Babyzimmer streichen wie ein Profi: Der ehrliche Ratgeber für gesunde Wände & euren Seelenfrieden

von Julia Steinhoff
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Herzlichen Glückwunsch, das größte Abenteuer eures Lebens steht bevor! Und mitten im ganzen Nestbau-Trubel kommt sie auf, die eine, große Frage: Wie gestalten wir das Babyzimmer? Oft fängt alles mit der Farbwahl an. Aber ganz ehrlich, ob Rosa, Hellblau oder doch lieber Salbeigrün, das ist am Ende fast Nebensache. Viel wichtiger ist, was IN der Farbe steckt und wie ihr ein wirklich gesundes und gemütliches Nest für euren Nachwuchs schafft.

Aus meiner jahrelangen Erfahrung auf Baustellen weiß ich, wie schnell man da als werdende Eltern überfordert ist. Ich erinnere mich noch gut an einen jungen Vater, der mir stolz erzählte, er hätte für das Kinderzimmer einfach die restliche Fassadenfarbe vom Hausbau genommen. „Die ist doch so schön robust“, meinte er. Mir ist kurz das Herz in die Hose gerutscht. Fassadenfarben enthalten oft Biozide, also Mittel gegen Algen und Pilze. So etwas hat in einem Innenraum, und erst recht in einem Babyzimmer, absolut nichts verloren! Genau deshalb schreibe ich diesen Ratgeber. Hier gibt es keine komplizierten Fachbegriffe, sondern ehrliche Tipps aus der Praxis – von der Farbwahl bis zum letzten Pinselstrich.

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Mehr als nur Deko: Wie Farben auf dein Baby wirken

Bevor wir den Pinsel schwingen, müssen wir kurz verstehen, für wen wir hier eigentlich streichen. Ein Neugeborenes sieht die Welt noch nicht in HD und 4K. In den ersten Wochen sind es vor allem starke Kontraste, die es wahrnimmt – Hell und Dunkel, Schwarz und Weiß. Rot ist oft die erste „echte“ Farbe, die ein Baby dann klar erkennt, später folgen Grün und Gelb.

Farben haben eine enorme Wirkung auf unsere Stimmung, und bei den Kleinsten ist dieser Effekt noch viel stärker, weil sie alle Reize ungefiltert aufnehmen.

  • Blau & Grün: Die absoluten Klassiker für eine ruhige Atmosphäre. Sanfte Töne wie Salbei, Mint oder ein warmes Taubenblau erinnern an die Natur und den Himmel und können beim Entspannen helfen. Achtung: Ein zu kühles, hartes Blau kann einen Raum schnell ungemütlich und kalt wirken lassen.
  • Gelb & Orange: Das sind die Gute-Laune-Farben! Sie stehen für Sonne, Wärme und Energie. Ein sonniges, aber nicht zu grelles Gelb ist super für eine Spielecke, weil es die Kreativität anregt. Aber bitte in Maßen! Eine ganze Wand in Knallorange kann ein sensibles Kind schnell überreizen.
  • Rottöne: Rot ist eine Signalfarbe – sie schreit förmlich nach Aufmerksamkeit. Für eine ganze Wand im Babyzimmer ist das meist zu intensiv und kann zu Unruhe und Schlafproblemen führen. Einzelne rote Akzente bei Spielzeug oder einem Kissen sind aber super, um die Wahrnehmung zu fördern.
  • Neutrale Töne: Mein persönlicher Favorit als Basis! Helle Grau-, Greige- oder Sandtöne schaffen eine Oase der Ruhe und Geborgenheit. Der riesige Vorteil: Sie wachsen mit dem Kind mit. Mit bunten Möbeln, Textilien und Wandbildern könnt ihr dann nach Lust und Laune Farbtupfer setzen, die sich später leicht austauschen lassen.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Denkt in Zonen! Gestaltet den Schlafbereich in ruhigen, sanften Tönen und gebt der Spielecke einen fröhlicheren, anregenden Farbtupfer. So helft ihr eurem Kind, zwischen Aktivität und Ruhe zu unterscheiden.

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Das richtige Werkzeug: Worauf es bei Farbe & Co. wirklich ankommt

Die schönste Farbe ist wertlos, wenn sie Schadstoffe ausdünstet. Im Baumarkt vor dem riesigen Regal zu stehen, ist der pure Stress, ich weiß. Aber für ein Babyzimmer gibt es eine klare Abkürzung zur richtigen Wahl. Gesundheit hat absolute Priorität.

