Ringelblumensalbe selber machen: Die komplette Anleitung vom Samenkorn bis zum Salbentiegel
Schon ewig arbeite ich mit Heilpflanzen. Das hab ich noch von der Pike auf gelernt, in einer alten Gärtnerei, wo man den wahren Wert der Pflanzen noch kannte. Mein damaliger Lehrmeister, ein Mann vom alten Schlag, hat mir die Ringelblume gezeigt – nicht nur als hübschen Farbtupfer im Beet, sondern als echten Helfer in der Not. Er sagte immer: „Vergiss den ganzen modernen Kram. Wenn du eine anständige Ringelblumensalbe im Haus hast, bist du für die kleinen Wunden des Lebens gerüstet.“ Und ganz ehrlich? Er hatte absolut recht. Dieses Wissen, das über Generationen weitergegeben wurde, möchte ich heute mit dir teilen.
Inhaltsverzeichnis
Viele kennen die Ringelblume, botanisch Calendula officinalis, ja nur als Deko für den Garten. Klar, sie leuchtet von Juni bis zum ersten Frost in den schönsten Orange- und Gelbtönen. Aber ihre wahre Superkraft steckt in den klebrigen Blütenköpfen. Genau dieses Harz ist der Schatz, den wir heben wollen. In diesem Guide zeige ich dir alles – vom richtigen Anbau über die Ernte bis zur Herstellung einer Salbe, die wirklich was kann. So, wie es sich seit Ewigkeiten bewährt hat.

Erst verstehen, dann loslegen: Was deine Ringelblume braucht
Bevor wir die Ärmel hochkrempeln, müssen wir die Pflanze verstehen. Das ist die Basis für alles. Achtung: Nicht jede orange Blume ist eine echte Ringelblume. Oft werden einem im Baumarkt Studentenblumen (Tagetes) untergejubelt. Die sehen zwar ähnlich aus, haben aber bei Weitem nicht dieselbe Heilwirkung. Achte also immer auf den botanischen Namen: Calendula officinalis.
Die richtige Sorte für maximale Power
Es gibt unzählige Zuchtsorten, manche mit riesigen, gefüllten Blüten. Die sehen im Beet toll aus, aber für unsere Heilsalbe sind sie, ehrlich gesagt, zweite Wahl. Die besten Sorten sind die mit einfachen, offenen Blüten. Warum? Weil sie am meisten von dem wertvollen, klebrigen Harz produzieren. Du erkennst sie daran, dass die Blütenkelche und Stiele beim Pflücken richtig an den Fingern pappen. Das ist das gute Zeug! Eine Sorte, die ich immer wieder gerne nehme, nennt sich „Resina“ – der Name ist hier Programm.

Der perfekte Platz im Garten (oder auf dem Balkon!)
Die Ringelblume ist zum Glück total bescheiden. Sie braucht nicht viel, aber wenn wir ihr geben, was sie liebt, dankt sie es uns mit voller Blütenpracht. Das Wichtigste ist ein sonniger Platz. Je mehr Sonne, desto mehr Harz bildet die Pflanze – simple Rechnung. Der Boden sollte locker und durchlässig sein, denn Staunässe ist ihr absoluter Erzfeind und führt schnell zu Wurzelfäule. Ein normaler Gartenboden, vielleicht mit etwas Kompost aufgepeppt, ist ideal.
Übrigens, ein kleiner Gärtner-Trick: Ringelblumen sind super Nachbarn im Gemüsebeet! Ihre Wurzeln lockern den Boden und sollen sogar Schädlinge wie Fadenwürmer (Nematoden) vertreiben. Ich pflanze sie deshalb immer gerne zwischen Kartoffeln und Kohl.
Kein Garten? Kein Problem! Du kannst Ringelblumen auch wunderbar in einem großen Topf oder Balkonkasten ziehen. Achte hier besonders auf eine gute Drainage (Löcher im Topfboden) und gieße nicht zu viel.
Aussaat und Pflege – kinderleicht
Die Aussaat ist wirklich kein Hexenwerk. Ab April kannst du die Samen direkt ins Freiland säen, etwa einen Zentimeter tief in die Erde, angießen, fertig. Innerhalb von 10 bis 14 Tagen spitzen die ersten Keimlinge aus der Erde. Halte die Jungpflanzen anfangs feucht, aber ertränke sie nicht. Sobald sie größer sind, kommen sie auch mal mit trockenen Phasen klar.

