Die Familien-Werkstatt zu Weihnachten: Echte Projekte statt Wegwerf-Basteln
Ich stehe seit über 30 Jahren in meiner Werkstatt. Ganz ehrlich? Der Geruch von frischem Holz und das leise Surren einer Maschine sind für mich pure Entspannung. In dieser Zeit habe ich nicht nur unzählige Möbel gebaut, sondern auch meinen eigenen Kindern und Enkeln gezeigt, wie man mit den Händen etwas Echtes erschafft. Und dabei habe ich eines gelernt: Gemeinsam werkeln ist so viel mehr als nur ein netter Zeitvertreib an einem kalten Nachmittag.
Inhaltsverzeichnis
Wenn man es richtig anpackt, ist es die erste kleine Lehrstunde im Handwerk. Es schult die Geduld, die Feinmotorik und das Gefühl für Materialien. Es lehrt Kinder, einem Plan zu folgen, Probleme zu lösen und am Ende stolz auf etwas zu sein, das sie selbst gemacht haben. Weg von den Bildschirmen, hin zum greifbaren Erlebnis! Darum geht es mir. Nicht um 50 schnelle Ideen, die nach den Feiertagen im Müll landen, sondern um wertvolle, gemeinsame Zeit und das Schaffen von Dingen, die vielleicht sogar einen Ehrenplatz am Weihnachtsbaum für die nächsten Jahre bekommen.

Dieser Text ist also eine Einladung, eine kleine, aber feine Familien-Werkstatt für die Adventszeit einzurichten. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt: das richtige Material, passendes und sicheres Werkzeug und einige grundsolide Projekte, bei denen deine Kinder wirklich etwas lernen.
Die Basis für gutes Gelingen: Der Arbeitsplatz
Jeder gute Handwerker, egal ob groß oder klein, braucht einen ordentlichen Arbeitsplatz. Das ist die allererste Regel. Chaos führt nur zu Frust und im schlimmsten Fall zu Unfällen. Aber keine Sorge, für unsere Weihnachtswerkstatt muss es nicht die Profi-Werkbank sein – der Küchentisch oder ein stabiler Schreibtisch reichen völlig aus.
Die Vorbereitung ist dabei alles:
- Schutz der Oberfläche: Seien wir ehrlich, es wird geklebt, gemalt und garantiert auch mal gekleckert. Decke den Tisch großzügig ab. Eine alte Tischdecke, Packpapier von der Rolle oder ein paar aufgeschnittene Mülltüten sind perfekt. Das schützt nicht nur den Tisch, sondern gibt auch psychologisch den Raum frei: Hier darf gearbeitet und kreativ gesaut werden.
- Gutes Licht: Arbeiten im Halbdunkel ist anstrengend für die Augen. Sorge für eine helle, blendfreie Beleuchtung direkt über dem Arbeitsbereich. Eine einfache Schreibtischlampe, die man flexibel ausrichten kann, ist ideal.
- Ordnung halten: Bereite alles vor, bevor die Kinder dazukommen. Lege Werkzeuge und Materialien übersichtlich bereit. Kleine Schalen oder leere Joghurtbecher sind super, um Perlen, Schrauben oder andere Kleinteile zu sortieren. So muss niemand hektisch suchen.
Ich habe mal den Fehler gemacht, mit meinem Enkel „mal schnell“ was auf dem Wohnzimmertisch zu leimen. Ohne Unterlage. Der weiße Holzleim war schnell aufgewischt, doch der Wasserfleck im Eichenholz blieb. Eine Lektion, die ich mir hätte sparen können. Ein gut vorbereiteter Platz ist einfach ein Zeichen von Respekt – vor dem Material und vor der Person, die daran arbeitet.

