Spiegel im Flur: Der ultimative Guide vom Profi – ohne Fachchinesisch
Ich hab in meiner Laufbahn als Handwerker schon unzählige Spiegel in den Händen gehalten. Riesige, winzige, federleichte und Dinger, für die man zwei Leute zum Tragen braucht. Eins ist mir dabei klargeworden: Ein Spiegel im Flur ist so viel mehr als nur ein Deko-Objekt. Er ist ein echtes Werkzeug.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Was einen guten Spiegel ausmacht: Ein Blick hinter die Kulissen
- 0.2 Der Rahmen: Nicht nur Optik, sondern auch Statik
- 0.3 Der perfekte Platz: Eine Frage von Licht und Logik
- 0.4 Jetzt wird’s ernst: Die Montage – sicher und stressfrei
- 0.5 Was noch geht: Licht und Maßanfertigungen
- 0.6 Deine Checkliste für den perfekten Spiegelkauf & die Montage
- 1 Bildergalerie
Ganz ehrlich, er kann einen dunklen Schlauchflur in einen hellen, einladenden Raum verwandeln und ist natürlich der letzte Check, bevor du aus der Tür gehst. Aber damit das alles klappt und das gute Stück auch sicher an der Wand hängt, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Viele schnappen sich einfach den erstbesten Spiegel im Möbelhaus und wundern sich dann über ein verzerrtes Zerrbild oder eine wackelige Aufhängung. Das muss wirklich nicht sein. Lass uns das mal so angehen, wie ein Profi es tun würde – aber ganz ohne das komplizierte Fachchinesisch.
Was einen guten Spiegel ausmacht: Ein Blick hinter die Kulissen
Ein Spiegel ist nicht einfach nur Glas mit was Glänzendem dahinter. Die Qualität entscheidet, ob du dich klar und deutlich siehst oder eher wie in einem Lachkabinett. Das Herzstück ist die Beschichtung auf der Rückseite. Bei richtig guten Spiegeln, die nach gängigen Qualitätsstandards gefertigt werden, ist das eine hauchdünne Schicht aus echtem Silber. Warum Silber? Weil es Licht einfach am besten reflektiert und für diese brillante, klare Wiedergabe sorgt.

Darüber kommen dann noch Schutzschichten aus Kupfer und mehrere Lackschichten, die das empfindliche Silber vor Feuchtigkeit und Kratzern abschirmen. Billige Spiegel sparen genau hier. Da wird oft Aluminium statt Silber genommen, was kühler wirkt und nicht so brillant ist. Oder die Schutzschichten sind so dünn, dass nach ein paar Jahren Feuchtigkeit dahinterkriecht. Das Ergebnis sind diese hässlichen dunklen Flecken oder Ränder, die man oft bei alten Spiegeln sieht. Man nennt sie „blinde Flecken“, und die kriegst du nie wieder weg.
Gut zu wissen: Ein qualitativ hochwertiger Spiegel (sagen wir mal, so um die 80 x 120 cm) kostet dich im Fachhandel schnell mal zwischen 150 € und 400 €. Baumarkt-Modelle findest du oft schon ab 60 €, aber hier lohnt sich ein genauer Blick auf die Kantenverarbeitung und die Schwere des Glases. Ein guter Spiegel ist eine Anschaffung für Jahrzehnte, ein billiger oft nur für ein paar Jahre.
Der Rahmen: Nicht nur Optik, sondern auch Statik
Der Rahmen gibt dem Spiegel seinen Charakter und, noch wichtiger, er trägt das ganze Gewicht. Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Jedes Material hat so seine Eigenheiten.

