Das heimische Aquarium gekonnt aufpeppen – Variationen und Ideen
Ob als Indiz eines ruhigen ausgeglichenen Lebensstils oder aus Interesse an der Unterwasserwelt, Aquarien erfreue sich in Deutschlands Wohnzimmern großer Beliebtheit. Damit diese nicht nur zum perfekten Lebensraum von Pflanzen und Fischen werden, sondern auch dekorativ ein echter Hingucker, gilt es auf einige Grundlagen zu achten. Vor allem aber heißt es, sich für das entsprechend seiner Ansprüche passende Aquarium zu entscheiden. Dies ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig.
Vielfalt der Aquarien ist umfassend
In erster Linie geht es bei der Art des Aquariums darum, welche Art von Fischen und Pflanzen jemand darin halten möchte. Doch auch die Größe und der Sinn und Zweck spielen eine Rolle, wie die folgende Auflistung unterschiedlicher Optionen zeigt.
- Artaquarien sind so gestaltet, dass darin die Haltungsbedingungen exakt auf die Bedürfnisse der darin gehaltenen Tiere und Pflanzen abgestimmt sind. Sie eignen sich hervorragend, um die Tiere und ihr Verhalten gut beobachten zu können – und zwar in einer stressfreien Situation ohne andere Fische oder beeinträchtigende Einflüsse. Gleichzeitig bedeutet dies, dass in dieser Aquariumsart nur eine einzige Fischart gehalten wird. Sehr beliebt sind dafür
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- Piranhas
- Diskusfische
- Killifische
- Zwergkugelfische oder
- Garnelen
Im Gegensatz dazu gibt es hierzulande sehr häufig sogenannte Gesellschaftsaquarien, in deren Becken unterschiedliche friedfertige Tiere, die ähnliche Haltungsbedingungen voraussetzen, miteinander leben.
- Eine weitere Form beliebter Aquarien ist das Biotopaquarium, in dem der in der Natur vorkommende Lebensraum von Flora und Fauna möglichst genau wiederzufinden ist. Zu den bekanntesten dieser Art gehört das Amazonasbecken bzw. das Amazonasaquarium, in dem Tiere und Pflanzen gehalten werden, deren Lebensräume auch in der freien Natur übereinstimmen. Ein Vorteil ist dabei, dass die unterschiedlichen Fischarten in Sachen Wasserwert und Einrichtung des Aquariums nahezu die gleichen Ansprüche stellen. Weitere Optionen für diese Biotopbecken sind
- Südamerikabecken
- Mittelamerikabecken
- Asienbecken oder
- Malawibecken
- Die älteste Form unter den Aquarienarten ist das Kaltwasseraquarium. Grundsätzlich ist es einfach ein Becken, bei dem bewusst auf die Heizung des Wassers verzichtet wird. Wer zusätzlich für Kälte sorgen möchte, kann sogar ein Modell mit eingebautem Kühlaggregat verwenden. Klar ist in diesem Zusammenhang, dass solche Aquarien nie der unmittelbaren Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein dürfen, um nicht aufzuheizen. Dafür können darin vor allem sämtliche in Mitteleuropa vorkommenden Fischarten gehalten werden. Am bekanntesten ist sicher in diesem Zusammenhang der Goldfisch.
- Im Gegensatz dazu zeigt ein Meerwasseraquarium, das gerne auch als Korallenriffaquarium bezeichnet wird, die farbenprächtige Welt des Ökosystems von Korallen. Wer sich für diese Art des Aquariums interessiert, sollte sich darüber im Klaren sein, dass sowohl umfassendes Knowhow als auch aufwändige Pflege und Betreuung zum Erhalt notwendig sind. Ausschlaggebend für die Lebenserhaltung dieses kleinen Ökosystems sind
- die Einhaltung genauer Wasserwerte
- eine perfekt abgestimmte Beleuchtung des Aquariums
- gut abgestimmte Temperaturen im Wasser.
Dafür wird der Aquarianer mit einer bunten Vielfalt an Fischen, die sich im Korallenaquarium wohlfühlen, belohnt. Neben den namensgebenden Korallen sind dies:
- Riffbarsche
- Zwergkaiserfische
- Korallenfische
- Schnecken
- Muscheln
- Einsiedlerkrebse
Übrigens gilt das Meerwasseraquarium allgemein als eher zeitaufwendig und anspruchsvoll. Dass es mit der richtigen Planung und Sorgfalt auch für ambitionierte Neulinge geeignet sein kann, zeigt ein Beitrag auf Meerwasser-Guide.de.
