Christbaumschmuck, der Geschichten erzählt: Dein Werkstatt-Guide für echte Unikate
Jedes Jahr zur Adventszeit das gleiche Spiel: Die Kisten mit dem Christbaumschmuck werden hervorgeholt. Und ganz ehrlich, was liegt da meistens drin? Oft eine Sammlung aus schnell gekauften Plastikkugeln und Deko, die nach ein, zwei Saisons schon wieder aus der Mode ist. Aber stell dir mal vor, du öffnest eine Kiste, in der jedes einzelne Stück eine Bedeutung hat. Ein kleiner Stern aus Holz, dessen Kanten über die Jahre weich geworden sind. Ein Filzvogel, der dich an einen gemütlichen Winternachmittag erinnert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Fundament: Ohne gutes Material geht gar nichts
- 2 Werkzeug & Co: Was du wirklich brauchst
- 3 Projekt 1: Der klassische Holzstern – Eine Übung in Präzision
- 4 Projekt 2: Der mehrlagige Filzvogel – Charakter aus Nadel und Faden
- 5 Wann du lieber einen Profi ranlässt
- 6 Ein letzter Gedanke zum Mitnehmen
- 7 Bildergalerie
Genau das ist der Punkt. Der wahre Wert eines Objekts steckt nicht im Preisschild, sondern in der Zeit, der Sorgfalt und den Gedanken, die du hineinsteckst. Massenware ist seelenlos. Ein von Hand gefertigtes Stück hingegen wird zum Begleiter und gewinnt mit jeder Weihnacht an Charakter.
Also, sieh das hier nicht als schnelle Bastelanleitung. Betrachte es als Einladung in die Werkstatt. Ich zeige dir, wie du mit bodenständigen, aber professionellen Methoden Schmuck herstellst, der wirklich was hermacht. Wir sprechen über die richtige Materialwahl und die kleinen Kniffe, die den Unterschied zwischen „gebastelt“ und „handgefertigt“ ausmachen. Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk. Es braucht nur etwas Geduld und den Willen, es richtig zu machen.
Das Fundament: Ohne gutes Material geht gar nichts
Alles fängt beim Material an. Ein guter Handwerker kennt seine Werkstoffe. Billigzeug führt fast immer zu Frust und Ergebnissen, die in der Schublade verschwinden. Investiere lieber in wenige, aber gute Grundlagen – das zahlt sich am Ende immer aus.
Holz: Das warme Herzstück aus dem Wald
Holz ist einfach ein fantastisches Material. Es ist lebendig, warm und verzeiht auch mal einen kleinen Fehler. Aber Holz ist nicht gleich Holz, vor allem nicht für filigrane Arbeiten.
- Lindenholz ist der Klassiker zum Schnitzen. Es ist weich, hat eine feine, ruhige Maserung und splittert kaum. Perfekt für die ersten Versuche mit dem Messer. Kleine Kanteln oder Brettchen bekommst du im Holzfachhandel oder online für wenige Euro.
- Birkensperrholz (oft „Flugzeugsperrholz“ genannt, 3-4 mm stark) ist superstabil und leicht. Ideal für filigrane Laubsägearbeiten wie Schneeflocken oder Sterne. Die helle Oberfläche kann man toll bemalen oder einfach nur ölen.
- Zirbenholz ist etwas Besonderes. Es ist auch weich und gut zu bearbeiten, aber sein größter Vorteil ist der unglaubliche Duft. Ein paar Anhänger aus Zirbe am Baum, und der ganze Raum riecht dezent nach Wald. Ein Traum!
Ein Tipp aus der Werkstatt: Wenn es geht, kauf dein Holz nicht im allgemeinen Bastelladen. Schau mal im Holzfachhandel oder frag bei einer lokalen Schreinerei nach Reststücken. Die Qualität ist oft meilenweit besser und das Holz ist garantiert richtig trocken. Nichts ist ärgerlicher als feuchtes Holz, das sich in der warmen Wohnung zu einem Propeller verzieht. Glaub mir, die Lektion habe ich selbst mal auf die harte Tour gelernt.
Filz: Weit mehr als nur bunter Stoff
Auch bei Filz gibt es riesige Unterschiede. Dieser dünne „Bastelfilz“ aus dem Supermarkt? Meistens aus Polyester. Er ist zwar billig, franst aber schnell aus und fühlt sich einfach künstlich an.
