Winter-Gemütlichkeit: Warum dein Wohnzimmer mehr braucht als nur Decken & Kerzen

von Julia Steinhoff
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Jedes Jahr, wenn der Herbst langsam müde wird und das Licht flacher fällt, beobachte ich in meiner Werkstatt ein faszinierendes Schauspiel. Die tiefstehende Sonne malt plötzlich ganz andere Muster auf die Holzoberflächen. Eine geölte Eiche, die im Sommer noch golden leuchtete, wirkt auf einmal ruhiger, fast schon nachdenklich. Für mich ist das der wahre Beginn des Winters, nicht irgendein Datum im Kalender. Und genau dann fangen die meisten an, über Deko nachzudenken.

Ganz ehrlich? In meiner langen Zeit als Raumausstatter habe ich unzählige Wohnzimmer für die kalte Jahreszeit hergerichtet und dabei eines gelernt: Echte Gemütlichkeit kommt nicht aus dem Katalog. Man kann sie sich nicht mit einem Haufen Kissen und Kerzen erkaufen. Dauerhaftes Wohlfühlen ist echtes Handwerk. Es baut auf dem Verständnis von Licht, Material und Raum auf. Es geht darum, eine schützende, warme Hülle zu schaffen, wenn die Welt da draußen karg und kalt wird.

Dieser Beitrag hier ist deshalb ein bisschen anders. Ich zeige dir keine schnellen Trends, die nächstes Jahr schon wieder out sind. Stattdessen teile ich die Grundlagen, die ich auch meinen Auszubildenden vermittle. Wir reden über die Physik des Winterlichts, über ehrliche Materialien und Techniken, die einen Raum wirklich verwandeln. Mein Ziel? Dass du dein Wohnzimmer nicht nur dekorierst, sondern es wirklich verstehst und mit Bedacht gestaltest.

gemütliche Atmosph#re im Wohnzimmer schaffen - weiche Texturen, Kaminfeuer, Lichterketten
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Das Fundament: Warum Licht und Farbe im Winter anders ticken

Bevor wir auch nur ein einziges Kissen anfassen, müssen wir über Licht reden. Das ist die absolute Hauptzutat. Das Tageslicht im Winter ist einfach anders. Die Sonne steht tiefer, der Lichteinfall ist schräger und die Farbtemperatur kühler, also mit einem höheren Blauanteil. Das ist keine Einbildung, das ist Physik. Ein Raum, der im Juli total einladend wirkt, kann im Dezember plötzlich kühl und abweisend erscheinen, selbst wenn kein einziges Möbelstück verrückt wurde.

Die richtige „Wärme“ für dein künstliches Licht

Unsere Aufgabe ist es also, diesem kühlen Tageslicht mit den richtigen künstlichen Lichtquellen entgegenzuwirken. Hier kommt die Farbtemperatur ins Spiel, die in Kelvin (K) gemessen wird. Nur damit du es mal gehört hast: Eine hohe Kelvinzahl (z.B. 6500 K) bedeutet kühles, fast bläuliches Licht wie an einem bewölkten Tag. Eine niedrige Kelvinzahl (ca. 1500 K) ähnelt warmem Kerzenschein.

Für ein gemütliches Winter-Wohnzimmer sind Leuchtmittel im Bereich von 2200 K bis 2700 K ideal. Das findest du auf der Verpackung unter „Warmweiß“ oder „Extra-Warmweiß“. Alles über 3000 K wirkt schnell steril und erinnert an ein Büro. Ach ja, und neben der Wärme (Kelvin) ist auch die Helligkeit (Lumen) wichtig. Für eine gemütliche Zonenbeleuchtung brauchst du oft weniger „Wumms“ als du denkst. Eine Leselampe darf ruhig 400 Lumen haben, aber für die kleine Stimmungsleuchte auf dem Sideboard reichen oft schon 150-250 Lumen völlig aus.

Winterdeko im Wohnzimmer - handgestrickte Decke in Beige rotes Sofa Kissen
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Kleiner Tipp mit Riesen-Effekt: Schraub mal die Birne aus deiner meistgenutzten Lampe im Wohnzimmer. Steht da was von 4000 K oder mehr drauf? Dann gönn dir beim nächsten Einkauf eine neue LED mit 2700 K. Das kostet dich vielleicht 5 bis 8 Euro, aber der Unterschied in der Atmosphäre ist gewaltig. Versprochen!

