Salzteig für die Ewigkeit: Das Werkstatt-Rezept, das garantiert gelingt
Bei uns in der Werkstatt wird es rund um die Feiertage oft ein bisschen ruhiger. Die lauten Maschinen schweigen und machen Platz für Gelächter und den Duft von… ja, von Salzteig. Das ist eine alte Tradition bei uns, die weit mehr ist als nur eine nette Bastelei. Richtig gemacht, ist Salzteig ein fantastischer Werkstoff, mit dem du wirklich haltbare und schöne Dinge zaubern kannst.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Geheimnis von Salzteig: Mehr als nur Pampe
- 2 Die Profi-Methode: Das Rezept, das immer klappt
- 3 Das Trocknen: Langsam gewinnt das Rennen
- 4 Pannenhilfe: Was tun, wenn’s schiefgeht?
- 5 Der Feinschliff: Farbe und Versiegelung
- 6 Für Kreative: Mehr als nur Ausstechen
- 7 Sicherheit geht vor: Eine klare Ansage
- 8 Bildergalerie
Viele denken, das sei kinderleicht: Mehl, Salz, Wasser, fertig. Stimmt aber nur zur Hälfte. Wie bei jedem guten Handwerk steckt der Teufel im Detail. Es geht darum zu verstehen, warum man etwas tut. Ich zeig dir heute mal, wie wir das machen – ohne unnötigen Schnickschnack, aber mit dem Wissen aus vielen Jahren Praxis. Damit deine Deko nicht nach ein paar Wochen zerbröselt.
Das Geheimnis von Salzteig: Mehr als nur Pampe
Um ein Material zu meistern, muss man es verstehen. Salzteig besteht aus drei simplen Zutaten, aber jede hat eine ganz bestimmte Mission. Wenn du die kennst, vermeidest du die typischen Anfängerfehler von Anfang an.

Das Mehl: Das Gerüst für deine Ideen
Das Mehl gibt dem Teig die Struktur. Genauer gesagt ist es das Gluten, dieses Klebereiweiß, das alles zusammenhält. Sobald Wasser dazukommt, bilden sich lange, elastische Glutenketten – genau wie beim Brotbacken. Das macht den Teig erst formbar.
Welches Mehl sollst du nehmen? Keine Sorge, du brauchst kein teures Spezialmehl. Das ganz normale Weizenmehl Type 405 aus dem Supermarkt ist absolut perfekt. Es hat einen guten Glutenanteil und sorgt für eine feine, glatte Oberfläche. Type 550 geht zur Not auch, ist aber einen Ticken griffiger. Von Vollkornmehl würde ich dir aber abraten. Die Schalenanteile machen die Oberfläche rau und deine Kunstwerke werden am Ende brüchiger.
Das Salz: Bodyguard und Härter in einem
Das Salz ist der heimliche Star und entscheidend für die Haltbarkeit. Es hat zwei extrem wichtige Aufgaben:
- Konservierung: Salz ist hygroskopisch, ein schickes Wort dafür, dass es der Umgebung Feuchtigkeit entzieht. Dadurch haben Schimmel und Co. keine Chance. Deine fertigen Werke sind also sicher vor Verfall.
- Härtung: Beim Trocknen kristallisiert das Salz aus und bildet ein bombenfestes Gerüst im Inneren deiner Figur. Das macht den getrockneten Teig unglaublich hart und stabil.
Ganz wichtig: Nimm immer feines Speisesalz. Grobes Meersalz löst sich nicht komplett auf, was zu unschönen Kristallen auf der Oberfläche führt. Ob mit oder ohne Jod ist dabei völlig egal.