Ganz anders ist echter Wollfilz. Er besteht aus Schafwolle, hat eine dichte, feste Struktur und lässt sich schneiden, ohne dass die Kanten ausfransen. Er ist dicker und hat eine viel schönere, matte Oberfläche. Für Anhänger empfehle ich eine Stärke von 2-3 mm. Das gibt dem Ganzen genug Stabilität. Rechne hier mit etwa 8-15 € für eine Platte, die aber für viele Projekte reicht.
Naturmaterialien: Die Schätze direkt vor der Haustür
Tannenzapfen, Eicheln, Bucheckern, Nüsse – die Natur schenkt uns die schönsten Materialien. Aber Achtung: Heb sie nicht einfach auf und häng sie an den Baum.
Ein superwichtiger Schritt: In diesen Fundstücken können sich kleine Tierchen oder Schimmelsporen verstecken. Um die loszuwerden, müssen die Materialien trocknen. Leg deine gesammelten Schätze auf ein Backblech mit Backpapier und schieb sie für etwa eine Stunde bei ca. 80 Grad Celsius in den Ofen. Lass die Ofentür einen kleinen Spalt offen, damit die Feuchtigkeit raus kann. Das macht alles unschädlich und trocknet das Material perfekt durch.
Dein 20-Minuten-Erfolgserlebnis: Du hast wenig Zeit? Nimm die gerade getrockneten Tannenzapfen. Dreh eine kleine Ösenschraube (kostet Cents im Baumarkt) oben in den Stiel oder binde einfach ein schönes Leinen- oder Samtband um die obersten Schuppen. Fertig ist der erste ehrliche, natürliche Anhänger. Das schafft wirklich jeder!
Werkzeug & Co: Was du wirklich brauchst
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du brauchst keine Profi-Ausstattung, aber ein paar solide Basics machen alles leichter und die Ergebnisse schöner.
- Ein scharfes Messer: Vergiss billige Bastelmesser. Investiere lieber 10-15 € in ein gutes Teppichmesser mit fester Klinge (z.B. von Stanley) oder ein einfaches Schnitzmesser. Ein scharfes Werkzeug ist sicherer, weil man nicht abrutscht!
- Schneidematte: Schützt deinen Tisch und die Klinge. Gibt’s ab 10 €.
- Laubsäge: Der Klassiker. Ein Einsteiger-Set mit Sägeblättern bekommst du schon für rund 15 €.
- Schleifpapier: Unverzichtbar für Holz. Hol dir eine mittlere Körnung (120er) und eine feine (240er). Kostet pro Bogen ca. 1 €.
- Gute Stoffschere: Nutze sie NUR für Stoff und Filz, nie für Papier. So bleibt sie scharf.
- Klebstoff: Für Holz-auf-Holz ist Holzleim (z.B. Ponal, trocknet transparent) unschlagbar. Für Filz und Papier reicht ein guter, lösungsmittelfreier Bastelkleber. Heißkleber ist eher was für schnelle Notfälle, nicht für wertige Arbeiten.
- Oberflächenschutz: Statt deckender Lacke liebe ich natürliche Öle wie Leinöl oder Hartwachsöl (kleine Gebinde ab ca. 8 €). Sie heben die Maserung hervor und das Holz fühlt sich weiterhin wie Holz an. Wenn du Farbe willst, nimm welche auf Wasserbasis (z.B. von Marabu). Wichtig für Familien: Wenn Kinder mit dem Schmuck in Berührung kommen, achte unbedingt auf die Norm DIN EN 71-3 (Sicherheit von Spielzeug) auf der Dose!
Sicherheit geht vor – Ein paar klare Worte
In jeder Werkstatt ist Sicherheit das A und O. Das gilt auch für den Küchentisch. Die meisten Unfälle passieren aus Unachtsamkeit.
Gutes Licht und eine aufgeräumte Fläche sind die Basis. Nichts ist gefährlicher als ein Messer, das unter Papierresten lauert. Und die goldene Regel beim Schneiden lautet: Immer vom Körper weg! Halte das Werkstück, wenn möglich, mit einer Klemme fest, statt nur mit der Hand. Ich hab’s oft genug gesehen: Man wird nachlässig und schon ist es passiert. Ein kurzer Schreck, der sich leicht vermeiden lässt.