So setzt du Farben im Raum gezielt ein

Die Wandfarbe oder große Textilien sind natürlich entscheidend. Helle, kühle Farben wie reines Weiß oder ein Blaustichiges Grau können das kühle Winterlicht reflektieren und den Raum noch kälter machen. Das heißt aber nicht, dass du gleich zur dunkelbraunen Farbe greifen musst. Es geht um die richtigen Nuancen.

  • Gebrochenes Weiß: Statt zu strahlendem Reinweiß zu greifen, wähle lieber ein „Wollweiß“ oder „Altweiß“. Diesen Tönen ist ein winziger Tropfen Ocker, Umbra oder Rot beigemischt. Das siehst du kaum, aber es „wärmt“ das Weiß, sodass es das kühle Licht sanfter reflektiert.
  • Erdige Töne: Farben wie Terrakotta, Moosgrün, ein tiefes Rostrot oder ein warmes Greige (Grau mit Braunanteil) schaffen eine unglaublich schützende, erdende Atmosphäre. Sie schlucken etwas Licht und lassen den Raum wie eine gemütliche Höhle wirken.
  • Gezielte Akzente: Deine Wände sind schon neutral und du wohnst vielleicht zur Miete? Kein Problem! Arbeite mit großen Textilien. Ein schwerer Vorhang in sattem Rot, ein großer Teppich in einem warmen Ton oder ein paar smaragdgrüne Samtkissen fangen den Blick und geben dem Auge einen warmen Ankerpunkt. Das kann die Farbwirkung komplett drehen, ganz ohne Streichen!

Wichtig: Farben verändern sich mit dem Licht. Teste eine Farbprobe immer an der Wand, die du streichen willst, und schau sie dir morgens, mittags und abends bei Kunstlicht an.

rote Strickdecke rote und schwarz-weiß karierte Wurfkissen geben den Ton an

Die Seele des Raumes: Materialien, die dich umarmen

Direkt nach dem Licht kommen die Materialien. Unsere Haut und unsere Augen nehmen die Textur und die gefühlte Temperatur von Oberflächen wahr. Im Winter sehnen wir uns ganz instinktiv nach Dingen, die Wärme speichern und sich gut anfühlen.

Ehrliche Textilien sind mehr als nur weich

Ganz ehrlich, vergiss billige Polyesterdecken. Die fühlen sich im Laden vielleicht kurz weich an, aber zu Hause laden sie sich statisch auf und man schwitzt darunter, weil sie null atmungsaktiv sind. Investiere lieber in ehrliche, natürliche Materialien. Die halten oft ein Leben lang und haben echte funktionale Vorteile.

Wolle zum Beispiel ist die absolute Königin der Wintertextilien. Sie kann Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen, und reguliert so das Raumklima. Eine gute Decke aus Schurwolle (achte auf Qualitäten wie Merino oder Lambswool) kratzt auch nicht. So eine Anschaffung fürs Leben kostet zwar, rechne mal mit 80 € bis 250 €, aber sie ist es wert. Als günstigere Alternative ist eine schwere Decke aus reiner Baumwolle (ca. 30-50 €) auch schon eine deutliche Verbesserung gegenüber Kunstfasern.

klassische Farbkombination weiß rot grün dominiert in der Winterdeko im Wohnzimmer

Wollfilz ist ebenfalls ein fantastisches Material. Es ist robust, isoliert super und schluckt Schall. Ein paar große Kissen aus dickem Wollfilz auf dem Boden können die Akustik sofort verbessern und dem Raum eine ruhige, gedämpfte Atmosphäre geben. Und schweres Leinen, oft mit dem Sommer assoziiert, ist als Vorhang im Winter genial. Seine grobe Struktur bricht das Licht weich und es isoliert erstaunlich gut gegen die Kälte, die vom Fenster ausstrahlt.

Die Wärme von Holz, Leder und Keramik

Holz ist die Basis vieler gemütlicher Räume. Eine geölte Holzoberfläche fühlt sich übrigens immer wärmer an als eine lackierte. Das liegt daran, dass Lack eine kalte Kunststoffschicht bildet, während geöltes Holz atmen kann. Kleiner Pflegetipp: Im Winter, wenn die Heizungsluft trocken ist, freut sich dein geölter Holztisch über eine dünne Abreibung mit passendem Pflegeöl. Das verhindert Risse und frischt die Farbe auf.