Das Wasser: Der Zündschlüssel
Wasser hat eine simple, aber entscheidende Aufgabe: Es löst das Salz und aktiviert das Gluten im Mehl. Erst dadurch wird aus dem trockenen Pulver ein formbarer Teig. Kleiner Tipp: Lauwarmes Wasser ist dein Freund. Es löst das Salz schneller auf und der Teig wird von Anfang an geschmeidiger. Kaltes Wasser geht auch, aber dann ist das Kneten anfangs etwas mühsamer.
Die Profi-Methode: Das Rezept, das immer klappt
In einer echten Werkstatt arbeiten wir nicht nach Tassen, sondern nach Gewicht. Das garantiert, dass das Ergebnis jedes Mal verlässlich gut wird. Nur so als Info: Die Luftfeuchtigkeit kann das Mehl beeinflussen, deshalb ist die Wassermenge ein „ungefährer“ Wert.
Das unschlagbare Grundrezept
- 400 g Weizenmehl (Type 405)
- 200 g feines Speisesalz
- ca. 150-180 ml lauwarmes Wasser
Mit dieser Menge bekommst du locker ein ganzes Backblech voll, also etwa 20 bis 25 mittelgroße Anhänger. Und das Beste? Die Zutaten dafür kosten dich im Supermarkt wahrscheinlich keine 2 Euro. Günstiger kann man kaum kreativ werden!

Ach ja, manche Leute schwören auf einen Löffel Öl oder Tapetenkleister im Teig. Ganz ehrlich? Lass es weg. Öl kann mit der Zeit ranzig werden und Tapetenkleister enthält oft Chemie, die du nicht in deinen Händen haben willst. Die drei Grundzutaten reichen völlig aus, wenn du es richtig machst.
Schritt 1: Richtig Mischen und Kneten
Mische zuerst Mehl und Salz in einer großen Schüssel richtig gut durch. Das ist wichtig, damit das Salz überall ist. Mach dann eine Mulde in die Mitte und gieß etwa drei Viertel des Wassers hinein. Fang an, alles mit den Händen oder einem Knethaken zu vermischen.
Das restliche Wasser gibst du nur schluckweise dazu, bis der Teig perfekt ist. Er sollte sich am Ende glatt und geschmeidig anfühlen, fast wie ein guter Pizzateig, und darf nicht mehr an den Händen kleben. Zu klebrig? Ein Teelöffel Mehl hilft. Zu bröselig? Ein paar Tropfen Wasser extra.
Und jetzt kommt der wichtigste Teil: Kneten, kneten, kneten! Gib den Teig auf eine leicht bemehlte Fläche und bearbeite ihn für mindestens 5 bis 10 Minuten kräftig. Dadurch entwickeln sich die Glutenstränge, der Teig wird super elastisch und bekommt eine seidenmatte Oberfläche. Das ist die absolute Grundlage für rissfreie Ergebnisse.

Schritt 2: Die geheime Zutat – Geduld!
Ein Fehler, den fast alle Anfänger machen: Sie verarbeiten den Teig sofort weiter. Aber nach dem Kneten ist das Gluten total angespannt. Wenn du ihn jetzt ausrollst, zieht er sich immer wieder zusammen. Also: Wickle die Teigkugel fest in Frischhaltefolie (oder pack sie in eine luftdichte Dose) und lass sie mindestens 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen. Eine Stunde ist sogar noch besser. In dieser Zeit entspannt sich das Gluten und der Teig lässt sich danach butterweich verarbeiten.
Übrigens, falls du Teig übrig hast: Luftdicht verpackt hält er sich im Kühlschrank locker 2-3 Tage. Einfach vor dem Weiterverarbeiten wieder auf Zimmertemperatur kommen lassen.
Schritt 3: Formen mit dem gewissen Etwas
Rolle den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche aus. Für gleichmäßige Anhänger ist eine Dicke von etwa 5 bis 7 Millimetern ideal. Dünnere Stücke brechen leicht, dickere brauchen ewig zum Trocknen.
Ein kleiner Werkstatt-Trick: Leg links und rechts neben den Teig zwei gleich dicke Holzleisten. So rollst du mit dem Nudelholz immer auf die exakt gleiche Höhe. Das Ergebnis wird super professionell. Keine Holzleisten zur Hand? Kein Problem! Zwei gleich dicke Bücher oder Zeitschriftenstapel tun’s auch. Genial, oder?

