Dein Traum vom Skandi-Kamin: So wird’s gemütlich, sicher und bezahlbar
Mehr als nur Deko: Was einen echten Skandi-Kamin ausmacht
Jeder kennt sie, diese Bilder aus den Wohnmagazinen: ein heller Raum, minimalistische Möbel und mittendrin ein wunderschöner, schlichter Kamin, in dem ein gemütliches Feuer knistert. Der skandinavische Stil hat einfach was, oder? Aber ganz ehrlich, hinter dieser klaren, einfachen Optik steckt eine Menge Technik und Handwerk. Es ist mehr als nur ein weiß verputztes Loch in der Wand.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Mehr als nur Deko: Was einen echten Skandi-Kamin ausmacht
- 2 Welcher Kamin-Typ bist du? Die drei großen Varianten
- 3 Mal Butter bei die Fische: Was kostet der Traum vom Kamin wirklich?
- 4 Die Technik dahinter: Darauf musst du achten
- 5 Der Einbau: Bitte, bitte nur vom Profi!
- 6 Richtig heizen: Kleine Tipps mit großer Wirkung
- 7 Fazit: Eine Investition, die sich im Herzen bezahlt macht
- 8 Bildergalerie
Im hohen Norden, wo die Winter lang und dunkel sind, ist das Feuer seit jeher der Mittelpunkt des Hauses. Deshalb muss ein solcher Kamin vor allem eines sein: effizient, sicher und zuverlässig. In diesem Ratgeber schauen wir mal hinter die Kulissen. Ich zeige dir die Unterschiede, worauf es beim Einbau wirklich ankommt und gebe dir ein paar ehrliche Tipps aus der Praxis. Damit dein Traum vom Kamin nicht zu einem kalten (und teuren) Erwachen führt.
Welcher Kamin-Typ bist du? Die drei großen Varianten
Wenn die Leute von einem „skandinavischen Kamin“ sprechen, meinen sie meistens eine von drei Varianten. Die Optik ist das eine, aber die Art, wie sie Wärme abgeben, ist grundverschieden. Das solltest du unbedingt kennen, bevor du dich entscheidest.

1. Der Freistehende Kaminofen: Der schnelle Sprinter
Das ist der Klassiker, den du wahrscheinlich kennst: ein Ofen aus Stahl oder Gusseisen, der frei im Raum steht, oft in Schwarz, Grau oder modernem Weiß. Der große Vorteil: Er heizt super schnell auf. Das liegt an der sogenannten Konvektionswärme. Der Ofen saugt kalte Luft von unten an, heizt sie im Inneren auf und gibt sie oben wieder in den Raum ab. Zack, wird’s warm.
Ideal ist das für Räume, die du nur ab und zu heizt, wie ein Gartenhaus oder den Hobbykeller. Der Nachteil? Die Luft kann recht trocken werden und Staub wird aufgewirbelt – für Allergiker nicht immer optimal. Sobald das Feuer ausgeht, wird es auch schnell wieder kühl. Übrigens, kleiner Tipp: Wenn dir die Luft zu trocken wird, stell einfach eine hitzebeständige Schale mit Wasser auf den Ofen. Das hilft ungemein!
2. Der moderne Kachelofen: Der sanfte Marathonläufer
Viele der traditionellen Öfen aus dem Norden sind im Grunde moderne Kachelöfen. Oft sind sie schlank, hoch und mit schlichten, weißen Kacheln verkleidet. Ihre wahre Superkraft liegt aber im Inneren: ein schwerer Kern aus Schamotte, der die Wärme stundenlang speichert.

Dieser Ofentyp gibt seine Wärme als Strahlungswärme ab. Stell dir vor, du stehst in der Sonne – genau so fühlt sich das an. Es wird nicht nur die Luft erhitzt, sondern alles im Raum: Wände, Möbel und du selbst. Diese Wärme ist unglaublich angenehm und bleibt noch lange, nachdem das letzte Scheit verglüht ist. Ein Kaminofen schreit seine Wärme quasi raus, ein Kachelofen atmet sie ganz sanft. Er ist in der Anschaffung und im Aufbau teurer, aber die Wohnqualität ist, ehrlich gesagt, eine andere Liga.
3. Der Einbaukamin: Der minimalistische Undercover-Agent
Diese Variante ist in modernen Neubauten total angesagt. Man sieht nur eine große Glasscheibe, die nahtlos in die Wand integriert ist. Die ganze Technik verschwindet dahinter. Das Ergebnis ist super clean und minimalistisch.
Technisch ist das aber die anspruchsvollste Lösung. Die Ummauerung muss aus speziellen, geprüften Brandschutzplatten bestehen und die Planung erfordert Millimeterarbeit. Hier ist absolute Professionalität gefragt, damit am Ende alles sicher und dicht ist. Je nach Bauart kann die Wärme dann über unauffällige Gitter oder eine wärmespeichernde Hülle abgegeben werden.