Ein ganz wichtiger Tipp, den ich jedem ans Herz lege: Zupfe regelmäßig die verblühten Köpfe ab! Das regt die Pflanze dazu an, den ganzen Sommer über unermüdlich neue Blüten zu schieben. So sicherst du dir eine monatelange Erntezeit.
Die Ernte: Auf den richtigen Moment kommt es an
Eine gute Salbe beginnt mit der perfekten Ernte. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Es geht nicht nur darum, Blüten zu sammeln, sondern um den exakten Zeitpunkt und die richtige Methode.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Pflücken?
Der Wirkstoffgehalt in der Blüte schwankt im Laufe des Tages. Er ist am höchsten, wenn die Sonne scheint und die Blüte komplett geöffnet ist. Der beste Erntezeitpunkt ist daher der späte Vormittag an einem sonnigen, trockenen Tag. Ganz wichtig: Der Morgentau muss komplett abgetrocknet sein. Nasse Blüten sind ein absolutes No-Go, weil sie beim Trocknen sofort schimmeln würden. Ich ernte grundsätzlich nie nach einem Regentag, sondern warte immer mindestens einen vollen Sonnentag ab.

Wie ernte ich richtig?
Pflücke die ganzen Blütenköpfe, am besten direkt unter dem Kelch mit den Fingernägeln abknipsen. Eine Schere kann die Stängel quetschen. Achte auf das Gefühl: Die besten Blüten sind die, deren Kelchblätter sich richtig klebrig anfühlen. Das ist dein Zeichen für einen hohen Harzgehalt. Sammle nur saubere, voll erblühte und unbeschädigte Blüten. Verwende zum Sammeln einen Korb oder eine Papiertüte – in Plastik schwitzen die Blüten und verderben.
Trocknen: Geduld ist der Schlüssel
Das hier ist ein kritischer Schritt. Falsches Trocknen kann alle wertvollen Inhaltsstoffe zerstören. Die Blüten dürfen niemals in der prallen Sonne oder im Ofen getrocknet werden! Die Hitze wäre viel zu hoch.
Breite die Blütenköpfe locker auf einem sauberen Tuch oder einem Gitter aus. Sie brauchen Luft von allen Seiten, also nicht übereinanderlegen. Der Ort muss warm, schattig und luftig sein – ein Dachboden oder ein trockener, gut belüfteter Raum ist perfekt. Wende die Blüten alle paar Tage mal vorsichtig. Das Ganze dauert je nach Luftfeuchtigkeit ein bis zwei Wochen. Sie sind fertig, wenn die Blütenblätter beim Anfassen rascheln und der dicke Blütenboden bei leichtem Druck bricht und nicht mehr nachgibt. Lagere die getrockneten Blüten dann in dunklen Gläsern oder Papiertüten, um sie vor Licht zu schützen.

