Adventskranz binden wie die Profis: Die Anleitung, die wirklich funktioniert
Kennst du das auch? Dieser Moment im November, wenn die Werkstatt oder der Keller plötzlich nicht mehr nach Holz und feuchter Erde riecht, sondern nach diesem klaren, harzigen Duft von frischem Tannengrün. Für mich ist das das untrügliche Zeichen: Die gemütlichste Zeit des Jahres steht vor der Tür. Einen Adventskranz selbst zu binden, ist so viel mehr als nur eine Tradition. Es ist echtes Handwerk, das entschleunigt und eine ganz besondere Vorfreude schafft.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Was du brauchst und was der Spaß kostet
- 0.2 1. Das Fundament: Die Wahl des richtigen Rohlings
- 0.3 2. Das Grün: Mehr als nur „Tanne“
- 0.4 3. Die Technik: So wird dein Kranz perfekt rund und dicht
- 0.5 Typische Anfängerfehler (und wie du sie locker vermeidest)
- 0.6 4. Die Kerzen: Hier gibt es NULL Kompromisse!
- 0.7 5. Die Deko: Weniger ist oft mehr
- 0.8 Keine Zeit? Der 5-Minuten-Adventskranz
- 0.9 Ein Wort zum Schluss
- 1 Bildergalerie
Klar, einen Kranz im Supermarkt zu schnappen, geht schnell. Aber mal ehrlich, einem selbst gebundenen Kranz wohnt eine Seele inne. Er erzählt eine kleine Geschichte von Sorgfalt und Kreativität. In dieser Anleitung zeige ich dir nicht nur die grundlegenden Schritte. Ich verrate dir die Tricks der Profis, damit dein Kranz die ganze Adventszeit über fantastisch aussieht und – ganz wichtig – absolut sicher ist. Denn mit offenem Feuer im Wohnzimmer spaßt man nicht.
Was du brauchst und was der Spaß kostet
Bevor wir loslegen, lass uns kurz über das Material und die Kosten sprechen. Nichts ist ärgerlicher, als mittendrin festzustellen, dass etwas fehlt. Für einen klassischen Kranz mit etwa 30 cm Durchmesser solltest du Folgendes einplanen:

- Strohrömer (30 cm): Das ist die Basis. Rechne hier mit ca. 3-5 € im Gartencenter oder Bastelladen.
- Bindegrün: Das Herzstück! Für einen dichten 30-cm-Kranz brauchst du etwa 2 bis 2,5 kg. Am besten ist Nobilistanne, die kostet auf dem Markt oder beim Floristen zwischen 10 und 15 €.
- Bindedraht: Nimm grünen, auf einer Holzspule gewickelten Draht (Stärke ca. 0,65 mm). Eine Rolle kostet um die 2-3 € und reicht ewig.
- Kerzenhalter: Unbedingt aus Metall mit langem Dorn! Ein 4er-Set gibt es für ca. 5 €.
- Gartenschere & Handschuhe: Hast du wahrscheinlich schon zu Hause.
Zusammen liegst du also bei etwa 20-28 € für einen hochwertigen, selbstgemachten Kranz ohne Deko. Und wie lange dauert’s? Plane als Anfänger ruhig zwei bis drei Stunden ein. Mit Weihnachtsmusik und einem heißen Tee wird daraus ein richtig schöner, entspannter Nachmittag.
1. Das Fundament: Die Wahl des richtigen Rohlings
Alles steht und fällt mit der Basis, dem Rohling. Die Wahl entscheidet über Stabilität, Form und Sicherheit. Viele greifen einfach zu dem, was da ist – ein klassischer Fehler.

Der Strohrömer: Die ungeschlagene Wahl der Profis
Im professionellen Bereich ist der Strohrömer die absolute Nummer eins. Das ist ein ganz fest gepresster Kranz aus Stroh. Warum wir ihn lieben? Ganz einfach:
- Bombenfeste Stabilität: Er ist schwer und absolut formstabil. Kerzenhalter lassen sich hier richtig tief und sicher verankern, da wackelt nichts.
- Kleiner Frische-Trick: Stroh speichert Feuchtigkeit. Wenn du den Rohling vor dem Binden ganz leicht mit Wasser besprühst, gibt er die Feuchtigkeit langsam an das Grün ab. So bleibt dein Kranz länger frisch.
- Nachhaltig: Nach Weihnachten kann das gute Stück einfach auf den Kompost. Null Plastik, null Stress.
Achtung beim Kauf: Drück den Rohling mal fest zusammen. Fühlt er sich an wie Holz und gibt kaum nach? Perfekt. Bröselt er oder lässt sich leicht verformen? Lass ihn liegen, die Qualität ist mies. Für den Anfang ist übrigens ein Durchmesser von 25 oder 30 cm ideal.
Und die Alternativen? Mit Vorsicht zu genießen
Natürlich gibt es auch andere Rohlinge, aber jeder hat seine Tücken:

