Badewanne verkleiden wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für ein bombenfestes Ergebnis
Willst du deine Badewanne verkleiden? Super Idee! Aber mal ganz ehrlich: Das ist mehr als nur ein paar hübsche Fliesen an die Seite zu klatschen. Genau hier, bei der unsichtbaren Vorarbeit, trennt sich die Spreu vom Weizen. Ich habe schon so viele Bäder gesehen – manche sehen nach Jahrzehnten noch top aus, andere sind nach zwei Jahren ein Sanierungsfall mit fiesem Wasserschaden. Der Unterschied? Liegt fast immer unter den Fliesen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Schritt 1: Die Wanne muss perfekt sitzen – Kein Wackeln, kein Ärger
- 2 Schritt 2: Die Verkleidung – Hartschaum-Träger oder klassisch mauern?
- 3 Schritt 3: Die Revisionsöffnung – Deine Versicherung für den Notfall
- 4 Schritt 4: Die Abdichtung – Der wichtigste Schritt, den viele vermasseln
- 5 Schritt 5: Das Fliesenlegen – Jetzt wird’s endlich schön!
- 6 Schritt 6: Der letzte Schliff – Verfugen und die magische Silikonfuge
- 7 Dein Zeitplan und was der Spaß am Ende kostet
- 8 Ein letztes Wort zum Schluss
- 9 Bildergalerie
Viele Heimwerker stürzen sich direkt auf das Fliesenmuster und die Fugenfarbe. Klar, das ist der spaßige Teil. Aber davor kommen das Fundament, die Unterkonstruktion und vor allem die Abdichtung. Wenn du hier schlampst, findet Wasser seinen Weg. Und Wasser ist ein gnadenloser Gegner für dein Zuhause. Es zerfrisst die Bausubstanz, lädt Schimmel zur Party ein und die Reparatur kostet am Ende ein Vielfaches von dem, was eine saubere Vorbereitung gekostet hätte.
Dieser Guide hier ist also keine „Mal schnell am Wochenende“-Anleitung. Es ist ein ehrlicher Fahrplan, der dir zeigt, wie die Profis arbeiten, damit dein Bad nicht nur gut aussieht, sondern auch wirklich dicht und stabil ist – für viele, viele Jahre.

Schritt 1: Die Wanne muss perfekt sitzen – Kein Wackeln, kein Ärger
Bevor wir auch nur an Fliesenkleber denken, muss die Badewanne bombenfest stehen. Eine Wanne, die auch nur minimal wackelt, ist ein Todesurteil für jede Fuge. Risse sind da nur eine Frage der Zeit.
Stell die Wanne an ihren Platz und richte sie mit der Wasserwaage exakt aus, längs und quer. Achtung, kleiner Profi-Tipp: Acrylwannen sind oft nicht ganz steif. Fülle sie zur Hälfte mit Wasser, bevor du die Füße endgültig festdrehst. So simulierst du das spätere Gewicht und die Wanne „setzt“ sich in ihre finale Position. Dann erst justierst du die Füße nach.
An der Wand befestigst du die Wanne mit speziellen Wannenankern oder Montageleisten. Die verhindern, dass sie sich von der Wand wegbewegen kann und die wichtige Silikonfuge später abreißt.
Ein oft vergessener Held: Der Schallschutz
Ganz ehrlich, daran denken die wenigsten, aber deine Nachbarn (oder deine Familie) werden es dir danken. Wasserplätschern oder Bewegungen in der Wanne übertragen sich als Lärm durch das ganze Haus. Die Lösung ist simpel und kostet fast nichts.