Auch Pflanzen haben einen wesentlichen Effekt
Pflanzen für Aquarien gibt es in den unterschiedlichen Formen, Größen und Farben, wobei die Palette von natürlich hellem Grün bis hin zu kräftigem Dunkelrot reicht. Meist werden die Pflanzen direkt in den Bodengrund gepflanzt. Es gibt aber auch Arten wie etwa den Javafarn, der auf Dekorationsgegenständen im Becken wächst. Schwimmpflanzen wie die Wasserlinse treiben frei auf der Oberfläche im Wasser und bieten Schutz und optische Effekte gleichermaßen. Grundsätzlich haben Aquariumsbesitzer bei Pflanzen zwei Möglichkeiten, es gibt nämlich Stengelpflanzen und Blattpflanzen. Während erstgenannte – wie der Name schon sagt – entlang ihres Stengels die neuen Blätter entwickelt, hat die Blattpflanze immer nur ein Blatt pro Stengel. Sie werden im Handel in einem Topf, also als Topfpflanze verkauft, während die Stengelpflanzen als Bund erhältlich sind.
Bei der Auswahl ist auf die Größe der Pflanze zu achten, denn manchmal sind sie mit einem Zentimeter erhältlich, können aber später bis zu einen Meter in die Höhe wachsen. Damit kann ein Aquarium perfekt dekoriert werden. Am besten werden dann kleinere Pflanzen in den Vordergrund des Blickfeldes gesetzt, während in der Mitte die größeren Gewächse kommen und ganz hinten im Becken die großen Arten platziert werden. Gerade Neulinge sollten diesbezüglich allerdings nicht nur allein auf die Optik setzen, sondern sich erst einmal mit den Grundlagen der Aquaristik auseinandersetzen. Neben der bloßen Inneneinrichtung gilt es beispielsweise auf die richtige Wasserpflege, technisches Zubehör, Filter und den idealen Standort zu achten, nicht zuletzt spielt auch die Reinigung eine wichtige Rolle. ZooRoyal hat diesbezüglich einen Beitrag für Einsteiger erstellt, indem die ersten wichtigen Schritte in der Aquaristik Schritt für Schritt beschrieben werden.
https://www.youtube.com/watch?v=hQ95goMnY-M
Pflanzen haben aber nicht nur gestalterische Zwecke in einem Aquarium, sondern sind auch maßgeblich für die Wasserqualität zuständig. Die Fische scheiden unter anderem
- Ammonium
- Nitrat
- Phosphat
- Kohlendioxid
aus, das die Pflanzen zum Wachstum aufnehmen und verwerten. Diese Nährstoffe werden mittels Photosynthese zu Zucker bzw. Kohlenhydraten umgewandelt. Die Pflanzen sondern dabei Sauerstoff ab, den die Fische einatmen. Klar ist allerdings, dass dieser Vorgang nur bei ausreichend Licht vor sich geht. Deshalb ist eine ausreichende Lichtversorgung des Aquariums unbedingt notwendig und erhält die Lebensqualität der Aquariumsbewohner.
Ist zu wenig Sauerstoff vorhanden, entwickeln sich vermehrt Algen. Deren Nahrungsgrundlage kann von den richtigen Pflanzen allerdings entzogen werden, wobei vor allem schnell wachsende Pflanzen dafür verantwortlich sind, dass keine zu starke Algenvermehrung stattfindet. Deshalb sollten folgende Arten idealerweise vorkommen:
- Wasserpest
- Valisnerie
- Wasserkelchi
- Amazonas Schwertpflanze
- Javafarn
- Indischer Wasserfreund
- Indischer Wasserwedel
- Hornkraut
Wer für noch mehr Abwechslung in seinem Aquarium sorgen möchte, der kann sich im Fachhandel erkundigen und entsprechende Akzente setzen.
Wahl des Bodengrundes ist optisch wichtig
Wie der Boden im Aquarium gestaltet ist, hat nicht nur optische Auswirkungen, sondern auch wesentlichen Einfluss auf die Qualität im Behältnis selbst. Denn hier wird das Wasser gefiltert, besteht das Nährstoffangebot und sollte der Halt für Pflanzen sein. Grundsätzlich kann hier zwischen Sand und Kies unterschieden werden. Wer sich jetzt fragt, wo denn da die Differenzierung ist, so kann dies einfach erklärt werden:
- Sand weist eine Körnung von 2 Millimeter auf, alles was größer ist, gilt als Kies.
- Feiner Aquariumsand hat oft eine Körnung von 0,1 bis 0,5 Millimeter.