Massivholz, zum Beispiel aus Eiche oder Nussbaum, ist natürlich der Klassiker. Es ist warm, langlebig und super robust. Achte hier unbedingt auf die Eckverbindungen. Sind die sauber verleimt und vielleicht sogar verdübelt, oder nur billig zusammengetackert? Holz „arbeitet“ immer ein bisschen, besonders im Flur, wo nasse Jacken hängen. Eine gute Versiegelung mit Lack oder Öl ist hier Pflicht. Preislich bist du hier im oberen Segment unterwegs.
Kühler und moderner wird’s mit Metall. Rahmen aus Aluminium oder Stahl sind extrem stabil und pflegeleicht. Gebürstete Oberflächen sind übrigens viel dankbarer als polierte, was Fingerabdrücke angeht. Ein Qualitätsmerkmal bei geschweißten Rahmen sind saubere, glatte Nähte. Aber Achtung: Viele günstige „Metallrahmen“ sind nur foliertes oder lackiertes Pressholz (MDF). Ein Kratzer, und die Illusion ist dahin. Echter Metallrahmen ist eine solide Investition im mittleren Preissegment.
Dann gibt’s da noch Kunststoff. Der größte Vorteil ist der Preis und das geringe Gewicht, was die Montage natürlich einfacher macht. Die Vielfalt an Formen ist riesig. Aber die Qualität schwankt enorm. Billige Plastikrahmen können mit der Zeit vergilben oder spröde werden und fühlen sich einfach nicht wertig an. Für einen kleinen, leichten Deko-Spiegel okay, für ein großes, schweres Teil würde ich aber immer Holz oder Metall empfehlen.

Und natürlich die rahmenlosen Spiegel. Sehr minimalistisch. Hier ist die Kantenbearbeitung das A und O. Eine simple „geschnittene Kante“ ist scharf – Finger weg! Du brauchst mindestens eine „polierte Kante“, die ist glatt und sicher. Richtig edel ist ein Facettenschliff, bei dem die Kante schräg angeschliffen wird. Das bricht das Licht total schön und ist ein klares Zeichen für Qualität.
Der perfekte Platz: Eine Frage von Licht und Logik
Wohin mit dem guten Stück? Das ist mehr als nur Geschmackssache. Es geht um die Wirkung im Raum.
Eine alte Regel besagt: Hänge einen Spiegel niemals direkt gegenüber der Eingangstür. Und das hat gute Gründe. Stell dir vor, du kommst nach einem langen Tag heim, reißt die Tür auf und erschrickst vor deinem eigenen Spiegelbild. Das sorgt für Unruhe. Besser ist es, den Spiegel seitlich an einer Wand zu platzieren. So fängt er das Licht von der offenen Tür ein, ohne dich direkt zu „konfrontieren“.

Nutze den Spiegel als Lichtquelle! Platziere ihn so, dass er das Licht einer Lampe oder eines Fensters aus einem Nachbarraum einfängt und in die dunklen Ecken deines Flurs wirft. Ein bodentiefer Spiegel an einer langen Wand kann einen schmalen Flur optisch fast verdoppeln. Aber sei gewarnt: Er verdoppelt alles, was er sieht. Auch die unordentliche Garderobe.
Und die Höhe? Die Faustregel ist: Die Spiegelmitte sollte auf Augenhöhe sein, also meist so zwischen 1,60 m und 1,70 m. Kleiner Tipp für Familien: Wenn unterschiedlich große Menschen den Spiegel nutzen, orientiert euch an der durchschnittlichen Augenhöhe. Oder hängt ihn so, dass die größte Person noch den ganzen Kopf sieht und die kleinste sich auch noch gut erkennen kann. Haltet den Spiegel vor der Montage einfach mal an die Wand und probiert es gemeinsam aus!
Jetzt wird’s ernst: Die Montage – sicher und stressfrei
Das ist der wichtigste Teil. Ein großer Spiegel wiegt schnell mal 15 bis 25 Kilo. Wenn der von der Wand kommt, ist das richtig gefährlich. Unterschätze das Gewicht niemals! Im Zweifel, besonders bei riesigen Spiegeln oder bröseligen Altbauwänden, hol dir lieber Hilfe. Das ist keine Schande, sondern einfach nur clever.