- Schallschutzband für den Wannenrand: Ein selbstklebendes Schaumstoffband (kostet ca. 5-10 €), das du auf den Rand klebst, der an der Wand anliegt. Es entkoppelt die Wanne akustisch von der Wand.
- Unterlagen für die Füße: Lege unter jeden Wannenfuß ein kleines Stück Bautenschutzmatte oder spezielle Gummipads. Das dämpft den Schall zum Boden hin.
Diese paar Euro sind eine der besten Investitionen in den Wohnfrieden. In vielen Gebäuden ist ein solcher Schallschutz nach den gängigen Baunormen sogar Pflicht.
Schritt 2: Die Verkleidung – Hartschaum-Träger oder klassisch mauern?
Jetzt bauen wir die Hülle, auf die später die Fliesen kommen. Dafür gibt es zwei bewährte Methoden, und jede hat ihre Vor- und Nachteile.
Die moderne Lösung: Wannenträger aus Hartschaum
Für die meisten Standardwannen gibt es passgenaue Träger aus Hartschaum (Styropor oder XPS). Die sind superleicht, einfach zu transportieren und relativ schnell montiert. Ein weiterer Bonus: Sie isolieren die Wanne, das Badewasser bleibt also länger warm.

Zur Montage klebst du den Träger einfach mit flexiblem Fliesenkleber oder einem speziellen Montagekleber auf den sauberen Boden. Achte darauf, dass er bündig mit dem Wannenrand abschließt. Kostenpunkt für so einen Träger? Je nach Wannengröße und Hersteller landest du hier bei etwa 150 € bis 300 €.
Die traditionelle Methode: Mauern mit Porenbeton
Die klassische und extrem robuste Variante ist das Mauern mit Porenbetonsteinen. Ich persönlich mag diese Methode, weil sie unschlagbar stabil ist und dir alle Freiheiten lässt. Ob gerade, rund oder mit einer kleinen Nische für Shampoo – mit diesen Steinen ist alles machbar.
Du mauerst die Steine (meist 5 cm oder 7,5 cm stark) mit Dünnbettmörtel direkt auf den Boden. Sie lassen sich mit einer einfachen Fuchsschwanz-Säge kinderleicht zuschneiden. Diese Methode erfordert etwas mehr handwerkliches Geschick und Zeit, ist aber unterm Strich die stabilste und flexibelste Lösung. Das Material dafür ist auch deutlich günstiger, du solltest mit etwa 40 € bis 70 € auskommen.

Also, was ist jetzt besser für dich?
Ganz einfach: Wenn du eine Standardwanne hast, es schnell gehen soll und du dir das Mauern nicht zutraust, nimm den Hartschaum-Träger. Es ist die anfängerfreundlichere und schnellere Option. Wenn du aber eine spezielle Wannenform hast, maximale Stabilität willst oder einfach aufs Budget achten musst und dir ein bisschen Maurerei zutraust, ist Porenbeton dein Freund. Plan dafür aber einen guten halben bis ganzen Tag mehr Arbeit ein.
Schritt 3: Die Revisionsöffnung – Deine Versicherung für den Notfall
Egal, welche Methode du wählst, eines ist ABSOLUT unverzichtbar: eine Revisionsöffnung. Das ist eine kleine Klappe in der Verkleidung, die dir den Zugang zum Siphon und Abfluss ermöglicht. Ohne sie müsstest du bei einer Verstopfung die schönen neuen Fliesen wieder aufstemmen. Ein Albtraum!
Plane die Öffnung (ca. 20×20 cm) genau dort, wo der Siphon sitzt. Kleiner Tipp: Mach ein Foto mit dem Handy vom Abfluss und den Rohren, BEVOR du die Verkleidung komplett schließt. Wenn in zehn Jahren mal was ist, weißt du ganz genau, wo du suchen musst, ohne raten zu müssen.

