Kaltporzellan selber machen: Das ehrliche Werkstatt-Rezept, das wirklich funktioniert
In meiner Werkstatt fliegt so einiges rum: Holzspäne, Metallstaub, manchmal auch Steinsplitter. Aber es gibt ein Material, zu dem ich immer wieder zurückkomme, wenn’s um feine Details oder schnelle Reparaturen geht. Ich rede von Kaltporzellan. Und nein, nicht das Zeug, das man nur vom Basteln mit Kindern kennt. Richtig gemacht, ist Kaltporzellan ein verdammt guter Werkstoff – glatt, robust und unglaublich vielseitig.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erst mal verstehen: Was mischen wir da eigentlich zusammen?
- 2 Das Werkstatt-Rezept: Die gekochte Methode für Profi-Ergebnisse
- 3 Verarbeitung und Trocknung: Wo die Geduld sich auszahlt
- 4 Finish, Haltbarkeit und der Vergleich mit anderen Materialien
- 5 Dein allererstes Projekt: Die Mutprobe
- 6 Wenn mal was schiefgeht: Schnelle Hilfe
- 7 Bildergalerie
Aber ganz ehrlich: Das Internet ist voll von Rezepten, die oft nur eines sind: schnell. Und schnell ist selten gut. Ein schlechtes Kaltporzellan ist bröselig, bekommt Risse und fängt an zu schimmeln, wenn man es nur schief anschaut. Deswegen zeige ich dir heute mein Werkstatt-Rezept. Es ist die gekochte Variante, die ein bisschen mehr Aufmerksamkeit braucht, aber das Ergebnis ist eine ganz andere Liga. Wir machen jetzt eine Modelliermasse, die den Namen auch verdient.
Erst mal verstehen: Was mischen wir da eigentlich zusammen?
Bevor der Topf auf den Herd kommt, lass uns kurz klären, was wir hier tun. Kaltporzellan hat mit echtem Porzellan, das bei irren Temperaturen gebrannt wird, absolut nichts zu tun. Der Name kommt nur von der edlen, weißen Optik nach dem Trocknen. Im Grunde ist es ein cleverer Mix aus vier Zutaten, die jede ihre Aufgabe hat:

- Der Kleber (das Gerüst): Meistens ist das ein einfacher Holzleim auf PVA-Basis. Seine Moleküle bilden beim Trocknen lange Ketten und halten den ganzen Laden zusammen.
- Die Stärke (der Füller): Mais- oder Kartoffelstärke füllt die Lücken zwischen den Leim-Molekülen. Sie sorgt für Volumen und diese feine, glatte Oberfläche. Ohne sie hättest du am Ende nur einen harten Klumpen getrockneten Leim.
- Der Weichmacher (die Seele): Ein Schuss Öl oder Glycerin macht die Masse geschmeidig und verhindert, dass sie beim Kneten oder Trocknen reißt. Stell es dir wie winzige Scharniere zwischen den Molekülen vor.
- Der Schutz (die Versicherung): Ein Spritzer Essig oder Zitronensaft ist nicht optional, sondern Pflicht! Stärke plus Feuchtigkeit ist eine Einladung für Schimmel. Die Säure macht die Masse für Mikroorganismen ungenießbar. Wer das vergisst, ärgert sich später grün und blau.
Das Werkstatt-Rezept: Die gekochte Methode für Profi-Ergebnisse
Warum kochen? Ganz einfach: Durch die Hitze verkleistert die Stärke. Heißt, die Stärkekörner quellen auf und binden das Wasser viel effektiver. Das Ergebnis ist eine super homogene und stabile Masse. Die ungekochte Variante mag schneller gehen, aber das Ergebnis ist oft leicht körnig und nicht so bruchfest. Der kleine Mehraufwand lohnt sich also wirklich.