Deine Einkaufs- und Werkzeugliste: Bevor du loslegst, schau, ob du alles hast. Du brauchst: – Eine Bohrmaschine (mit dem richtigen Bohrer für deine Wand) – Eine Wasserwaage (unverzichtbar!) – Die passenden Dübel und Schrauben – Einen Bleistift zum Anzeichnen – Einen Staubsauger für den Bohrstaub – Vielleicht etwas Malerkrepp (dazu gleich mehr)
Plane für die ganze Aktion als Anfänger ruhig mal 2-3 Stunden ein. Dann kommst du nicht in Hektik.
Schritt 1: Der Wand-Check
Klopf mal an deine Wand. Klingt sie hohl? Dann ist es eine Gipskartonwand. Klingt es massiv und dumpf? Dann ist es Mauerwerk aus Ziegel oder Beton. Davon hängt alles ab.
- Massive Wand (Beton, Ziegel): Hier reichen gute Standard-Spreizdübel aus Kunststoff (meist 6er oder 8er). Die halten bombenfest.
- Gipskartonwand (Trockenbau): Normale Dübel sind hier nutzlos! Du brauchst spezielle Hohlraumdübel. Das sind die Dinger, die sich hinter der Wandplatte aufspreizen wie ein Anker. Die gibt’s aus Metall oder Kunststoff und die können, je nach Typ, einiges an Gewicht tragen.
- Altbauwand: Das ist der Endgegner. Oft bröselig und unberechenbar. Manchmal muss man tief bohren, um Halt zu finden. Im schlimmsten Fall hilft nur noch chemischer Injektionsmörtel. Ehrlich gesagt: Hier würde ich immer einen Fachmann rufen.

Schritt 2: Das richtige Aufhängesystem
Viele Spiegel haben auf der Rückseite schon zwei Aufhängebleche. Hier ist exaktes Messen mit der Wasserwaage alles. Kleiner Profi-Hack: Klebe ein Stück Malerkrepp über die beiden Aufhänger auf der Spiegelrückseite und markiere die Löcher mit einem Stift. Dann kannst du das Krepp einfach abziehen, mit der Wasserwaage an die Wand kleben und hast deine Bohrlöcher perfekt positioniert – ganz ohne kompliziertes Messen.
Meine absolute Lieblingsmethode für schwere oder rahmenlose Spiegel sind aber Spiegelschienen, auch Keilleisten genannt. Das sind zwei Alu-Profile, die perfekt ineinandergreifen. Und so geht’s: 1. Eine Leiste klebst oder schraubst du hinten auf den Spiegel. 2. Die andere Leiste schraubst du absolut waagerecht an die Wand. 3. Dann hängst du den Spiegel einfach ein. Fertig! Das Gewicht verteilt sich super, und der Spiegel hängt absolut plan und sicher. Diese Sets bekommst du im Baumarkt oder online für ca. 15-30 €.
Für kleine, leichte Spiegel auf glatten Flächen wie Fliesen gibt es auch spezielles Spiegelklebeband und Spiegelkleber. ACHTUNG! Nimm niemals, wirklich niemals, normales Bausilikon. Die Säure darin frisst sich von hinten durch den Lack und zerstört die Silberschicht. Ich hab schon mal einen teuren Spiegel gesehen, der nach einem Jahr von hinten „verrostet“ war, nur weil der Handwerker falsches Silikon benutzt hat. Der war reif für den Müll.

Was noch geht: Licht und Maßanfertigungen
Ein Spiegel mit integrierter LED-Beleuchtung ist natürlich der Knaller. Das Licht kommt dabei entweder durch satinierte Streifen im Glas oder scheint indirekt hinter dem Spiegel hervor. Achte auf die Lichtfarbe: 2700-3000 Kelvin ist ein warmes, gemütliches Licht. Um die 4000 Kelvin ist neutralweiß, perfekt für den prüfenden Blick aufs Outfit. Wichtiger Hinweis: Der Anschluss an 230 Volt ist absolute Profi-Sache. Finger weg und den Elektriker rufen!
Und wenn kein Standardmaß passt? Für Nischen oder Dachschrägen muss eine Maßanfertigung her. Das ist natürlich teurer – rechne hier mal mit Kosten ab 300 € aufwärts, je nach Größe und Bearbeitung – aber das Ergebnis ist dann auch zu 100 % passgenau und perfekt in den Raum integriert.
Deine Checkliste für den perfekten Spiegelkauf & die Montage
Also, fassen wir das Wichtigste nochmal zusammen, quasi als deine persönliche Checkliste:
- Qualität vor Preis: Achte auf eine klare Reflexion ohne Wellen. Eine gute Silberbeschichtung ist eine Investition, die sich lohnt.
- Stabiler Rahmen: Er muss das Gewicht locker tragen. Massivholz und Metall sind die sicherste Bank. Prüfe die Verarbeitung der Ecken.
- Sichere Montage: Das ist das Allerwichtigste! Kenne deine Wand und wähle die richtigen Dübel. Bei schweren Spiegeln sind Keilleisten eine geniale und sichere Lösung.
- Kluge Platzierung: Nutze den Spiegel, um Licht und Weite zu schaffen, aber häng ihn nicht direkt gegenüber der Tür auf. Die richtige Höhe macht den Unterschied im Alltag.
Nimm dir Zeit für die Auswahl und hab keine Angst vor der Montage. Mit der richtigen Vorbereitung schaffst du das locker. Ein gut ausgewählter und sicher montierter Spiegel wird dich viele Jahre lang jeden Tag aufs Neue erfreuen. Und das ist doch die Hauptsache, oder?