Mal Butter bei die Fische: Was kostet der Traum vom Kamin wirklich?
Okay, reden wir über Geld. Das ist ja oft die erste und wichtigste Frage. Die Preise können natürlich stark variieren, aber um dir eine realistische Vorstellung zu geben, hier eine grobe Übersicht:
- Der Ofen selbst: Ein einfacher, aber guter Kaminofen aus Stahl ist im Fachhandel oder online ab ca. 1.500 € zu haben. Für massive Gusseisen- oder Specksteinmodelle liegst du schnell bei 3.000 € bis 6.000 €. Ein Kamineinsatz für einen Einbaukamin startet bei etwa 2.000 €, und ein individuell geplanter Kachelofen kann auch mal 8.000 € bis 15.000 € kosten.
- Montage & Einbau: Für den Anschluss eines freistehenden Ofens durch einen Fachbetrieb kannst du mit 800 € bis 2.500 € rechnen, je nach Aufwand. Der Bau eines Einbaukamins oder Kachelofens ist natürlich deutlich teurer.
- Der Schornstein: Hast du schon einen passenden Schornstein? Super! Wenn nicht, kann ein neuer Edelstahl-Außenschornstein inklusive Montage nochmal 2.500 € bis 4.500 € kosten.
- Zubehör: Vergiss die Kleinigkeiten nicht! Eine Bodenplatte aus Glas oder Stahl (ca. 100 – 300 €), ein hochwertiges Rauchrohr (ca. 150 – 400 €) und ein Kaminbesteck (30 – 150 €) kommen noch dazu.
- Die Abnahme: Die finale Abnahme durch den Schornsteinfeger kostet je nach Region und Aufwand zwischen 50 € und 150 €.
Du siehst, es ist eine echte Investition. Aber eine, die sich in Sachen Lebensqualität absolut lohnen kann.

Die Technik dahinter: Darauf musst du achten
Egal, wie schick der Ofen aussieht, die Technik muss stimmen. In Deutschland gibt es zum Glück klare Vorschriften, die für deine Sicherheit sorgen und die Umwelt schützen.
Wirkungsgrad und Abgasnormen
Ein romantisch offener Kamin ist eine ziemliche Energieverschwendung – 80 % der Wärme gehen einfach durch den Schornstein verloren. Moderne, geschlossene Kamine sind da viel schlauer und schaffen Wirkungsgrade von über 80 %. Das spart Holz und schont den Geldbeutel. Achte beim Kauf darauf, dass der Ofen die aktuellen deutschen Abgasvorschriften (die sogenannte BImSchV Stufe 2) erfüllt. Jeder seriöse Händler wird dir das aber schriftlich bestätigen.
Ein Muss in neuen Häusern: Raumluftunabhängiger Betrieb
Moderne Häuser sind super gedämmt und quasi luftdicht. Das ist toll für die Energiebilanz, aber ein Problem für jeden Kamin, der seine Verbrennungsluft aus dem Raum zieht. Wenn dann noch eine Lüftungsanlage oder die Dunstabzugshaube läuft, kann ein Unterdruck entstehen, der giftige Rauchgase zurück in den Wohnraum saugt. Lebensgefahr!