Dazu passen perfekt:

  • Leder: Ein alter Ledersessel, der schon eine Geschichte erzählt. Er nimmt deine Körpertemperatur an und fühlt sich nach kurzem Sitzen einfach nur gut an.
  • Keramik: Handgetöpferte Schalen oder Vasen haben eine erdige Schwere. Ihre matte Oberfläche absorbiert Licht und ist ein Ruhepol fürs Auge.
  • Korbwaren: Ein einfacher Weidenkorb für Zeitschriften oder Kaminholz bringt eine rustikale, handwerkliche Note in den Raum.

Achtung, wichtig! Offenes Feuer (Kamin, Kerzen) und trockene Textilien sind eine gefährliche Mischung. Wolle ist von Natur aus schwer entflammbar, sie verkohlt eher, als dass sie brennt. Synthetische Stoffe wie Polyester schmelzen und können brennende Tropfen bilden. Halte deshalb immer einen Sicherheitsabstand von mindestens 80 cm zwischen offenem Feuer und brennbaren Materialien ein.

kuschelige Texturen in hellen Farben und eine Schneelandschaft an der Wand machen das Ambiente einladend
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Licht formen: Die hohe Kunst der richtigen Beleuchtung

Okay, die richtigen Leuchtmittel haben wir jetzt. Aber eine einzelne, helle Deckenlampe macht jeden Raum ungemütlich und flach. Profis arbeiten immer mit mehreren Lichtquellen auf verschiedenen Ebenen, um sogenannte „Lichtinseln“ zu schaffen.

Denk dabei an diese drei Schichten:

  1. Grundbeleuchtung: Meist die Deckenleuchte. Wichtigstes Feature: Sie MUSS dimmbar sein. Volle Pulle brauchst du nur zum Saubermachen.
  2. Zonenlicht: Das ist dein „Arbeitslicht“. Die Stehlampe neben dem Sessel zum Lesen, die kleine Lampe auf der Anrichte. Sie ist heller, aber nur in einem begrenzten Bereich.
  3. Akzentlicht: Das ist das reine Stimmungslicht. Kerzen, Lichterketten oder ein kleiner Spot, der ein Bild anleuchtet. Dieses Licht erzeugt Glanzpunkte und Schatten – und erst Schatten geben einem Raum Tiefe.

Probier das doch heute Abend direkt mal aus! In 3 Schritten zur ersten Lichtinsel:

  1. Dimme dein Deckenlicht auf maximal 20 % Helligkeit.
  2. Schalte eine Steh- oder Tischlampe neben deinem Lieblingsplatz an.
  3. Zünde eine Kerze oder eine kleine Lichterkette an einer anderen Stelle im Raum an.

Fühlst du den Unterschied? Der Raum wirkt sofort spannender und gemütlicher.

sonnige Fensterecke zum Entspannen mit kontrastieren Elementen - brauner Teppich und Felldecke

Der richtige Umgang mit Kerzen

Kerzenlicht ist unschlagbar, aber es gibt riesige Qualitätsunterschiede. Billige Paraffinkerzen aus Erdöl können beim Abbrennen Schadstoffe freisetzen. Besser sind Kerzen aus Bienenwachs, Raps- oder Sojawachs. Die findest du auf lokalen Märkten, in Bioläden oder online für ca. 2-5 € pro Stück. Sie brennen sauberer und oft auch länger.

Profi-Tipp: Kürze den Docht vor jedem Anzünden auf etwa einen Zentimeter. Ein zu langer Docht rußt stark, ein kurzer sorgt für eine ruhige, saubere Flamme. Und die wichtigste Regel: Brennende Kerzen NIEMALS unbeaufsichtigt lassen!

Die Natur ins Haus holen: Authentisch statt Plastik

Wenn die Natur draußen zur Ruhe kommt, können wir uns ein paar ihrer schönsten Elemente nach drinnen holen. Das schafft eine Verbindung zur Jahreszeit und bringt Leben in den Raum.