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Der Spiegel ist der Star, klar. Aber denken Sie auch an seine Begleiter. Eine schmale Konsole oder ein kleines Wandregal direkt darunter ist Gold wert. Hier landen Schlüssel, Post und vielleicht ein Lippenbalsam. So wird die „letzter Check“-Ecke zur funktionalen Kommandozentrale für den Aufbruch.




Die perfekte Höhe? Alles eine Frage der Augenhöhe.
- Hängen Sie den Spiegel so auf, dass seine Mitte sich ungefähr auf Augenhöhe einer durchschnittlich großen Person befindet (ca. 1,60 m bis 1,70 m vom Boden).
- Bei Ganzkörperspiegeln sollte die Oberkante mindestens 10 cm über der Kopfhöhe des größten Bewohners liegen.
- Leben mehrere Personen im Haushalt, ist ein großzügiges Hochformat oft der beste Kompromiss, damit sich jeder gut sehen kann.




Der größte Fehler: Ein toller Spiegel in einer dunklen Ecke. Ohne Licht kann er nicht zaubern! Positionieren Sie ihn gegenüber einem Fenster, um Tageslicht einzufangen, oder installieren Sie eine Wandleuchte direkt darüber oder seitlich daneben. Leuchten werfen ein weiches, schmeichelhaftes Licht und machen den Spiegel erst richtig nutzbar.




Wussten Sie schon? Im 17. Jahrhundert waren Spiegel so unermesslich teuer, dass sie mehr kosteten als ein Gemälde eines berühmten Meisters wie Raffael. Sie waren das ultimative Statussymbol des Adels in Venedig und Frankreich.




Weg von Ecken und Kanten! Organische, fast fließende Formen sind der große Trend bei Spiegeln. Sie wirken weicher und künstlerischer als klassische Rechtecke und bringen eine sanfte Dynamik in den Flur.
- In minimalistischen Eingangsbereichen werden sie zum skulpturalen Blickfang.
- Sie brechen die strengen Linien von langen, schmalen Korridoren auf.
- Perfekt, um eine natürliche Atmosphäre zu unterstreichen, besonders in Kombination mit Holzmöbeln und Pflanzen.




Mein Flur ist winzig und hat kaum Platz. Welcher Spiegel passt?
Ganz klar: ein bodentiefer, aber sehr schmaler Spiegel. Er zieht den Raum optisch in die Höhe und lässt ihn dadurch größer wirken, ohne wertvolle Wandfläche in der Breite zu opfern. Modelle wie der „IKORNNES“ von IKEA sind Standspiegel, die man bei Bedarf sogar umstellen kann. Wenn er an der Wand hängen soll, wählen Sie ein rahmenloses Modell, das fast mit der Wand verschmilzt.




Rundspiegel: Wirkt weich, harmonisch und gesellig. Er bricht strenge architektonische Linien auf und fühlt sich modern und gleichzeitig zeitlos an. Ideal über einer Kommode oder einer Bank.
Rechteckiger Spiegel: Strahlt Ruhe, Ordnung und Eleganz aus. Er passt sich gut an die Linien von Wänden und Türen an und ist die klassische Wahl für den Ganzkörper-Check.
Die Form beeinflusst subtil die gesamte Atmosphäre des Raumes.




Im Feng Shui rät man davon ab, einen Spiegel direkt gegenüber der Eingangstür zu platzieren.
Die Lehre besagt, dass die ankommende positive Energie (Chi) sofort wieder aus dem Haus reflektiert wird. Ob man daran glaubt oder nicht, der praktische Aspekt ist: Wer die Tür öffnet, wird mit seinem eigenen, oft überraschten Spiegelbild konfrontiert. Eine seitliche Platzierung wirkt meist einladender und harmonischer.




