Winterdeko mit Hand und Fuß: So wird’s richtig gut (und nicht nur gebastelt)
Jedes Jahr im Spätherbst, wenn die Werkstattluft kühler wird und nach Harz und kaltem Metall riecht, beginnt bei mir eine ganz besondere Zeit. Aus langer Erfahrung weiß ich: Der Wunsch, unser Zuhause in der dunklen Jahreszeit warm und einladend zu gestalten, ist ungebrochen. Aber es geht hier nicht um teuren Kitsch aus dem Kaufhaus. Es geht um das Gefühl, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, das wirklich Wert hat.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Mein erster selbst gebundener Kranz war krumm und schief. Aber ich habe daraus gelernt. In diesem Beitrag zeige ich dir nicht nur ein paar schnelle Bastelideen. Ich möchte dir die Grundlagen und Techniken vermitteln, mit denen du Dekorationen gestaltest, die professionell aussehen und lange halten. Das ist kein Hexenwerk, versprochen! Es braucht nur etwas Geduld und das richtige Wissen. Und genau das teile ich hier mit dir.
Teil 1: Die Grundlage – Ohne gutes Material geht gar nichts
Bevor wir auch nur an die Deko denken, reden wir übers Material. Ein alter Leitsatz aus der Ausbildung war immer: „Schlechtes Material, schlechte Arbeit.“ Daran hat sich bis heute nichts geändert. Für unsere Winterdeko setzen wir voll auf natürliche Werkstoffe.

Holz: Die Seele deiner Winterdeko
Holz bringt einfach eine unschlagbare Wärme in jeden Raum. Aber Holz ist nicht gleich Holz, besonders wenn es drinnen schön bleiben soll.
- Birke: Der Klassiker mit der weißen Rinde. Wirkt hell, modern und freundlich. Wichtig: Immer nur trockenes Birkenholz nehmen! Frisches Holz „arbeitet“ in der warmen Zimmerluft, es schrumpft und bekommt hässliche Risse.
- Kiefer und Fichte: Diese Nadelhölzer duften einfach herrlich nach Wald und sind superleicht zu bearbeiten. Kleiner Haken: Ihr Harz kann bei Wärme austreten und klebrige Flecken hinterlassen. Leg am besten ein Stück Filz oder eine unauffällige Unterlage drunter, dann bist du auf der sicheren Seite.
- Obstbaumäste: Äste vom Apfel- oder Kirschbaum haben oft eine wunderschöne, knorrige Form. Sie sind härter und ihr dunkles Holz ist ein toller Kontrast zu hellen Kerzen oder weißer Deko.
Aus der Praxis geplaudert: Einer meiner ersten Lehrlinge kam mal stolz mit einem dicken, nassen Ast aus dem Wald an, um einen Kerzenständer zu bauen. Ich ließ ihn machen. Zwei Wochen später im warmen Pausenraum gab es einen lauten Knall – der Ast war fast komplett durchgerissen. Die Lektion hat gesessen: Holz muss trocknen! Wenn du Material im Wald sammelst, lagere es an einem trockenen, luftigen Ort für mehrere Wochen, bevor du es verarbeitest.