Aber es müssen nicht immer die klassischen Tannenzweige sein:

  • Lärchenzweige mit ihren winzigen, filigranen Zapfen sind wunderschön und nadeln nicht.
  • Kiefernzweige duften herrlich würzig. Besonders die der Zirbelkiefer, deren Duft beruhigend wirken soll.
  • Zweige mit getrockneten Hagebutten oder anderen Beeren bringen einen tollen Farbtupfer.
  • Ein schön geformter, kahler Ast aus dem Garten kann in einer großen Bodenvase wie eine Skulptur wirken.

Eine wunderschöne alte Tradition ist es auch, Anfang des Winters Zweige von Obstbäumen wie Kirsche oder Apfel zu schneiden. Stellt man sie in einer Vase ins warme Zimmer, werden sie quasi ausgetrickst und glauben, der Frühling sei da. Mit etwas Glück blühen sie genau zu den Feiertagen auf – ein echtes Symbol der Hoffnung im tiefsten Winter.

Winterdeko im Wohnzimmer ganz in Weiß gestaltet Strickdecke Kissen weißes Sofa
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Alles zusammenbringen: Praktische Tipps für dein Wohnzimmer

So, und wie setzen wir das jetzt alles um? Ein Sideboard oder Kaminsims ist die perfekte Bühne. Aber bitte nicht gleichmäßig vollstopfen! Arbeite in Gruppen. Stell zum Beispiel drei Kerzen in unterschiedlichen Höhen zusammen, leg einen Zweig dazu. Lass daneben bewusst leeren Raum. Dieser Kontrast schafft Spannung.

Für den Couchtisch ist der beste Trick, den ich kenne, ein großes Tablett aus Holz oder Metall. So eins bekommst du schon für 20-40 €. Alles, was zur Deko gehört – Kerze, kleine Vase, Bücher – wird darauf arrangiert. Das fasst alles optisch zusammen und wirkt sofort aufgeräumt. Brauchst du den Platz, hebst du einfach das ganze Tablett weg.

Wenn es sich trotzdem kalt anfühlt: Die Checkliste

Manchmal hat man alles gemacht, aber das Gefühl stimmt nicht. Geh dann mal diese Liste durch:

  • Das Licht: Ist die Farbtemperatur wirklich unter 3000 K? Ist das Hauptlicht gedimmt?
  • Die Texturen: Gibt es genug raue, weiche, natürliche Oberflächen? Oder dominieren Glas, Metall und Hochglanz?
  • Der Klang: Hallt es im Raum? Vielleicht fehlt ein Teppich oder ein paar große Kissen, um den Schall zu schlucken.
  • Die Leere: Wirkt eine große Wand oder zu viel freier Boden kahl? Ein Läufer oder ein großes Bild können hier Wunder wirken.
im Zentrum der Winterdeko im Wohnzimmer stehen weiße Kerzen im Flechtkorb

Ein letzter Gedanke…

Ein winterliches Wohnzimmer zu gestalten, ist so viel mehr als nur zu dekorieren. Es ist ein bewusster Akt, sich einen Ort des Rückzugs und der Wärme zu schaffen. Mein Rat ist daher: Investiere in wenige, aber wirklich gute Dinge. Eine wundervolle Wolldecke, eine handgemachte Keramikschale, eine Lampe mit schönem Licht. Diese Dinge begleiten dich über Jahre und werden Teil deines Zuhauses.

Und jetzt eine kleine Herausforderung für dich: Versuch doch mal, heute Abend komplett auf dein großes Deckenlicht zu verzichten und nur mit deinen „Lichtinseln“ zu leben. Wie fühlt sich der Raum an? Schreib es mir gern in die Kommentare!

(Und denk dran: Bei allen Arbeiten, die mit Elektrizität zu tun haben, wie dem Anbringen von Dimmern, ist es immer am sichersten, einen Fachmann zu fragen!)