Deine Einkaufsliste (und was der Spaß kostet)
Bevor du loslegst, ein Wort zu den Kosten. Ist der ganze Aufwand günstiger als Fimo aus dem Laden? Und wie! Eine große Packung Fimo kostet schnell mal 15-20 Euro. Für die gleiche Menge Kaltporzellan zahlst du vielleicht 3-4 Euro an Material. Hier ist, was du brauchst:
- ca. 200g Holzleim: Nimm keinen Bastelleim! Du brauchst einen ordentlichen, wasserfesten Holzleim (Beanspruchungsgruppe D2, besser D3). Eine 500g-Flasche kriegst du im Baumarkt für etwa 6 bis 8 Euro und die reicht ewig.
- ca. 200g Speisestärke: Einfache Maisstärke aus dem Supermarkt ist perfekt und kostet kaum mehr als einen Euro pro Packung.
- 1 Esslöffel Babyöl oder Glycerin: Babyöl ist super, weil es nicht ranzig wird. Glycerin (aus der Apotheke oder online, ca. 5 € für ein Fläschchen) macht die Masse noch elastischer, was für feine Details genial ist.
- 1 Esslöffel Essigessenz oder Zitronensaft: Hast du wahrscheinlich eh zu Hause.
- Optional, aber empfohlen: Ein Teelöffel weiße Acryl- oder Wandfarbe. Pures Kaltporzellan trocknet leicht transparent. Die weiße Farbe gibt ihm diesen echten, deckenden Porzellan-Look.

Die Zubereitung: Schritt für Schritt zum perfekten Teig
Nimm einen alten, beschichteten Topf, den du nicht mehr zum Kochen benutzt, und einen Silikonschaber. Sauberkeit ist hier das A und O.
- Flüssigkeiten mixen: Gib Leim, Öl, Essig und die optionale weiße Farbe in den Topf. Verrühre alles bei kalter Herdplatte zu einer glatten Flüssigkeit.
- Stärke rein: Jetzt siebst du die Stärke dazu. Rühre dabei konstant, damit keine Klumpen entstehen. Erst wenn alles glatt ist, darf der Herd an.
- Erhitzen, rühren, rühren: Stell den Herd auf niedrige bis mittlere Stufe. Und jetzt kommt der anstrengende Teil: Rühren, ohne aufzuhören. Kratz immer wieder den Boden ab, da darf nichts anbrennen.
- Der magische Moment: Nach 3-5 Minuten passiert es plötzlich. Die Masse wird schlagartig zu einem zähen Klumpen, der sich vom Topfrand löst. Das ist der Moment, um den Topf SOFORT vom Herd zu nehmen! Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Versuch… dachte mir „ach, ein bisschen länger schadet sicher nicht“. Falsch gedacht! Das Ergebnis war ein bröseliger Klumpen, den ich direkt in die Tonne werfen konnte. Lerne aus meinem Fehler!
- Das erste Kneten (Achtung, heiß!): Kipp den Klumpen auf eine Silikonmatte oder ein Stück Backpapier. Lass ihn kurz abkühlen, bis du ihn anfassen kannst. Creme deine Hände gut mit einer fettigen Handcreme ein – das ist der beste Trick gegen Kleben. Kleiner Tipp: Nimm mehr Fettcreme, nicht mehr Stärke! Zu viel Stärke auf der Arbeitsfläche macht die Masse später brüchig. Knete den Teig dann 5-10 Minuten kräftig durch. Er wird von klebrig und uneben zu glatt, elastisch und geschmeidig.
- Ruhen lassen: Forme eine Kugel, wickle sie super fest und ohne Luft in Frischhaltefolie (ich nehme immer zwei Lagen) und lass sie mindestens 12, besser 24 Stunden bei Raumtemperatur reifen. In dieser Zeit verteilt sich die Feuchtigkeit perfekt. Nicht in den Kühlschrank legen, da wird sie steinhart.

