Wandfarbe aussuchen wie ein Profi: Der ehrliche Guide, der dir den Baumarkt-Frust erspart

von Mareike Brenner
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Ganz ehrlich, ich habe in meiner langen Laufbahn als Maler unzählige Menschen mit einem Fächer voller Farbkärtchen in einem leeren Raum stehen sehen – die pure Verzweiflung im Gesicht. Und ich kann das total verstehen. Die Wahl der richtigen Wandfarbe ist eine riesige Entscheidung. Es geht ja nicht nur darum, ob dir ein Ton gefällt. Es geht um Licht, um das Gefühl von Weite oder Gemütlichkeit und, was die meisten vergessen, um die richtige technische Grundlage.

Trends kommen und gehen. Aber eine Farbe, die perfekt zu deinem Raum passt und handwerklich sauber aufgetragen ist, macht dich jahrelang glücklich. Vergiss also mal die „Farbe des Jahres“. Was bringt dir das angesagteste Greige, wenn es in deinem Wohnzimmer aussieht wie nasser Zement?

Ich will dir hier kein Magazinwissen verkaufen, sondern echtes Praxiswissen mit auf den Weg geben. Wir schauen uns an, wie Licht eine Farbe komplett verändern kann, welche Farbsorten es gibt (und was sie kosten!) und warum die Vorbereitung 80 Prozent des Erfolgs ausmacht. Los geht’s!

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Das A und O: Licht ist der wahre Designer

Die erste Lektion, die jeder Maler lernt: Eine Farbe siehst du nie allein. Sie lebt und stirbt mit dem Licht im Raum. Ein wunderschönes, sanftes Grau kann in einem Nordzimmer plötzlich kühl und abweisend wirken, während es im sonnigen Südzimmer warm und einladend strahlt. Dieses Phänomen nennt man übrigens Metamerie.

Denk einfach mal an den Tagesverlauf. Das kühle, fast bläuliche Morgenlicht zeigt eine Farbe ganz anders als die warme, rötliche Abendsonne. Dein Raum verändert sich also ständig. Und genau deshalb ist die wichtigste Regel von allen: Teste die Farbe IMMER an der Wand, die du streichen willst.

  • Nordlicht: Immer kühl und indirekt. Es betont blaue und graue Untertöne. Hier machen sich warme Farben mit einem Hauch Gelb oder Rot oft besser, um es nicht ungemütlich werden zu lassen.
  • Südlicht: Der Jackpot! Helles, warmes Licht den ganzen Tag. Hier funktioniert fast jede Farbe, selbst kühle Töne fühlen sich hier frisch und nicht frostig an.
  • Ostlicht: Morgens warm und hell, nachmittags kühler. Farben, die nicht zu extrem sind und in beiden Lichtsituationen gut aussehen, sind hier ideal.
  • Westlicht: Vormittags eher kühl, abends dafür ein sehr warmes, intensives Licht. Achtung: Das Abendlicht kann eine kräftige Farbe fast schon feurig leuchten lassen.

Und dann ist da noch das künstliche Licht. Eine alte Glühbirne (ca. 2.700 Kelvin) macht alles wärmer, eine neutrale LED (um 4.000 Kelvin) zeigt die Farben ehrlicher und eine Tageslichtlampe (über 5.000 Kelvin) ist sehr kühl. Schau dir deine Farbmuster also unbedingt auch abends bei voller Beleuchtung an!

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Kleiner Tipp aus der Praxis: Spar dir das Geld für die winzigen Testdosen. Kauf lieber einen Liter deiner Wunschfarbe, die kostet oft nur ein paar Euro mehr. Streiche damit eine richtig große Fläche, mindestens einen Quadratmeter. Am besten sogar zwei Flächen: eine direkt neben dem Fenster und eine in der dunkelsten Ecke des Raumes. Dann beobachte die Farbe zwei Tage lang zu verschiedenen Zeiten. Nur so kriegst du ein echtes Gefühl dafür.

Ich hatte mal einen Kunden, der sich in ein tiefes Petrolblau verliebt hatte. Im hellen Baumarkt sah es super aus. An seiner schattigen Wohnzimmerwand im Erdgeschoss wirkte es aber fast schwarz und erdrückend. Am Ende haben wir einen viel helleren, graustichigeren Ton genommen, der durch das wenige Licht genau die Tiefe bekam, die er sich ursprünglich gewünscht hatte. Das zeigt, wie entscheidend der Test vor Ort ist!