Die eleganteste Lösung sind Magnetbefestigungen. Dabei werden Magnete in die Verkleidung eingelassen und Metallplättchen auf die Rückseite einer Fliese geklebt. Diese Fliese wird dann nicht mit Fugenmörtel, sondern mit Silikon verfugt und kann bei Bedarf einfach abgenommen werden.
Schritt 4: Die Abdichtung – Der wichtigste Schritt, den viele vermasseln
So, und jetzt kommt der Punkt, der über die Langlebigkeit deines ganzen Badezimmers entscheidet. Viele glauben, Fliesen und Fugen wären wasserdicht. Falsch! Zementfugen sind porös. Die eigentliche wasserdichte Schicht liegt DARUNTER. Man nennt das Verbundabdichtung.
Ich erinnere mich an einen Fall, da hat ein Heimwerker die Abdichtung für „unnötigen Schnickschnack“ gehalten. Ein Jahr später rief er mich an, weil es im Wohnzimmer darunter von der Decke tropfte. Die Reparatur hat ihn über 2.000 € gekostet – weil er 50 € am Dichtanstrich sparen wollte. Mach diesen Fehler nicht!
Was du dafür brauchst:
Ab in den Baumarkt! Auf deiner Liste stehen: Tiefengrund, Dichtbänder (für alle Ecken und Übergänge), Dichtecken und eine flüssige Flächenabdichtung. Spar hier nicht an der Qualität.

Der Ablauf ist simpel, aber erfordert Sorgfalt: 1. Grundieren: Alle Flächen, die abgedichtet werden, mit Tiefengrund einstreichen. Trocknen lassen. 2. Ecken abdichten: Eine erste Schicht Flüssigabdichtung in alle Ecken schmieren, das Dichtband eindrücken und sofort nochmal mit der Dichtmasse überstreichen. 3. Fläche streichen: Jetzt die komplette Verkleidung satt mit der Flüssigabdichtung streichen. Nach dem Trocknen (meist 4-6 Stunden) folgt ein zweiter Anstrich, am besten quer zum ersten. Lass das Ganze dann mindestens 24 Stunden durchtrocknen, bevor du weiterarbeitest.
Schritt 5: Das Fliesenlegen – Jetzt wird’s endlich schön!
Der kreative Teil! Aber auch hier entscheidet die Planung über das Ergebnis. Leg niemals einfach in einer Ecke los, sonst endest du mit hässlichen, schmalen Fliesenresten. Miss die Fläche aus und starte am besten mit einer ganzen Fliese in der Mitte der langen Seite. So hast du an beiden Ecken gleich große Zuschnitte – das sieht viel professioneller aus.
Verwende unbedingt einen flexiblen Fliesenkleber (Flexkleber, oft mit der Bezeichnung C2 TE S1). Eine Badewanne bewegt sich immer ein bisschen durch Temperatur und Belastung. Ein starrer Kleber würde Risse bekommen. Für perfekt ebene Flächen ohne Überstände kann ich Anfängern ein Fliesen-Nivelliersystem (kleine Laschen und Keile) wärmstens empfehlen. Das kostet nur ein paar Euro extra, rettet dir aber das Ergebnis.

Die Ecken: Profi-Look oder Anfänger-Frust?
Für die Außenecken gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Eckschienen aus Kunststoff oder Metall – die sind einfach zu verarbeiten und schützen die Kante. Oder die „Jollykante“, bei der die Fliesen auf 45 Grad geschnitten werden. Das sieht super edel aus, ist aber was für Fortgeschrittene und erfordert eine gute Nassschneidemaschine.
Mein ehrlicher Rat: Wenn du das zum ersten Mal machst, nimm die Eckschienen. Das Ergebnis wird garantiert sauber, die Kante ist geschützt und du ersparst dir eine Menge Frust und verschnittene Fliesen. Die Jollykante kannst du beim nächsten Bad in Angriff nehmen.
Schritt 6: Der letzte Schliff – Verfugen und die magische Silikonfuge
Nachdem der Kleber gut 24-48 Stunden getrocknet ist, geht’s ans Verfugen. Nimm auch hier einen flexiblen Fugenmörtel. Den Mörtel mit einem Fugbrett diagonal in die Fugen einarbeiten und nach kurzem Anziehen mit einem Schwammbrett sauber abwaschen.
Alle Anschlussfugen – also zur Wand, zum Boden und in den senkrechten Ecken – werden nicht mit Mörtel, sondern mit Sanitärsilikon verschlossen. Silikon bleibt elastisch und fängt Bewegungen auf.