- Schafft eine dynamische, kunstvolle Wanddekoration.
- Fängt das Licht aus verschiedenen Winkeln ein.
- Ermöglicht das Spiel mit unterschiedlichen Größen und Formen.
Das Geheimnis? Eine Gruppe kleinerer Spiegel statt eines großen. Beginnen Sie mit dem größten Spiegel als Ankerpunkt und arrangieren Sie die anderen in einem Abstand von 5-10 cm darum herum. Das wirkt wie eine geplante Galerie.




Mal was anderes als klares Glas: Getönte Spiegel in Bronze-, Grau- oder sogar Rosétönen sind ein echtes Design-Statement. Sie reflektieren das Licht sanfter und gedämpfter und schaffen eine warme, fast geheimnisvolle Atmosphäre. Die Reflexion ist zwar nicht ganz so scharf – für den schnellen Make-up-Check sind sie also weniger geeignet, als Deko-Objekt aber unschlagbar. Die dänische Marke AYTM ist hier ein Vorreiter.




Der Hauch von Luxus: Achten Sie mal auf den Rand des Spiegels. Ein „Facettenschliff“ ist eine abgeschrägte Kante, die das Licht wie ein Prisma bricht. Diese kleine Veredelung lässt selbst einen einfachen, rahmenlosen Spiegel sofort hochwertiger und eleganter wirken. Es ist ein Detail, das den Unterschied zwischen Standard und besonders ausmacht.




Wie reinige ich meinen Spiegel WIRKLICH streifenfrei?
Der Profi-Trick ist simpel: Weniger ist mehr. Vergessen Sie aggressive Reiniger. Ein paar Tropfen Spülmittel in lauwarmem Wasser und zwei gute Mikrofasertücher sind alles, was Sie brauchen. Ein Tuch zum feuchten Vorreinigen, das zweite, komplett trockene Tuch zum sofortigen Nachpolieren. Der entscheidende Kniff ist, nicht zu nass zu arbeiten und sofort trocken nachzuwischen, bevor Schlieren entstehen können.



Ein Quadratmeter Spiegelglas von 6 mm Dicke wiegt etwa 15 Kilogramm.
Das unterschätzen viele! Ein großer Wandspiegel (z.B. 100 x 200 cm) kann also schnell 30 kg oder mehr auf die Waage bringen. Das ist der Grund, warum die im Artikel erwähnte Statik des Rahmens und vor allem die richtige Wandbefestigung mit passenden Dübeln so entscheidend für die Sicherheit sind. Sparen Sie hier niemals am falschen Ende!




- Beton- oder Ziegelwand: Klassische Dübel (z.B. Fischer DuoPower) und passende Schrauben sind Ihr Freund. Sicher und bombenfest.
- Gipskartonwand (Rigips): Finger weg von normalen Dübeln! Hier brauchen Sie spezielle Hohlraumdübel aus Metall oder Kunststoff, die sich hinter der Platte verspreizen.
- Holzwand: Einfache Holzschrauben genügen, aber achten Sie auf ausreichende Länge, um festen Halt zu finden.




Perfekt unperfekt: Spiegel mit einem „Antik-Finish“ oder gewollten „blinden Flecken“ liegen im Trend. Sie imitieren den Charme alter, verwitterter Spiegel und bringen einen Hauch von Vintage-Flair in den Flur.
- Sie passen wunderbar zum Shabby-Chic oder Industrial-Stil.
- Setzen Sie sie als dekoratives Element ein, nicht primär zur Selbstbetrachtung.
- Kombinieren Sie sie mit modernen Möbeln für einen spannenden Stilbruch.




Metallrahmen: Ob mattschwarzer Stahl für den Industrial-Look oder glänzendes Messing für einen Hauch von Glamour – Metallrahmen sind oft schmal und filigran. Sie wirken modern, sind robust und pflegeleicht.
Holzrahmen: Eiche, Nussbaum oder sogar Bambus bringen Wärme und Natürlichkeit in den Flur. Ein massiver Holzrahmen kann rustikal wirken, ein schmaler hingegen skandinavisch-leicht. Holz ist lebendig und schafft eine wohnliche Atmosphäre.