Ach ja, und rechtlich gilt: Im Wald darfst du nur Leseholz vom Boden aufheben. Äste von lebenden Bäumen absägen ist tabu!
Grünzeug: So bleibt es wochenlang frisch
Was nützt der schönste Kranz, wenn nach drei Tagen alle Nadeln auf dem Teppich liegen? Die richtige Wahl und Vorbereitung sind alles. Unterschätze übrigens nicht die Menge: Für einen normalen Türkranz (ca. 40 cm Durchmesser) brauchst du schon einen großen Korb voll Zweige!
- Der Alleskönner – Tanne (z.B. Nordmanntanne): Ganz ehrlich, für drinnen gibt es nichts Besseres. Sie hält ihre Nadeln ewig, auch wenn sie trocken ist, und die Nadeln sind weich und stechen nicht. Perfekt für alles, was man oft anfasst.
- Der Duft-Champion – Fichte: Sie riecht viel intensiver nach Wald, aber Achtung: In der Wärme wirft sie ihre Nadeln ab wie Konfetti. Die alte Eselsbrücke stimmt: „Die Fichte sticht, die Tanne nicht.“ Eher was für draußen oder kurzlebige Gestecke.
- Der Rustikale – Kiefer: Hat tolle, lange Nadeln und einen robusten Charakter. Hält sich gut, ist aber manchmal etwas sperrig für filigrane Arbeiten.
- Die Lückenfüller – Efeu und Buchsbaum: Wunderbare Ergänzungen, um Fülle und andere Grüntöne reinzubringen. Bleiben sehr lange frisch.
Wenig bekannter Trick für Haltbarkeit: Bevor du die Zweige verarbeitest, schneide die Enden mit einer scharfen Gartenschere schräg an und stell sie für 24 Stunden in einen Eimer mit kaltem Wasser. Die Zweige saugen sich nochmal richtig voll und bleiben in der warmen Zimmerluft locker eine Woche länger frisch. Das ist der Standard-Trick bei den Profi-Floristen!

Achtung, Giftfalle! Die Eibe sieht mit ihren dunkelgrünen Nadeln und roten Beeren wunderschön aus. Aber: Alle Teile der Eibe sind hochgiftig. Wenn Kinder oder Haustiere im Haus sind, lass die Finger davon!
Teil 2: Der Türkranz – Ein Willkommensgruß, der was kann
Ein selbst gebundener Kranz ist das Aushängeschild deines Zuhauses. Das ist eine der ersten Übungen für jeden Azubi bei uns. Plan für deinen ersten Versuch mal entspannte 1,5 bis 2 Stunden ein. Mit etwas Übung geht’s dann schneller.
Was du brauchst & was es kostet:
- Strohrohling (30-40 cm): Der Klassiker, stabil und kompostierbar. Kostet ca. 3-5 € im Gartencenter oder Bastelladen. Mein Favorit!
- Grüner Wickeldraht: Eine Rolle kostet ca. 2-3 €. Kleiner Tipp: Hol dir den vom Floristen, der ist oft stabiler als der ganz dünne aus dem Bastelregal.
- Gartenschere & alte Zange: Mehr Werkzeug brauchst du nicht.
- Ganz viel Grünzeug: Wie gesagt, unterschätz die Menge nicht!
Die Technik: Binden wie die Profis
Ein voller, gleichmäßiger Kranz entsteht durch die „Wickeltechnik“. Das Geheimnis liegt darin, in kleinen Büscheln zu arbeiten.

- Vorbereiten: Schneide deine Tannenzweige in handliche Stücke von etwa 10-15 cm Länge. Mach dir einen großen Haufen zurecht, damit du nicht ständig unterbrechen musst.
- Büschel formen: Nimm 3-4 kleine Zweige und leg sie zu einem flachen Büschel zusammen. Hier kannst du auch super verschiedene Grünarten mischen, das gibt mehr Tiefe.
- Der Start: Wickle das Drahtende ein paar Mal fest um den Strohrohling und verdrille es, damit es hält.
- Das erste Büschel: Leg das erste Büschel auf den Rohling und wickle den Draht 2-3 Mal fest um die Stielenden. Zieh den Draht richtig stramm an!
- Schuppe für Schuppe: Leg das nächste Büschel so auf den Kranz, dass es die Drahtstelle vom vorherigen Büschel verdeckt. So arbeitest du dich Stück für Stück in die gleiche Richtung vor. Das Ganze sieht dann aus wie die Schuppen eines Fisches.
- Der Abschluss (der knifflige Teil): Wenn du fast rum bist, hebe die Spitzen des allerersten Büschels vorsichtig an und schieb die Stiele des letzten Büschels darunter. Fest umwickeln, Draht auf der Rückseite abknipsen, unter der letzten Wicklung durchfädeln und verknoten. Fertig!
Wenn’s mal nicht klappt: Sieht dein Kranz ungleichmäßig aus? Dann waren deine Büschel wahrscheinlich unterschiedlich groß. Achte auf mehr Konsistenz. Kleine Lücken kannst du später ganz einfach füllen, indem du kleine Zweige mit etwas Heißkleber vorsichtig reinsteckst.