Bildergalerie

Mit Kerzen und Lichterkettenschafft man eine sehr romantische Atmosphäre
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Winterdeko Garten – DIY Ideen für mehr Gemütlichkeit draußen

Winschönes Arrangement aus Kerzen Zweigen und Weihnachtskugeln auf dem Kaffeetisch

Der Tastsinn wird bei der Wintergestaltung oft vergessen. Statt nur auf eine Wolldecke zu setzen, denken Sie in Schichten und Kontrasten. Ein grob gestrickter Plaid aus Merinowolle neben einem Kissen aus samtigem Velours, ein robustes Leinen auf dem Sofa und darunter ein weiches Lammfell – diese Kombination verschiedener Haptiken lädt unbewusst zum Anfassen und Verweilen ein und schafft eine viel tiefere, spürbarere Gemütlichkeit als eine einzelne Textur es je könnte.

viel Grün Girlanden und Lichterketten am Fenster verbreiten die festliche Stimmung
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Winterdeko mit Hand und Fuß: So wird’s richtig gut (und nicht nur gebastelt)

  • Gedämpftes Licht: Ein Dimmer ist die wichtigste und oft günstigste Investition für atmosphärisches Licht. Er erlaubt es, die Helligkeit an die Tageszeit und Stimmung anzupassen – von funktional bis hin zu intimem Kerzenschein-Niveau.
  • Indirekte Quellen: Vermeiden Sie eine einzelne, grelle Deckenleuchte. Setzen Sie stattdessen auf eine Kombination aus Steh-, Tisch- und vielleicht sogar einer kleinen Bodenleuchte, die Wände oder Ecken anstrahlt und so weiche Lichtinseln schafft.
Sitzbank neben dem Kamin toll dekoriert mit einfachen Sachen und etwas Grün

„Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann der Duft von Zirbenholz die Herzfrequenz senken und zu einem erholsameren Schlaf beitragen.“

Dieser Effekt lässt sich auch im Wohnzimmer nutzen. Ein kleines Kissen gefüllt mit Zirbenspänen, ein Dekoelement aus massivem Zirbenholz oder ein paar Tropfen naturreines Öl in einem Diffusor bringen nicht nur einen waldigen Duft, sondern auch eine nachweislich beruhigende Komponente in den Raum.

Winterdeko im Wohnzimmer im rustikalen Stil vor dem Kamin
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Wie schaffe ich Wärme ohne Kamin?

Der visuelle Eindruck von Wärme ist fast so wichtig wie die physische. Schaffen Sie einen imaginären Kamin, indem Sie einen Fokuspunkt kreieren. Arrangieren Sie eine Gruppe hochwertiger LED-Blockkerzen (zum Beispiel von Sompex) auf einem Tablett aus dunklem Holz oder Schiefer. Ergänzen Sie dies mit Messing- oder Kupferakzenten, die das warme Licht reflektieren und so ein lebendiges, flackerndes Zentrum im Raum bilden.

dominierende Farbe Weiß mit ein paar beigefarbenen Akzenten

Der häufigste Fehler: Zu viele kleine, unzusammenhängende Deko-Objekte. Das Ergebnis ist oft visuelle Unruhe statt winterlicher Geborgenheit. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um die Fensterbank, das Sideboard und den Couchtisch komplett leerzuräumen. Wählen Sie dann wenige, aber dafür größere und ausdrucksstarke Stücke aus. Eine große Bodenvase mit markanten Ästen wirkt ruhiger und stilvoller als zehn kleine Teelichter.

Winterdeko im Wohnzimmer ganz in Weiß - weiße Rosen auf weißem Kaffeetisch

Spielen Sie mit der Natur, aber gehen Sie über Tannengrün hinaus. Ein Arrangement aus getrockneten Hortensienblüten, Disteln und Eukalyptuszweigen bringt eine subtile, fast skulpturale Schönheit in den Raum, die den ganzen Winter über hält.

  • Hortensien: Sorgen für Volumen und eine sanfte, pudrige Farbgebung.
  • Disteln: Bieten einen spannenden, grafischen Kontrast.
  • Eukalyptus: Verströmt bei Berührung einen frischen, klärenden Duft.
rustikaler Look vorwiegend in Weiß mit Elementen in Rot und Grün hinzugefügt
  • Absorbiert Geräusche und dämpft den Raumklang.
  • Isoliert spürbar gegen kalte Böden.
  • Schafft eine definierte „Insel“ der Gemütlichkeit.

Das Geheimnis? Ein hochwertiger Wollteppich. Wolle ist von Natur aus schmutzabweisend, reguliert die Luftfeuchtigkeit und fühlt sich unvergleichlich warm und weich an. Marken wie Fabula Living oder handgewebte Stücke von lokalen Manufakturen sind eine Investition, die sich über viele Winter auszahlt.

gemütliche Sitzecke vor dem Fenster gestalten

Massive Eiche: Wirkt geerdet, robust und strahlt eine tiefe, beständige Wärme aus. Ideal für Beistelltische oder Tabletts, die als solide Basis für Kerzen und Bücher dienen.