Materialkunde für die kleine Werkstatt
Die Qualität des Materials entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg. Nichts ist frustrierender als Papier, das sofort reißt. Du musst kein Vermögen ausgeben, aber eine bewusste Auswahl hilft enorm. Dafür gehen wir nicht nur in den Bastelladen, sondern auch in den Wald und den Baumarkt.
Aus dem Wald und Garten
Ein Spaziergang im Herbst ist die beste Vorbereitung. Sammelt, was die Natur hergibt:
- Tannenzapfen: Kiefern-, Fichten- oder Lärchenzapfen. Zuhause sollten die Zapfen ein paar Tage an einem warmen, trockenen Ort liegen (z.B. auf der Heizung). Dann öffnen sie sich vollständig und eventuelle kleine Bewohner ziehen aus.
- Äste und Zweige: Dünne Äste von Birke oder Haselnuss eignen sich für Kränze oder Sterne. Dickere Stücke können in Scheiben gesägt werden.
- Nüsse und Eicheln: Walnüsse, Haselnüsse und Eichelhütchen sind wunderbar für kleine Figuren.
Papier, Holz & Co. aus dem Laden
- Tonkarton: Achte auf eine Stärke von ca. 220-300 g/m². Das ist die Basis für alles, was stabil sein muss: Anhänger, Fensterbilder oder kleine Schachteln.
- Sperrholz (Pappel, 3-4 mm): Günstig, stabil und ideal für die Laubsäge. Das ist das Standardmaterial für Anfänger und du bekommst es in jedem Baumarkt, oft schon in handlichen Platten zugeschnitten.
- Lindenholz: Ein wunderbar weiches Holz, das sich nicht nur sägen, sondern auch super mit einem kindgerechten Schnitzmesser bearbeiten lässt.
- Filz: Kleiner Tipp: Greif wenn möglich zu Wollfilz statt zu billigem Bastelfilz aus Synthetik. Ein Bogen einfacher Bastelfilz kostet oft unter einem Euro, für Wollfilz legst du eher 2-3 Euro hin. Aber ganz ehrlich: Der Unterschied ist riesig. Wollfilz ist dicker, stabiler und fühlt sich einfach viel wertiger an.
- Salzteig: Ein unschlagbar günstiges und vielseitiges Material, das du selbst herstellst. Mehr dazu später!

Sicheres Werkzeug für kleine Hände (Dein Starter-Kit)
Das richtige Werkzeug ist entscheidend. Es muss zur Hand des Kindes passen und sicher sein. „Kinderspielzeug“ ist hier oft die falsche Wahl, denn stumpfes Werkzeug ist gefährlicher als scharfes, weil man damit abrutscht. Es geht um echtes, aber kindgerechtes Werkzeug und deine ständige Aufsicht.
Hier ist eine kleine Einkaufsliste für ein solides Starter-Set, das dich unter 50 Euro kosten sollte:
- Gute Kinderschere (ab 3 Jahren): Eine mit abgerundeter Spitze, die aber trotzdem scharf genug ist, um Karton zu schneiden, ohne ihn zu quetschen (ca. 5 €).
- Klebstoffe: Du brauchst eigentlich zwei Sorten. Einen lösungsmittelfreien Holzleim (z.B. Ponal Express, ca. 7 €) für Holz und Pappe und einen einfachen Klebestift für Papier.
- Niedertemperatur-Heißklebepistole (ab 6 Jahren, nur mit 1:1-Aufsicht!): Achtung! Eine normale Heißklebepistole wird über 200 °C heiß. Für Kinder gibt es spezielle Geräte, die nur etwa 110 °C erreichen. Der Kleber ist immer noch heiß, aber die Verbrennungsgefahr ist viel geringer (ca. 15-20 €).
- Laubsäge-Set (ab 9 Jahren, nur mit 1:1-Betreuung!): Ein Set mit Einspannhalterung (Laubsägetischchen) und Schraubzwinge ist ein fantastisches Werkzeug. Gute Sets, die auch was aushalten, findest du im Baumarkt oder online, zum Beispiel von der Marke Pebaro. Rechne hier mit 20-30 Euro.
- Handbohrer (ab 7-8 Jahren): Ein kleiner Drillbohrer ist ideal, um Löcher für Aufhänger zu bohren. Viel sicherer als ein Akkuschrauber.
- Schleifpapier: Kauf am besten ein kleines Sortiment mit verschiedener Körnung (z.B. 120er und 240er).