Mehr als nur bunt: Welche Farbe kann was (und was kostet der Spaß)?

Im Baumarkt erschlagen dich die Regale voller Farbeimer. Aber die Unterschiede sind gewaltig. Die Wahl des richtigen Produkts ist für das Endergebnis mindestens genauso wichtig wie der Farbton selbst.

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Dispersionsfarbe: Der Alleskönner für fast alles

Das ist der Klassiker, den die meisten kennen. Wasserbasiert, trocknet schnell, riecht kaum. Aber die Qualitätsunterschiede sind enorm. Profis schauen hier auf zwei Werte:

  • Das Deckvermögen: Klasse 1 ist das Beste, Klasse 4 das Schlechteste. Eine billige Baumarkt-Farbe der Klasse 3 für 25€ den 10-Liter-Eimer mag verlockend sein. Aber du musst garantiert zweimal, vielleicht sogar dreimal streichen. Eine hochwertige Farbe der Klasse 1 kostet dich vielleicht 50-60€, deckt aber oft schon beim ersten Mal perfekt. Du sparst dir also nicht nur einen kompletten Arbeitsgang, sondern am Ende oft sogar Geld. Ich persönlich fasse nichts unter Klasse 2 an.
  • Die Nassabriebbeständigkeit: Das sagt dir, wie robust die Farbe ist. Klasse 1 ist „scheuerbeständig“ und perfekt für den Flur oder die Küche, wo man auch mal schrubben muss. Klasse 2 ist „waschbeständig“ und ein super Standard für Wohn- und Schlafzimmer. Alles darunter (Klasse 3-5) ist nur „wischbeständig“ – da hast du schon beim leichten Dagegenkommen einen glänzenden Streifen an der Wand. Finger weg davon im Wohnbereich!
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Silikatfarbe: Die Atmungsaktive für ein gesundes Raumklima

Diese mineralische Farbe ist der Hammer, wenn es um Atmungsaktivität geht. Sie verbindet sich chemisch mit dem Untergrund und lässt Feuchtigkeit durch, was super zur Vorbeugung von Schimmel ist. Außerdem ist sie von Natur aus alkalisch, was Schimmelpilze gar nicht mögen. Ideal für Keller, alte Bauten oder für jeden, der Wert auf ein gesundes Wohnklima legt. Aber Achtung: Silikatfarbe ist ätzend, also immer mit Schutzbrille und Handschuhen arbeiten! Sie funktioniert auch nur auf mineralischen Untergründen wie Putz, nicht auf alter Tapete. Preislich liegst du hier bei ca. 70-90€ für 10 Liter.

Latexfarbe: Besser als ihr alter Ruf

Vergiss die Vorstellung von einer glänzenden Plastikschicht an der Wand. Moderne Latexfarben sind meist hochwertige, seidenmatte oder matte Dispersionen, die extrem strapazierfähig, aber trotzdem noch diffusionsoffen sind. Perfekt für die Wand hinter der Küchenzeile, im Bad (aber nicht direkt in der Dusche!) oder in einem stark beanspruchten Kinderzimmer.

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Die Vorbereitung: Wo sich die Spreu vom Weizen trennt

Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Ein perfekter Anstrich besteht zu 80 % aus Vorbereitung. Wenn du hier schlampst, hilft dir auch die teuerste Farbe nichts. Nimm dir die Zeit, es lohnt sich!

Schritt 1: Der ehrliche Check deiner Wand

Mach diese simplen Tests, um zu wissen, was dein Untergrund braucht:

  • Wischtest: Mit der flachen Hand über die Wand reiben. Bleibt ein weißer Staub zurück? Dann „kreidet“ die alte Farbe. Die Wand muss abgewaschen und mit Tiefengrund gefestigt werden.
  • Klebebandtest: Ein Stück starkes Maler-Kreppband fest andrücken und ruckartig abreißen. Bleiben Farbstücke kleben? Dann ist der Altanstrich nicht mehr tragfähig und muss runter oder zumindest gründlich grundiert werden.
  • Wassertest: Spritz etwas Wasser an die Wand. Perlt es ab, ist der Untergrund nicht saugfähig. Zieht es sofort ein und wird dunkel, ist er stark saugfähig. Beides ist schlecht und schreit nach der richtigen Grundierung.
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Schritt 2: Abkleben ist die halbe Miete