- Weiden- oder Rebenkranz: Sieht toll aus für einen lockeren, rustikalen Look. Der Nachteil ist aber, dass du das Grün nicht wirklich dicht binden kannst. Für schwere Kerzen ist er oft zu instabil.
- Styroporring: Billig, leicht und überall zu haben. Ganz ehrlich? Bitte lass die Finger davon. Styropor und die Hitze von Kerzen sind eine brandgefährliche Mischung. Kerzenhalter finden darin null Halt, und Heißkleber kann giftige Dämpfe freisetzen.
- Drahtgestell: Eine gute Basis, wenn man sie selbst mit feuchtem Moos füllt. Das ist die absolute Luxus-Variante für maximale Frische, aber für den Anfang vielleicht etwas zu aufwendig.
2. Das Grün: Mehr als nur „Tanne“
Das richtige Grün ist entscheidend dafür, ob dein Kranz nach einer Woche traurig nadelt oder bis ins neue Jahr hinein frisch aussieht.
Die beste Wahl: Nobilistanne
Wenn mich jemand nach dem besten Grün fragt, gibt es nur eine Antwort: Nobilistanne. Ihre Vorteile sind einfach unschlagbar:
- Nadelfestigkeit: Sie hält ihre Nadeln wie keine andere. Sie trocknet am Zweig ein, ohne sie abzuwerfen. Das ist der wichtigste Punkt für Sauberkeit und Brandschutz.
- Tolle Optik und Duft: Die Nadeln schimmern leicht blaugrün und der Duft ist angenehm harzig, aber nicht aufdringlich.

Gute Alternativen und kreative Mischungen
- Nordmanntanne: Der Klassiker vom Weihnachtsbaum. Hält auch gut, aber nicht ganz so bombenfest wie die Nobilis. Die Nadeln sind weicher und satter im Grün.
- Kiefer: Mit ihren langen Nadeln bringt sie eine wunderbare, lockere Struktur rein. Ich mische sie gerne unter, um Volumen zu schaffen.
- Zypresse & Thuja: Perfekt für andere Grüntöne und Texturen. Aber Achtung: Thuja kann bei manchen Menschen Hautreizungen auslösen. Also am besten immer Handschuhe tragen!
Kleiner Profi-Tipp: Mische ein paar Zweige Eukalyptus oder Pistaziengrün unter die Tanne. Das sieht nicht nur mega modern aus, sondern duftet auch einfach himmlisch!
Wovon ich dringend abrate: Fichte
Tu dir selbst einen Gefallen und verwende für einen Kranz im warmen Wohnzimmer NIEMALS Fichte. Ich hatte mal einen Lehrling, der dachte, er wäre besonders schlau und könnte so ein paar Euro sparen… nach drei Tagen in unserem warmen Verkaufsraum sah seine Arbeitsecke aus, als hätte ein Igel eine Nadel-Party gefeiert. Eine riesige Sauerei und die trockenen Nadeln sind extrem leicht entzündlich.