Und noch was: Bei Lacken oder starken Klebern immer gut lüften. Mit Leinöl getränkte Lappen können sich selbst entzünden! Also entweder ausgebreitet an der Luft trocknen lassen oder in einem geschlossenen Metallbehälter aufbewahren.
Projekt 1: Der klassische Holzstern – Eine Übung in Präzision
Dieses Projekt ist ideal, um die Grundlagen zu lernen. Wir machen keinen platten Stern, sondern einen mit gefasten Kanten, der das Licht richtig schön bricht. Plane als Anfänger mal 2 bis 3 Stunden ein, dann wird’s ohne Stress richtig gut.
Was du brauchst (ca. 25-30 € für den Start):
- Lindenholz-Brettchen (ca. 10×10 cm, 8-10 mm stark): ca. 3-5 €
- Laubsäge-Set für Einsteiger: ca. 15 €
- Schleifpapier (je 1 Bogen 120er/240er): ca. 2 €
- Leinöl (kleines Gebinde): ca. 8 €
Schritt 1: Vorbereiten & Sägen
Zeichne dir einen sauberen Stern (ca. 8 cm Durchmesser) auf Pappe als Schablone. Übertrag die Form aufs Holz. Spanne das Holz mit einer Schraubzwinge fest und säge die Form langsam und geduldig mit der Laubsäge aus. Nicht drücken, die Säge macht die Arbeit!
Keine Laubsäge? Für dünnes Birkensperrholz (bis 3 mm) kannst du auch ein sehr scharfes Teppichmesser und ein Stahllineal verwenden. Einfach mehrmals die Linien nachziehen, bis du durch bist. Das geht aber nur bei einfachen, geraden Formen.
Schritt 2: Schleifen & Fasen (Der Profi-Trick)
Jetzt kommt der wichtigste Teil! Schleife erst mit 120er, dann mit 240er Papier alle Kanten und Flächen absolut glatt. Es muss sich seidig anfühlen. Nun nimm dein scharfes Messer und ziehe die Klinge in einem flachen 45-Grad-Winkel an allen Kanten entlang. Diese kleine, schräge Fläche nennt man „Fase“. Sie bricht das Licht und lässt den Stern sofort viel edler aussehen. Üb das am besten kurz an einem Reststück.
Schritt 3: Das Finish
Bohre ein kleines Loch für den Aufhänger. Reibe den Stern mit einem Lappen und etwas Leinöl ein. Du siehst sofort, wie die Maserung auflebt! Nach 10 Minuten mit einem trockenen Tuch polieren. Fertig ist ein zeitloses Schmuckstück.
Projekt 2: Der mehrlagige Filzvogel – Charakter aus Nadel und Faden
Hier siehst du, wie man aus gutem Wollfilz einen wertigen Anhänger macht, der nichts mit schlaffen Kindergarten-Figuren zu tun hat.
Was du brauchst:
- Wollfilz (3 mm stark) in zwei Farben: ca. 8-15 € pro Platte
- Stickgarn in einer Kontrastfarbe: ca. 2 €
- Nähnadel, gute Schere, etwas Füllwatte
Schritt 1: Zuschnitt & Nähen
Zeichne eine einfache Vogelsilhouette (ca. 10 cm lang) und einen separaten Flügel auf Pappe. Schneide den Körper zweimal (einmal spiegelverkehrt!) und den Flügel zweimal aus. Lege die Körperteile aufeinander und nähe sie mit dem Schlingstich (auch Festonstich) zusammen. Dieser Stich fasst die Kante sauber ein und sieht super dekorativ aus. Nimm dafür ein kontrastfarbiges Stickgarn für den besonderen Look.
Schritt 2: Füllen & Details
Lass eine kleine Öffnung, stopfe etwas Füllwatte hinein (nicht zu prall!) und näh die Öffnung zu. Als Auge kannst du eine kleine schwarze Perle aufsticken oder mit schwarzem Garn einen sauberen „französischen Knoten“ machen. Google das mal, der Trick ist genial und sieht toll aus. Zum Schluss die Flügel mit ein paar Stichen befestigen und einen Aufhängefaden anbringen. Fertig!