Quick Win für Eilige: Keine Zeit für den großen Türkranz? Kein Problem! Schnapp dir einen Mini-Rohling (ca. 15 cm) oder biege dir einen aus flexiblen Weidenzweigen. Die Technik ist exakt dieselbe, aber du bist in 20 Minuten fertig. Sieht super aus als Deko auf einem Kerzenteller oder als kleines Geschenk!
Teil 3: Winterwald für die Fensterbank – Einfach, aber edel
Jetzt bauen wir uns eine kleine, stilisierte Winterlandschaft aus Birkenstämmen. Das ist schlicht, elegant und hält ewig.
Werkzeug & Material:
- Birkenäste in verschiedenen Dicken (3-8 cm)
- Eine gute Handsäge (eine japanische Zugsäge macht extrem saubere Schnitte)
- Schleifpapier (120er Körnung reicht)
- Bohrmaschine oder Akkuschrauber
- Forstnerbohrer (40 mm für Standard-Teelichter)
- Optional: Ein Brett als Basis und etwas Holzleim
Sicherheit zuerst! Auch bei so kleinen Arbeiten: Spanne das Holz immer fest ein, bevor du sägst oder bohrst. Und jetzt zum Spezialwerkzeug: dem Forstnerbohrer. Warum der? Ganz einfach: Er bohrt ein Loch mit einem flachen Boden. Ein normales Bohrloch ist spitz, da würde das Teelicht kippeln – brandgefährlich! So ein Bohrer kostet zwar ein paar Euro (ca. 10-15 € im Baumarkt), ist aber eine Anschaffung fürs Leben. Aber Achtung: Das Ding hat Kraft! Halte die Bohrmaschine gut fest, besonders wenn er sich ins Holz frisst.

So geht’s Schritt für Schritt:
- Zusägen: Säge die Birkenstämme in unterschiedlich hohe Stücke (z.B. 5, 8, 12 cm). Ein gerader Schnitt wirkt ruhig, ein leicht schräger Schnitt bringt mehr Dynamik rein.
- Schleifen: Brich die scharfen Kanten der Schnittflächen mit Schleifpapier. Das fühlt sich besser an und ist ein kleines, aber feines Qualitätsmerkmal.
- Bohren: Wähle die dickeren Stücke für die Teelichter aus. Markiere die Mitte und bohre mit dem Forstnerbohrer ein ca. 1,5 cm tiefes Loch. So steht das Teelicht sicher.
- Arrangieren: Ordne die Holzstücke auf der Fensterbank oder einer Grundplatte an, bis es dir gefällt. Wenn du willst, kannst du sie mit etwas Holzleim fixieren.
Kleiner Veredelungs-Tipp: Du kannst das Holz natur belassen. Wenn du die Schnittflächen aber schützen willst, reibe sie mit farblosem Möbelwachs oder Hartöl ein. Das feuert die Maserung schön an. Bitte keinen Klarlack verwenden, das sieht meistens billig aus und versiegelt die tolle, natürliche Oberfläche.
Teil 4: Das Spiel mit dem Licht – Kerzen, aber sicher!
Kerzenlicht ist der Inbegriff von Gemütlichkeit. Aber offenes Feuer ist und bleibt eine Gefahr. Hier gibt es keine Kompromisse.