Projekte mit Hand und Fuß: Von ganz einfach bis anspruchsvoll
Anstatt einer langen Liste präsentiere ich dir drei Projekte, die verschiedene Fähigkeiten fordern. Wir fangen ganz einfach an.
Der 10-Minuten-Einstieg: Glitzer-Zapfen für Ungeduldige (ab 3 Jahren)
Manchmal muss es schnell gehen, bevor die Geduld am Ende ist. Dieses Projekt ist der perfekte Eisbrecher.
Nehmt einfach trockene Tannenzapfen, bemalt die Spitzen mit Acrylfarbe oder bestreicht sie dünn mit Bastelkleber und wälzt sie in Glitzer. Eine Schnur mit Heißkleber (dein Job!) an der Unterseite befestigen, und fertig ist der erste selbstgemachte Baumschmuck.
Projekt 1: Figuren aus Salzteig (ab 4 Jahren)
Salzteig ist genial. Er ist günstig, ungiftig und lässt sich von kleinen Händen wunderbar formen.
Das Rezept (reicht für ca. 15-20 Anhänger):
- 2 Tassen glattes Weizenmehl (Typ 405)
- 1 Tasse feines Speisesalz
- 1 Tasse Wasser
- Optional: 1 Esslöffel Öl für mehr Geschmeidigkeit
Anleitung:
- Teig herstellen: Mehl und Salz mischen, dann langsam Wasser und Öl zugeben und alles zu einem festen Teig verkneten. Klebt er, gib etwas Mehl dazu. Ist er zu bröselig, tröpfchenweise Wasser.
- Formen: Jetzt kann frei geformt werden. Plätzchenausstecher, Schneemänner, Igel… Mit einem Holzspieß kann man Muster eindrücken und ein Loch zum Aufhängen bohren.
- Das richtige Trocknen: Das ist der kritischste Schritt. Am besten im Backofen bei 120 °C (Umluft). Flache Anhänger brauchen ca. 1 Stunde, dickere Figuren auch mal 2-3 Stunden. Lass die Ofentür einen Spalt offen (klemm einen Holzlöffel dazwischen), damit die Feuchtigkeit raus kann.
- Bemalen und Lackieren: Nach dem Auskühlen können die Figuren bemalt werden (Acrylfarben decken super). Um sie haltbar zu machen, kannst du sie mit Klarlack besprühen (das ist aber wieder dein Job, am besten draußen).
Was tun, wenn…? Der Teig im Ofen Risse bekommt? Dann war die Temperatur zu hoch oder die Trocknung zu schnell. Beim nächsten Mal etwas weniger Hitze und die Ofentür einen Spalt offen lassen. Geduld ist hier wirklich der Trick!

Projekt 2: Der traditionelle Strohstern (ab ca. 8 Jahren)
Strohsterne sind ein Stück Weihnachtstradition. Das Herstellen ist eine fast meditative Arbeit und schult Feinmotorik und Konzentration.
Du brauchst: Strohhalme zum Basteln (Naturstroh), eine Schüssel mit lauwarmem Wasser, eine Legeform für Sterne (ein Ring mit Kerben, gibt’s im Bastelbedarf), roten Faden und eine Schere.
- Vorbereiten: Leg die Strohhalme für ca. 20-30 Minuten in Wasser, damit sie biegsam werden.
- Spalten: Einen Halm aufspalten und flach ausbreiten.
- Legen: Vier Strohstreifen mittig über Kreuz in die Form legen, dann vier weitere versetzt darüber.
- Binden: Mit dem roten Faden die Mitte fest zusammenziehen und auf der Rückseite verknoten.
- Zuschneiden: Die Spitzen auf gleiche Länge schneiden. Fertig!
Was tun, wenn…? Der Stern einfach nicht zusammenhält? Meistens war der Faden in der Mitte nicht fest genug gezogen. Kein Drama! Einfach nochmal aufmachen und den Knoten diesmal mit einer kleinen Zange richtig festziehen.
Projekt 3: Anhänger aus Holz sägen (ab ca. 9 Jahren mit 1:1-Betreuung)
Jetzt wagen wir uns an ein echtes Stück Handwerk. Die Arbeit mit der Laubsäge ist eine fantastische Übung.