Wann du lieber einen Profi ranlässt
Selbermachen ist toll, hat aber auch Grenzen. Träumst du von kunstvollen Schnitzereien wie bei alten Krippenfiguren? Das ist eine echte Kunst, die jahrelange Übung erfordert. Hier lohnt es sich, einen professionellen Holzbildhauer mit einem Kauf zu unterstützen. Gleiches gilt für Glas- oder Metallarbeiten. Sei ehrlich zu dir, was du kannst und welche Ausrüstung du hast.
Ein letzter Gedanke zum Mitnehmen
Am Ende geht es nicht um den perfekten Instagram-Baum. Es geht darum, eine eigene Tradition zu schaffen. Nimm dir vor, jedes Jahr nur ein oder zwei neue Stücke zu fertigen. Aber diese mit Liebe und Sorgfalt. In ein paar Jahren hast du deine ganz persönliche Schatzkiste voller Erinnerungen.
Der Geruch von Holz, das Gefühl von glattem Filz, die Ruhe beim konzentrierten Arbeiten … das ist der eigentliche Gewinn. In diesem Sinne: Viel Freude in deiner kleinen Werkstatt!
Ach ja, und wenn du Lust hast: Zeig doch mal deine Werke auf Instagram oder Pinterest mit dem Hashtag #WerkstattWeihnacht. Ich bin total gespannt, was bei dir Schönes entsteht!
Bildergalerie
Der richtige Stich für Filz?
Für saubere Kanten und langlebige Filzfiguren ist die Wahl des Stichs entscheidend. Der Schlingstich (oder Festonstich) ist der Klassiker: Er umrandet die Kanten dekorativ und verhindert das Ausfransen. Für feine Details im Inneren der Figur eignet sich der einfache Steppstich. Verwenden Sie ein hochwertiges Stickgarn, z.B. von DMC oder Anchor, das farblich einen leichten Kontrast zum Filz bildet – das unterstreicht den handgemachten Charakter.
- Sorgt für eine samtig-matte Oberfläche.
- Schützt das Holz vor Fingerabdrücken und Staub.
- Vertieft die natürliche Maserung, ohne zu glänzen.
Das Geheimnis? Ein Hauch von Hartwachsöl. Anstatt zu lackieren, arbeiten Sie eine winzige Menge eines natürlichen Hartwachsöls (z.B. von Osmo oder Biofa) mit einem weichen Tuch in Ihre fertigen Holzanhänger ein. Das Ergebnis ist eine professionelle, haptisch unglaublich angenehme Oberfläche.
Wussten Sie schon? Der weltweite Markt für Weihnachtsdekoration wurde 2022 auf über 6,5 Milliarden US-Dollar geschätzt, wobei ein wachsender Trend zu personalisierten und handgefertigten Artikeln zu verzeichnen ist.
Dieser Trend zeigt eine klare Gegenbewegung zur Massenware. Jedes selbstgemachte Stück ist nicht nur Dekoration, sondern ein Statement für Individualität und Nachhaltigkeit. Sie sind Teil einer Bewegung, die Wert auf Herkunft und Geschichte legt.
Der feine Unterschied bei Filz: Greifen Sie unbedingt zu echtem Wollfilz statt zu synthetischem Bastelfilz. Wollfilz ist dichter, weicher und lässt sich präziser schneiden und nähen. Die Kanten fransen kaum aus und die Farben haben eine natürliche Tiefe. Man fühlt den Unterschied sofort – Ihre fertigen Stücke wirken dadurch hochwertiger und werden über Jahre hinweg schön bleiben.
Kombinieren Sie die Materialien für eine spannende Optik! Ein schlichter Stern aus hellem Birkensperrholz bekommt durch ein kleines, aufgesetztes Herz aus rotem Filz sofort mehr Wärme und Tiefe. Oder fädeln Sie kleine Holzperlen zusammen mit Filzkugeln auf eine Schnur. Diese Material-Dialoge machen Ihre Sammlung einzigartig und regen die Sinne an.
- Musterübertragung auf Holz: Für präzise Linien bei Laubsägearbeiten hat sich die gute alte Methode mit Kohlepapier bewährt. Einfach zwischen Vorlage und Holz legen und die Konturen nachzeichnen.
- Musterübertragung auf Filz: Hier ist ein Trickmarker (auch „Zauberstift“ genannt) ideal. Dessen Tinte verschwindet nach 24-48 Stunden von selbst. So bleiben keine unschönen Bleistiftspuren zurück.