Frost-Look für Gläser – die Profi-Methode
Gläser mit Salz zu bekleben ist nett, aber nicht von Dauer. Salz zieht Wasser aus der Luft und wird schnell klebrig. Eine haltbare und saubere Lösung ist Matt- oder Milchglasspray aus dem Baumarkt (ca. 8-12 € pro Dose).
- Vorbereitung: Das Glas muss absolut sauber und fettfrei sein. Am besten mit Spiritus abreiben.
- Umgebung: Geh damit unbedingt nach draußen oder in eine offene Garage. Die Dämpfe sind nicht gesund.
- Der Auftrag: Sprühe aus 20-30 cm Abstand in mehreren dünnen Schichten. Dazwischen immer gut trocknen lassen. Das ist der Trick, um unschöne „Farbläufer“ zu vermeiden.
Für Fortgeschrittene: Klebe mit Malerkrepp Sterne oder Streifen auf das Glas. Nach dem Sprühen das Krepp abziehen und du hast ein super sauberes Muster aus klarem Glas.
Sicherheitsregeln, die nicht verhandelbar sind
Das hier ist kein netter Hinweis, das ist eine Pflicht. Ich habe schon Werkstattbrände wegen Leichtsinn gesehen. Das braucht niemand zu Hause.

- Standsicherheit: Der Kerzenhalter muss auf einer ebenen, nicht brennbaren Unterlage stehen. Ein Holztisch ist brennbar. Ein Schieferteller oder eine Fliese darunter ist Pflicht.
- Abstand halten: Mindestens 50 cm Abstand zu Vorhängen, Gestecken oder Bücherregalen.
- Niemals unbeaufsichtigt: Verlasse niemals einen Raum, in dem eine Kerze brennt. Punkt.
- Keine Zugluft: Zugluft kann die Flamme unkontrolliert flackern lassen.
- Qualität kaufen: Achte beim Kerzenkauf auf das RAL-Gütezeichen. Diese Kerzen sind rußarm und tropfen nicht.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Gutes Handwerk braucht Zeit und Sorgfalt. Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, wie du mit einfachen Mitteln und den richtigen Techniken Dekorationen schaffst, an denen du wirklich lange Freude hast. Es geht nicht darum, sofort perfekt zu sein.
Nimm dir die Zeit, die Materialien zu spüren. Riech am Holz, fühl die Tannennadeln. Der Prozess des Schaffens ist mindestens genauso schön wie das Ergebnis. Und wenn du bei Werkzeugen unsicher bist, frag lieber jemanden um Rat, der sich damit auskennt.

Ich wünsche dir eine ruhige und kreative Winterzeit. Viel Freude beim Machen!
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Der richtige Draht für den perfekten Kranz?
Es ist ein Detail, das den Unterschied zwischen einem lockeren Gebilde und einem stabilen Meisterwerk ausmacht. Greifen Sie nicht zu irgendeinem Draht. Für frische, flexible Zweige wie Tanne oder Eukalyptus ist grüner Myrtendraht (ca. 0,65 mm Stärke) ideal. Er ist dünn, stabil und tarnt sich perfekt im Grün. Für das Befestigen von schweren Elementen wie dicken Zapfen oder Holzstücken an der Basis ist ein festerer Wickeldraht in Silber oder Kupfer die bessere, weil sicherere Wahl.


Wussten Sie schon? Tannenzapfen schließen sich bei Feuchtigkeit und öffnen sich in trockener Wärme.
Dieser natürliche Mechanismus ist faszinierend, kann aber Ihre Deko ruinieren. Im Wald gesammelte Zapfen sind oft geschlossen und feucht. Legen Sie sie für etwa eine Stunde bei 100°C auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech in den Ofen. So öffnen sie sich nicht nur wunderschön, sondern eventuelle kleine Bewohner werden auch vertrieben und das Harz fixiert die Schuppen.

Textur ist das Geheimnis der Profis. Eine rein grüne Tannengirlande ist schön, aber eine mit verschiedenen Oberflächen wird lebendig. Kombinieren Sie das Raue mit dem Glatten, das Matte mit dem Weichen.
- Rustikal & Weich: Knorriges Treibholz neben dicken Wollfäden oder Filzkugeln.
- Wald & Glanz: Matte Kiefernzapfen und Moos, kombiniert mit glatten, kupferfarbenen Christbaumkugeln.
- Luftig & Solide: Zarte, getrocknete Gräser (wie Pampasgras) um einen massiven Holzklotz als Kerzenhalter arrangiert.