Verarbeitung und Trocknung: Wo die Geduld sich auszahlt
Dein Kaltporzellan ist jetzt fertig. Nimm immer nur so viel aus der Folie, wie du gerade brauchst. Der Rest bleibt luftdicht verpackt. Übrigens: Gut verpackt hält sich die Masse bei Raumtemperatur locker ein paar Wochen.
Eine Frage, die immer wieder kommt: „Kann ich das Zeug im Ofen backen, damit es schneller geht?“ Die Antwort ist ein klares und lautes NEIN! Kaltporzellan härtet durch Verdunstung. Das Wasser muss langsam von innen nach außen entweichen. Im Ofen trocknet die Oberfläche blitzschnell, schrumpft, während der Kern noch feucht ist – und das Ergebnis sind hässliche Risse. Also, hab Geduld!
Leg deine fertigen Teile am besten auf ein Kuchengitter, damit von allen Seiten Luft rankommt. Als Faustregel gilt: Pro 3 Millimeter Dicke braucht es etwa 24 Stunden zum Trocknen. Und noch ein Trick, den ich jedem mitgebe: Wende flache Teile in den ersten Stunden alle paar Stunden. So trocknen beide Seiten gleichmäßig und es verzieht sich nichts.

Finish, Haltbarkeit und der Vergleich mit anderen Materialien
Wenn dein Werkstück komplett durchgetrocknet ist, kannst du es mit feinem Schleifpapier (ab 220er Körnung) perfekt glätten. Aber Vorsicht, dabei staubt es – also am besten draußen machen oder eine einfache Staubmaske tragen.
Danach kannst du es mit Acrylfarben bemalen. Und jetzt kommt der wichtigste Schritt: die Versiegelung! Hier klärt sich auch ein häufiges Missverständnis: „Ich habe doch wasserfesten D3-Leim genommen, warum muss ich versiegeln?“ Ganz einfach: Der Leim an sich ist wasserfest, ja. Aber die Stärke im Gemisch? Die saugt Wasser auf wie ein Schwamm. Ein unversiegeltes Stück wird bei Kontakt mit Feuchtigkeit wieder weich. Ein klarer Acryllack (aus der Sprühdose oder zum Pinseln) ist daher absolute Pflicht.
Und wie stabil ist das Ganze? Wenn dir ein getrocknetes Teil vom Tisch fällt, zerbricht es nicht wie Keramik. Es ist eher wie ein sehr harter Kunststoff – ziemlich robust, aber natürlich nicht unzerstörbar. Im Vergleich zu Fimo ist es günstiger und braucht keinen Ofen, fühlt sich aber auch etwas weniger „plastikartig“ an. Gegenüber normalem lufttrocknendem Ton hat Kaltporzellan eine viel feinere, glattere Oberfläche ohne Fasern und ist oft bruchfester.

Dein allererstes Projekt: Die Mutprobe
Bist du noch unsicher? Dann fang klein an. Das senkt die Hemmschwelle ungemein. Rolle ein Stück Masse ca. 3-4 mm dick aus und stich einen einfachen, runden Anhänger aus. Mach mit einem Strohhalm ein Loch zum Aufhängen. Lass ihn nach Anleitung trocknen, schleife die Kanten und bemale ihn. So bekommst du ein Gefühl für das Material, ohne dich gleich an einer komplexen Skulptur zu versuchen.
Wenn mal was schiefgeht: Schnelle Hilfe
- Problem: Die Masse ist bröselig. Du hast sie wahrscheinlich einen Tick zu lange gekocht. Versuch, ein paar Tropfen Öl einzuarbeiten. Wenn das nicht hilft, ist sie leider hin.
- Problem: Es entstehen Risse beim Trocknen. Zu schnelles Trocknen ist fast immer die Ursache. Langsamer, bei Raumtemperatur und ohne Zugluft, ist der Schlüssel.
- Problem: Die Masse schimmelt. Du hast den Essig vergessen oder zu wenig genommen. Da ist leider nichts mehr zu machen.
Kaltporzellan ist ein ehrlicher Werkstoff. Wenn du ihm etwas Sorgfalt schenkst, belohnt er dich mit tollen Ergebnissen. Also, hab Spaß und leg los!

Bildergalerie


Für eine spiegelglatte Oberfläche, die sich perfekt zum Bemalen eignet, kommt es auf den letzten Schliff an. Nachdem Ihr Anhänger vollständig getrocknet ist, bearbeiten Sie die Kanten und Flächen sanft mit einem sehr feinen Schleifpapier (ab 240er Körnung). Der Unterschied ist nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar – eine ideale Basis für feine Pinselstriche mit Acrylfarben von Marken wie Schmincke oder Marabu.


