen in Quarantäne. So kannst du in Ruhe checken, ob sie vielleicht unbemerkt Schädlinge mitgebracht hat, und sie kann sich an das neue Licht und Klima bei dir gewöhnen. Erst nach ein, zwei Wochen solltest du über das Umtopfen nachdenken.

blühende Zimmerpflanzen Dornenkrone im Topf gehört zu den Sukkulenten
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Deine Grundausstattung für den Start

Du brauchst am Anfang gar nicht viel. Hier ist eine kleine Einkaufsliste, mit der du bestens gerüstet bist:

  • Eine gute Gießkanne mit langem Ausguss
  • Eine Sprühflasche für die Luftfeuchtigkeit
  • Ein Sack hochwertige Zimmerpflanzenerde (ca. 5-10 €)
  • Flüssigdünger für Blühpflanzen (ca. 5-8 €)

Mehr braucht es für den Anfang wirklich nicht. Den schicken Designertopf kannst du dir immer noch später gönnen.

Welche Pflanze passt zu dir? Eine ehrliche Einteilung

Nicht jede Pflanze ist für jeden gemacht. Sei ehrlich zu dir selbst und fang klein an.

Für Einsteiger: Pflanzen, die (fast) alles verzeihen

  • Einblatt (Spathiphyllum): Der absolute Klassiker für Anfänger. Es mag auch etwas dunklere Ecken und hat einen unschlagbaren Vorteil: Es lässt bei Wassermangel sofort die Blätter hängen. Ein klares Signal! Nach dem Gießen steht es eine Stunde später wieder da, als wäre nichts gewesen.
  • Usambaraveilchen (Saintpaulia): Klein, aber oho! Blüht fast das ganze Jahr über am Ost- oder Westfenster. Wichtig: Niemals Wasser auf die Blätter, das gibt Flecken. Gieß einfach von unten in den Untersetzer. Und das Beste? Du kannst es superleicht vermehren! Ein gesundes Blatt mit Stiel abbrechen, in ein Glas Wasser stellen, bis sich Wurzeln bilden, und dann in einen kleinen Topf pflanzen. Ein riesiges Erfolgserlebnis!
  • Weihnachtskaktus (Schlumbergera): Anders als sein Name vermuten lässt, ist er kein Wüstenkaktus. Er mag es hell, aber nicht sonnig. Damit er pünktlich zur Weihnachtszeit blüht, braucht er ab dem Herbst eine kleine Ruhepause: Stell ihn etwas kühler (so um 15 Grad) und gieß deutlich weniger. Das regt die Knospenbildung an.
blühende Zimmerpflanzen Guzmania lingulata ein hinreißender Blickfang und Deko im Raum

Für Fortgeschrittene: Etwas mehr Zuwendung, aber die Mühe wert

  • Flamingoblume (Anthurium): Ein echter Hingucker. Sie braucht es ganzjährig warm, hell und mit hoher Luftfeuchtigkeit. Regelmäßiges Besprühen ist hier Pflicht. Aber VORSICHT: Alle Teile der Pflanze sind giftig. Stell sie also unbedingt außer Reichweite von Kindern und Haustieren auf.
  • Klivie (Clivia): Eine unglaublich edle und langlebige Pflanze. Der Schlüssel zur Blüte ist eine kühle und trockene Winterruhe (ca. 10-12 Grad) von Spätherbst bis Januar. In dieser Zeit wird fast gar nicht gegossen. Wer sie im Winter warm durchpflegt, bekommt nur Blätter, aber keine Blüten.