Vergessen Sie den Geruchssinn nicht! Eine authentische Winteratmosphäre entsteht erst, wenn auch die Nase verwöhnt wird. Ein paar unauffällig platzierte Zimtstangen, Sternanis und getrocknete Orangenscheiben in einem Gesteck oder um eine Kerze herum verströmen einen dezenten, warmen Duft. Ein paar Tropfen ätherisches Öl (Kiefer oder Orange) auf einem Zapfen wirken ebenfalls Wunder und sind eine natürliche Alternative zu künstlichen Raumsprays.

Heißkleber: Ideal für schnelle Fixierungen auf rauen Oberflächen wie Holz, Zapfen oder Rinde. Die Klebekraft der Patronen von Marken wie Pattex oder UHU ist hier unschlagbar für sofortigen Halt.
Holzleim: Die erste Wahl, wenn Holz auf Holz trifft und eine dauerhafte, unsichtbare Verbindung entstehen soll. Er braucht Zeit zum Trocknen, ist danach aber extrem belastbar.
Für filigrane Arbeiten, etwa das Kleben von getrockneten Blüten, ist oft ein klar trocknender Bastelkleber die sauberere Lösung.


- Einzigartige, matte Oberfläche
- Leicht rustikaler, fast pudriger Look
- Perfekt für persönliche Botschaften oder Muster
Das Geheimnis? Kreidefarbe. Bemalen Sie alte, glänzende Weihnachtskugeln mit einer Schicht Kreidefarbe (z.B. von Rust-Oleum). Nach dem Trocknen können Sie mit einem Bleistift feine Muster oder Namen aufzeichnen und diese anschließend mit einem weißen Lackstift (wie dem edding 751) nachziehen. So wird aus Massenware ein persönliches Unikat.


„Die Hände zu benutzen, um etwas zu erschaffen, ist eine der wirksamsten Methoden, um Stress abzubauen und das Gehirn in einen meditativen Zustand zu versetzen.“ – Studie der American Counseling Association
Jeder gebundene Zweig, jeder platzierte Zapfen ist mehr als nur Dekoration. Es ist eine bewusste Pause vom digitalen Alltag, eine Rückkehr zum Greifbaren. Nehmen Sie sich diese Zeit – Ihr Werkstück und Ihr Wohlbefinden werden davon profitieren.

Lassen Sie sich von der japanischen Philosophie des Wabi-Sabi inspirieren. Sie feiert die Schönheit im Unvollkommenen, Vergänglichen und Bescheidenen. Ein Ast, der nicht perfekt gerade ist, ein Zapfen mit einer fehlenden Schuppe oder ein moosbewachsenes Stück Rinde sind keine Makel. In der Winterdeko sind genau sie die Elemente, die Charakter, Geschichte und eine authentische, beruhigende Atmosphäre schaffen.


Wichtiger Punkt zur Sicherheit: Niemals echte Kerzen direkt auf oder unter brennbaren, trockenen Materialien wie Tannenzweigen, Stroh oder Holz platzieren! Der schönste Kranz ist die Gefahr nicht wert. Setzen Sie Kerzen immer in standsichere Halter aus Metall oder Glas. Eine stilvolle und absolut sichere Alternative sind hochwertige LED-Echtwachskerzen, deren Flackern mittlerweile verblüffend realistisch wirkt.

Wie erzeuge ich diesen magischen „gefrorenen“ Look auf Zweigen oder Glas?
Ganz einfach, mit einem Trick aus der Hausapotheke: Epsom-Salz (Magnesiumsulfat), erhältlich in jeder Drogerie. Mischen Sie das Salz mit etwas Wasser zu einer dicken Paste. Tragen Sie diese mit einem Pinsel auf die gewünschten Oberflächen auf. Beim Trocknen bilden sich feine, glitzernde Kristalle, die wie echter Raureif aussehen – viel authentischer und umweltfreundlicher als die meisten Glitzersprays.