- Verwenden Sie Stempel aus dem Scrapbooking-Bereich, um feine Muster wie Schneeflocken oder Schriftzüge einzuprägen.
- Ein Stück alte Spitze oder ein grobes Juteband, in die ausgerollte Masse gedrückt, erzeugt eine wunderschöne, haptische Textur.
- Der Abdruck eines echten Tannenzweigs oder eines Blattes verleiht Ihren Kreationen eine unverwechselbare, natürliche Note.
Das Geheimnis? Drücken Sie die texturgebenden Elemente fest, aber gleichmäßig in die noch feuchte Masse, bevor Sie Ihre Formen ausstechen.

Wie färbe ich die Masse am besten ein?
Direkt im Topf oder lieber danach? Beides geht, aber mit unterschiedlichen Ergebnissen. Für einen gleichmäßigen, pastelligen Farbton geben Sie wenige Tropfen Lebensmittelfarbe oder hochpigmentierte Acrylfarbe (z.B. von Liquitex) direkt mit den flüssigen Zutaten in den Topf. Für einen intensiven, marmorierten Effekt kneten Sie die Farbe erst nach dem Abkühlen in einen Teil der fertigen Masse ein und vermischen die farbigen und weißen Stränge nur grob.


Wussten Sie schon? Der Hauptbestandteil, PVA-Holzleim, wurde 1912 in Deutschland von Dr. Fritz Klatte erfunden. Diese robuste Basis macht Ihr Kaltporzellan zu mehr als nur einer Bastelei – es ist ein echtes Werkmaterial mit Geschichte.


Der häufigste Fehler im Winter: Die Heizungsluft ist trocken und verlockend, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Aber Vorsicht! Legen Sie Ihre frischen Kaltporzellan-Stücke niemals direkt auf eine heiße Heizung. Die Oberfläche trocknet zu schnell, während der Kern noch feucht ist. Das führt zu unschönen Spannungsrissen, die Ihre filigrane Arbeit ruinieren können. Geduld ist hier der Schlüssel – lassen Sie die Stücke bei Raumtemperatur langsam durchtrocknen.

Matt-Versiegelung: Ein matter Sprühlack (z.B. „Ultramatt“ von Marabu) bewahrt die porzellanartige, samtige Optik des Materials. Ideal für einen natürlichen, skandinavischen Look.
Glanz-Versiegelung: Ein glänzender Klarlack oder „Mod Podge Gloss“ schützt nicht nur vor Feuchtigkeit, sondern lässt die Farben leuchten und verleiht den Stücken ein edles, keramikähnliches Finish.
Für Weihnachtsschmuck ist Glanz oft die festlichere Wahl, während matte Oberflächen bei Geschenkanhängern sehr edel wirken.


Ein Hauch von Weihnachten für die Sinne: Verleihen Sie Ihren Anhängern einen dezenten festlichen Duft, indem Sie eine Prise Zimt oder Lebkuchengewürz mit der Maisstärke vermischen, bevor Sie die Masse kochen. Alternativ können Sie nach dem Abkühlen auch ein bis zwei Tropfen ätherisches Öl, wie Nelken- oder Orangenöl, in die fertige Masse einkneten. Der Duft wird beim Trocknen eingeschlossen und verströmt eine sanfte Weihnachtsnote am Baum.


Um die Langlebigkeit Ihrer handgemachten Schätze zu sichern, ist die richtige Lagerung entscheidend. Wickeln Sie jeden Anhänger einzeln in Seidenpapier oder legen Sie kleine Stücke Küchenrolle dazwischen, um Kratzer und Abplatzer zu vermeiden. Eine stabile Box, ausgelegt mit Watte, schützt sie ideal vor Bruch und Staub. Lagern Sie die Box an einem trockenen, kühlen Ort – so sehen Ihre Werke auch nächstes Weihnachten noch aus wie neu.