Ein Profi verbringt gefühlt ewig mit dem Abkleben. Und das aus gutem Grund. Plane dafür bei einem normal großen Zimmer ruhig 1-2 Stunden ein! Verwende gutes Malerkrepp (z.B. das goldene oder rosafarbene von Tesa), das macht wirklich scharfe Kanten. Billiges Klebeband weicht durch und der ganze Ärger ist vorprogrammiert. Den Boden am besten mit Malervlies abdecken. Das ist zwar teurer als Folie, aber es ist rutschfest und saugt Farbspritzer auf, die du dann nicht mit den Schuhen im ganzen Haus verteilst.

Schritt 3: Spachteln und Schleifen

Jedes noch so kleine Loch wirst du später sehen. Kleine Dübellöcher mit Fertigspachtel aus der Tube füllen, größere Stellen mit angerührtem Pulver. Mein Tipp: Lieber zweimal dünn spachteln als einmal dick, da die Masse beim Trocknen etwas schrumpft. Nach dem Trocknen mit feinem Schleifpapier (120er Körnung) glatt schleifen.

Schritt 4: Grundieren – Das Fundament, das niemand sieht

Der am häufigsten übersprungene Schritt beim Heimwerken – und der fatalste Fehler. Die Grundierung sorgt dafür, dass die Farbe gleichmäßig trocknet und perfekt haftet. Bei saugenden Wänden (Gipskarton, Putz) ist Tiefengrund Pflicht, bei Flecken (Nikotin, Wasser) brauchst du einen Sperrgrund.

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Die 3 häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)

Aus meiner Erfahrung sehe ich immer wieder dieselben Pannen. Hier sind sie, damit du sie gar nicht erst machst:

  1. An der Grundierung sparen: Das Ergebnis sind fast immer fleckige oder streifige Wände, weil die Farbe ungleichmäßig einzieht. Die 15-20€ für einen Kanister Tiefengrund sind die beste Investition deines Projekts.
  2. Mitten auf der Wand eine Pause machen: Wenn du eine Wand anfängst, musst du sie in einem Rutsch fertig streichen. Wenn du eine Bahn streichst und die Kante antrocknen lässt, bevor die nächste kommt, siehst du später einen unschönen Ansatz. Immer „nass in nass“ arbeiten!
  3. Billiges Werkzeug kaufen: Eine Farbrolle für 3€, die Haare verliert, oder ein Pinsel, der struppig ist, wird dich in den Wahnsinn treiben. Gib 15-20€ für eine gute Rolle und einen guten Pinsel aus. Du wirst den Unterschied sofort merken und das Werkzeug hält ewig.

Endlich Farbe! So streichst du wie ein Profi

Wenn die Vorbereitung stimmt, ist das Streichen die reinste Freude. Mit der richtigen Technik wird’s perfekt.

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Beginne immer mit den Ecken und Kanten. Streiche sie mit einem Pinsel oder einer kleinen Rolle ca. 5-10 cm breit vor. Dann nimmst du die große Rolle, sättigst sie gut mit Farbe und rollst sie am Gitter ab, damit sie nicht tropft. Streiche dann die großen Flächen in senkrechten, sich leicht überlappenden Bahnen. Arbeite dich zügig von einer Seite zur anderen, immer an die noch feuchte Kante der vorigen Bahn ansetzend.

Wenig bekannter Profi-Trick für superscharfe Kanten: Nachdem du das Malerkrepp angebracht hast, ziehst du die Kante mit einem ganz dünnen Film Acryl aus der Kartusche nach und verstreichst es mit dem Finger. Alternativ kannst du auch mit der alten Wandfarbe einmal dünn über die Klebebandkante streichen. Beides versiegelt die Kante perfekt. Wenn du dann mit der neuen Farbe drüberstreichst, kann absolut nichts mehr unterlaufen. Das Klebeband abziehen, solange die Farbe noch leicht feucht ist – das Ergebnis sind Kanten wie mit dem Lineal gezogen!