Auch die schönsten Naturmaterialien brauchen manchmal einen Hauch Farbe. Für einen modernen, skandinavischen Look ist ein hochwertiges, mattes Spray die beste Wahl. Das „Edding Permanent Spray“ in Schneeweiß oder Platin matt deckt hervorragend auf Holz oder Zapfen und trocknet schnell, ohne eine klebrige „Plastikschicht“ zu hinterlassen. Weniger ist hier oft mehr: Nur die Spitzen von Tannenzapfen zu besprühen, wirkt oft eleganter als die komplette Lackierung.


- Tanne & Kiefer: Der Klassiker. Hält sich in Steckmasse oder Wasser frisch, trocknet aber in warmer Zimmerluft schnell aus und nadelt. Ideal für kurzfristige Arrangements oder den Außenbereich.
- Eukalyptus & Olive: Der Trend. Die silbrig-grünen Blätter trocknen wunderschön ein, ohne ihre Form oder Farbe stark zu verändern. Sie bringen eine mediterrane Leichtigkeit in die Winterdeko und duften herrlich.
- Thuja & Zypresse: Sehr haltbar. Ihre schuppenartigen Blätter fallen kaum ab und sie behalten lange ihre satte grüne Farbe, auch ohne Wasser.

Einmachgläser müssen nicht immer zu Schneekugeln werden. Eine stilvolle Alternative: Füllen Sie ein sauberes Glas zu einem Drittel mit grobem Salz oder Zucker für den Schnee-Effekt. Stellen Sie eine einzelne, schlichte weiße Stabkerze hinein und stecken Sie einen Zweig Rosmarin oder eine kleine Zimtstange daneben. Von außen mit einem Juteband umwickelt, entsteht so ein minimalistisches Windlicht mit rustikalem Charme.


Die Dreier-Regel: Ein einfaches, aber wirkungsvolles Prinzip aus dem Interior Design. Arrangements in ungeraden Zahlen – insbesondere in Dreiergruppen – wirken für das menschliche Auge harmonischer und dynamischer als Paare. Gruppieren Sie also lieber drei unterschiedlich hohe Kerzenständer statt zwei identische. Oder platzieren Sie einen großen Zapfen mit zwei kleineren. Probieren Sie es aus, der Effekt ist sofort sichtbar.

Die beste Quelle für Dekomaterial liegt oft direkt vor der Haustür. Der Rückschnitt von Apfelbäumen im Herbst liefert perfekt knorriges Holz. Verblühte Hortensien ergeben getrocknet wunderschöne, strukturreiche Blütenbälle. Die Samenstände von Stauden wie der wilden Karde oder Schafgarbe sehen mit Raureif oder einem Hauch Sprühschnee fantastisch aus. Ein achtsamer Blick in den eigenen Garten spart Geld und liefert die individuellsten Materialien.


- Alle empfindlichen Teile (getrocknete Blüten, Glaselemente) separat in Seidenpapier wickeln.
- Kränze und Gestecke liegend in stabilen Kartons lagern, um Verformungen zu vermeiden.
- Ein Lavendelsäckchen oder ein Stück Zedernholz im Karton hält Motten von Woll- oder Filzelementen fern.
- Den Lagerort kühl, trocken und dunkel wählen, um Ausbleichen und Schimmelbildung zu verhindern.


Warum sieht mein selbstgebundener Kranz oft so dürftig aus?
Der häufigste Fehler ist, zu wenig Material zu verwenden und es zu locker zu binden. Ein Profi-Kranz hat eine dichte, üppige Basis. Das Geheimnis: Binden Sie viele kleine, buschige Bündel aus Grünzeug und befestigen Sie diese schuppenartig und dicht an dicht auf dem Rohling. Der Kranz sollte schon ohne zusätzliche Deko voll und voluminös aussehen. Erst dann kommen Zapfen, Kugeln und Bänder als Highlight dazu.

Allein in Deutschland werden jedes Jahr nach Weihnachten rund 25 Millionen Tannenbäume entsorgt.
Eine nachhaltige Alternative muss kein Verzicht bedeuten. Ein großer, schön gewachsener Ast in einer Bodenvase, geschmückt mit leichten Ornamenten, kann einen klassischen Baum ersetzen. Oder wie wäre es mit einem wiederverwendbaren Holzbaum, dessen „Äste“ jedes Jahr neu und individuell dekoriert werden können?