Jetzt kannst du mit Plätzchenausstechern deine Formen ausstechen. Wenn du sie aufhängen willst, mach jetzt mit einem Strohhalm ein Loch hinein. Lieber etwas größer, denn es schrumpft beim Trocknen ein wenig.
Das Trocknen: Langsam gewinnt das Rennen
Salzteig wird nicht gebacken, er wird getrocknet. Ziel ist es, das Wasser langsam und komplett rauszubekommen. Zu viel Hitze verwandelt das Wasser im Inneren schlagartig in Dampf, der raus will – und dabei Risse oder Blasen verursacht. Das ist der häufigste Grund für Frust bei Salzteig.
Die Zen-Methode: Trocknen an der Luft
Das ist die schonendste Variante, braucht aber Geduld. Leg die Teile auf ein Kuchengitter, damit von allen Seiten Luft rankommt. Je nach Dicke kann das mehrere Tage bis über eine Woche dauern. Wende die Stücke einmal am Tag, damit sie sich nicht verziehen. Kostet keinen Strom, nur Zeit.
Die kontrollierte Methode: Trocknen im Backofen
Diese Methode ist schneller und zuverlässiger, erfordert aber Fingerspitzengefühl. So geht’s:

- Phase 1 (Vortrocknen): Ofen auf 50-60 °C Umluft vorheizen. Leg die Figuren auf ein Blech mit Backpapier, schieb es rein und klemm einen Holzlöffel in die Ofentür. So kann die feuchte Luft raus. Lass alles für etwa eine Stunde so trocknen.
- Phase 2 (Aushärten): Tür zu, Temperatur auf 100 °C erhöhen. Lass die Teile für eine weitere Stunde drin.
- Phase 3 (Finalisieren): Für die letzte Stunde kannst du auf maximal 120-130 °C hochgehen. Das macht die Oberfläche extra hart. Aber Achtung! Behalte die Teile im Auge, sie sollen hell bleiben und nicht braun werden.
Woran merke ich, dass es fertig ist? Ein einfacher Test: Nimm ein Teil vorsichtig raus (heiß!) und klopfe mit dem Fingernagel drauf. Klingt es hell und hart, fast wie Keramik? Perfekt! Klingt es dumpf? Dann ist innen noch Feuchtigkeit und es muss bei niedriger Temperatur zurück in den Ofen.
Pannenhilfe: Was tun, wenn’s schiefgeht?
Auch in der besten Werkstatt geht mal was schief. Das ist kein Drama, sondern eine Chance zu lernen! Hier sind die Klassiker und wie du sie vermeidest.

- Problem: Risse bilden sich beim Trocknen.
Ursache: Fast immer war die Temperatur zu hoch oder wurde zu schnell erhöht. Ich erinnere mich an einen jungen Kollegen, der mal dachte „doppelte Hitze, halbe Zeit“… Das Ergebnis war ein Spektakel aus Blasen und Rissen, sag ich dir! Daraus haben wir alle gelernt: Langsamkeit ist der Schlüssel. - Problem: Der Teig wirft Blasen.
Ursache: Siehe oben – zu viel Hitze! Es können aber auch Lufteinschlüsse vom Kneten sein.
Lösung: Wirklich gründlich kneten und vor dem Trocknen große, flache Stücke mit einer Nadel an unauffälligen Stellen ein paar Mal einstechen. - Problem: Die Figuren biegen sich wie eine Banane.
Ursache: Ungleichmäßiges Trocknen. Die Oberseite trocknet schneller als die Unterseite.
Lösung: Beim Lufttrocknen täglich wenden, im Ofen nach der Hälfte der Zeit einmal vorsichtig umdrehen.
Der Feinschliff: Farbe und Versiegelung
Ein perfekt getrockneter Rohling ist die Leinwand. Jetzt kommt die Farbe ins Spiel, die aus einem Stück Teig ein echtes Schmuckstück macht.