3. Die Technik: So wird dein Kranz perfekt rund und dicht
So, jetzt geht’s ans Eingemachte! Das Binden ist das Herzstück. Keine Sorge, mit der richtigen Technik ist das einfacher, als es aussieht. Geduld und Gleichmäßigkeit sind hier deine besten Freunde.
Schritt 1: Das Grün vorbereiten
Schneide deine Tannenzweige in handliche Stücke von etwa 10 bis 15 cm Länge. Daraus formst du kleine Sträußchen, die Profis nennen sie „Tuffs“. Ein Tuff besteht aus 3-4 dieser kleinen Zweige. Leg dir einen guten Vorrat bereit, dann geht die Arbeit gleich flüssiger von der Hand.
Schritt 2: Die Wickeltechnik
Diese Technik sorgt für einen super dichten und haltbaren Kranz.
- Draht befestigen: Wickle das Drahtende ein paar Mal fest um den Strohrohling und verdreh es, damit es sicher hält.
- Erstes Bündel anlegen: Leg das erste Grün-Bündel schräg auf den Rohling.
- Festziehen: Wickle den Draht zwei- bis dreimal richtig straff um die Stielenden des Bündels und den Rohling. Der Draht muss ins Material „schneiden“, aber die Zweige nicht brechen.
- Schuppe für Schuppe: Leg das nächste Bündel so an, dass seine Spitzen die eben umwickelten Stiele des ersten Bündels komplett verdecken. Du arbeitest wie ein Dachdecker, immer überlappend. So entstehen keine Lücken.
- Rundum arbeiten: Arbeite dich so Stück für Stück vor. Ganz wichtig: Bedecke auch die Innen- und Außenseiten des Rohlings gleichmäßig mit Grün. Viele Anfänger binden nur oben drauf, und dann sieht der Kranz von der Seite kahl aus. Drehe den Kranz immer wieder, um die Form zu kontrollieren.
- Der Abschluss: Wenn du wieder am Anfang bist, hebst du die Zweige des allerersten Bündels vorsichtig an, schiebst das letzte Bündel darunter und wickelst den Draht fest. Schneide den Draht mit etwas Überstand ab, verknote ihn auf der Rückseite und stecke das Ende tief in den Strohrohling. Fertig!
Ein gut gebundener Kranz ist so fest, dass du ihn an einer Stelle hochheben kannst, ohne dass er sich verbiegt. Wenn du fertig bist, schneide überstehende Zweige noch in Form. Und noch ein Trick: Dreh den Kranz um und schneide auf der Unterseite alle langen, abstehenden Stielenden ab. So liegt er perfekt plan auf dem Tisch.

Typische Anfängerfehler (und wie du sie locker vermeidest)
- Problem: Der Kranz wird oval statt rund.
Lösung: Das passiert, wenn man immer an der gleichen Stelle sitzt. Dreh den Kranz nach jedem Bündel ein kleines Stück weiter und schau ihn dir zwischendurch immer wieder aus der Entfernung an. - Problem: Man sieht Lücken und den Rohling.
Lösung: Deine Bündel sind zu klein oder du legst sie mit zu viel Abstand an. Mach die Bündel etwas üppiger und achte darauf, dass sie sich wirklich gut überlappen.
4. Die Kerzen: Hier gibt es NULL Kompromisse!
Okay, jetzt wird es ernst. Ich habe in meiner Laufbahn leider schon von zu vielen Bränden gehört, die durch falsch befestigte Kerzen entstanden sind. Ein gemütlicher Abend kann blitzschnell zur Katastrophe werden.
Die einzig sichere Methode
- Qualitätskerzen: Achte auf das RAL-Gütezeichen. Diese Kerzen brennen gleichmäßig ab und rußen oder tropfen kaum. Dicke Stumpenkerzen sind generell sicherer als dünne Kerzen.
- Die richtigen Halter: Verwende AUSSCHLIESSLICH Kerzenhalter aus Metall mit einem langen, stabilen Dorn und einer Bodenplatte. Der Dorn muss tief im Strohrohling stecken, bis er bombenfest sitzt. Die Platte schützt das Grün vor Hitze und Wachs.

Die lebensgefährliche Bastel-Anleitung: Angedrahtete Kerzen
Man liest es immer wieder: Man soll heißen Draht in den Kerzenboden stecken. BITTE TU DAS NIEMALS! Diese Konstruktion ist instabil. Sobald die Kerze warm wird, weicht das Wachs auf, die Kerze kippt und der brennende Docht landet direkt im trockenen Tannengrün. Das ist grob fahrlässig.
Mein persönlicher Sicherheits-Check
- Lass brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt. Nicht mal für eine Minute, um in die Küche zu gehen.
- Stell den Kranz immer auf eine feuerfeste Unterlage (ein großer Glas- oder Metallteller ist perfekt).
- Halte Abstand zu Vorhängen, Decken und allem, was brennen kann.
- Tausche die Kerzen aus, bevor sie zu weit runtergebrannt sind.
- Hab für den Notfall immer ein Glas Wasser in Reichweite.
5. Die Deko: Weniger ist oft mehr
Jetzt kommt der kreative Teil! Aber auch hier gibt es einen Tipp, damit es professionell aussieht.
Verzichte so gut es geht auf Heißkleber. Die Klebepunkte glänzen oft unschön und bei Kälte wird der Kleber spröde. Profis drahten ihre Deko an. Wickle einfach ein Stück dünnen Draht unauffällig um Zapfen, Zimtstangen oder Nüsse, verdrehe die Enden und stecke sie tief in den Kranz. Das hält super und ist unsichtbar.