Deshalb ist in solchen Häusern ein raumluftunabhängiger Ofen absolute Pflicht. Dieser holt sich seine Luft über eine separate Leitung direkt von außen. Das ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Achte auf die entsprechende DIBt-Zulassung.
Der Einbau: Bitte, bitte nur vom Profi!
Ich hab schon die wildesten Konstruktionen gesehen, die von ambitionierten Heimwerkern zusammengebaut wurden. Ein Kamin ist kein Billy-Regal. Fehler können hier im schlimmsten Fall zu einem Hausbrand führen. Der Einbau und die erste Abnahme gehören in die Hände eines erfahrenen Ofenbauers und des Schornsteinfegers.
Ein paar Dinge, an die du vielleicht nicht denkst:
- Die Statik: Ein solider Kachelofen kann locker über eine Tonne wiegen. Hält das dein Estrich aus? Ein Profi prüft das vorher. Ein gerissener Boden wird deutlich teurer als die vorherige Prüfung durch einen Statiker.
- Die Brandschutzabstände: Zu Holzwänden, Möbeln oder dem Teppich müssen ganz genaue Abstände eingehalten werden. Das sind oft 40 bis 80 Zentimeter! Der Fachmann kennt die Normen und weiß, wie man diese Bereiche sicher mit speziellen Dämmmaterialien abschirmt.
- Der Anschluss: Der Anschluss an den Schornstein muss absolut dicht und stabil sein, auch wenn das Material bei Hitze arbeitet.
- Die Planung: Wie lange dauert so was? Für einen freistehenden Ofen reicht oft ein Tag. Ein individuell gebauter Kachelofen oder Einbaukamin kann aber auch mal ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen.
Dein wichtigster Partner ist übrigens der Bezirksschornsteinfeger. Beziehe ihn von Anfang an in die Planung mit ein. Er kennt dein Haus und die Vorschriften und nimmt am Ende alles ab. Erst wenn er sein Okay gibt, darfst du anfeuern.

Richtig heizen: Kleine Tipps mit großer Wirkung
Der beste Ofen nützt nichts, wenn man ihn falsch bedient. Mit ein paar Kniffen heizt du nicht nur sicherer, sondern auch sauberer und effizienter.
Das A und O: Trockenes Holz
Heize niemals mit lackiertem, behandeltem oder feuchtem Holz! Es ist verboten und ruiniert dir auf Dauer den Ofen und den Schornstein. Die Restfeuchte im Holz muss unter 20 % liegen. Nasses Holz erzeugt nämlich Unmengen an Wasserdampf, der die Abgase abkühlt. Dadurch lagert sich Teer im Schornstein ab (Versottung), was brandgefährlich ist. Ein kleines Holzfeuchtemessgerät für 15-20 € aus dem Baumarkt ist eine super Investition.
Ach ja, und der Verbrauch? Rechne für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mal mit 4 bis 7 Raummetern gutem Holz pro Heizsaison. Ein Raummeter trockenes, ofenfertiges Buchenholz kostet je nach Region und Anbieter zwischen 130 und 180 Euro.
Der Profi-Trick: Anfeuern von oben
Vergiss, was du beim Lagerfeuer gelernt hast. Profis zünden von oben an! So geht’s: Lege unten zwei dicke Scheite, darauf kreuzweise ein paar dünnere. Ganz oben kommt ein Anzündwürfel (am besten aus Holzwolle und Wachs) zwischen etwas Anzündholz. Das Feuer brennt sich dann langsam nach unten durch. Der Vorteil? Die Gase, die aus dem kalten Holz entweichen, müssen durch die heißen Flammen darüber und verbrennen fast vollständig. Das Ergebnis: weniger Rauch, eine saubere Scheibe und glückliche Nachbarn.

Ein häufiger Fehler: Der Ofen ist zu groß!
Viele kaufen einen Ofen mit zu viel Leistung (kW), weil sie denken „viel hilft viel“. Das ist ein Trugschluss! Ein überdimensionierter Ofen läuft ständig im gedrosselten Zustand. Das führt zu einer unsauberen Verbrennung, einer verrußten Scheibe und mehr Ablagerungen im Schornstein. Lass dich im Fachhandel beraten, welche Leistung für deine Raumgröße wirklich sinnvoll ist.
Achtung, Sicherheit! Kohlenmonoxid (CO) ist ein unsichtbares und tödliches Gas. Ein moderner, korrekt installierter Kamin ist sicher. Trotzdem mein dringender Appell: Investiere die 20-30 Euro in einen CO-Warnmelder. Platziere ihn an einer Wand im selben Raum, etwa auf 1,50 Meter Höhe – nicht direkt neben dem Ofen, um Fehlalarme zu vermeiden. Diese kleine Box kann Leben retten.
Fazit: Eine Investition, die sich im Herzen bezahlt macht
Ein Kamin im Skandi-Stil ist so viel mehr als eine Heizung. Er ist das Herzstück des Hauses, ein Ort der Ruhe und Gemütlichkeit. Aber er ist eben auch eine technische Anlage, die Wissen und Sorgfalt verlangt.