- Geschenkanhänger: Mit Buchstabenstempeln personalisierte Anhänger werten jedes Geschenk auf.
- Tischkärtchen: Kleine Sterne oder Tannenbäume mit den Namen der Gäste – eine bleibende Erinnerung an ein festliches Essen.
- Miniatur-Figuren: Ein kleiner Schneemann oder ein Wichtel als Beigabe zu einem Geldgeschenk.


Hilfe, mein filigraner Stern ist zerbrochen!
Kein Grund zur Panik. Kleinere Brüche lassen sich oft unsichtbar reparieren. Tragen Sie mit einem feinen Pinsel eine dünne Schicht hochwertigen PVA-Leims (z.B. Ponal Express) auf beide Bruchflächen auf, drücken Sie sie fest zusammen und wischen Sie überschüssigen Leim sofort mit einem feuchten Tuch ab. Nach dem Trocknen können Sie die Nahtstelle bei Bedarf vorsichtig mit feinem Schleifpapier glätten und retuschieren.


Laut einer Umfrage bewahren über 80% der Deutschen Weihnachtsdekoration auf, die einen besonderen sentimentalen Wert hat. Selbstgemachter Schmuck, wie der mit den Fingerabdrücken der Kinder, wird so schnell zum wertvollsten Stück in der Kiste.

Für den perfekten goldenen oder silbernen Akzent braucht es keine komplizierte Technik. Nachdem Ihr Ornament getrocknet und grundiert ist, können Sie Kanten und Details veredeln.
- Für Eilige: Ein Gold-Edding oder ein metallischer Lackstift (z.B. von Posca) eignet sich super für feine Linien und Schriftzüge.
- Für Profis: Ein Hauch metallischer Wachspaste (wie „Rub ’n‘ Buff“) mit dem Finger aufgetragen, erzeugt einen antiken, edlen Schimmer.


Die Luftfeuchtigkeit im Raum hat einen massiven Einfluss auf die Trocknungszeit. In einem zentralgeheizten, trockenen Winter-Wohnzimmer kann ein dünner Stern schon nach 24 Stunden durchgehärtet sein. In einem kühleren, feuchteren Raum kann derselbe Prozess 48 Stunden oder länger dauern. Ein guter Indikator für vollständige Trockenheit ist die Härte: Das Stück sollte sich absolut fest und nicht mehr kühl anfühlen.

Sie brauchen kein teures Modellierwerkzeug. Die besten Helfer für filigrane Weihnachtsformen liegen oft schon in der Schublade:
- Ein Holzspieß oder eine dicke Nadel für saubere Löcher zum Aufhängen.
- Das abgerundete Ende eines Löffelstiels zum Glätten von Kanten.
- Eine alte Zahnbürste, um eine schneeähnliche Textur aufzutupfen.
- Klassische Plätzchenausstecher in Stern- oder Tannenbaumform.


Wichtiger Hinweis: Auch wenn die Zutaten aus der Küche stammen, ist das fertige Kaltporzellan nicht zum Verzehr geeignet! Der hohe Leimanteil macht es ungenießbar und potenziell schädlich. Bewahren Sie die fertige Masse und die getrockneten Werke daher immer außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern und Haustieren auf.


Lassen Sie sich vom klaren, reduzierten Design Skandinaviens inspirieren. Statt bunter Farben setzen Sie auf die pure, weiße Optik des Kaltporzellans. Kombinieren Sie einfache geometrische Formen – Kreise, schlichte Häuser, Herzen – mit natürlichen Materialien wie einem Lederbändchen zum Aufhängen oder einer einzelnen Holzperle. Weniger ist hier definitiv mehr und bringt eine ruhige, elegante Atmosphäre an Ihren Weihnachtsbaum.

- Die Anhänger trocknen gleichmäßiger und verziehen sich weniger.
- Die Luft kann von allen Seiten zirkulieren und verhindert Stockflecken.
Das Geheimnis? Legen Sie Ihre frisch ausgestochenen Formen nicht auf eine flache Unterlage, sondern auf ein Kuchengitter oder einen Backrost. So vermeiden Sie die typische „nasse“ Unterseite und verkürzen die Trocknungszeit.