Bevor ihr überhaupt loslegt, stellt sich die Frage: Wie viel Farbe brauche ich? Hier eine simple Faustformel, die euch vor dem zweiten Gang zum Baumarkt bewahrt: (Raumbreite + Raumlänge) x 2 x Raumhöhe. Das Ergebnis teilt ihr durch die Reichweiten-Angabe auf dem Farbeimer (meist in m²/Liter). Kauft lieber einen Liter mehr, sicher ist sicher.

Die Siegel, die wirklich zählen

Vergesst Werbesprüche wie „extra für Kinder“. Schaut auf die Fakten auf dem Eimer. Das hier ist wichtig:

  • VOC-frei: VOCs sind flüchtige organische Verbindungen, also Lösemittel, die noch lange nach dem Streichen ausgasen und Kopfschmerzen oder Allergien auslösen können. Achtet auf die Kennzeichnung „lösemittel- und weichmacherfrei“.
  • Der Blaue Engel: Ein sehr verlässliches Umweltzeichen. Es steht für emissionsarme und gesundheitsschonende Produkte. Damit macht ihr nichts falsch.
  • DIN EN 71-3 („Spielzeugnorm“): Das ist der Goldstandard für alles, was ins Kinderzimmer kommt. Diese Norm garantiert, dass von der getrockneten Farbe keine Gefahr ausgeht, selbst wenn euer Kind daran leckt oder knabbert. Nicht verhandelbar!
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Dispersions-, Silikat- oder Lehmfarbe? Ein ehrlicher Vergleich

Okay, jetzt wird’s kurz technisch, aber es lohnt sich. Nicht jede Farbe ist gleich.

Dispersionsfarben sind der absolute Standard. Sie sind auf Wasserbasis, lassen sich super verarbeiten und trocknen schnell. Aber Achtung: Greift hier unbedingt zu hochwertigen, konservierungsmittelfreien Produkten, die speziell für Allergiker oder sensible Bereiche ausgewiesen sind. Billigfarben enthalten oft Konservierungsstoffe, die Allergien auslösen können. Hier ein paar Euro mehr zu investieren, spart am Ende Nerven, weil eine gute Farbe besser deckt und ihr euch oft den zweiten Anstrich spart.

Silikat- und Kalkfarben sind die mineralische Alternative. Sie sind von Natur aus schimmelhemmend und „atmungsaktiv“ (diffusionsoffen), was super für das Raumklima ist. Besonders in Altbauten mit potenziell feuchteren Wänden sind sie eine nachhaltige Lösung. Die Verarbeitung ist allerdings etwas anspruchsvoller – man muss sich selbst gut schützen, da die nasse Farbe leicht ätzend ist. Für Laien nicht immer die erste Wahl.

Lehmfarben sind die ursprünglichste und natürlichste Option. Sie sind komplett schadstofffrei und regulieren die Luftfeuchtigkeit im Raum wie keine andere Farbe. Das sorgt für ein unglaublich angenehmes Wohngefühl. Der Nachteil? Sie sind nicht so robust. Ein Spielzeugauto, das an der Wand entlangschrammt, hinterlässt schnell eine Macke. Für Bereiche, die weniger beansprucht werden, sind sie aber eine wunderbare, gesunde Wahl.

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So geht’s: Euer Fahrplan zum perfekten Zimmer

Gute Planung ist alles! Fangt idealerweise vier bis sechs Wochen vor dem Einzug des Babys an. So hat alles genug Zeit, komplett durchzutrocknen und auszulüften. Und seid realistisch: Als Anfänger solltet ihr für ein normal großes Zimmer (ca. 15 qm) ein komplettes Wochenende einplanen. Allein das saubere Abkleben kann Stunden dauern!

Eure Einkaufsliste (mit ehrlichen Preisen)