Ein guter Gestaltungstipp: Dekoriere nicht alles einzeln und gleichmäßig, sondern bilde kleine Gruppen aus verschiedenen Materialien. Das wirkt viel harmonischer. Ob klassisch in Rot und Gold oder modern mit Naturtönen – das ist ganz dir überlassen.
Keine Zeit? Der 5-Minuten-Adventskranz
Du hast absolut keine Zeit, willst aber trotzdem nicht auf die Gemütlichkeit verzichten? Hier ist ein Quick-Win: Nimm einen schönen großen Teller. Lege drei bis vier prächtige Nobilis-Zweige darauf, platziere eine dicke Stumpenkerze in der Mitte und verteile ein paar Zapfen oder Kugeln darum. Dauert fünf Minuten, sieht toll aus und bringt sofort Weihnachtsstimmung.
Ein Wort zum Schluss
Einen Adventskranz selbst zu machen, ist eine wunderbare, fast meditative Arbeit. Es erdet und das Ergebnis ist etwas, auf das du wirklich stolz sein kannst. Wenn du dich an diese Tipps hältst, erschaffst du ein wunderschönes und sicheres Werkstück für dein Zuhause.
Ich wünsche dir eine wundervolle und besinnliche Adventszeit und ganz viel Freude mit deinem selbst gebundenen Kranz!

Bildergalerie



Adventskranz selber binden: Die Profi-Anleitung für dein perfektes Weihnachts-DIY
Der Profi-Trick für Frische: Damit Ihr Kranz nicht schon vor dem ersten Advent nadelt, legen Sie das frische Grün vor dem Binden für einige Stunden komplett in eine Wanne mit kaltem Wasser. Die Zweige saugen sich voll und bleiben deutlich länger saftig und grün.



Dein Adventskranz, dein Meisterstück: Die Anleitung vom Profi für ein perfektes Ergebnis
Der erste Adventskranz hatte 24 Kerzen. Erst 1860 verwendete sein Erfinder Johann Hinrich Wichern Tannengrün, um den ursprünglich kahlen Holzreifen zu schmücken.

Wackelt die Kerze?
Ein absolutes Sicherheitsrisiko! Wenn der Dorn des Kerzenhalters im Strohrömer keinen festen Halt findet, gibt es einen einfachen Trick: Wickeln Sie etwas Bindedraht fest um den unteren Teil des Dorns. Das verbreitert ihn und sorgt für den nötigen Widerstand, um ihn bombenfest im Kranz zu verankern.


Spielen Sie mit Texturen! Ein Kranz wirkt besonders lebendig, wenn Sie verschiedene Grünarten mischen.
- Nobilistanne: Die robuste, nicht nadelnde Basis.
- Kiefer: Bringt mit ihren langen Nadeln Volumen und einen wilderen Look.
- Eukalyptus oder Olivenzweige: Sorgen für silbrige Akzente und einen modernen, mediterranen Touch.

Farbsymbolik – mehr als nur Deko:
Klassisches Rot: Steht traditionell für das Blut und die Liebe Christi, eine warme und festliche Wahl.
Liturgisches Violett: Symbolisiert im Christentum die Buße und die Zeit der Erwartung und Einkehr. Eine elegante, besinnlichere Alternative.
Ihre Farbwahl gibt dem Kranz also eine ganz persönliche, tiefere Bedeutung.


- Verleiht eine zarte, fast schwebende Optik.
- Hält ewig und kann wiederverwendet werden.
- Wirkt besonders in modernen und minimalistischen Arrangements.
Das Geheimnis? Getrocknete Blumen. Ein paar Zweige Pampasgras, silbriges Lunaria oder zarte Baumwollblüten, locker zwischen das Grün gesteckt, sind der Interior-Trend für die Adventszeit.