Die Salbenküche: Jetzt geht’s ans Eingemachte!
So, jetzt kommt der spaßige Teil! Wir stellen unsere eigene, hochwirksame Ringelblumensalbe her. Ich zeige dir die traditionelle Methode mit einem Warmauszug, die ist effektiv und relativ schnell. Nimm dir Zeit und arbeite super sauber, das ist das A und O.
Was du alles brauchst (Deine Einkaufsliste)
Bevor du startest, leg dir alles bereit. Das meiste bekommst du im Bioladen, in der Apotheke oder online.
- Für den Ölauszug:
- Ein sauberes, trockenes Schraubglas (ca. 500 ml)
- Ca. 20 Gramm getrocknete Ringelblumenblüten (entspricht einer gut gefüllten Handvoll)
- 250 ml hochwertiges Pflanzenöl. Meine Empfehlungen: Bio-Olivenöl (günstig, lange haltbar, super für normale Haut), Bio-Mandelöl (etwas teurer, aber fantastisch für empfindliche Haut) oder Bio-Sonnenblumenöl (ein guter, neutraler Allrounder).
- Für die Salbe:
- 200 ml von deinem fertigen Ringelblumenöl
- 25 Gramm Bienenwachs (am besten in Pastillen oder gerieben vom Imker, kostet ca. 5-8€ für 100g)
- Saubere, desinfizierte Salbentiegel oder kleine Gläschen (ca. 4-5 Stück à 50ml)
- Ein kleiner Topf fürs Wasserbad, ein sauberes Glas zum Anrühren, ein feines Sieb und ein sauberes Baumwolltuch

Schritt 1: Das Ringelblumenöl herstellen (Mazerat)
Zuerst müssen wir die Wirkstoffe aus den Blüten ins Öl bekommen. Das Öl wird unser Träger.
- Gib die getrockneten Blüten in dein Schraubglas und zerrupfe sie dabei ein wenig mit den Fingern. Das vergrößert die Oberfläche.
- Gieß das Öl darüber, bis wirklich alle Blüten gut bedeckt sind. Drück sie mit einem Löffel unter.
- Stell das Glas in einen Topf und fülle so viel Wasser ein, dass das Glas etwa bis zur Hälfte im Wasser steht (das ist unser Wasserbad).
- Erhitze das Wasser langsam. Es darf auf keinen Fall kochen! Die perfekte Temperatur für das Öl liegt bei 60 bis 70 Grad. Wenn du kein Küchenthermometer hast, mach den Fingertest: Es sollte sich sehr warm, aber nicht schmerzhaft heiß anfühlen.
- Lass das Öl nun für mindestens zwei bis drei Stunden bei dieser Temperatur ziehen. Ab und zu mal umrühren.
- Nimm das Glas vorsichtig aus dem Wasserbad. Jetzt legst du ein Sieb mit dem Baumwolltuch aus und gießt den gesamten Inhalt hindurch in eine Schüssel. Drück das Tuch am Ende kräftig aus – da steckt das beste Öl drin! Dein Öl hat jetzt eine wunderschöne, intensive Farbe.
Profi-Tipp: Für den ultimativen Extra-Kick kannst du das Öl nach dem Erhitzen noch 24 Stunden verschlossen an einem warmen Ort ziehen lassen, bevor du es filterst.

Schritt 2: Aus Öl wird Salbe
Jetzt verwandeln wir unser Gold in eine streichfeste Salbe. Das Bienenwachs ist hier unser Magier.
- Gib 200 ml deines gefilterten Ringelblumenöls zusammen mit dem Bienenwachs in ein sauberes Glas oder einen kleinen Topf.
- Stell das Ganze wieder ins Wasserbad und erwärme es sachte, bis das Bienenwachs komplett geschmolzen ist. Immer schön umrühren.
- Jetzt kommt die „Tellerprobe“: Gib ein paar Tropfen der flüssigen Mischung auf einen kalten Teller. Nach ein paar Sekunden wird es fest. Prüfe mit dem Finger die Konsistenz. Zu weich? Gib noch ein paar Wachspastillen dazu. Zu fest? Ein kleiner Schuss Öl hilft.
- Passt die Konsistenz? Perfekt! Nimm das Gefäß aus dem Wasserbad.
- Fülle die noch flüssige Salbe sofort in deine vorbereiteten Tiegel. Arbeite zügig, das Zeug wird schnell fest.
- Lass die Tiegel offen stehen, bis die Salbe komplett abgekühlt ist. Erst dann Deckel drauf, beschriften (Inhalt + Datum nicht vergessen!) und fertig.
Kühl und dunkel gelagert, hält sich deine Salbe locker ein Jahr. Und die Kosten? Du bekommst für Materialkosten von vielleicht 10-15 Euro Salbe im Wert von 50 Euro oder mehr. Das lohnt sich!