Für Kenner & Liebhaber: Die anspruchsvollen Diven

  • Orchideen (außer Phalaenopsis): Die normale Schmetterlingsorchidee ist inzwischen recht pflegeleicht. Andere Gattungen wie Cattleya oder Dendrobium sind deutlich anspruchsvoller. Sie brauchen spezielle Rindenerde, hohe Luftfeuchtigkeit und oft eine kühle Ruhephase. Eine Wissenschaft für sich!
  • Gardenie (Gardenia): Berühmt für ihre porzellanweißen, intensiv duftenden Blüten. Aber sie ist eine echte Diva. Sie hasst Kalk, Temperaturschwankungen und Zugluft. Einen Standortwechsel quittiert sie sofort mit dem Abwurf aller Knospen. Eine Pflanze für echte Profis mit viel Geduld.
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Profi-Tricks, die jeder anwenden kann

Das richtige Umtopfen

Irgendwann muss jede Pflanze umziehen. Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr. Wähle einen neuen Topf, der nur etwa 2-4 cm im Durchmesser größer ist. Ein zu großer Topf speichert zu viel Nässe, was zu Wurzelfäule führt. Lockere den alten Wurzelballen vorsichtig auf, setze die Pflanze in den neuen Topf, fülle die Seiten mit frischer Erde auf und drücke sie leicht an. Danach kräftig angießen, damit die Wurzeln Kontakt zur neuen Erde bekommen. Mit dem Düngen solltest du nach dem Umtopfen etwa vier bis sechs Wochen warten.

Schädlinge im Griff behalten

Kontrolliere deine Pflanzen einmal pro Woche, auch die Blattunterseiten. Je früher du einen Befall entdeckst, desto einfacher wirst du ihn los.

  • Spinnmilben: Feine Gespinste und helle Pünktchen auf den Blättern. Sie lieben trockene Heizungsluft. Erste Hilfe: Die Pflanze gründlich abduschen.
  • Wollläuse: Sehen aus wie kleine Wattebäusche. Sie hassen einen bestimmten Mix.

Kleines Geheimrezept gegen Läuse: Mische 1 Liter Wasser mit 1 Esslöffel reiner Schmierseife (ohne Duft- und Zusatzstoffe, gibt’s in der Drogerie). In eine Sprühflasche füllen, gut schütteln und die befallenen Stellen einsprühen. Hilft oft besser als teure Chemie!

blühende Zimmerpflanzen Justicia brandegeeana shrimp plant im Topf aus Metall

Ein Wort zur Verantwortung

So schön sie sind, viele unserer Zimmerpflanzen sind giftig. Das ist ihr natürlicher Schutz vor Fressfeinden. In Haushalten mit kleinen Kindern oder neugierigen Haustieren ist daher Vorsicht geboten. Pflanzen wie die Dieffenbachie, Flamingoblume oder der Christusdorn sollten immer außer Reichweite stehen. Informiere dich am besten schon vor dem Kauf.

Pflanzenpflege ist eine Reise. Beobachte deine Pflanzen, lerne ihre Sprache zu verstehen und freu dich über jedes neue Blatt und jede einzelne Blüte. Denn genau das ist der Lohn für deine Mühe.

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blühende Zimmerpflanzen ixora coccinea im blauen Topf

Vom hellen, perfekt klimatisierten Gartencenter in Ihr Wohnzimmer – für eine Pflanze ist das ein echter Umzugsstress. Gönnen Sie ihr eine Eingewöhnungszeit. Es ist völlig normal, wenn sie in den ersten zwei Wochen ein Blatt verliert oder eine Blüte abwirft. Geben Sie ihr Zeit, sich an die neuen Licht- und Temperaturverhältnisse zu gewöhnen, bevor Sie mit Düngen oder Umtopfen beginnen.

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Hilfe, gelbe Blätter! Was bedeutet das?

Das ist der häufigste Hilferuf einer Pflanze und leider nicht eindeutig. Es kann Überwässerung bedeuten, aber auch Nährstoffmangel oder zu hartes Gießwasser. Beobachten Sie genau: Sind die Blätter eher matschig-gelb? Dann haben Sie es wahrscheinlich zu gut mit dem Gießen gemeint. Sind sie blassgelb und die Blattadern noch grün? Das deutet auf Eisenmangel hin, oft verursacht durch kalkhaltiges Wasser. Ein spezieller Dünger für Grünpflanzen kann hier Wunder wirken.

Pelargonie pelargonium schöne Topfpflanze mit lila Blüten ein Blickfang und Deko zu Hause

Die Todesursache Nr. 1 für Zimmerpflanzen ist nicht Trockenheit, sondern Überwässerung.