Du brauchst: Ein Stück Sperrholz (4 mm), dein Laubsäge-Set, Bleistift, Handbohrer, Schleifpapier und Farben.
- Schablone erstellen: Zeichne eine einfache Form (Stern, Tannenbaum) auf Papier und übertrage sie auf das Holz.
- Einspannen: Spanne das Laubsägetischchen fest an der Tischkante an.
- Das Sägen: Diesen Schritt begleitest du direkt. Zeige die richtige Haltung: Oberkörper gerade, Säge locker halten und ohne Druck auf und ab bewegen. Das Holzstück drehen, nicht die Säge!
- Loch bohren & Feinschliff: Mit dem Handbohrer ein Loch für die Aufhängung bohren. Dann alle Kanten erst mit dem groben (120er), dann mit dem feinen (240er) Schleifpapier glätten, bis sich alles samtweich anfühlt.
- Gestalten: Nun kann der Anhänger bemalt werden. Nach dem Trocknen eine Schnur durchfädeln.
Was tun, wenn…? Das Sägeblatt ständig reißt? Das ist am Anfang VÖLLIG normal. Die häufigsten Gründe: zu viel Druck oder die Säge wird verkantet. Mein Tipp: Kauf gleich eine Packung Ersatzblätter (kosten nur ein paar Euro) und sieh es als Teil des Lernprozesses. Ein neues Blatt ist schnell eingespannt.

Mehr als nur ein fertiges Stück…
Am Ende der Adventszeit habt ihr vielleicht einen krummen Stern und einen Holztannenbaum, der eher einem Dreieck ähnelt. Und das ist wunderbar so. Denn der wahre Wert liegt im Prozess. Im Gespräch, das nebenbei entstand. Im konzentrierten Blick deines Kindes und im unbändigen Stolz, wenn das Werk vollbracht ist.
Häng diese Schätze an den Ehrenplatz am Baum. Sie erzählen eine Geschichte. Das sind die Erinnerungen, die Weihnachten ausmachen.
Ach ja, und wohin mit allem nach den Feiertagen? Ganz einfach: Eine alte Schuhschachtel ist perfekt für die Kleinteile. Die Sägeblätter bleiben am besten in ihrer Hülle, damit sie nicht rosten. So ist eure Familien-Werkstatt im nächsten Jahr sofort wieder startklar.
Bildergalerie


Welcher Kleber ist der richtige für unsere Weihnachtswerkstatt?
Das kommt ganz auf das Material an. Für reine Holz-auf-Holz-Verbindungen ist ein klassischer Weißleim wie Ponal Classic unschlagbar. Er trocknet transparent und schafft eine Verbindung, die oft stabiler ist als das Holz selbst. Für gemischte Materialien wie Filz auf Holz oder das Ankleben von Tannenzapfen eignet sich ein dickerer Bastelkleber oder eine Heißklebepistole (hier ist die Aufsicht durch Erwachsene Pflicht!). Der Vorteil: Er füllt kleine Lücken und haftet sofort.


„Haptische Erfahrungen, also das Lernen durch Tasten und Fühlen, verankern Wissen bis zu 75 % effektiver im Gehirn von Kindern als rein visuelle oder auditive Reize.“
Genau das passiert in der Familien-Werkstatt. Wenn ein Kind das raue Gefühl von ungeschliffenem Holz und danach die glatte Oberfläche nach dem Schleifen spürt, lernt es mehr über Materialbeschaffenheit als in jeder Theoriestunde. Diese sinnliche Erfahrung schafft eine tiefe Verbindung zum eigenen Werk und macht den Prozess unvergesslich.