Die richtige Farbwahl
Lass die Teile komplett auskühlen, am besten über Nacht. Die Oberfläche saugt jetzt Farbe wie ein Schwamm. Am besten eignen sich Acrylfarben. Sie decken super, trocknen schnell und sind auf Wasserbasis. Wasserfarben oder Filzstifte sind weniger gut, sie weichen die Oberfläche wieder auf.
Kleiner Tipp, damit es keine Sauerei gibt und das Ergebnis sauber wird: Male erst eine Seite, lass sie gut trocknen und dann erst die andere. Oder du hängst die Anhänger zum Bemalen und Trocknen an einen Schaschlikspieß.
Versiegelung: Der wichtigste Schritt von allen!
Ganz ehrlich: Das ist der Schritt, den die meisten vergessen und der über die Lebensdauer deiner Werke entscheidet. Unversiegelter Salzteig zieht bei feuchter Luft Wasser, wird weich, klebrig und kann schimmeln. Das wäre doch schade um die ganze Arbeit!
Besorg dir einen Klarlack. Sprühlack aus der Dose ist ideal, weil er eine gleichmäßige Schicht ohne Pinselstriche bildet. Trage mindestens zwei dünne Schichten auf und vergiss die Rückseite und die Kanten nicht! Gut zu wissen: Für Sachen, die auch mal in Kindernähe sind, achte auf Klarlack mit der Norm DIN EN 71-3. Man nennt ihn auch „Sabberlack“, weil er für Kinderspielzeug zugelassen ist. Findest du im Baumarkt oder online.

Für Kreative: Mehr als nur Ausstechen
Wenn du die Basics draufhast, sind die Möglichkeiten endlos.
- 3D-Figuren: Forme Figuren wie aus Ton. Für größere Objekte baust du ein Gerüst aus Alufolie oder Draht und ummantelst es mit einer ca. 1 cm dicken Teigschicht.
- Spannende Texturen: Drücke vor dem Trocknen alles Mögliche in den Teig: Stoff, Gabelzinken, Blätter, eine Bürste. Mit einer Knoblauchpresse lassen sich super Haare oder Fell machen.
- Farbiger Teig: Knete Lebensmittelfarbe oder natürliche Pulver wie Kakao (braun), Kurkuma (gelb) oder Paprika (rot) direkt in den Teig. Die Farben werden beim Trocknen aber etwas heller.
Sicherheit geht vor: Eine klare Ansage
Auch wenn es nur Mehl und Salz ist, gibt es ein paar wichtige Regeln. Das ist eine der ersten Lektionen, die jeder bei uns lernt: Handwerk bedeutet auch Verantwortung.
ACHTUNG: Salzteig ist nicht essbar!
Obwohl er aus Lebensmitteln besteht, ist er durch den extrem hohen Salzgehalt giftig. Besonders für kleine Kinder und Haustiere kann der Verzehr richtig gefährlich sein und zu schweren Salzvergiftungen führen. Ich habe leider schon von einem Hund gehört, der nach dem Fressen von Salzteigfiguren zum Tierarzt musste. Also, klär deine Kinder auf, dass dies kein Keksteig ist und bewahre alles außer Reichweite auf.