Nimm dir Zeit für die Planung, investiere in gute Technik und einen professionellen Einbau. Wenn du dann noch lernst, richtig mit dem Feuer umzugehen, wirst du unzählige gemütliche Stunden davor verbringen. Sicher, effizient und mit einem richtig guten Gefühl.
Bildergalerie


Der richtige Platz für die Gemütlichkeit?
Die Positionierung Ihres Kamins ist entscheidend für die Atmosphäre. Ein zentral im Raum platzierter, vielleicht sogar dreiseitig verglaster Kaminofen von Marken wie Attika oder Spartherm wird zum sozialen Mittelpunkt. Eine Ecklösung hingegen spart Platz und schafft eine kuschelige, definierte Nische. Bedenken Sie dabei immer den Verlauf des Rauchrohrs und die nötigen Sicherheitsabstände zu Wänden und Möbeln. Die beste Wirkung entfaltet das Feuer, wenn es vom Hauptsitzplatz aus gut sichtbar ist.

- Sorgt für eine gleichmässige, milde Strahlungswärme.
- Reduziert die Staubaufwirbelung im Raum.
- Bleibt auch nach Erlöschen des Feuers noch stundenlang warm.
Das Geheimnis? Der massive Speicherkern aus Schamotte oder Speckstein, wie ihn traditionelle Kachelöfen oder moderne Speicheröfen von Tonwerk Lausen nutzen.

Der häufigste Fehler: Ein Kaminofen mit zu hoher kW-Leistung. Klingt paradox, aber ein überdimensionierter Ofen muss ständig gedrosselt laufen. Das führt zu unvollständiger Verbrennung, einer verrußten Scheibe und erhöhten Emissionen. Ein 5-kW-Ofen ist für ein gut isoliertes Wohnzimmer von 50 m² oft völlig ausreichend. Lassen Sie die benötigte Leistung unbedingt von einem Fachmann berechnen!

„Holz ist gespeicherte Sonnenenergie. Bei seiner Verbrennung wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat.“
Diese CO₂-Neutralität macht das Heizen mit Holz, vorausgesetzt es stammt aus nachhaltiger, regionaler Forstwirtschaft, zu einer umweltfreundlichen Alternative. Achten Sie auf Zertifizierungen wie das FSC- oder PEFC-Siegel, um sicherzugehen, dass Ihr Kaminholz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern kommt.

Stahl-Kaminofen: Er heizt sich sehr schnell auf und gibt die Wärme direkt an den Raum ab (Konvektion). Ideal für schnelles Aufheizen. Modelle von Scan oder Contura sind oft aus Stahl gefertigt und bestechen durch ihr schlankes, modernes Design.
Gusseisen-Ofen: Dieses Material speichert die Wärme besser und gibt sie langsamer und gleichmässiger ab. Gusseisen ist extrem langlebig und formstabil. Klassische Hersteller wie Jotul oder Morsø sind für ihre robusten Gusseisenöfen berühmt.

Hinter der minimalistischen Fassade eines skandinavischen Kamins verbirgt sich oft ein cleveres Detail: die externe Luftzufuhr. Moderne, dichte Häuser haben oft nicht genug Sauerstoff für eine saubere Verbrennung. Ein Anschluss, der Frischluft direkt von aussen zum Ofen leitet, ist daher keine Option, sondern eine Notwendigkeit für einen sicheren und effizienten Betrieb. So bleibt das Raumklima angenehm und das Feuer bekommt immer, was es braucht.

Kein Schornstein, kein Kamin? Falsch gedacht!
Auch in Häusern ohne gemauerten Kamin ist der Traum vom echten Feuer realisierbar. Die Lösung heisst Edelstahlaussenschornstein. Diese doppelwandigen, isolierten Systeme werden an der Aussenfassade montiert und können bei fast jedem Haustyp nachgerüstet werden. Sie sind nicht nur funktional, sondern setzen mit ihrer modernen Optik in Schwarz oder gebürstetem Edelstahl auch einen bewussten architektonischen Akzent.

Das Holz macht die Musik. Für ein schönes, ruhiges Flammenbild mit bläulichen Spitzen ist Hartholz wie Buche oder Eiche ideal. Es brennt langsam und erzeugt eine langanhaltende Glut. Birkenholz ist ein skandinavischer Favorit – es brennt zwar schneller, aber seine weisse Rinde sieht im Holzkorb neben dem Kamin einfach fantastisch aus und es erzeugt ein besonders helles Feuer. Wichtig ist nur: Das Holz muss trocken sein (Restfeuchte unter 20%).