  • Abdeckvlies (ca. 15-25€): Kauft Vlies, keine dünne Folie! Vlies saugt Spritzer auf und ist rutschfest.
  • Gutes Malerkrepp (ca. 8-12€): Investiert hier! Billiges Klebeband weicht auf und hinterlässt fiese Kanten. Ich hab mal als junger Geselle am falschen Ende gespart und durfte danach stundenlang die versauten Kanten nachbessern. Mein Meister war nicht begeistert… Seitdem gilt für mich: Am Werkzeug wird nicht gespart.
  • Tiefengrund (falls nötig, ca. 20-30€): Macht den Wassertest: Sprüht etwas Wasser auf die Wand. Perlt es ab, ist alles gut. Zieht es sofort ein und wird dunkel, saugt die Wand stark und ihr braucht eine Grundierung.
  • Qualitätsfarbe (ca. 50-80€ für 10 Liter): Achtet auf Deckkraftklasse 1 und die oben genannten Siegel. Gibt’s im guten Baumarkt (z.B. Hornbach, Bauhaus) oder – mein Geheimtipp – im Malerfachgeschäft. Dort ist die Beratung oft besser und die Produkte sind speziell für sensible Projekte ausgelegt.
  • Werkzeug-Set (ca. 20-40€): Ihr braucht eine Farbwanne, eine kleine Rolle für die Ecken und eine große für die Flächen. Dazu ein guter Pinsel für Feinarbeiten.
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Die Profi-Schritte für ein Ergebnis ohne Tränen

1. Die Vorbereitung ist ALLES: Raum leer räumen. Steckdosen- und Schalterabdeckungen runter (Sicherung raus!). Boden mit Vlies auslegen. Alle Kanten (Fenster, Türen, Leisten) sauber abkleben. Drückt das Klebeband mit dem Fingernagel fest an!

2. Grundieren (nur wenn nötig): Den Tiefengrund gleichmäßig auftragen und gut trocknen lassen.

3. Der Anstrich: Zuerst die Ecken und Kanten mit der kleinen Rolle vorstreichen. Dann die großen Flächen: Rolle in Farbe tunken, am Gitter gut abrollen und los geht’s. Streicht immer „nass in nass“, um Streifen zu vermeiden. Heißt: Erst ein paar Bahnen von oben nach unten, dann quer verteilen und zum Schluss nochmal leicht von oben nach unten abrollen.

Profi-Hack: Wenn ihr eine Pause macht, wickelt die Farbrolle und den Pinsel stramm in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie. So trocknet die Farbe nicht ein und ihr könnt nach dem Kaffee direkt weitermachen.

4. Trocknen & Aufräumen: Lasst die Wand komplett trocknen. Zieht das Klebeband ab, solange die Farbe noch ganz leicht feucht ist – so bekommt ihr die schärfste Kante. Und dann: Lüften, lüften, lüften! Mehrmals täglich für 15 Minuten die Fenster komplett aufreißen (Stoßlüften).

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Für Kreative: Einfache Ideen mit Wow-Effekt

Ein einfarbiges Zimmer ist euch zu langweilig? Kein Problem! Mit einfachen Tricks könnt ihr tolle Akzente setzen.

Ein beliebter Trend ist es, nur die untere Hälfte der Wand farbig zu streichen. Das wirkt super gemütlich. Ein kleiner Trick für eine messerscharfe Kante: Nachdem ihr abgeklebt habt, streicht ihr die Kante des Klebebands zuerst mit der Grundfarbe der Wand (also meistens Weiß) über. Das versiegelt die Kante. Erst wenn das trocken ist, kommt die neue Farbe drüber. Da läuft garantiert nichts mehr drunter!

Auch Tafel- oder Magnetfarbe kann für eine kleine Ecke eine tolle Idee sein, wenn das Kind größer wird. Achtet auch hier auf wasserbasierte, schadstoffarme Produkte.

Sicherheit Zuerst: Das müsst ihr unbedingt wissen

Bei aller Kreativität, die Sicherheit hat oberste Priorität. Nehmt das bitte ernst.

  • Achtung, Schwangere! Auch wenn ihr lösemittelfreie Farben verwendet, solltet ihr beim Streichen vorsichtig sein. Die Dämpfe und die körperliche Anstrengung sind nicht ideal. Sorgt für extreme Belüftung oder – noch besser – überlasst diesen Job dem Partner, Freunden oder einem Profi.
  • Gefahr im Altbau: In Häusern, die vor den 1970ern gebaut wurden, können alte Farbschichten Blei enthalten. Das ist hochgiftig! Wenn alte Farbe abblättert, NIEMALS einfach abschleifen. Der Staub ist extrem gefährlich. Im Zweifel eine Probe analysieren lassen und die Sanierung Profis überlassen.
  • Die Leiter: Klingt banal, aber die meisten Unfälle passieren durch Stürze. Nutzt eine stabile Leiter auf festem Grund und steigt nie auf die oberste Stufe.
  • Wann den Profi rufen? Seid ehrlich zu euch. Wenn der Untergrund Risse hat, ihr feuchte Stellen entdeckt oder einfach keine Zeit und Nerven habt – holt euch Hilfe. Ein guter Malerbetrieb liefert ein perfektes und vor allem sicheres Ergebnis. Rechnet für ein 15-qm-Zimmer je nach Region und Aufwand mit Kosten zwischen 400€ und 700€. Das ist gut investiertes Geld in eure Gesundheit und euren Seelenfrieden.