Kleiner Trick für eine perfekte Silikonfuge: Kauf dir für 5 Euro ein Set mit Fugenglättern aus Kunststoff. Damit kriegt jeder eine saubere Fuge hin. Und bitte, nimm kein Spülmittel zum Glätten! Das fördert Schimmel. Es gibt spezielles Glättmittel, das die Haftung des Silikons nicht beeinträchtigt. Klebe die Ränder mit Malerkrepp ab, zieh die Fuge ab und entferne das Klebeband sofort wieder. Perfekt!
Dein Zeitplan und was der Spaß am Ende kostet
Realistisch solltest du für das ganze Projekt als Heimwerker, der abends und am Wochenende arbeitet, etwa 5-7 Tage einplanen. Da sind die wichtigen Trocknungszeiten schon drin!
- Tag 1: Wanne setzen & Verkleidung bauen.
- Tag 2: Abdichtung (1. Schicht & Dichtbänder).
- Tag 3: Abdichtung (2. Schicht) und dann: Hände weg, trocknen lassen!
- Tag 4-5: Fliesen legen.
- Tag 6: Verfugen.
- Tag 7: Silikonfugen ziehen & aufräumen.
Kostenmäßig liegst du je nach Materialwahl (Hartschaumträger oder Porenbeton, Preis der Fliesen) für das gesamte Material der Verkleidung (ohne Wanne und Armaturen) irgendwo zwischen 250 € und 500 €.

Ein letztes Wort zum Schluss
Das Verkleiden einer Badewanne ist ein anspruchsvolles Projekt, keine Frage. Aber wenn du sorgfältig arbeitest und besonders bei der Abdichtung keine Kompromisse machst, wirst du mit einem Ergebnis belohnt, auf das du wirklich stolz sein kannst. Und das Wichtigste: Es hält dicht. Viel Erfolg dabei!
Bildergalerie


„Die häufigste Ursache für Bauschäden im Privatbereich ist eindringende Feuchtigkeit. Rund 35 % aller gemeldeten Versicherungsschäden an Wohngebäuden sind Wasserschäden.“
Diese Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) macht es deutlich: Eine sorgfältige Abdichtung ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Jeder Euro, den Sie in hochwertige Dichtbänder wie das Schlüter-KERDI-KEBA und eine flüssige Verbundabdichtung wie PCI Lastogum investieren, ist eine Versicherung gegen teure Sanierungen.

Der unsichtbare Held: Die Revisionsklappe. Es mag verlockend sein, eine perfekt geschlossene Fliesenfront zu schaffen, aber das ist ein Fehler, den Sie bitter bereuen werden. Eine unsichtbare, befliesbare Revisionsklappe (oft mit Magneten befestigt) ist Ihr Zugangsticket zum Siphon und den Anschlüssen. Ohne sie muss bei einer simplen Verstopfung oder einem Leck die gesamte Verkleidung aufgestemmt werden. Planen Sie sie von Anfang an ein!

Welches Material für die Unterkonstruktion – Porenbeton oder Hartschaum?
Das ist eine der fundamentalen Entscheidungen. Porenbeton (z.B. Ytong) ist extrem stabil, massiv und ein guter Wärmespeicher. Er erfordert aber mehr Arbeit beim Zuschneiden und muss vor dem Abdichten grundiert werden. Hartschaum-Bauplatten (z.B. von Wedi oder Jackoboard) sind leicht, bereits wasserfest, einfach mit dem Cutter zu bearbeiten und oft schon mit Aussparungen für Rohre versehen. Für runde Formen sind sie die deutlich einfachere Wahl.

Ein Trend, der bleibt: der nahtlose Übergang. Indem Sie die gleichen Bodenfliesen für die Wannenverkleidung verwenden, erzeugen Sie eine optische Einheit, die das Bad größer und ruhiger wirken lässt. Besonders effektiv ist dieser Look mit großformatigen Fliesen, da der geringe Fugenanteil eine fast monolithische Fläche schafft. Das Ergebnis ist eine klare, moderne Ästhetik, die an ein Spa erinnert.