Kleine Pannenhelfer: Was tun, wenn…?
- …meine Salbe zu fest/flüssig geworden ist? Kein Stress! Einfach die ganze Salbe zurück ins Wasserbad, vorsichtig schmelzen und entweder mehr Bienenwachs (für fester) oder mehr Öl (für weicher) einrühren. Dann neu abfüllen.
- …meine Blüten beim Trocknen schimmeln? Das ist ärgerlich und passiert bei zu hoher Luftfeuchtigkeit. Leider musst du sie dann wegwerfen. Für den nächsten Versuch: noch luftiger aufhängen und öfter wenden.
Anwendung: Wofür die Salbe ein Segen ist – und wofür nicht
Deine selbstgemachte Salbe ist ein fantastischer Alltagshelfer, aber sie ist kein Wundermittel. Man muss wissen, wann man sie einsetzt.
Ideal für diese Fälle:
- Kleine Schrammen, Kratzer und Schnitte: Ich hab mich letztens beim Holzhacken leicht geschnitten – ein Klecks Salbe drauf, Pflaster drüber, und es heilt super schnell.
- Trockene, rissige Haut: Die Gärtnerhände im Herbst oder rissige Fersen im Sommer werden wieder butterweich.
- Leichter Sonnenbrand: Kühlt und beruhigt die gereizte Haut ungemein.
- Wundschutz für Babys: Eine milde, natürliche Pflege für den Windelbereich (natürlich nur, wenn keine Allergie vorliegt).
- Nach der Rasur: Beruhigt fiese Hautirritationen.

Hier bitte die Finger davon lassen:
Ganz wichtig, und hier bin ich ehrlich: Verwende die Salbe NIEMALS bei:
- Tiefen, offenen oder stark blutenden Wunden – ab zum Arzt!
- Eiternden oder bereits infizierten Wunden. Die Fettschicht kann Bakterien einschließen.
- Schweren Verbrennungen. Die gehören immer in professionelle Hände.
Sei einfach vernünftig. Im Zweifel ist der Gang zum Arzt oder Apotheker immer die richtige Entscheidung.
Ein letzter wichtiger Hinweis: Allergien
Die Ringelblume gehört zur Familie der Korbblütler, so wie Arnika oder Kamille. Wenn du auf diese Pflanzen allergisch reagierst, könntest du auch auf die Ringelblume empfindlich sein. Mach im Zweifel einen kleinen Test: Einfach eine winzige Menge Salbe in die Armbeuge schmieren und 24 Stunden abwarten. Wenn nichts rot wird oder juckt, hast du grünes Licht.
Die Ringelblume ist wirklich ein Geschenk der Natur. Wenn du sie vom Samenkorn bis zur fertigen Salbe mit Respekt und Sorgfalt behandelst, wird sie dir ein unglaublich treuer Helfer sein. Das ist praktisches Wissen, das uns ein Stück unabhängiger macht und uns wieder mit der Natur verbindet.

Bildergalerie


Die Wahl des richtigen Öls: Nicht jedes Öl ist gleich. Ein hochwertiges, kaltgepresstes Bio-Olivenöl ist der Klassiker – es ist robust und harmoniert perfekt mit den Kräften der Ringelblume. Für eine leichtere, schneller einziehende Salbe, besonders fürs Gesicht, ist süßes Mandelöl oder Jojobaöl eine fantastische Alternative. Letzteres wird übrigens nicht ranzig und verlängert so die Haltbarkeit Ihrer Salbe auf natürliche Weise.