- Glasplatte: Dezent und fast unsichtbar, lässt den Bodenbelag durchscheinen. Perfekt für einen minimalistischen Look.
- Stahlblech: Modern und robust, oft in Schwarz oder Grau pulverbeschichtet, passend zum Ofen.
- Schiefer oder Granit: Natürlich, edel und extrem hitzebeständig. Setzt einen bewussten Akzent.

Moderne Kaminöfen erreichen einen Wirkungsgrad von über 80 %. Das bedeutet, dass mehr als 80 % der im Holz enthaltenen Energie tatsächlich in nutzbare Wärme für den Raum umgewandelt werden.

Ihr erster und wichtigster Ansprechpartner ist nicht der Kaminverkäufer, sondern der zuständige Bezirksschornsteinfeger. Er muss die Feuerstätte vor der Inbetriebnahme abnehmen. Klären Sie mit ihm vorab folgende Punkte:
- Ist der vorhandene Schornstein für den gewünschten Ofen geeignet? (Querschnitt, Höhe)
- Welche Leistung (kW) ist für Ihre Raumsituation sinnvoll?
- Wo sind die Anschlüsse für externe Verbrennungsluft möglich?
- Welche Brandschutzvorschriften (Abstände, Bodenschutz) müssen eingehalten werden?

Die Kunst des Anzündens: Vergessen Sie die alte Methode von unten. Profis empfehlen das „Anzünden von oben“. Dabei werden die dicken Scheite nach unten gelegt, darüber kleinere Späne und ganz oben der Anzünder. Das Feuer brennt sich langsam nach unten durch. Der Vorteil: Es entsteht von Anfang an weniger Rauch und Feinstaub, die Verbrennung ist sauberer und der Schornstein wird schneller auf Betriebstemperatur gebracht.


Was ist eigentlich „Hygge“?
Das dänische Wort beschreibt ein Gefühl von Gemütlichkeit, Wärme und Geborgenheit. Es geht darum, die einfachen Freuden des Lebens zu geniessen – oft mit Freunden oder Familie. Und was könnte hyggeliger sein als das sanfte Knistern und der warme Schein eines Feuers? Ein Skandi-Kamin ist nicht nur eine Wärmequelle, er ist die Verkörperung dieses Lebensgefühls und schafft einen Ort, an dem man sich zurückzieht, entspannt und den Moment geniesst.

Die Sichtscheibe bleibt nicht sauber? Meist liegt es an zu feuchtem Holz oder einer zu stark gedrosselten Luftzufuhr. Ein simpler, ökologischer Trick zur Reinigung: Nehmen Sie ein feuchtes Stück Zeitungspapier, tunken Sie es in die kalte, weisse Holzasche im Kamin und reiben Sie damit die Scheibe ab. Die feinen Aschepartikel wirken wie ein sanftes Scheuermittel. Anschliessend mit einem sauberen, trockenen Tuch nachpolieren – fertig!

Eine Studie der University of Alabama fand heraus, dass das Beobachten eines Kaminfeuers den Blutdruck signifikant senken kann. Allein der multimodale Reiz aus dem Knistern des Holzes, dem visuellen Flackern und der wohligen Wärme wirkt nachweislich entspannend auf das Nervensystem.

Trend-Check: Gas-Kamine im Skandi-Look. Für alle, die den Komfort lieben, bieten Hersteller wie Faber oder Kalfire mittlerweile Gas-Feuerstellen an, die optisch kaum von einem echten Holzfeuer zu unterscheiden sind. Auf Knopfdruck entsteht ein realistisches Flammenbild mit Keramikholzscheiten. Der Vorteil: keine Asche, kein Holzhacken und eine präzise steuerbare Wärme. Eine stilvolle Alternative, besonders im urbanen Umfeld.

Das Rauchrohr, das den Ofen mit dem Schornstein verbindet, ist mehr als nur ein technisches Bauteil. Es ist ein Design-Statement. Ein klassisches schwarzes Rohr erzeugt einen starken Kontrast zu einer weissen Wand. Immer beliebter werden aber auch Rohre in der gleichen Farbe wie der Ofenkorpus – zum Beispiel in Grau, Weiss oder sogar Platin. Das schafft eine harmonische, fast skulpturale Einheit, die den Kaminofen noch eleganter wirken lässt.