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Deine Einkaufsliste (damit du nur einmal zum Baumarkt musst)

  • Hochwertige Farbe (Deckkraftklasse 1 oder 2)
  • Passende Grundierung (Tiefen-, Haft- oder Sperrgrund)
  • Malervlies zum Abdecken des Bodens
  • Gutes Malerkrepp (mind. 2-3 Rollen)
  • Spachtelmasse und ein kleiner Spachtel
  • Feines Schleifpapier
  • Ein Eimer und ein Abstreifgitter
  • Eine hochwertige Farbrolle (kurzflorig für glatte Wände, langflorig für Raufaser) plus Bügel
  • Eine kleine Farbrolle und ein guter Pinsel für die Ecken
  • Eine Teleskopstange (dein Rücken wird es dir danken!)
  • Ein paar alte Lappen und einen Eimer mit Wasser
  • Optional: Schutzbrille, Handschuhe und gute Musik

Sei ehrlich zu dir: Wann ist ein Profi die bessere Wahl?

Selbermachen ist toll, aber manchmal ist es klüger, den Job abzugeben. Wenn du sehr hohe Decken oder ein Treppenhaus hast, ist ein sicheres Gerüst unerlässlich. Bei größeren Problemen wie Feuchtigkeit, Schimmel oder stark bröckelndem Putz sollte erst ein Fachmann die Ursache klären. Und ganz ehrlich: Wenn du nur ein Wochenende Zeit für ein ganzes Zimmer hast, wird das Ergebnis meist überhastet und unsauber.

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Ein guter Maler kostet natürlich Geld – rechne mal grob mit 400-600€ für ein mittelgroßes Zimmer, inklusive Material. Dafür ist das Ergebnis perfekt, es geht schnell und du hast null Stress. Manchmal ist das die bessere Investition.

Am Ende ist die Farbwahl ein kleiner Prozess. Aber wenn du dir die Zeit nimmst und diese Schritte befolgst, wirst du mit einem Ergebnis belohnt, auf das du wirklich stolz sein kannst. Und das ist doch das beste Gefühl, oder?

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Der unsichtbare Dritte: Jede Farbe hat einen Unterton – gelblich, bläulich, rötlich. Dieser entscheidet, ob Ihr neues Grau warm und gemütlich oder kühl und distanziert wirkt. Legen Sie Ihre Farbprobe neben vorhandene Möbelstoffe und Holztöne, um die Harmonie zu prüfen. Ein häufig übersehener, aber entscheidender Schritt!

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Wussten Sie, dass hochwertige Farben bis zu doppelt so viele Pigmente enthalten wie günstige Alternativen? Das sorgt nicht nur für eine bessere Deckkraft, sondern auch für eine intensivere und langlebigere Farbtiefe.

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Dunkle Farben lassen einen Raum kleiner wirken – ein Mythos?

Nicht unbedingt! Eine dunkle Akzentwand kann einem Raum Tiefe verleihen und ihn sogar größer erscheinen lassen, indem sie die Blicke lenkt. Wichtig ist, dass der Rest des Raumes hell bleibt und genügend Licht vorhanden ist. Ein sattes Marineblau oder ein tiefes Waldgrün kann einem kleinen Büro so eine ungeahnte Eleganz und Ruhe verleihen.

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  • Glatte Wände? Greifen Sie zu einer kurzflorigen Lammfell- oder Mikrofaserrolle für ein perfektes Finish.
  • Raufaser oder Putz? Eine langflorige Rolle ist hier Ihr Freund – sie kommt in jede Vertiefung.
  • Ecken und Kanten? Ein hochwertiger Pinsel mit schrägem Schnitt macht den Unterschied zwischen Frust und Präzision.
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Immer mehr Menschen achten auf Wohngesundheit. Farben mit niedrigem VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen) sind hier die erste Wahl. Marken wie Farrow & Ball oder Little Greene sind bekannt für ihre umweltfreundlichen, wasserbasierten Rezepturen, die das Raumklima schonen. Auch Kalk- oder Lehmfarben, z.B. von Bauwerk Colour, sind eine fantastische, atmungsaktive Alternative für ein natürliches Wohngefühl.

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  • 60% des Raumes in Ihrer Hauptfarbe (meist die Wände).
  • 30% in einer Sekundärfarbe (Möbel, Vorhänge).
  • 10% für Akzente (Kissen, Kunstwerke, Deko-Objekte).