- Verhindert das Ranzigwerden des Öls
- Wirkt als zusätzlicher Radikalfänger auf der Haut
- Verlängert die Haltbarkeit der Salbe um Monate
Das Geheimnis? Nur wenige Tropfen Vitamin E (Tocopherol), die Sie ganz am Ende vor dem Abfüllen in die noch flüssige Salbe einrühren.

„Die Ringelblume ist die Braut des Sommers, die mit der Sonne aufsteht und mit ihr zu Bett geht.“
Dieses alte Sprichwort beschreibt nicht nur die sonnenliebende Natur der Pflanze. Früher galt die Ringelblume als Wetterprophet: Waren ihre Blüten morgens nach sieben Uhr noch geschlossen, rechnete man fest mit Regen.

Wird meine Salbe auch wirklich orange?
Die Farbintensität Ihrer Salbe ist ein direkter Indikator für ihre Qualität. Ein tiefes, leuchtendes Orange zeigt, dass die wertvollen Carotinoide und Flavonoide aus den Blüten erfolgreich ins Öl übergegangen sind. Ein blasses Gelb kann auf eine zu kurze Auszugszeit, zu niedrige Temperaturen oder eine weniger harzreiche Blütensorte hindeuten. Geduld beim Ausziehen zahlt sich also in Farbe und Wirkung aus!

Bienenwachs oder vegane Alternative?
Bienenwachs: Der traditionelle Konsistenzgeber. Es bringt nicht nur eine wunderbare Textur, sondern auch eigene pflegende Eigenschaften und einen zarten Honigduft mit. Am besten eignet sich ungebleichtes Wachs direkt vom Imker.
Carnaubawachs: Die pflanzliche Option. Es wird aus den Blättern der Carnaubapalme gewonnen und hat einen höheren Schmelzpunkt. Sie benötigen davon nur etwa die halbe Menge im Vergleich zu Bienenwachs, um die gleiche Festigkeit zu erreichen.

Mehr als nur Salbe: Werfen Sie die kostbaren Blüten nicht weg! Die frischen Blütenblätter sind essbar und machen sich wunderbar als farbenfrohe Dekoration in Salaten oder auf Desserts. Getrocknet ergeben sie einen milden, wohltuenden Tee oder können als natürliches Färbemittel für Reis- und Nudelgerichte verwendet werden.

Schon Hildegard von Bingen wusste im 12. Jahrhundert um die Kraft der „Ringula“ und empfahl sie zur Behandlung von Hautleiden und zur inneren Reinigung.

Wichtiger Punkt: Die Blüten müssen vor dem Einlegen in Öl absolut trocken sein. Jedes kleinste bisschen Restfeuchtigkeit kann dazu führen, dass Ihr wertvoller Ölauszug schimmelt. Lassen Sie die geernteten Blüten an einem luftigen, schattigen Ort für mehrere Tage gut durchtrocknen, bis sie beim Anfassen hörbar rascheln.

Beim Herstellen der Salbe entfaltet sich ein ganz besonderer Duft: eine Mischung aus dem würzigen, leicht harzigen Aroma der Ringelblumen und der warmen, süßen Note des Bienenwachses. Es ist ein Geruch, der an Sommerwiesen und alte Hausapotheken erinnert – ein echtes, sinnliches Erlebnis, das gekaufte Produkte niemals bieten können.

- Gläser und Deckel 10 Minuten in kochendem Wasser sterilisieren.
- Rührstäbchen und andere Utensilien mit hochprozentigem Alkohol (z.B. Isopropanol 70%) desinfizieren.
- Beim Abfüllen sauber und zügig arbeiten, um Kontaminationen zu vermeiden.
Nur so stellen Sie sicher, dass Ihre selbstgemachte Salbe lange haltbar bleibt und ihre volle Wirkung entfalten kann.