Staunässe erstickt die Wurzeln regelrecht. Sie können keinen Sauerstoff mehr aufnehmen und beginnen zu faulen. Die Ironie: Eine Pflanze mit Wurzelfäule sieht oft welk und vertrocknet aus, was viele dazu verleitet, noch mehr zu gießen – ein Teufelskreis. Deshalb ist der Fingertest vor dem Gießen so entscheidend.

blühende Zimmerpflanzen porphyrocoma pohliana längliche grüne Blätter und dunkelrote Blüten
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Das A und O für gesunde Wurzeln: Ein Loch im Topfboden. Klingt banal, ist aber die Lebensversicherung für Ihre Pflanze. Ohne Drainage kann überschüssiges Wasser nicht abfließen, es entsteht Staunässe – und die führt unweigerlich zu Wurzelfäule. Achten Sie beim Kauf von Übertöpfen darauf, dass der Innentopf genügend Platz hat oder Sie ihn zum Gießen herausnehmen können.

blühende Zimmerpflanzen Rieger Begonia Begonie mit schönen gelben Blüten
  • Pflanzen zusammenstellen: Sie schaffen sich gegenseitig ein feuchteres Mikroklima.
  • Regelmäßig besprühen: Ein feiner Nebel aus einer Sprühflasche simuliert Morgentau (besonders Farne lieben das).
  • Im Badezimmer aufstellen: Pflanzen wie die Lanzenrosette (Aechmea) gedeihen prächtig in der hohen Luftfeuchtigkeit nach dem Duschen.
Sinningia speciosa Gloxinie schöne Blüten bezaubernde Tischdeko im Esszimmer

Terrakotta: Ist porös und atmungsaktiv, die Erde trocknet schneller aus. Perfekt für Pflanzen, die keine nassen Füße mögen, wie Kakteen, Sukkulenten oder die gezeigten Pelargonien.

Plastik (oder glasierte Keramik): Hält die Feuchtigkeit viel länger. Ideal für durstige Pflanzen wie Farne, Calatheen oder das Einblatt, die eine konstant feuchte Erde bevorzugen.

Aechmea faciata Lanzenrosette pflegeleicht und mit starker dekorativer Wirkung

Ihre Begonie oder Anthurie sehnt sich nach Tropen-Feeling? Bauen Sie ihr eine Feuchtigkeits-Insel! Nehmen Sie einen tiefen Untersetzer, füllen Sie ihn mit einer Schicht Blähton (z.B. von Seramis) oder Kieselsteinen und gießen Sie Wasser darüber, bis die Steine knapp bedeckt sind. Stellen Sie den Pflanztopf darauf. Wichtig: Der Topf darf nicht direkt im Wasser stehen! Die Verdunstung erhöht die Luftfeuchtigkeit direkt um die Pflanze herum.

Abutilon Schönmalve im Topf schmückt mit wunderschönen Blüten den Raum

Wussten Sie schon? Die leuchtend roten, rosa oder weißen Teile der Flamingoblume (Anthurium) sind gar nicht die Blüten. Es sind farbige Hochblätter (eine sogenannte Spatha), die Insekten anlocken sollen. Die eigentlichen, winzigen Blüten sitzen auf dem gelben Kolben in der Mitte.

Anthurium Flamingoblume besticht mit blutroten Blüten und sattgrünen Blättern
  • Speichert Wasser, ohne nass zu sein
  • Verhindert Staunässe und Wurzelfäule
  • Muss seltener ausgetauscht werden als Erde

Das Geheimnis vieler Profis? Mineralisches Substrat wie Lechuza-Pon oder reiner Bims. Es bietet den Wurzeln perfekten Halt und eine optimale Belüftung, was Gießfehler großzügig verzeiht. Ideal für Sukkulenten, aber auch für viele andere Zimmerpflanzen eine Überlegung wert.