Der Duft von Weihnachten entsteht nicht nur durch die Tanne. Binden Sie kleine Schätze direkt mit in den Kranz ein: Getrocknete Orangenscheiben, ganze Zimtstangen oder Sternanis verströmen bei Kerzenwärme ein herrliches Aroma. Mit feinem Golddraht lassen sie sich fast unsichtbar an den Zweigen befestigen.


Wichtiger Punkt: Schneiden Sie Ihre Grünzweige nicht zu lang! Ein typischer Anfängerfehler sind zu lange Ästchen, die vom Kranz abstehen und ihn ungleichmäßig machen. Eine Länge von 10-15 cm ist ideal. So können Sie die Zweige dicht und „schuppenartig“ anlegen, was für das professionelle, volle Aussehen sorgt.

Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2021 haben über 45 % der Deutschen einen Adventskranz in ihrem Zuhause – ein klares Zeichen für die ungebrochene Beliebtheit dieser Tradition.
Das zeigt, wie sehr dieses Ritual in unserer Kultur verankert ist. Ein selbstgemachter Kranz verbindet uns nicht nur mit einer langen Geschichte, sondern auch mit Millionen anderer Menschen, die auf dieselbe Weise die Vorweihnachtszeit einläuten.


Denken Sie über den Tellerrand des Strohrömers hinaus. Für einen filigranen, modernen Look kann auch ein Metallring oder sogar ein alter Stickrahmen als Basis dienen. Hier wird das Grün nur locker und oft asymmetrisch an einer Seite befestigt. Perfekt für alle, die es luftiger und weniger traditionell mögen.

Sicherheit geht vor: Achten Sie auf das RAL-Gütezeichen!
Kerzen mit diesem Siegel, wie sie zum Beispiel von Qualitätsherstellern wie „Wenzel Kerzen“ oder „Eika“ angeboten werden, brennen garantiert ruß- und raucharm, tropfen nicht und enthalten keine gesundheitsbedenklichen Stoffe. Eine kleine Investition in die Sicherheit Ihrer Familie.


- Efeu: Rankt schön und füllt Lücken. Achtung: Beeren sind giftig!
- Buchsbaum: Kleine Blätter, sattes Grün, sehr haltbar.
- Thuja (Lebensbaum): Duftet herrlich und hat eine fächerartige Struktur.
- Wacholder: Bringt mit seinen blauen Beeren einen tollen Farbakzent.
Ihr eigener Garten ist eine Schatztruhe. Bevor Sie teures Grün kaufen, schauen Sie, was draußen wächst. Ein Mix aus Gartenfunden und gekaufter Tanne macht Ihren Kranz einzigartig und spart bares Geld.

Die Kunst des „schuppenartigen“ Bindens ist das, was einen Profi-Kranz ausmacht. Legen Sie dazu kleine Bündel aus 3-4 Zweigen so an, dass die Spitzen des neuen Bündels immer die Stielenden des vorherigen verdecken. Den Draht dabei straff halten und nach jedem Bündel zwei- bis dreimal fest um den Rohling wickeln. So entsteht eine dichte, gleichmäßige Oberfläche ohne Lücken.


Wie werde ich das klebrige Harz von den Händen los?
Wasser und Seife versagen hier kläglich. Der beste Trick ist Fett! Reiben Sie Ihre Hände gründlich mit einem neutralen Speiseöl (Sonnenblumen- oder Rapsöl), Butter oder sogar Melkfett ein. Das Fett löst das Harz, danach können Sie alles zusammen mit Seife und warmem Wasser einfach abwaschen.

Der richtige Draht macht den Unterschied:
Grüner Wickeldraht (ca. 0,65 mm): Der Allrounder. Stabil genug für die Zweige, gut getarnt und preiswert. Ideal für die Hauptarbeit.
Feiner Myrtendraht (ca. 0,30 mm): Dünner und edler, oft in Silber oder Gold. Perfekt, um später filigrane Deko wie kleine Kugeln, Beeren oder Zimtstangen unauffällig zu befestigen.
Es lohnt sich, beide Sorten zur Hand zu haben.