Kaltauszug oder Warmauszug – was ist besser?
Ein Kaltauszug, bei dem die Blüten 3-4 Wochen im Öl an einem sonnigen Platz ziehen, ist die schonendste Methode, bewahrt alle empfindlichen Wirkstoffe, erfordert aber Geduld. Der im Artikel beschriebene Warmauszug ist ein schneller, bewährter Weg. Wichtig ist hierbei, das Öl niemals über 70°C zu erhitzen, da sonst die wertvollen Inhaltsstoffe zerstört werden.

Achtung, Allergiker: Die Ringelblume gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Wer auf andere Pflanzen dieser Familie wie Arnika, Kamille oder Beifuß allergisch reagiert, sollte vor der großflächigen Anwendung der Salbe einen kleinen Test in der Armbeuge durchführen, um eine mögliche Hautreaktion auszuschließen.

Die Ringelblume ist eine fantastische Partnerin im Gemüsebeet. Ihr intensiver Duft hält Schädlinge wie Fadenwürmer (Nematoden) im Boden fern und schützt so besonders Tomaten und Kartoffeln. Gleichzeitig lockt sie Nützlinge wie Bienen und Schwebfliegen an, die bei der Bestäubung helfen. Eine echte Win-Win-Situation für jeden Gärtner!

Der Name „Calendula“ leitet sich vom lateinischen Wort „calendae“ ab, was „der erste Tag des Monats“ bedeutet. Dies spielt darauf an, dass die Pflanze in milden Klimazonen fast das ganze Jahr über, also quasi jeden Monat, blühen kann.

Bewahren Sie Ihre fertige Salbe immer in dunklen Glastiegeln an einem kühlen Ort auf. Direkte Sonneneinstrahlung und Wärme lassen die Fette ranzig werden und zerstören die Wirkstoffe. Violettglas, wie es etwa von Herstellern wie Miron angeboten wird, bietet einen besonders guten Schutz vor Licht und verlängert die Haltbarkeit zusätzlich. Vergessen Sie nicht, den Tiegel mit Inhalt und Datum zu beschriften!

Hilfe, meine Salbe ist zu fest/weich!
Keine Sorge, das lässt sich leicht korrigieren. Ist die Salbe nach dem Abkühlen zu hart, schmelzen Sie sie einfach noch einmal vorsichtig im Wasserbad und rühren einen kleinen Schuss Öl mehr unter. Ist sie zu flüssig, geben Sie ein paar weitere Wachspastillen hinzu und lassen diese unter Rühren schmelzen. Die perfekte Konsistenz ist reine Übungssache.

Verwenden Sie für Ihre Salbe immer die ganzen Blütenköpfe, nicht nur die abgezupften Blütenblätter. Der wahre Schatz, das klebrige Harz mit den entzündungshemmenden Triterpenen, sitzt vor allem im grünen Blütenkelch und auf den Hüllblättern. Das ist der Grund, warum die Finger nach dem Pflücken so wunderbar klebrig sind!

Frische vs. getrocknete Blüten: Während der Artikel die sichere Methode mit getrockneten Blüten beschreibt, schwören manche Kräuterkundige auf die Verwendung frischer Blüten. Ihr Argument: Die „Lebensenergie“ der Pflanze sei so am stärksten. Dies birgt jedoch ein hohes Schimmelrisiko durch den Wassergehalt und erfordert sehr viel Erfahrung. Für den Anfang ist die getrocknete Variante immer die bessere und sicherere Wahl.
Ihre selbstgemachte Ringelblumensalbe ist ein wunderbares, persönliches Geschenk. Füllen Sie sie in kleine, hübsche Tiegel, gestalten Sie ein eigenes Etikett und geben Sie vielleicht noch ein Kärtchen mit den Anwendungsbereichen dazu. Ein Stück selbstgemachte Natur, das von Herzen kommt, ist unbezahlbar.