Wollfilz vs. Bastelfilz: Für die kleinen Filzanhänger, die in der Galerie zu sehen sind, hat man die Wahl. Günstiger Bastelfilz aus Synthetikfasern ist super für die ersten Nähversuche und in allen erdenklichen Farben erhältlich.
Echter Wollfilz: Er ist weicher, dicker und hat eine schönere, matte Textur. Er lässt sich wunderbar schneiden, ohne auszufransen, und fühlt sich einfach wertiger an. Ein kleines Upgrade, das den fertigen Anhängern einen Hauch von Profi-Qualität verleiht.


Der Zauber liegt oft im Detail. Nachdem ein Holzstern ausgesägt und bemalt ist, beginnt die eigentliche Personalisierung. Hier sind drei einfache Ideen, die jedes Stück einzigartig machen:
- Initialen einbrennen: Mit einem einfachen Brandmalkolben (z.B. von Pebaro) können ältere Kinder unter Aufsicht ihre Initialen oder das Entstehungsjahr auf der Rückseite verewigen.
- Die Kanten veredeln: Ein Hauch Gold- oder Silberfarbe, mit dem Finger auf die Kanten getupft, verleiht einen festlichen Schimmer.
- Eine besondere Perle: Eine einzelne, schöne Holzperle auf die Aufhängeschlaufe fädeln, bevor sie zugeknotet wird.

Sicherheit ist kein Spielverderber, sondern die Voraussetzung für entspannten Spaß. Ein wichtiger Punkt: Bringen Sie Kindern bei, Werkzeuge immer von sich weg zu benutzen. Das gilt beim Schnitzen mit einem kindersicheren Messer (wie einem Opinel Kindermesser mit abgerundeter Spitze), beim Sägen und sogar beim Führen eines Schleifklotzes. Diese eine Regel minimiert das Risiko von kleinen Verletzungen enorm.


- Sie sind perfekt geformt und symmetrisch.
- Sie ersparen das mühsame und manchmal frustrierende Aussägen.
- Sie sind sofort bereit für den kreativen Teil: das Bemalen und Verzieren.
Das Geheimnis? Vorgeschnittene Holzrohlinge aus dem Bastelbedarf. Für jüngere Kinder ist dies der ideale Einstieg, da sie sich voll auf die farbliche Gestaltung konzentrieren können, ohne an der Form zu scheitern. So ist ein Erfolgserlebnis garantiert.


Der Geruch von frisch bearbeitetem Zirbenholz ist für viele der Inbegriff von Gemütlichkeit. Das Holz der „Königin der Alpen“ enthält ätherische Öle, die nachweislich beruhigend wirken und sogar die Herzfrequenz senken können. Ein paar kleine Anhänger aus Zirbenholz zu schnitzen oder zu schleifen, bringt also nicht nur schöne Deko hervor, sondern verwandelt die Werkstatt in eine kleine Oase der Entspannung – perfekt für die oft hektische Vorweihnachtszeit.


Fast 80 % der Tannenzapfen schließen sich bei Feuchtigkeit und öffnen sich wieder, wenn sie trocknen.
Was bedeutet das für unsere Werkstatt? Bevor Sie Tannenzapfen bemalen oder mit Filzkugeln bekleben, sollten sie komplett trocken und geöffnet sein. Legen Sie sie für etwa eine Stunde auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech bei ca. 80-100°C in den Backofen. Das tötet eventuelle kleine Bewohner ab, entfernt Harz und sorgt dafür, dass die Zapfen ihre schöne Form behalten.

Eine der größten Freuden ist es, die Kiste mit dem selbstgemachten Schmuck im nächsten Jahr wieder zu öffnen. Damit die kleinen Kunstwerke die Lagerung gut überstehen, ist die richtige Verpackung entscheidend.
- Wickeln Sie jeden Anhänger einzeln in Seidenpapier. Das schützt Farben und filigrane Teile.
- Eine Eierverpackung oder eine Pralinenschachtel mit Fächern eignet sich hervorragend, um die Stücke voneinander getrennt zu halten.
- Lagern Sie die Box an einem kühlen, trockenen Ort, um ein Verziehen des Holzes zu verhindern.