Welcher Bodengrund also der richtige für das gewählte Aquarium ist, hängt auch von der Fischart ab, die darin gehalten wird. Während grundelnde Bewohner wie Panzerwelse eher feinen Sand bevorzugen, da sie hier leicht graben und ihre Kiemen quasi „durchspülen“ können, bevorzugen Krebse und Garnelen eher den gröberen Sand. Diese suchen den Boden zwar ebenfalls nach Nahrung ab, können aber die Körner anheben und mit den Scheren drehen.
Natürlich gibt es auch ausreichend Aquariumsbewohner, die gerne auf Kies gehalten werden. Zu ihnen zählen Antennenwelse und Schmerlen, aber auch Buntbarsche. Wichtig zu wissen ist, dass sich Pflanzen im Aquarium generell besser auf grobem Kies anbringen lassen und dort auch besser halten.
Tipp: Wer Sand oder Kies für sein Fischzuhause kaufen möchte, der sollte darauf achten, unbedingt kalkfreie Sorten zu wählen. Auch scharfkantiger Bodengrund ist zu vermeiden, da sich insbesondere grundelnde Fischarten daran verletzen könnten.
Sind die qualitativen Eigenschaften des Sandes geklärt, kann auch noch die Optik eine entscheidende Rolle spielen. Ganz nach individueller Vorliebe gibt es das Material in vielen Farben, wobei eher dunkle Sorten geeignet sind. Wer dann noch eine dunkle Rückwand montiert, kann den Effekt zusätzlich steigern. Vor allem die leuchtenden Farben der Garnelen wirken auf einem schwarzen Aquariumssand sehr intensiv. Wer ein Amazonasbecken haben möchte, der sollte Kies in
- dunklen Rottönen
- schwarz
- oder braun
wählen. Für afrikanische Aquarien hingegen eignen sich hellere Grau- und Weißtöne hervorragend, da hier die bevorzugt lebenden Buntbarsche gut zur Geltung kommen.
Die richtige Rückwand sorgt für Atmosphäre
So optisch beeindruckend die bunte Tier- und Pflanzenwelt in einem Aquarium auch sein kann, so entscheidend für das visuelle Erlebnis ist auch die passende Rückwand. Diese sorgt einfach für die richtige Atmosphäre, wobei die Auswahl dank zahlreicher Motivfolien oder spezieller 3D-Effekte riesig groß ist. Wer sich für eine Strukturwand entscheidet, der verstärkt die Tiefenwirkung und setzt besondere Akzente auf die Deko im Wasser. Zudem sehen sie besonders natürlich aus und bieten bei reliefartiger Gestaltung zusätzliche Reviermöglichkeiten für einzelne Fischarten.
Eine sehr beliebte Form der Gestaltung von Rückwänden ist die mit Folien. Diese können ganz einfach selbst angebracht werden, wobei die Auswahl an Motiven sehr groß ist. Es gibt solche mit Unterwassermotiven, die zum Beispiel eine Felsrückwand darstellen oder aber ein grünes Pflanzenaquarium. Wer auf Understatement setzen möchte, der kann eine Rückwand einfarbig in Schwarz wählen. Dazu wird ein dunkler Bodengrund kombiniert, sodass die Farbe der Fische und das satte Grün der Pflanzen noch besser zur Geltung kommen. Strukturrückwände hingegen sind in unterschiedlichen Modulen erhältlich und können ganz einfach mit Kleber oder Silikon im Becken angebracht werden. Wer etwas handwerklich begabt ist und Geduld hat, kann diese Rückwände auch selbst kreieren und anbringen. Wichtig ist allerdings, auf die Verwendung des richtigen Materials zu achten, um schädliche Wirkungen auf das Wasser und die Fische zu vermeiden. Wie das funktioniert, zeigt beispielsweise folgende Anleitung.
Die Entscheidung, ob und welche Rückwand für ein Aquarium verwendet wird, sollte auch davon abhängig gemacht werden, wo dieses steht. Während für den Aufstellungsort an einer Wand oder im zentralen Blickfeld designstarke Modelle gut geeignet sind und für besondere Effekte sorgen, ist bei der Verwendung des Aquariums als Raumteiler ratsam, auf eine Rückwand zu verzichten. Denn dann besteht die Möglichkeit, quasi durch das Wasser und seine lebendige Welt durchzublicken, was eine ganz individuelle Atmosphäre zaubert. Dann ist der Blick auf die bunte Fisch- und Pflanzenwelt von nichts unterbrochen oder abgelenkt und geht über das Aquarium hinaus ins Weite.
Für welche Rückwand sich ein Aquariumsbesitzer auch entscheidet, klar ist, dass sowohl das Anbringen als auch das möglicherweise Entfernen nach einiger Zeit sehr aufwändig ist. Das Becken muss dazu komplett ausgeräumt werden.