- Eine saubere, dauerhaft elastische Fuge.
- Absolut wasser- und chemikalienbeständig.
- Kein Verfärben oder Schimmelbefall möglich.
Das Geheimnis? Epoxidharzfugenmörtel. Er ist zwar anspruchsvoller in der Verarbeitung als zementärer Fugenmörtel, aber in puncto Langlebigkeit und Hygiene im Nassbereich unschlagbar. Eine Investition, die sich über Jahrzehnte auszahlt.

Denken Sie an die dritte Dimension! Eine in die Wannenverkleidung integrierte Nische ist nicht nur praktisch, sondern auch ein Design-Statement.

Die Krux mit der Kurve: Ovale oder abgerundete Badewannen sind elegant, stellen aber eine Herausforderung dar. Hier sind kleine Fliesenformate oder Mosaikmatten die erste Wahl. Sie passen sich der Rundung flexibel an und vermeiden unschöne, breite Fugen an den Schnittkanten. Für einen besonders edlen Look können Sie Glasmosaik von Herstellern wie Bisazza verwenden, das das Licht bricht und der Wanne eine besondere Tiefe verleiht.

Eine stimmungsvolle Beleuchtung kann die Badewannenverkleidung in ein Kunstwerk verwandeln. Planen Sie eine kleine Schattenfuge am Boden der Verkleidung ein und installieren Sie einen wasserfesten LED-Streifen (Schutzklasse IP67). Das indirekte Licht lässt die Wanne scheinbar schweben und sorgt für eine entspannte Atmosphäre – perfekt für ein abendliches Bad.

Muss es immer Fliese sein?
Nein! Für einen absolut fugenlosen und einzigartigen Look gibt es Alternativen. Tadelakt, eine marokkanische Kalkputztechnik, schafft wasserfeste, seidig glänzende Oberflächen mit einer organischen, lebendigen Haptik. Die Verarbeitung ist anspruchsvoll und sollte einem Profi überlassen werden, aber das Ergebnis ist eine unvergleichliche, sinnliche Bad-Oase fernab vom Standard.

Profi-Tipp für Acrylwannen: Acryl ist flexibel. Um zu verhindern, dass die Wanne sich unter Last biegt und die Fugen reissen, setzen viele Profis die Wanne nicht nur auf ihre Füße, sondern betten sie zusätzlich in ein Mörtelbett oder stützen den Wannenboden mit einem mittig platzierten Porenbetonstein ab. Das gibt absolute Stabilität, wo sie am meisten gebraucht wird.

- Die Wanne ist 100% in der Waage und mit Wasser gefüllt.
- Die Wannenanker sind fest an der Wand montiert.
- Der Schallschutz ist verlegt.
- Die Unterkonstruktion steht und ist absolut stabil.
- Der Untergrund ist mit Tiefengrund grundiert und trocken.
Erst wenn Sie alle diese Punkte abhaken können, sollten Sie die Verpackung der Verbundabdichtung überhaupt öffnen.

Die Wahl des Silikons ist entscheidender, als viele denken. Billig-Silikon aus dem Baumarkt kann schnell vergilben oder schimmeln. Greifen Sie zu einem hochwertigen Sanitärsilikon wie dem Ottoseal S100 von Otto Chemie. Es ist speziell für den Sanitärbereich formuliert, hat fungizide (pilzhemmende) Eigenschaften und eine exzellente Haftung auf Keramik und Acryl, was eine langlebige und dichte Fuge garantiert.

„Die Silikonfuge ist eine Wartungsfuge.“
Das ist keine Meinung, sondern eine technische Tatsache. Auch das beste Silikon altert durch Reinigungsmittel und mechanische Belastung. Planen Sie ein, die Fuge alle 5 bis 8 Jahre professionell zu erneuern. Das ist ein kleiner Aufwand, der die darunterliegende Bausubstanz schützt.