Das Prinzip „Weniger ist mehr“ ist auch beim Adventskranz oft der eleganteste Weg. Ein Kranz aus nur einer Sorte Grün, zum Beispiel Eukalyptus, kombiniert mit sehr schlanken, hohen Kerzen (z.B. von der dänischen Marke „Ester & Erik“), wirkt unglaublich stilvoll und modern. Hier zählt die Qualität des Materials, nicht die Menge der Dekoration.

Ein kleiner Frische-Kick für zwischendurch:
- Den Kranz alle paar Tage mit einer Sprühflasche mit Wassernebel besprühen.
- Stellen Sie ihn über Nacht in einen kühlen Raum, zum Beispiel ins Treppenhaus oder in den Keller.
- Vermeiden Sie Standorte direkt über einer Heizung oder in praller Sonne.


Die skandinavische Hygge-Variante? Ein „Advents-Tablett“. Statt eines Kranzes arrangiert man vier Kerzen, gerne in unterschiedlichen Höhen, auf einem schönen Holz- oder Metalltablett. Dazwischen werden Tannenzweige, Zapfen und Moos locker dekoriert. Es ist schneller gemacht, flexibler und genauso stimmungsvoll.

Finger weg von grünem Steckschaum! Auch wenn er praktisch erscheint: Traditionelle Steckmasse (Oasis) basiert auf Erdöl, ist nicht biologisch abbaubar und zerfällt zu Mikroplastik. Bessere Alternativen für Gestecke sind wiederverwendbare Kenzane (Steckigel aus Metall) oder einfach ein Glas mit kleinmaschigem Kaninchendraht als Steckhilfe.


Das Schleifenband ist das i-Tüpfelchen und kann den gesamten Stil Ihres Kranzes definieren. Ein breites Samtband wirkt opulent und klassisch, ein fransiges Leinenband unterstreicht den natürlichen Look, während ein kariertes Baumwollband einen rustikalen Landhaus-Charme versprüht. Binden Sie vier einzelne Schleifen und befestigen Sie sie mit Draht, anstatt ein Band um den ganzen Kranz zu wickeln.

Eine der schönsten Dekorationen liefert die Natur selbst – und das kostenlos.
- Sammeln Sie Tannenzapfen und backen Sie sie für ca. 30 Minuten bei 100°C im Ofen. Das tötet eventuelle Insekten ab und lässt sie sich schön öffnen.
- Trocknen Sie dünne Apfel- oder Orangenscheiben auf der Heizung oder bei niedriger Temperatur im Backofen.
- Hagebutten oder Moos aus dem Garten setzen leuchtende Farbakzente.


Der Duft von Nadelbäumen kann nachweislich Stress reduzieren. Das enthaltene ätherische Öl Pinen wirkt beruhigend auf das Nervensystem.
Das Binden Ihres Adventskranzes ist also nicht nur eine kreative Tätigkeit, sondern auch eine kleine Aromatherapie-Sitzung, die perfekt auf die besinnliche Zeit einstimmt.

Der letzte Schliff für einen professionellen Look ist die Perfektionierung der Form. Wenn der Kranz fertig gebunden ist, hängen Sie ihn kurz auf und betrachten ihn aus der Ferne. Schneiden Sie mit einer scharfen Gartenschere vorsichtig alle Zweige ab, die zu weit herausragen. Ziel ist eine harmonische, runde Silhouette, ohne dass der Kranz seine natürliche Lebendigkeit verliert.


Der Kranz ist nach Weihnachten zu schade zum Wegwerfen?
Absolut! Entfernen Sie alle nicht-kompostierbaren Dekorationen und den Draht. Die Tannenzweige sind ein hervorragender Frostschutz für Rosen oder empfindliche Stauden im Gartenbeet. Einfach locker über die Pflanzen legen. So dient Ihr Kranz auch nach den Feiertagen noch einem guten Zweck.
Ein Trend, der bleibt: Asymmetrie. Brechen Sie die perfekte Kreisform bewusst auf. Binden Sie nur zwei Drittel des Rohlings mit üppigem Grün und lassen Sie das restliche Drittel sichtbar oder umwickeln Sie es nur mit einem schönen Leinenband. Die Kerzen werden dann im begrünten Bereich gruppiert. Das Ergebnis ist ein spannender, moderner Look, der alle Blicke auf sich zieht.