Das Geheimnis eines harmonischen Farbkonzepts? Die 60-30-10-Regel. Sie gibt eine einfache, aber wirkungsvolle Struktur vor und verhindert, dass der Raum überladen wirkt.

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Matt, seidenmatt oder glänzend? Der Glanzgrad beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch die Strapazierfähigkeit.

  • Matt: Kaschiert kleine Unebenheiten perfekt, ist aber empfindlicher gegenüber Flecken. Ideal für Wohn- und Schlafzimmer.
  • Seidenmatt/Satin: Reflektiert Licht dezent, ist robuster und abwaschbar. Die Allzweckwaffe für Flure und Kinderzimmer.
  • Glänzend: Extrem strapazierfähig und leicht zu reinigen, betont aber jede Makel. Eher für Türen und Leisten geeignet.
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Laut einer Studie der University of British Columbia können Blautöne die Kreativität fördern, während Rot die Aufmerksamkeit für Details steigert.

Das bedeutet: Für ein Arbeitszimmer, in dem Sie brainstormen, könnte ein beruhigendes Blau ideal sein. Für eine Ecke, in der Sie konzentriert Buchhaltung erledigen, könnten dezente rote Akzente hilfreich sein. Farbe ist mehr als nur Dekoration – sie ist ein Werkzeug.

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Tiefengrund: Eine transparente Flüssigkeit, die stark saugende Untergründe (wie Gipskarton) verfestigt und die Saugfähigkeit reguliert. Die Farbe trocknet gleichmäßiger.

Haftgrund (Primer): Eine deckende Grundierung, die eine Brücke zwischen Untergrund und neuer Farbe schafft. Unverzichtbar bei starken Farbwechseln (z.B. von Rot auf Weiß) oder auf glatten, nicht saugenden Flächen.

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Malen Sie Ihre Farbprobe nicht direkt auf die alte Wandfarbe. Das verfälscht den Ton. Streichen Sie stattdessen ein großes Stück Pappe (mindestens A3) zweimal mit Ihrer Wunschfarbe und pinnen Sie es an die Wand. So können Sie es bei unterschiedlichem Licht und an verschiedenen Stellen im Raum testen.

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Die vergessene fünfte Wand: Die Decke in reinem Weiß zu streichen, ist der Standard. Aber eine Decke in einem sehr hellen Pastellton der Wandfarbe oder einem sanften Creme kann den Raum weicher und harmonischer wirken lassen. In hohen Altbauräumen kann eine dunklere Decke sogar für mehr Gemütlichkeit sorgen.

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Farbe übrig – was nun?

Füllen Sie Reste in kleine, luftdichte Gläser (z.B. alte Marmeladengläser) und beschriften Sie diese mit Raum und Farbcode. So haben Sie für kleine Ausbesserungen sofort die richtige Farbe zur Hand. Größere Mengen sollten kühl und frostfrei gelagert werden – den Eimer kurz auf den Kopf stellen dichtet den Deckel perfekt ab.

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Nach Angaben des Maler- und Lackiererhandwerks machen die Materialkosten oft nur 20-30% der Gesamtkosten eines professionellen Anstrichs aus. Der Großteil entfällt auf die Arbeitszeit, insbesondere die Vorbereitung.

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Ein aktueller Trend für Mutige ist das „Color Drenching“. Dabei werden nicht nur die Wände, sondern auch Decke, Türen, Fußleisten und sogar Heizkörper im selben Farbton gestrichen. Das Ergebnis ist ein unglaublich immersiver, ruhiger und architektonisch wirkender Raum, da die Grenzen verschwimmen. Besonders eindrucksvoll mit satten, aber sanften Tönen wie Salbeigrün oder Taubenblau.

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Achten Sie auf die kleinen Zahlen auf dem Farbeimer, sie verraten die wahre Qualität:

  • Deckkraftklasse 1: Deckt mit einem Anstrich. Ideal für starke Farbwechsel und spart Zeit. Klasse 2 ist ein guter Kompromiss.
  • Nassabriebklasse 1-2: Die Farbe ist „scheuerbeständig“ oder „hoch scheuerbeständig“. Ein Muss für Küche, Flur und Kinderzimmer, da sie sich gut reinigen lässt.
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Spielen Sie mit der gefühlten Temperatur des Raumes:

  • Wärme erzeugen: Terracotta, Senfgelb, Lachsrosa oder ein warmes Beige. Sie schaffen eine gemütliche, einladende Atmosphäre.
  • Kühle schaffen: Salbeigrün, Eisblau, Lavendel oder ein kühles Grau. Perfekt für Räume, die frisch und beruhigend wirken sollen.
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Kreppband aus dem Baumarkt: Günstig, aber oft nicht randscharf. Neigt dazu, Farbe unterlaufen zu lassen oder beim Abziehen den Untergrund zu beschädigen.