Ein Babyzimmer zu streichen, ist eine wundervolle Aufgabe. Wenn ihr mit Ruhe, dem richtigen Wissen und guten Materialien darangeht, schafft ihr einen Ort, an dem sich nicht nur euer Baby, sondern auch ihr selbst rundum wohlfühlt. Ein sicheres, gesundes und liebevolles Zuhause – und darauf kommt es doch an, oder?

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Der kritische Punkt: Achten Sie penibel auf das VOC-Siegel (Volatile Organic Compounds) auf dem Farbeimer. Viele herkömmliche Farben dünsten auch nach dem Trocknen noch flüchtige organische Verbindungen aus, die die Raumluft belasten können. Für das Babyzimmer sind Farben mit dem Label „VOC-frei“ oder „emissionsarm“ nicht nur eine Empfehlung, sondern ein absolutes Muss für einen gesunden Schlaf.

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Wussten Sie, dass das Umweltbundesamt empfiehlt, frisch gestrichene Räume mindestens drei Tage, besser aber eine Woche lang intensiv zu lüften, bevor sie wieder dauerhaft genutzt werden?

Selbst bei den gesündesten Naturfarben ist dieser Schritt entscheidend. Planen Sie das Streichen also idealerweise vier bis sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin ein. Das gibt Ihnen nicht nur genug Zeit zum Lüften, sondern auch einen Puffer, falls doch noch ein zweiter Anstrich nötig wird.

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  • Atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend
  • Natürlich schimmel- und bakterienhemmend
  • Schafft ein gesundes, antistatisches Raumklima

Das Geheimnis? Reine Kalkfarbe. Marken wie Bauwerk Colour bieten eine Palette an wunderschönen, pudrigen Tönen, die auf mineralischer Basis hergestellt werden. Ihre leicht wolkige, lebendige Oberfläche verleiht den Wänden eine Tiefe, die mit herkömmlicher Dispersionsfarbe unerreichbar ist.

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Muss es wirklich eine spezielle „Babyzimmer-Farbe“ sein?

Nicht unbedingt. Der Begriff ist oft mehr Marketing als alles andere. Entscheidend sind nicht bunte Etiketten, sondern die Inhaltsstoffe. Eine hochwertige, lösungsmittelfreie und emissionsarme Wandfarbe, die für sensible Wohnbereiche (z.B. mit dem „Blauer Engel“-Siegel) zertifiziert ist, erfüllt den Zweck perfekt. Oft finden Sie diese im regulären Sortiment von Qualitätsherstellern wie Alpina (z.B. „Alpinaweiß Das Original“, emissionsarm) oder Farrow & Ball, deren gesamte Farbpalette als „toy safe“ eingestuft ist.

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Eine einzelne Akzentwand kann die Atmosphäre eines Raumes komplett verändern, ohne ihn zu überladen. Statt das ganze Zimmer in einem kräftigen Ton zu streichen, wählen Sie die Wand hinter dem Gitterbett oder der Wickelkommode. Ein tiefes, erdiges Salbeigrün oder ein warmes Terrakotta erdet den Raum, schafft einen optischen Ankerpunkt und lässt sich wunderbar mit neutralen Tönen und natürlichen Holzmöbeln kombinieren.

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Kalkfarbe: Bietet eine einzigartige, leicht wolkige Textur mit changierender Farbtiefe. Sie ist von Natur aus desinfizierend und hoch diffusionsoffen, was sie ideal für ein gesundes Raumklima macht.

Lehmfarbe: Überzeugt durch ihre extrem matte und samtige Oberfläche, die das Licht sanft schluckt. Lehmfarben sind meisterhaft darin, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und Gerüche zu binden.

Beide sind exzellente ökologische Wahlen, wobei Lehmfarben oft eine etwas ruhigere und gleichmäßigere Optik erzielen.