- Aufsicht: Lass kleine Kinder nie allein damit basteln.
- Backofen: Das Hantieren am heißen Ofen ist eine Aufgabe für Erwachsene.
- Haltbarkeit: Auch versiegelter Salzteig ist nichts für draußen. Regen und Nässe zerstören ihn.
- Bruchgefahr: Getrockneter Salzteig ist hart, aber spröde. Wenn er runterfällt, zerbricht er wie Keramik. Er ist Deko, kein Spielzeug.
So, jetzt bist du bestens gerüstet. Nimm dir die Zeit, es richtig zu machen. Dann erschaffst du etwas, das wirklich lange Freude bereitet.
Bildergalerie


Wussten Sie, dass Salzteig-Kreationen bei korrekter Versiegelung und trockener Lagerung Jahrzehnte überdauern können? Einige der ältesten erhaltenen Volkskunst-Objekte aus dem europäischen Raum sind aus ähnlichen einfachen Mehl-Salz-Mischungen gefertigt.
Ihre selbstgemachten Osteranhänger sind also nicht nur eine saisonale Bastelei, sondern potenziell Erbstücke. Das unterstreicht, wie wichtig der letzte Schritt – die Versiegelung – wirklich ist.

Wie vermeide ich Risse im Salzteig?
Risse entstehen meist durch zu schnelles Trocknen bei zu hoher Hitze. Die äußere Schicht härtet aus, während im Inneren noch Feuchtigkeit eingeschlossen ist, die entweichen will. Der Trick aus der Werkstatt: Lassen Sie dickere Objekte (über 1 cm) erst 24 Stunden bei Raumtemperatur an der Luft vortrocknen, bevor sie in den Ofen kommen. So kann die Feuchtigkeit langsam und gleichmäßig entweichen.

Ofentrocknung: Schnell und kontrollierbar, ideal für flache Anhänger. Beginnen Sie bei 50-70°C für die erste Stunde, dann langsam auf maximal 120°C steigern.
Lufttrocknung: Energieeffizient und schonend, aber dauert mehrere Tage. Am besten in einem trockenen, gut belüfteten Raum und die Stücke regelmäßig wenden.
Für beste Ergebnisse oft eine Kombination: 24h an der Luft vortrocknen, dann im Ofen fertig backen.

- Fügen Sie dem Teig einen Esslöffel Tapetenkleister (auf Methylcellulose-Basis, z.B. von Metylan) hinzu. Das macht ihn geschmeidiger und nach dem Trocknen noch härter.
- Ein Teelöffel Pflanzenöl oder Babyöl verleiht dem Teig eine wunderbare Glätte und verhindert, dass er an den Händen klebt.
Das Geheimnis? Diese kleinen Zusätze optimieren die Elastizität und die spätere Bruchfestigkeit.


Der Moment, in dem der Duft von warmem, gebackenem Salz durchs Haus zieht, ist unvergleichlich. Es riecht nicht nach Kuchen, sondern erdig, mineralisch und irgendwie beruhigend. Es ist der Geruch von Kreativität und einer alten Handwerkstradition, die in der eigenen Küche zum Leben erwacht – eine wunderbare sensorische Erfahrung, die weit über das Visuelle hinausgeht.

Der letzte Schliff ist entscheidend: Eine gute Versiegelung schützt Ihre Kunstwerke vor Feuchtigkeit und Verblassen. Matter Klarlack auf Wasserbasis (z.B. der „Mattlack“ von Marabu) bewahrt den natürlichen, erdigen Look. Hochglanzlack hingegen lässt die Farben strahlen und verleiht einen professionellen, keramikähnlichen Glanz. Für einen seidenmatten Schimmer ist „Mod Podge“ ein bei Bastlern weltweit beliebter Klassiker.

Rund 80 % aller Bastelfehler bei Salzteig entstehen nicht beim Kneten, sondern beim Trocknen. Ungeduld ist hier der größte Feind der Haltbarkeit.

Statt bunter Farben können Sie den Teig selbst natürlich einfärben und ihm so eine tiefere, wertigere Optik verleihen. Experimentieren Sie doch mal mit diesen Zusätzen:
- Kurkuma: Für ein warmes, sonniges Gelb.
- Paprikapulver (edelsüß): Ergibt einen schönen Terrakotta-Ton.
- Instant-Kaffeepulver: Sorgt für verschiedene Brauntöne, je nach Dosierung.
- Kakaopulver: Für ein sattes, tiefes Braun.