Die Größe verändert die Funktion. Ein kleinerer Spiegel auf Kopfhöhe dient dem schnellen Check von Frisur und Gesicht. Ein bodentiefer Ganzkörperspiegel hingegen hat eine ganz andere Wirkung: Er erdet den Raum, verbindet Boden und Decke und gibt Ihnen die Sicherheit, dass das gesamte Outfit stimmig ist, bevor Sie das Haus verlassen. Er ist weniger ein Deko-Objekt als ein echtes Ankleide-Tool.




- Perfekte Ablage für Schlüssel, Handy oder eine kleine Vase.
- Kombiniert zwei Funktionen auf kleinstem Raum.
- Wirkt aufgeräumt und durchdacht.
Das Geheimnis? Spiegel mit integrierter Konsole oder einem kleinen Regal. Modelle wie der „Horizon“ von Normann Copenhagen oder der „Poet“ von Spinder Design sind Paradebeispiele für smartes, platzsparendes Design im Eingangsbereich.




Achtung, Blendgefahr: Ein Spiegel, der direktes Sonnenlicht von einem gegenüberliegenden Fenster einfängt, ist zwar toll für die Helligkeit, kann aber zu bestimmten Tageszeiten extrem blenden. Im schlimmsten Fall kann ein Hohlspiegel (konkav) das Licht sogar bündeln und wie ein Brennglas wirken. Testen Sie die Position also über den Tag verteilt, bevor Sie die Bohrmaschine ansetzen.




„Dekoration ist eine Frage der Spiegel.“ – Coco Chanel
Die Mode-Ikone wusste schon damals um die transformative Kraft von Spiegeln, die weit über ihre reine Funktion hinausgeht. Sie verstand sie als architektonisches Element zur Erweiterung und Aufhellung von Räumen.




Drei häufige Fehler bei der Rahmenwahl:
- Zu wuchtig: Ein opulenter Barockrahmen in einem winzigen Schlauchflur wirkt erdrückend statt edel.
- Stil-Chaos: Ein rustikaler Treibholzrahmen in einer hochmodernen, minimalistischen Wohnung kann deplatziert aussehen, wenn er kein passendes Gegenstück hat.
- Falscher Kontrast: Ein dunkelbrauner Rahmen an einer dunkelbraunen Holzwand kann „verschwinden“. Sorgen Sie für einen leichten Kontrast, damit der Spiegel zur Geltung kommt.




Nachhaltigkeit macht auch vor dem Spiegel nicht halt. Immer mehr Hersteller setzen auf umweltfreundliche Materialien für die Rahmen, die gut aussehen und gleichzeitig das Gewissen beruhigen.
- Bambus: Ein schnell nachwachsender Rohstoff, der leicht und trotzdem stabil ist.
- Recyceltes Holz: Rahmen aus Altholz haben eine einzigartige Patina und erzählen eine Geschichte.
- FSC-zertifiziertes Holz: Garantiert, dass das Holz aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammt.




Kann ich einen Badezimmerspiegel im Flur aufhängen?
Absolut! Technisch spricht nichts dagegen, im Gegenteil. Spiegel für Feuchträume haben oft eine besonders robuste Versiegelung auf der Rückseite, um sie vor Korrosion durch Feuchtigkeit zu schützen. Das macht sie besonders langlebig. Optisch sind viele moderne Badspiegel, oft mit integrierter LED-Beleuchtung, so schlicht und elegant designt, dass sie auch im Flur eine hervorragende Figur machen.




Die besten Stücke sind oft die mit Geschichte. Statt ins Möbelhaus zu gehen, schauen Sie mal auf dem Flohmarkt, bei Haushaltsauflösungen oder auf Portalen wie Kleinanzeigen. Dort finden sich oft einzigartige Spiegel mit wunderschönen, massiven Holz- oder Messingrahmen für kleines Geld. Prüfen Sie vor Ort, ob das Glas Kratzer hat und ob es „blinde Flecken“ gibt. Ein bisschen Patina ist Charme, echte Schäden sind ein Ärgernis.


Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann ein strategisch platzierter Spiegel die wahrgenommene Helligkeit in einem Raum um bis zu 30% erhöhen, indem er das vorhandene Licht optimal verteilt.
Im Flur, der oft fensterlos ist, macht sich dieser Effekt besonders stark bemerkbar. Der Spiegel arbeitet hier wie ein zusätzliches, passives Leuchtmittel.