Wie lange kann ich die unbenutzte Masse aufbewahren?
Gut verpackt ist Ihr selbstgemachtes Kaltporzellan ein treuer Begleiter. Wickeln Sie die Kugel fest und ohne Lufteinschlüsse in mehrere Lagen Frischhaltefolie und legen Sie sie zusätzlich in einen luftdichten Beutel oder eine Dose. Im Kühlschrank hält sie sich so problemlos eine bis zwei Wochen. Vor der nächsten Verwendung einfach wieder auf Zimmertemperatur bringen und kurz durchkneten.


Jedes Jahr landen Tonnen von Weihnachtsdekoration aus Plastik im Müll. Ein selbstgemachter Christbaumschmuck aus Kaltporzellan ist nicht nur persönlicher, sondern auch eine nachhaltige Alternative, die auf biologisch abbaubaren Zutaten wie Leim (PVA) und Maisstärke basiert.

Das Loch zum Aufhängen ist ein entscheidendes Detail. Stechen Sie es am besten, solange die Masse noch weich ist.
- Für ein sauberes, rundes Loch eignet sich ein einfacher Strohhalm perfekt.
- Für kleinere Löcher reicht ein Schaschlikspieß aus Holz. Drehen Sie ihn leicht, während Sie ihn durchstechen, um die Ränder zu glätten.
Ein nachträgliches Bohren ist zwar möglich, birgt aber immer die Gefahr, dass das getrocknete, spröde Material bricht.


Maisstärke: Das ist der Standard. Sie erzeugt eine sehr glatte, feine und reinweiße Oberfläche. Perfekt für Stücke, die später bemalt oder sehr edel wirken sollen.
Kartoffelstärke: Funktioniert ebenfalls, ergibt aber oft eine leicht gräulichere oder transparentere Masse mit einer etwas „klebrigeren“ Konsistenz beim Verarbeiten. Für rustikalere Projekte eine interessante Alternative.
Für das im Artikel gezeigte Ergebnis ist Maisstärke (z.B. von Mondamin) die sichere Wahl.


Unverzichtbar für persönliche Geschenke: Mit kleinen Buchstaben-Stempeln (im Bastelladen oder online erhältlich) können Sie Namen, Jahreszahlen oder kurze Botschaften in die noch weiche Masse drücken. Ein Anhänger mit „Mias erstes Weihnachten 2024“ oder dem Familiennamen wird zu einem unbezahlbaren Erinnerungsstück, das Jahr für Jahr wieder hervorgeholt wird.

Der Charme von Kaltporzellan liegt auch in seiner Wirtschaftlichkeit. Während ein einzelner hochwertiger Glas- oder Porzellananhänger im Laden oft zwischen 5 und 15 Euro kostet, können Sie aus einer Packung Maisstärke und einer Flasche Ponal Holzleim für unter 10 Euro Materialkosten Dutzende von individuellen Schmuckstücken für den ganzen Baum und als Geschenkanhänger herstellen. Ein unschlagbares Argument für alle, die Wert auf Individualität und Budget legen.


Ein marmorierter Effekt verleiht Ihren Anhängern eine ungeahnte Tiefe und Eleganz. Teilen Sie dafür Ihre fertige, weiße Kaltporzellanmasse in zwei Hälften. Färben Sie eine Hälfte mit Acryl- oder Lebensmittelfarbe in einem Kontrastton wie Tannengrün oder Ochsenblutrot ein. Legen Sie dann beide Teige nebeneinander, verdrehen Sie sie einige Male und kneten Sie sie nur zwei- bis dreimal kurz durch. Beim Ausrollen entsteht so eine einzigartige, zufällige Marmorierung.
- Der Teig reißt nicht an den Rändern.
- Die Form lässt sich ohne Verziehen anheben.
- Das fertige Stück hat eine makellose Rückseite.
Die Lösung? Rollen Sie die Kaltporzellan-Masse direkt auf einem Stück Backpapier aus, stechen Sie dort Ihre Motive aus und entfernen Sie nur den überschüssigen Teig rundherum. So können Sie das Backpapier mit den fragilen Formen zum Trocknen an einen sicheren Ort legen, ohne sie einzeln anfassen zu müssen.