Welche Farben eignen sich am besten zum Bemalen?
Acrylfarben sind die erste Wahl. Sie trocknen wasserfest auf und bieten eine enorme Farbbrillanz. Marken wie Schmincke AKADEMIE Acryl oder Liquitex Basics bieten eine hohe Pigmentdichte, sodass oft schon eine Schicht deckt. Für filigrane Details sind feine Pinsel und Acrylstifte (z.B. von POSCA) ideal. Nach dem Bemalen unbedingt vollständig trocknen lassen, bevor der Schutzlack aufgetragen wird.

Für einen rustikalen, skandinavisch inspirierten Look müssen Sie nicht einmal zum Pinsel greifen. Drücken Sie vor dem Trocknen einfach Naturmaterialien in den weichen Teig:
- Die feinen Äderchen eines Blattes
- Den Abdruck einer kleinen Tannenzapfenspitze
- Zarte Gräser oder Getreideähren
Nach dem Trocknen können Sie die Abdrücke so belassen oder mit etwas dunklerer Farbe auswischen, um die Textur zu betonen.

Ein häufiger Fehler: Der Teig ist zu klebrig. Das passiert, wenn das Verhältnis von Wasser zu Mehl nicht stimmt. Geben Sie nicht einfach mehr Mehl hinzu, das verändert die Rezeptur. Besser: Kneten Sie den Teig länger. Durch das Kneten entwickelt sich das Klebergerüst (Gluten) erst richtig, was den Teig geschmeidiger und weniger klebrig macht. Nur wenn er nach 5 Minuten intensivem Kneten immer noch klebt, teelöffelweise Mehl zugeben.

Der Name „Salzteig“ ist international. Im Englischen heißt er „Salt Dough“, im Französischen „Pâte à sel“, im Spanischen „Pasta de sal“. Diese einfache Mischung verbindet Bastler auf der ganzen Welt.


Haben Sie schon einmal daran gedacht, Texturen mit Alltagsgegenständen zu erzeugen? Eine Gabel kann ein Wellenmuster erzeugen, der Boden eines Kristallglases hinterlässt einen faszinierenden sternförmigen Abdruck und ein Stück grobes Sackleinen auf den Teig gedrückt, verleiht eine wunderbare Leinenstruktur. Schauen Sie sich in Ihrer Küche um – die besten Werkzeuge sind oft schon da.

Option A (Acrylfarben): Kräftige, deckende Farben. Ideal für bunte, klare Designs. Sie versiegeln die Oberfläche bereits leicht.
Option B (Wasserfarben): Zarte, transparente Optik. Perfekt für einen leichten, pastelligen Look, bei dem die Teigstruktur sichtbar bleibt. Wichtig: Die Oberfläche saugt die Farbe stark auf, eine Grundierung ist hilfreich.
Unsere Empfehlung: Für robuste Osterdeko, die auch Kinderhände aushält, sind Acrylfarben die bessere Wahl.

Salzteig ist nicht nur Deko, er kann auch praktisch sein. Formen Sie kleine Schalen für Schmuck auf dem Nachttisch, beschriften Sie flache Anhänger als Geschenkanhänger oder gestalten Sie individuelle Platzkarten für die Ostertafel. Die Haltbarkeit des Werkstatt-Rezepts macht diese kleinen Alltagshelfer robust und langlebig.

- Ihre fertigen Kunstwerke halten ewig.
- Sie sind absolut bruchfest.
- Die Oberfläche wird spiegelglatt.
Das Geheimnis? Nach dem Trocknen und Bemalen schleifen Sie die Oberfläche vorsichtig mit sehr feinem Schleifpapier (Körnung 240 oder feiner), bevor Sie den finalen Klarlack auftragen. Das entfernt kleinste Unebenheiten und schafft eine professionelle, fast keramikartige Haptik.