Lufttrocknender Ton: Ideal für Anfänger und Kinder. Er ist günstig, leicht zu formen und braucht keinen Ofen. Nachteil: Er ist zerbrechlicher und nicht wasserfest. Perfekt für Anhänger, die man mit Acrylfarben (z.B. von Marabu) bemalen möchte.
Polymer-Ton (Fimo, Cernit): Muss im Ofen gehärtet werden, wird dadurch aber sehr robust und langlebig. Ideal für sehr feine Details und Ornamente, die auch mal einen kleinen Sturz überleben sollen.
Für den Christbaumschmuck ist oft der lufttrocknende Ton die unkompliziertere und schnellere Wahl.
Der skandinavische „Hygge“-Stil lebt von Reduktion und Natürlichkeit. Statt bunter Figuren konzentriert man sich auf simple geometrische Formen: Kreise, Sterne, stilisierte Tannen. Gefertigt aus hellem Holz, weißem Ton oder grauem Filz, strahlen diese Anhänger eine wunderbare Ruhe aus und lassen dem Grün des Baumes den Vortritt.
„Das beste Werkzeug ist eine Verlängerung der Hand.“ – Ein altes Handwerker-Sprichwort
Der häufigste Fehler bei Filz-Anhängern?
Zu viel Füllwatte! Ein überstopfter Filzvogel sieht schnell unförmig und prall aus, die Nähte stehen unter Spannung. Der Trick ist, die Figur nur leicht zu füllen, sodass sie eine sanfte, reliefartige Form bekommt, aber noch weich und formbar bleibt. Weniger ist hier definitiv mehr und sorgt für ein eleganteres Ergebnis.
Schenken Sie Ihren Holz-Kreationen eine persönliche Note. Mit einem einfachen Brandmalkolben (günstige Sets gibt es schon für unter 30 Euro) lassen sich Initialen, das Entstehungsjahr oder kleine Symbole dauerhaft ins Holz einbrennen. Das verwandelt einen schönen Anhänger in ein unbezahlbares Erinnerungsstück für die ganze Familie.
Ein Hauch von Gold oder Silber kann Wunder wirken. Statt vollflächig zu malen, setzen Sie gezielte Akzente. Ein feiner Pinselstrich mit einem Metallic-Acryllack (z.B. Schmincke AERO COLOR) entlang der Kante eines Holzsterns oder ein paar Tupfer auf einem Filzanhänger fangen das Licht der Baumkerzen ein und verleihen eine edle, festliche Note.
Damit Ihre handgefertigten Schätze die Zeit überdauern, ist die richtige Lagerung entscheidend. Wickeln Sie jedes Stück einzeln in Seidenpapier und bewahren Sie sie in stabilen Boxen mit Fächern auf, zum Beispiel in speziellen Christbaumkugel-Aufbewahrungsboxen. So verhindern Sie, dass filigrane Teile abbrechen oder Filz verdrückt wird.
- Zimtstangen: Bündeln Sie drei bis fünf Stangen mit einem schönen Band zu einem kleinen Päckchen.
- Getrocknete Orangenscheiben: Einfach auffädeln oder mit einer Gewürznelke in der Mitte verzieren.
- Kleine Zapfen: Mit einem Hauch weißer Farbe an den Spitzen sehen sie aus wie frisch beschneit.
Die Natur ist die beste Werkstatt. Ein Spaziergang im Wald oder ein Blick ins Gewürzregal liefert oft die schönsten und duftendsten Materialien für einen rustikalen Christbaumschmuck.
Welches Schnitzmesser für den Anfang?
Investieren Sie in ein einziges, aber gutes Schnitzmesser. Für Anfänger ist ein klassisches Kerbschnitzmesser mit einer geraden, ca. 3-4 cm langen Klinge ideal. Marken wie Pfeil (Schweiz) oder Kirschen (Deutschland) bieten exzellente Qualität, die ein Leben lang hält. Ein scharfes, gut in der Hand liegendes Messer ist sicherer und liefert sauberere Ergebnisse als jedes Billig-Set.
Die Tradition der gläsernen Christbaumkugeln hat ihren Ursprung um 1847 in der thüringischen Glasbläserstadt Lauscha. Ein armer Glasbläser soll sie als Ersatz für die teuren echten Äpfel und Nüsse erfunden haben.