Hochwertiges Malerklebeband (z.B. FrogTape): Teurer, aber die Investition lohnt sich. Spezielle Technologien verhindern das Unterlaufen der Farbe und sorgen für gestochen scharfe Kanten. Das spart Zeit und Nerven bei der Nacharbeit.

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  • Schafft einen subtilen Fokuspunkt ohne harte Kontraste.
  • Wirkt elegant und durchdacht.
  • Ideal, um Kunstwerke oder ein besonderes Möbelstück hervorzuheben.

Keine Lust mehr auf die klassische Akzentwand? Streichen Sie stattdessen eine Wand einfach zwei Nuancen dunkler oder heller als die anderen Wände.

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Die beste Investition: Probedosen! Ja, sie kosten extra. Aber 10 Euro für einen Probetopf von beispielsweise Schöner Wohnen-Farbe sind besser angelegt als 80 Euro für einen großen Eimer der falschen Farbe. Geben Sie sich nicht mit den kleinen Papierkärtchen zufrieden – nur die echte Farbe an Ihrer Wand zeigt das wahre Ergebnis.

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Bedenken Sie, wie der Glanzgrad das Licht im Raum beeinflusst. Eine matte Farbe schluckt das Licht und sorgt für eine ruhige, weiche Atmosphäre. Ein seidenmattes oder seidenglänzendes Finish hingegen reflektiert das Licht dezent und kann einen Raum lebendiger und heller wirken lassen. In dunkleren Fluren kann das ein entscheidender Vorteil sein.

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Drei Fehler, die Profis nie machen:

  • Am falschen Ende sparen: Billiges Werkzeug und billige Farbe führen zu unsauberen Ergebnissen und Mehraufwand.
  • Vorbereitung überspringen: Nicht abkleben, spachteln oder grundieren ist der sichere Weg zu einem fleckigen, unprofessionellen Anstrich.
  • Zu früh aufgeben: Nasse Farbe sieht immer anders aus als trockene. Warten Sie die vollständige Trocknungszeit ab, bevor Sie das Ergebnis beurteilen.
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Mit zunehmendem Alter vergilbt die Linse im menschlichen Auge leicht, was die Wahrnehmung von Farben, insbesondere im Blau- und Grünbereich, verändern kann.

Was für einen 20-Jährigen ein klares Hellblau ist, kann für einen 70-Jährigen leicht grünstichig wirken. Bei der Farbwahl für ein Mehrgenerationenhaus ist es daher sinnvoll, auf klare, gut gesättigte Farben zu setzen und subtile Grau-Blau-Töne zu meiden.

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Wie viel Farbe brauche ich wirklich?

Eine simple Faustregel: Raumumfang (alle Wandlängen addieren) mal Raumhöhe. Das Ergebnis ist die Wandfläche in Quadratmetern. Ziehen Sie großzügig Fenster und Türen ab. Die meisten Farbeimer geben an, für wie viele Quadratmeter sie pro Anstrich reichen (z.B. 10 L für 70 m²). Planen Sie immer für zwei Anstriche, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen!

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Lust auf eine Wand mit Charakter und Tiefe? Kalkfarben erleben gerade ein großes Comeback. Sie werden mit einer speziellen Streichtechnik (Kreuz- und Querschläge) aufgetragen und erzeugen eine wolkenartige, samtig-matte Oberfläche. Das Ergebnis ist lebendig, atmungsaktiv und hat eine einzigartige Haptik, die mit normaler Dispersionsfarbe unerreichbar ist. Ideal für einen natürlichen, mediterranen oder Wabi-Sabi-Look.

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„Farbe ist … ein ebenso wirksames Mittel wie der Grundriss und der Schnitt. Mehr noch: Die Farbe ist ein Bestandteil des Grundrisses und des Schnitts selbst.“ – Le Corbusier

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.