Helle Birke: Bringt einen leichten, skandinavischen Touch. Dünne Birkenstämme in einer Ecke gebündelt oder als Rahmen für Lichterketten lockern den Raum auf und reflektieren das Licht.

Beide Hölzer lassen sich wunderbar kombinieren, um Spannung zu erzeugen.

natürliche Materialien und weiche Texturen im Wohnzimmer kombinieren

Bücher sind nicht nur zum Lesen da. Sie sind Dekoration mit Seele.

 meisterhaft arrangierte Kerzen Lichter und Weihnachtsfiguren auf dem Kaffeetisch

Vergessen Sie nicht die Fenster. Im Winter werden sie zu Rahmen für eine karge Landschaft. Ein einzelner, schwerer Vorhang aus Samt oder einem dicken Wollstoff kann Wunder wirken. Er blockiert nicht nur Zugluft, sondern dämpft auch Geräusche von außen und hüllt den Raum abends in eine schützende, fast theatralische Atmosphäre. Tagsüber zur Seite gezogen, rahmt er den Blick nach draußen stilvoll ein.

vor dem brennenden Ofen liegt ein Hund - gemütliche warme Atmosphäre

Muss Winterdeko immer Rot oder Grün sein?

Absolut nicht. Eine der elegantesten Paletten für den Winter basiert auf den Farben eines nebligen Waldspaziergangs. Denken Sie an Moosgrün, das tiefe Grau von nassem Stein, das warme Braun von Rinde und das sanfte Beige von trockenem Laub. Diese erdigen Töne schaffen eine ruhige, naturnahe und sehr erwachsene Atmosphäre, die weit über die Weihnachtszeit hinaus Bestand hat.

eine gemütliche Ecke bescheiden dekoriert neben dem Ofen
  • Ein Tablett mit getrockneten Orangenscheiben, Zimtstangen und Sternanis.
  • Ein Leinenbeutel gefüllt mit Nelken und Kardamom, leicht gedrückt.
  • Ein paar Tropfen ätherisches Öl (Kiefer oder Zeder) auf einem simplen Keramik-Duftstein.
brennder Kamin - Nikolausstrümpfe, etwas Tannengrün, weiße Kerzen und weiße Kissen

Wussten Sie schon? Das menschliche Gehör nimmt das Geräusch eines knisternden Feuers, das typischerweise zwischen 15 und 20 Dezibel liegt, als extrem beruhigend wahr. Es triggert ein uraltes Gefühl von Sicherheit und Gemeinschaft. Diesen Effekt kann man sich auch ohne Kamin zunutze machen, zum Beispiel mit hochwertigen Audioaufnahmen von Kaminfeuer, die leise im Hintergrund laufen.

den Kamin dekorieren - Spiegel, elegante Kerzenständer und Girlanden aus Tannengrün

Die Beleuchtung, die im Artikel erwähnt wird, braucht die richtige Steuerung. Ein smarter Dimmer, wie der „Homematic IP Dimmaktor“ oder die Systeme von Gira, ermöglicht es Ihnen, Lichtszenen zu programmieren. Ein „Abendmodus“ könnte mit einem Klick alle Lichter auf 30% Helligkeit und eine warme Farbtemperatur regeln und so den Raum augenblicklich in eine Oase der Ruhe verwandeln.

weiße Nikolausstrümpfe hängen am Kamin, Tannengrün, Laternen und ein Kranz an der Wand

Kaschmir-Plaid: Die ultimative Luxus-Wahl. Unvergleichlich weich und leicht, wärmt aber außergewöhnlich gut. Eher ein persönliches Verwöhn-Accessoire als ein robustes Familienerbstück.

Decke aus recycelter Wolle: Eine nachhaltige und charaktervolle Alternative. Marken wie The Tartan Blanket Co. bieten Decken, die oft eine etwas rustikalere Haptik haben, aber eine tolle Geschichte erzählen und äußerst langlebig sind.

„Der Unterschied zwischen einem Haus und einem Zuhause liegt in der Berührung. Ein Raum, der unsere Haut nicht anspricht, wird niemals unsere Seele berühren.“ – Ilse Crawford, Innenarchitektin

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.