Lagern Sie fertige, unbemalte Salzteig-Objekte niemals im Keller oder auf dem Dachboden. Das Salz im Teig ist hygroskopisch, es zieht Feuchtigkeit aus der Luft an. In einer feuchten Umgebung kann Ihr Kunstwerk wieder weich werden und verderben. Ein trockener Wohnraum, am besten in einer Pappschachtel, ist der ideale Ort zur Aufbewahrung.

Verwenden Sie statt normalem Wasser abgekochtes und wieder abgekühltes Wasser. Das reduziert den Kalkgehalt und eventuelle Verunreinigungen. Manche Profis schwören darauf, dass dies zu einem reineren Weißton des getrockneten Teigs führt und die Haltbarkeit weiter verbessert. Ein kleiner Schritt mit potenziell großer Wirkung für alle, die Perfektion anstreben.

Kann man Glitzer in den Teig mischen?
Ja, das geht, aber mit einem kleinen Trick. Mischen Sie den Glitzer nicht direkt in die gesamte Teigmasse. Stattdessen kneten Sie ihn ganz zum Schluss in die Oberfläche der bereits geformten Stücke ein. So stellen Sie sicher, dass der Glitzer sichtbar bleibt und nicht im Inneren des Teigs „verloren“ geht. Feiner Bastelglitzer eignet sich besser als grobe Partikel.

Die richtige Dicke: Für Anhänger, die an Zweige gehängt werden sollen, ist eine Dicke von 4-5 Millimetern ideal. Das ist stabil genug, um nicht zu brechen, aber leicht genug, um die Äste nicht herunterzuziehen. Verwenden Sie zwei gleich dicke Holzleisten als Führung für Ihr Nudelholz, um eine perfekt gleichmäßige Stärke zu erzielen.


Der Trend in der Dekoration geht klar in Richtung „perfectly imperfect“. Kleine Unebenheiten, ein sichtbarer Fingerabdruck oder eine nicht ganz perfekte Form machen Ihr Salzteig-Objekt zu einem Unikat mit Charakter. Perfektionismus ist hier fehl am Platz – es lebe die Handarbeit!

Bevor Sie ein Loch für die Aufhängung stechen, überlegen Sie sich das finale Design. Soll der Anhänger gerade hängen oder leicht gekippt? Bei einem Stern beispielsweise macht es einen großen Unterschied, ob das Loch in einer Spitze oder zwischen zwei Spitzen platziert wird. Ein einfacher Strohhalm eignet sich perfekt, um saubere, runde Löcher auszustechen.

Salzteig ist eine der nachhaltigsten Bastelmaterialien überhaupt. Mehl, Salz, Wasser – mehr braucht es nicht. Sie vermeiden Plastik, lange Transportwege und chemische Zusätze. Wenn Sie zum Bemalen und Versiegeln dann noch auf wasserbasierte, lösungsmittelfreie Farben und Lacke achten (erkennbar am „Blauen Engel“-Siegel), schaffen Sie nicht nur schöne, sondern auch umweltfreundliche Dekorationen.

Problem: Weiße Salzkristalle auf der Oberfläche.
Dieses Phänomen, auch „Ausblühen“ genannt, tritt auf, wenn zu grobes Salz verwendet wurde, das sich nicht vollständig im Wasser gelöst hat. Es kann auch bei hoher Luftfeuchtigkeit während der Trocknung passieren. Die Lösung: Verwenden Sie ausschließlich feinstes Speisesalz und achten Sie auf eine trockene Umgebung. Bereits entstandene Kristalle können vor dem Lackieren vorsichtig mit einem trockenen, harten Pinsel abgebürstet werden.
Bewahren Sie Reste von rohem Salzteig nicht einfach in einer Schüssel auf. Wickeln Sie ihn straff in Frischhaltefolie und lagern Sie ihn im Kühlschrank. So bleibt er bis zu einer Woche frisch und einsatzbereit für spontane Kreativ-Momente. Vor der erneuten Verwendung einfach auf Raumtemperatur kommen lassen und kurz durchkneten.