- Ein optischer Anker im Raum.
- Ein natürlicher Raumtrenner zwischen Wohn- und Essbereich.
- Ein von mehreren Seiten einsehbarer Blickfang.
Das ermöglichen moderne Tunnel- oder dreiseitige Einbaukamine. Sie lassen sich architektonisch perfekt in Trennwände oder Raumteiler integrieren und schaffen eine faszinierende Verbindung zwischen verschiedenen Wohnzonen.

Wichtig zu wissen: Seit dem 1. Januar 2022 gilt die EU-weite „Ecodesign“-Richtlinie. Jeder neu verkaufte Kaminofen muss strenge Grenzwerte für Emissionen und einen hohen Wirkungsgrad einhalten. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf dieses Label. Es ist Ihr Garant für eine moderne, effiziente und umweltschonende Verbrennungstechnik. Ältere Modelle ohne diese Zertifizierung dürfen nicht mehr neu installiert werden.

Holzlagerung kann auch schön sein! Statt das Brennholz im Keller zu verstecken, integrieren Sie es als dekoratives Element in den Wohnraum. Hohe, schmale Stahlregale neben dem Kamin betonen die Vertikale, runde Körbe aus Filz oder Weide setzen einen weichen Kontrast und in die Wand eingelassene Nischen wirken besonders edel und aufgeräumt. So haben Sie nicht nur den Brennstoffvorrat griffbereit, sondern auch ein Stück Natur im Haus.

Strahlungswärme oder Konvektionswärme?
Ein freistehender Stahl-Kaminofen erwärmt primär die Luft (Konvektion), was zu einer schnellen, aber auch trockenen Wärme führt. Ein schwerer Kachelofen oder ein Ofen mit Specksteinverkleidung hingegen gibt eine sanfte Strahlungswärme ab. Diese fühlt sich an wie Sonnenstrahlen auf der Haut: Sie erwärmt nicht die Luft, sondern die Objekte und Körper im Raum. Viele Menschen empfinden diese Art von Wärme als deutlich angenehmer und wohltuender.

Der finnische Architekt Alvar Aalto betrachtete den Kamin als „das primitive Herz des Hauses“. In vielen seiner berühmten Bauten, wie der Villa Mairea, ist die Feuerstelle nicht nur Wärmequelle, sondern ein zentrales, skulpturales Element, das den Raum organisiert und ihm eine Seele gibt.
Dieser Gedanke prägt das skandinavische Design bis heute: Der Kamin ist kein nachträglich hinzugefügtes Dekostück, sondern ein integraler Bestandteil der Architektur und des Lebens.

Budget-Tipp: Während der Ofen selbst den grössten Posten ausmacht, sollten Sie die Nebenkosten nicht unterschätzen. Planen Sie ein Budget für:
- Die Montage durch einen Fachbetrieb (ca. 500 – 1.500 €)
- Ggf. den Edelstahlschornstein (ab 1.500 € aufwärts)
- Die Bodenschutzplatte (100 – 400 €)
- Die Abnahme durch den Schornsteinfeger (ca. 100 – 200 €)
Eine ehrliche Kalkulation bewahrt Sie vor bösen Überraschungen.

Schwarz und Weiss sind die Klassiker, aber der Trend geht zu sanften Grautönen. Ein Kaminofen in Anthrazit oder einem hellen Zementgrau wirkt weniger hart als Schwarz und fügt sich wunderbar in moderne, von Naturmaterialien geprägte Interieurs ein. Er bildet eine Brücke zwischen hellen Wänden und dunklen Akzenten und strahlt eine subtile Eleganz aus. Marken wie Skantherm bieten hier eine breite Palette an stilvollen Farbvarianten.
Auch wenn der Kamin nicht brennt, ist sein Umfeld ein Deko-Hotspot. Doch Vorsicht: Der Kaminsims und die nähere Umgebung sind keine normalen Ablageflächen. Platzieren Sie Kerzen, Trockenblumen oder Bilderrahmen immer mit genügend Abstand. Setzen Sie auf Deko-Objekte aus nicht brennbaren Materialien wie Keramik, Metall oder Stein. Eine schöne Vase, eine Metallskulptur oder ein Stapel Bildbände sind eine sichere und stilvolle Wahl.