Der Trick mit dem Transferpapier: Wie überträgt man eine Vorlage sauber auf Holz, ohne freihändig zeichnen zu müssen? Die Antwort ist Graphit-Transferpapier. Einfach das Papier mit der dunklen Seite nach unten auf das Holz legen, die Vorlage darauf platzieren und die Linien mit einem Bleistift nachfahren. Die Linien übertragen sich sauber auf das Holz und dienen als perfekte Vorlage für die Laubsäge oder den Pinsel.


Welche Farben sind sicher, wenn kleine Geschwister die Anhänger vielleicht in den Mund nehmen?
Achten Sie auf Farben, die der europäischen Norm EN 71-3 entsprechen. Diese Norm zertifiziert, dass die Farben „speichel- und schweißecht“ sind und keine schädlichen Schwermetalle in gefährlichen Mengen abgeben. Viele Acrylfarben für den Bastelbedarf, zum Beispiel von Marken wie Kreul oder Marabu, tragen dieses Siegel gut sichtbar auf der Verpackung.


- Schützt das Holz vor Fingerabdrücken und Staub.
- Verleiht einen seidenmatten, warmen Glanz.
- Ist absolut natürlich und riecht wunderbar.
Die Lösung für das perfekte Finish? Eine selbstgemachte Politur aus Bienenwachs. Einfach etwas Bienenwachs-Pastillen mit einem lebensmittelechten Öl (z.B. Lein- oder Walnussöl) im Wasserbad schmelzen, abkühlen lassen und mit einem weichen Tuch dünn auf das fertige Holzstück auftragen. Fühlt sich fantastisch an und ist 100% kindersicher.

Die skandinavische Tradition des „Juleverksted“ (Weihnachtswerkstatt) ist die perfekte Inspiration. Hier geht es nicht um Perfektion, sondern um „Hygge“ – die gemütliche, herzliche Atmosphäre, die entsteht, wenn man zusammenkommt, um bei Kerzenschein und Weihnachtsgebäck kreativ zu sein. Das Ergebnis sind nicht nur Ornamente, sondern vor allem geteilte, glückliche Momente.


„Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.“ – Albert Einstein


Ein kleiner Handbohrer, auch Drillbohrer genannt, ist ein fantastisches Werkzeug für Kinderhände. Im Gegensatz zu einer elektrischen Bohrmaschine ist er langsam, leise und die Kraftübertragung ist direkt spürbar. Das Bohren eines sauberen Lochs für die Aufhängung wird so zu einer Lektion in Geduld und Feinmechanik. Modelle für den Modellbau sind hierfür ideal, da sie klein und handlich sind.


Laubsäge: Der Klassiker für den Handarbeitsunterricht. Sie ist rein manuell, fördert Konzentration und Durchhaltevermögen. Perfekt, um das Gefühl für das Material Holz zu entwickeln.
Dekupiersäge: Die elektrische Variante für Fortgeschrittene. Maschinen wie die Dremel Moto-Saw oder Modelle von Proxxon ermöglichen sehr feine, komplexe Schnitte, die von Hand kaum möglich wären. Ein tolles Werkzeug für gemeinsame Projekte mit älteren Kindern oder Teenagern unter strenger Aufsicht.

In einer Welt der makellosen, massenproduzierten Dinge liegt der wahre Wert im Unperfekten. Ein Stern, dessen Zacken nicht ganz symmetrisch sind, oder ein Pinguin mit einem leicht schiefen Auge – das sind die Spuren der kleinen Hände, die sie geschaffen haben. Diese „Fehler“ sind in Wahrheit Echtheitssiegel und erzählen die Geschichte eines Nachmittags voller Konzentration und Stolz. Ermutigen Sie Ihre Kinder, diese Einzigartigkeit zu lieben.