Hibiskus mit wunderschönen Blüten Topfpflanzen vor dem Fenster

Der richtige Topf ist wie der perfekte Rahmen für ein Bild. Er kann die Schönheit einer Pflanze unterstreichen oder von ihr ablenken. Ein schlichter Terrakotta-Topf betont das satte Grün einer Monstera, während ein farbig glasierter Keramiktopf wie im Bild bei der Ixora Coccinea die Blütenfarbe aufgreifen kann. Spielen Sie mit Kontrasten und Harmonien!

blühende Zimmerpflanzen weißer Jasmin attraktive Topfpflanze als Raumdeko

Achtung, Orchideen-Eltern: Normaler Blumendünger ist Gift für die empfindlichen Luftwurzeln Ihrer Phalaenopsis. Greifen Sie unbedingt zu speziellem Orchideendünger, etwa von Compo oder Neudorff. Dieser ist viel schwächer dosiert und auf die Bedürfnisse der Aufsitzerpflanzen abgestimmt. Gedüngt wird nur in der Wachstumsphase alle 2-4 Wochen – und niemals auf trockenes Substrat!

Streptocarpus die Drehfrucht fällt durch dunkellila Blüten auf blühende Zimmerpflanzen

Kleine Krabbler entdeckt? Keine Panik! Ein Befall bedeutet nicht das Ende. Wichtig ist, schnell zu handeln. Die häufigsten ungebetenen Gäste sind:

  • Spinnmilben: Erkennbar an feinen Gespinsten an den Blattunterseiten. Sie lieben trockene Heizungsluft.
  • Trauermücken: Kleine, schwarze Fliegen, die um die Erde schwirren. Ihre Larven fressen an den Wurzeln.
  • Wollläuse: Sehen aus wie kleine Wattebäusche in den Blattachseln.
Oxalis Sauerklee im Topf schöne lila Blätter und zarte rosa Blüten blühende Zimmerpflanzen

Wann muss ich meine Pflanze umtopfen?

Schauen Sie sich die Wurzeln an, nicht die Pflanzengröße. Wenn die Wurzeln bereits unten aus den Drainagelöchern wachsen oder den Topf komplett ausfüllen und kreisförmig wachsen, ist es Zeit für ein neues Zuhause. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, wenn die Wachstumsphase beginnt.

blühende Zimmerpflanzen Usambaraveilchen im runden Topf mit lila Blüten

Leitungswasser: Praktisch, aber oft kalkhaltig. Das mögen Pflanzen wie Farne oder Calatheen gar nicht. Lassen Sie das Wasser zumindest einen Tag stehen, damit sich Chlor verflüchtigt.

Regenwasser: Die absolute Luxus-Variante! Weich, nährstoffarm und genau das, was Pflanzen in der Natur bekommen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sammeln Sie es.

Eine gute Alternative ist gefiltertes Wasser, z.B. aus einem BRITA-Filter.

Schumbergera Weihnachtskaktus zeigt im Winter rote Blüten attraktive Deko

Laut einer klassischen Studie der NASA können Zimmerpflanzen wie das Einblatt (Spathiphyllum) oder die Grünlilie gängige Schadstoffe wie Benzol und Formaldehyd aus der Raumluft filtern und so das Raumklima verbessern.

blühende Zimmerpflanzen Spathiphyllum Einblatt im hohen Topf hat schöne weiße Blüten
  • Zu oft gießen: Die Wurzeln faulen.
  • Zu selten gießen: Die Blätter werden welk.
  • Nur oberflächlich wässern: Das Wasser erreicht die unteren Wurzeln nicht.

Der Trick? Fühlen Sie die Erde! Stecken Sie einen Finger etwa zwei Zentimeter tief hinein. Ist es trocken, ist Gießzeit.

Es gibt diesen einen Moment, der alle Mühe belohnt: Wenn sich nach Wochen des Wartens eine neue Blattrolle entfaltet oder eine Knospe, die man fast täglich beobachtet hat, endlich ihre Farbe zeigt. Das ist kein Zufall und kein Glück, sondern das direkte Ergebnis Ihrer Beobachtung und Pflege. Es ist der Beweis, dass Sie die Sprache Ihrer Pflanze gelernt haben. Das ist nicht Magie, das ist das Handwerk, von dem im Artikel die Rede ist – und es fühlt sich einfach fantastisch an.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.