Fertige Wannenschürze: Die schnelle und saubere Lösung. Sie wird einfach an der Wanne eingeklickt oder befestigt. Ideal für Standardwannen und wenn es schnell gehen muss. Die Design-Optionen sind aber begrenzt.
Individuelle Verfliesung: Maximale Gestaltungsfreiheit. Jede Fliese, jedes Muster und jede Form sind möglich. Deutlich mehr Aufwand, aber das Ergebnis ist ein perfekt ins Bad integriertes Unikat.

Wärme und Gemütlichkeit im Bad müssen nicht auf Holzoptik verzichten. Feinsteinzeugfliesen in Holzoptik, zum Beispiel aus der Serie „Treverkhome“ von Marazzi, bieten die warme Ästhetik von Echtholz, sind aber absolut wasserfest, kratzfest und pflegeleicht. Perfekt, um die Wannenverkleidung zu einem warmen, natürlichen Blickfang zu machen.

Was ist eine Entkopplungsmatte und brauche ich sie?
Eine Entkopplungsmatte (z.B. Schlüter-DITRA) wird zwischen Estrich und Fliesenkleber verlegt. Sie gleicht Spannungen aus, die durch Temperaturschwankungen (besonders bei Fußbodenheizung) oder minimale Bewegungen im Untergrund entstehen. An der Wannenverkleidung selbst ist sie meist nicht nötig, aber wenn Sie den Boden fliesen, ist sie eine absolute Empfehlung für ein rissfreies Ergebnis.

Achtung, Geduldsspiel: Trocknungszeiten sind keine Empfehlungen, sondern Regeln. Der Ausgleichsmörtel, die Grundierung, jede Schicht der Verbundabdichtung und der Fliesenkleber haben spezifische, vom Hersteller vorgegebene Trocknungszeiten. Wer hier ungeduldig ist, schließt Restfeuchte ein und riskiert Haftungsprobleme oder spätere Schäden. Planen Sie diese Wartezeiten fest in Ihr Projekt ein!

Der Schallschutz, der im Artikel erwähnt wird, ist mehr als nur eine nette Geste. Spezielle Wannenrand-Dichtbänder und Schallschutzbänder (wie das von MEPA) haben zwei Funktionen: Sie dichten den Anschluss zur Wand ab UND entkoppeln die Wanne akustisch vom Baukörper. Das reduziert die Übertragung von Körperschall erheblich. So hört man das Füllen der Wanne nicht im Zimmer nebenan.

Wussten Sie schon? Fliesen für Nassbereiche müssen der Norm DIN EN 14411 entsprechen, die unter anderem die Wasseraufnahme klassifiziert. Feinsteinzeug (Gruppe BIa) hat mit unter 0,5 % die geringste Wasseraufnahme und ist daher für Boden und Wanne ideal.

Großformatige Fliesen (z.B. 60×120 cm) auf der Wannenverkleidung wirken extrem modern und großzügig. Die Herausforderung: Der Untergrund muss zu 100% eben sein, da Unebenheiten nicht durch einen dickeren Kleberauftrag ausgeglichen werden können. Verwenden Sie unbedingt einen flexiblen Fließbettkleber und tragen Sie ihn sowohl auf dem Untergrund als auch auf der Fliesenrückseite auf (Buttering-Floating-Verfahren), um eine vollflächige, hohlraumfreie Verlegung zu sichern.
Der letzte Schliff: Fugenfarbe. Betrachten Sie die Fuge nicht nur als Lückenfüller, sondern als Designelement. Eine Fugenfarbe, die Ton-in-Ton mit der Fliese gewählt wird (z.B. ein mittleres Grau für eine graue Fliese), lässt die Fläche ruhig und homogen erscheinen. Eine Kontrastfarbe (z.B. Anthrazit für weiße Metro-Fliesen) betont hingegen das Verlegemuster und setzt grafische Akzente.