Nicht alles muss neu gekauft werden. Die besten Materialien liegen oft schon bereit:
- Leere Küchenpapierrollen werden zu Körpern für Engel oder Schneemänner.
- Alte Wollreste eignen sich perfekt, um Sterne aus Pappe zu umwickeln.
- Weinkorken lassen sich wunderbar zu kleinen Rentieren oder Wichteln mit Filzmützen umfunktionieren.
- Stöcke aus dem Garten werden zu Armen für Schneemänner oder bilden das Gerüst für kleine Sterne.


Der letzte Schliff: Die Aufhängung ist mehr als nur ein Faden. Wählen Sie ein schönes Juteband für einen rustikalen Look, ein dünnes rotes Satinband für einen klassischen Touch oder buntes Bäckergarn für einen verspielten Akzent. Die Art und Weise, wie ein Ornament hängt, vervollständigt sein Design und seinen Charakter.


Entwicklungspsychologen betonen, dass das selbstständige Lösen eines praktischen Problems – wie das Finden einer Lösung, um ein wackeliges Teil zu stabilisieren – das Selbstvertrauen eines Kindes nachhaltiger stärkt als jedes pauschale Lob.

Wie vermeidet man, dass Farbe auf Filz verläuft?
Filz saugt Flüssigkeit stark auf. Statt flüssiger Farbe sind für Details auf Filz andere Techniken besser geeignet. Textilstifte mit feiner Spitze erlauben präzise Linien für Augen oder Muster. Alternativ kann man kleine Details aus andersfarbigem Filz ausschneiden und aufkleben. Das sorgt für saubere Kanten und einen schönen, mehrdimensionalen Effekt.


Die goldene Regel des Schleifens: Um eine wirklich glatte Holzoberfläche zu erhalten, die sich weich anfühlt, muss man immer in Richtung der Holzmaserung schleifen. Wer quer zur Maserung arbeitet, reißt die feinen Holzfasern auf und erzeugt unschöne Kratzer, die besonders nach dem Lackieren oder Ölen sichtbar werden. Zeigen Sie den Kindern, wie die „Linien“ im Holz verlaufen, und machen Sie ein Spiel daraus, dem „Weg des Holzes“ zu folgen.


Für die ersten Schnitzversuche mit Kindern ist nicht jedes Holz geeignet. Weiche Hölzer sind der Schlüssel zum Erfolg, da sie wenig Widerstand bieten.
- Lindenholz: Der Klassiker für Schnitzer. Es ist weich, hat eine gleichmäßige, feine Maserung und splittert kaum.
- Balsaholz: Extrem leicht und weich. Es lässt sich fast wie fester Schaumstoff bearbeiten und ist ideal für die allerjüngsten Werkstatt-Lehrlinge.
Harte Hölzer wie Eiche oder Buche sind für den Anfang viel zu frustrierend.


FIMO Air statt Ton: Wenn Sie dreidimensionale Figuren ohne Brennofen herstellen möchten, ist lufttrocknende Modelliermasse wie FIMO Air eine hervorragende Wahl. Sie fühlt sich an wie Ton, härtet aber innerhalb von 24 Stunden an der Luft vollständig aus. Die gehärteten Figuren sind leicht und können danach einfach bemalt und lackiert werden – perfekt für kleine Schneemänner, Wichtel oder Sterne.
Eine Studie der Universität Michigan hat gezeigt, dass schon ein kurzer Spaziergang in der Natur die Konzentrationsfähigkeit um 20 % steigern kann.
Verbinden Sie die Werkstattarbeit doch mit dem Sammeln von Materialien. Ein gemeinsamer Waldspaziergang, um Tannenzapfen, Moos, schöne Äste oder Eicheln zu suchen, ist nicht nur eine tolle Inspirationsquelle, sondern schärft auch die Sinne und macht den Kopf frei für die anschließende kreative Arbeit am Tisch.