Getrocknete Blumen und Gräser sind nicht nur dem Herbst vorbehalten. Sie bringen eine unerwartete Weichheit und Zerbrechlichkeit in die sonst eher robuste Winterdeko. Einige Favoriten:
- Lunaria (Silberblatt): Die pergamentartigen, schimmernden Samenkapseln wirken wie gefroren.
- Baumwollzweige: Ihre weichen, weißen Bäusche sind der Inbegriff von Gemütlichkeit.
- Disteln: Blau oder silber besprüht, verleihen sie jedem Gesteck eine markante, skulpturale Form.

Option A: Gekauftes Sprühschnee. Schnell und einfach in der Anwendung für einen gleichmäßigen Look. Nachteil: Oft chemischer Geruch und kann nach dem Trocknen leicht abblättern. Nicht für alle Oberflächen geeignet.
Option B: DIY-Schneepaste. Mischen Sie weißen Acryllack mit feinem Dekosand oder Natron zu einer Paste. Mit einem Pinsel oder Spachtel aufgetupft, entsteht eine realistische, dreidimensionale Schneestruktur, die dauerhaft hält.
Für einen natürlichen, strukturierten Look ist die DIY-Methode klar im Vorteil.


Licht ist der wichtigste Stimmungsmacher im Winter. Statt einer einzigen hellen Deckenleuchte sollten Sie auf „Lichtinseln“ setzen. Eine kleine Tischlampe auf einer Kommode, eine Lichterkette in einem Glasgefäß und natürlich Kerzenlicht. Die Kombination verschiedener Lichtquellen auf unterschiedlichen Höhen schafft Tiefe, Wärme und eine einladende Atmosphäre, die jeden Raum in eine Wohlfühloase verwandelt.


Ein häufiger Fehler: Zu viel auf einmal wollen. Ein überladener Tisch oder eine vollgestopfte Fensterbank wirken unruhig und nehmen den einzelnen schönen Stücken ihre Wirkung. Konzentrieren Sie sich lieber auf ein oder zwei zentrale Deko-Elemente pro Bereich. Ein opulenter Adventskranz auf dem Tisch braucht keine weiteren Streuartikel um sich herum, um zu glänzen. Qualität und bewusste Platzierung schlagen immer pure Menge.

- Völlig natürlich und biologisch abbaubar
- Verbreitet einen dezenten, würzigen Duft
- Bringt eine warme, erdige Farbe ins Spiel
Die Rede ist von Zimtstangen. Binden Sie mehrere Stangen mit einem Juteband um eine dicke, weiße Stumpenkerze. Die Wärme der Kerze intensiviert den Duft. Oder nutzen Sie sie als „Stämme“ für kleine, aus Filz geschnittene Tannenbäume. Ein einfaches Material mit enormer Wirkung für die Sinne.


Beim Sammeln im Wald gilt die „Handstraußregel“: Nehmen Sie nur so viel mit, wie locker in eine Hand passt. Das Sammeln für den Eigenbedarf ist in den meisten öffentlichen Wäldern erlaubt. Tabu sind jedoch Naturschutzgebiete. Reißen Sie kein Moos in großen Flächen ab, sondern zupfen Sie nur kleine Stücke. Und lassen Sie Äste mit Flechten und Pilzen liegen – sie sind ein wichtiger Lebensraum für viele Kleinstlebewesen.
Alte Glaskugeln zerkratzt oder die Farbe gefällt nicht mehr?
Perfekt! Das ist die ideale Basis für ein Upcycling. Entfernen Sie die Aufhängung und stecken Sie die Kugel auf einen Schaschlikspieß. Nun können Sie sie entweder mit dem bereits erwähnten matten Lackspray neu gestalten oder in eine ganz andere Textur verwandeln: Mit Bastelkleber bestreichen und in feinem Sand, grobem Salz oder sogar Kaffeepulver wälzen. Das Ergebnis ist eine völlig neue, individuelle Kugel mit Charakter.