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„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ihr Organismus reagiert deutlich empfindlicher auf Schadstoffe in der Luft, da ihre Entgiftungsorgane noch nicht vollständig ausgereift sind.“ – Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB)

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Bevor Sie zum Pinsel greifen, denken Sie an die „fünfte Wand“ – die Decke! Eine weiß gestrichene Decke lässt den Raum höher und luftiger wirken. Ein subtiler Trick für eine besonders sanfte Atmosphäre: Tönen Sie das Deckenweiß mit einem winzigen Tropfen der gewählten Wandfarbe ab. Das schafft einen harmonischen Übergang und lässt den Raum wie eine sanfte Umarmung wirken, anstatt eine harte Kante zwischen Wand und Decke zu erzeugen.

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Der Teufel steckt im Detail – und oft in der Vorbereitung. Die wichtigste, aber am häufigsten übersprungene Aufgabe ist die Grundierung.

  • Haftung: Eine Grundierung schafft eine einheitliche Oberfläche, auf der die neue Farbe perfekt haftet, ohne abzublättern.
  • Saugfähigkeit: Sie verhindert, dass die Wand (besonders bei frischem Putz oder Gipskarton) die teure Farbe ungleichmäßig „aufsaugt“, was zu Flecken führen kann.
  • Farbbrillanz: Sie sorgt dafür, dass der gewählte Farbton am Ende genau so strahlt wie auf der Farbkarte.
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Profi-Tipp zum Testen: Streichen Sie Ihre Farbmuster nicht direkt auf die alte Wand. Malen Sie stattdessen zwei große Stücke festen Karton (mind. DIN A3) mit Ihrer Wunschfarbe an. Diese können Sie dann mit Maler-Krepp an verschiedene Wände und zu unterschiedlichen Tageszeiten heften. So sehen Sie, wie die Farbe im Morgenlicht, bei direkter Sonne und bei künstlichem Abendlicht wirklich wirkt – ohne sich schon frühzeitig festlegen zu müssen.

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  • Eine hochwertige Lammfellrolle für einen gleichmäßigen Auftrag
  • Ein kleinerer Pinsel für die Ecken („Eckenstreicher“)
  • Gutes Malerkrepp (z.B. von Tesa), das nicht unterläuft
  • Abdeckvlies für den Boden (rutschfester als Folie)
  • Ein Rührholz, um die Farbpigmente perfekt zu vermischen
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Der Trend geht weg von klinisch perfekten Wänden hin zu Oberflächen mit Charakter. Anstatt einer Tapete können Sie mit Schablonen und einem Rest Farbe zauberhafte Akzente setzen. Ob kleine, unregelmäßige Punkte, sanfte Regenbögen oder eine einzelne, große Pusteblume – mit Schablonen lassen sich Wände individuell und kostengünstig gestalten. Das Beste daran: Wenn das Kind älter wird, ist das Motiv schnell und einfach wieder überstrichen.

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Laut einer Studie der Universität Sussex können Neugeborene in den ersten Lebensmonaten zwar Farben unterscheiden, nehmen aber vor allem starke Kontraste zwischen Hell und Dunkel wahr.

Das ist ein starkes Argument gegen eine rein pastellige Gestaltung. Sanfte Kontraste, wie eine Kombination aus einem cremigen Weiß und einem warmen Greige oder das Zusammenspiel von hellen Wänden und dunkleren Holzmöbeln, sind für die visuelle Entwicklung des Babys anregender als ein Ton-in-Ton-Look.

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Matt: Die beste Wahl fürs Babyzimmer. Matte Oberflächen schlucken das Licht, kaschieren kleine Unebenheiten in der Wand und schaffen eine sehr ruhige, edle Atmosphäre. Der Nachteil: Sie sind etwas empfindlicher gegenüber Flecken.

Seidenglanz/Seidenmatt: Diese Farben sind robuster und leichter zu reinigen, reflektieren aber auch mehr Licht. Das kann in einem Raum, der zur Beruhigung dienen soll, schnell für Unruhe sorgen. Heben Sie sich diese Option lieber für Flur oder Küche auf.

Die Angst vor „zu bunt“ ist bei vielen Eltern groß. Die Lösung liegt in der 60-30-10-Regel aus dem Interior Design. Wählen Sie eine dominante, ruhige Hauptfarbe für ca. 60 % der Flächen (Wände). Eine zweite, etwas kräftigere Farbe macht 30 % aus (z.B. ein Möbelstück, der Teppich). Die restlichen 10 % sind für die Akzente reserviert – hier dürfen Sie bei Kissen, Bildern oder Spielzeug mutig sein. So entsteht ein harmonisches Gesamtbild statt eines chaotischen Farbmixes.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.