Denken Sie auch an die Aufhängung! Ein einfacher Faden tut es zwar, aber eine durchdachte Schlaufe wertet das Ornament auf. Ein dünnes Lederband passt wunderbar zu Holz. Für Filz eignet sich gewachste Baumwollschnur oder feines Satinband. Der Trick für eine saubere Optik: Führen Sie die Enden der Schlaufe vor dem Füllen ins Innere der Figur und vernähen Sie sie dort unsichtbar.
Die Alternative für den kleinen Geldbeutel: Salzteig.
Eine wunderbare, fast kostenlose Alternative zu Ton. Einfach 2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz und ca. 1 Tasse Wasser zu einem glatten Teig verkneten, ausrollen, ausstechen und bei niedriger Temperatur (ca. 120°C) im Ofen trocknen, bis er hart ist. Lässt sich danach genauso wie Ton bemalen!
Die erzgebirgische Holzkunst, vor allem aus dem Spielzeugdorf Seiffen, ist eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Die typischen gedrechselten Figuren und filigranen „Spanbäume“ zeigen, wie mit einfachen Mitteln und unglaublichem handwerklichem Geschick zeitlose Kunstwerke entstehen. Schauen Sie sich die Techniken an – vielleicht inspiriert es Sie zu eigenen, reduzierten Formen.
Haben Sie keine Angst vor kleinen Unregelmäßigkeiten. Eine nicht ganz perfekte Naht, eine leicht asymmetrische Form – genau das ist der Charme des Handgemachten. Es ist der sichtbare Beweis, dass hier ein Mensch mit Herz und Hand am Werk war, keine Maschine. Diese „perfekten Imperfektionen“ erzählen die wahre Geschichte Ihres Unikats.
Wichtiger Tipp für Ton-Anhänger: Damit sich Ihre lufttrocknenden Ton-Ornamente beim Trocknen nicht wölben oder Risse bekommen, wenden Sie sie alle paar Stunden vorsichtig. So kann die Feuchtigkeit von beiden Seiten gleichmäßig entweichen. Legen Sie sie am besten auf ein Kuchengitter, um die Luftzirkulation zu maximieren.
Verwenden Sie alte Stoffreste, um einzigartige Kugeln zu kreieren. Schneiden Sie Stoffreste von alten Hemden, Tischdecken oder Kleidern in schmale Streifen und wickeln Sie diese fest um eine Styropor- oder Wattekugel. Mit etwas Textilkleber fixieren – fertig ist ein Upcycling-Schmuckstück mit persönlicher Geschichte.
- Ein einzigartiges, persönliches Geschenk.
- Eine bleibende Erinnerung an ein gemeinsames Erlebnis.
- Ein Schmuckstück, das von Jahr zu Jahr wertvoller wird.
Das Geheimnis? Eine jährliche Familientradition. Nehmen Sie sich an einem Adventswochenende bewusst Zeit, um mit der ganzen Familie ein neues Ornament zu gestalten. Jedes Mitglied kreiert sein eigenes Stück. Nach ein paar Jahren haben Sie eine Sammlung, die die Entwicklung und die Erinnerungen Ihrer Familie auf die schönste Weise widerspiegelt.
Was sind eigentlich „Dresdner Pappen“?
Das ist geprägter, oft gold- oder silberfarbener Karton, der im 19. Jahrhundert sehr beliebt war. Daraus wurden filigrane, dreidimensionale Ornamente wie Engel, Tiere oder Sterne hergestellt. Bögen dieser historischen Pappen kann man heute wieder kaufen (suchen Sie nach „Dresden Trims“ oder „Glanzbilder“). Sie lassen sich wunderbar mit Holz- oder Filzelementen zu nostalgischen Schmuckstücken kombinieren.
Der letzte Schliff: Ein matter Klarlack auf Wasserbasis (oft als „Serviettenlack“ oder „Acryl-Mattfirnis“ verkauft) ist die perfekte Versiegelung für bemalte Holz- oder Salzteig-Anhänger. Er schützt die Farbe vor Abrieb, macht sie unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und verhindert, dass die Farben über die Jahre verblassen. Einfach dünn mit einem weichen Pinsel auftragen.
