Kommunionfrisur, die wirklich hält: Profi-Tricks für den großen Tag (und weniger Stress am Morgen)
Ganz ehrlich? Nach unzähligen Kommunionfeiern, die ich als Friseurin miterlebt habe, weiß ich eins ganz genau: Die schönste Frisur ist nicht die komplizierteste. Es ist die, die am Abend nach dem Toben im Garten noch genauso gut aussieht wie morgens in der Kirche.
Inhaltsverzeichnis
So oft kommen aufgeregte Eltern mit Fotos von ultra-komplexen Hochsteckfrisuren zu mir. Der Wunsch ist klar: Nur das Allerbeste für den großen Tag! Das verstehe ich total. Aber meine Aufgabe ist es dann, liebevoll auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Feines Kinderhaar hat nämlich seine eigenen Regeln. Es geht nicht darum, eine kleine Erwachsene zu stylen, sondern die natürliche Schönheit des Kindes zu unterstreichen und ihm einen Tag zu schenken, an dem nichts zwickt oder kratzt.
Also, betrachte das hier nicht als Hochglanzkatalog, sondern als ehrliche Anleitung aus der Praxis. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt – vom Waschen bis zur letzten Haarnadel.
Die Basis muss stimmen: So bereitest du die Haare richtig vor
Der häufigste Fehler passiert schon am Abend vorher. Viele waschen die Haare ihres Kindes direkt vor dem Frisieren, am besten noch mit einer Extra-Portion Pflegespülung. Das Ergebnis? Seidenweiches, „flutschiges“ Haar, in dem absolut nichts hält. Jede Klammer rutscht raus, jeder Zopf löst sich auf. Das ist simple Physik: Dem Haar fehlt die Griffigkeit.
Mein wichtigster Rat lautet daher: Wascht die Haare am Abend VOR der Kommunion. Benutzt ein mildes Shampoo, aber lasst die Spülung weg oder nehmt nur eine winzige Menge für die Spitzen. Am nächsten Morgen ist das Haar sauber, aber griffig – perfekt für unser Vorhaben!
Dein Werkzeugkasten für die perfekte Frisur
Du brauchst kein Arsenal an Produkten. Aber die richtigen Helfer sind Gold wert. Hier ist eine kleine Einkaufsliste für den Drogeriemarkt (DM, Rossmann & Co.):
- Schaumfestiger oder Texturspray: Ein tennisballgroßer Klecks Schaumfestiger (z.B. von Nivea oder got2b für Volumen) gibt feinem Haar mehr Stand. Alternativ macht ein Texturspray trockenes Haar einfach griffiger.
- Hitzeschutzspray: ABSOLUTES MUSS, wenn du mit Lockenstab oder Glätteisen arbeitest. Kinderhaar ist super empfindlich. Das ist keine Option, sondern eine Pflicht!
- Eine gute Bürste und ein Stielkamm: Mit dem Stielkamm ziehst du saubere Scheitel. Eine Bürste mit Naturborsten glättet die Oberfläche, ohne die Haare fliegen zu lassen.
- Die richtigen Haarnadeln: Mehr dazu gleich, aber es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Klemmen und Nadeln!
Kleiner Tipp: Föhne die Haare nach dem Waschen über Kopf. Das sorgt schon mal für ordentlich Volumen am Ansatz.
Profi-Techniken, die du zu Hause nachmachen kannst
Kinderhaar ist oft feiner und weniger elastisch. Deshalb müssen wir den Halt quasi von innen aufbauen. Einfach nur Haarspray drüberzusprühen, ist wie ein Zelt ohne Stangen aufzubauen – es fällt in sich zusammen.
Hochsteckfrisuren: Das Geheimnis des Fundaments
Eine Hochsteckfrisur braucht einen „Anker“. Das ist oft ein kleiner, fester Zopf, der versteckt im Nacken oder am Hinterkopf liegt. An diesem Fundament können wir dann die restlichen Strähnen mit Haarnadeln sicher befestigen, ohne dass etwas verrutscht.
Gut zu wissen: Es gibt zwei Arten von Nadeln, und die meisten Leute benutzen sie falsch.
- Haarklemmen (Bobby Pins): Das sind die engen, die jeder kennt. Sie sind zum Festhalten da. Wichtig: Die gewellte Seite gehört immer zur Kopfhaut, so greifen sie am besten!
- Haarnadeln (Hair Pins): Das sind die offenen, U-förmigen. Sie sind zum Formen und Sichern da, z.B. um eine Locke festzustecken, ohne sie platt zu drücken. Man „webt“ sie quasi durch die Frisur. Die findest du übrigens eher im Friseurbedarf oder online, seltener in der Drogerie.
Flechtfrisuren: Der unschlagbare Klassiker
Geflochtenes hält einfach bombenfest und sieht immer wunderschön kindgerecht aus. Ob ein klassischer französischer Zopf, ein holländischer Zopf (der liegt so schön auf dem Haar) oder ein Kranz um den ganzen Kopf – damit macht man nie etwas falsch.
Wenig bekannter Trick für mehr Volumen: „Pancaking“. Wenn der Zopf fertig ist, ziehst du die einzelnen Schlaufen ganz vorsichtig ein bisschen auseinander. Fang oben an und arbeite dich nach unten. So wird selbst ein dünner Zopf sofort viel fülliger. Aber mit Gefühl, sonst ziehst du alles wieder auf!
Locken, die den Tag überstehen: Der Auskühl-Trick
Mädchentraum: offene Locken wie eine Prinzessin. Die Realität: Nach einer Stunde sind sie wieder glatt. Der entscheidende Trick ist nicht die Hitze, sondern das Abkühlen!
So geht’s richtig:
- Strähne abteilen, Hitzeschutz drauf.
- Mit dem Lockenstab aufdrehen, kurz halten.
- Jetzt kommt’s: Die heiße Locke vom Stab gleiten lassen, sofort wieder mit den Fingern aufrollen und mit einer kleinen Klammer am Kopf feststecken.
- Das machst du mit allen Haaren. Und dann heißt es warten! Die Locken müssen vollständig auskühlen, mindestens 15-20 Minuten.
Erst wenn alles kalt ist, löst du die Klammern. Die Haarstruktur hat sich in der neuen Form fixiert und die Locken halten stundenlang. Achtung! Ein Lockenstab ist kein Spielzeug. Achte immer auf Ohren, Hals und Finger, um Verbrennungen zu vermeiden.
Kurze Haare, Jungs & Co. – Was oft vergessen wird
Nicht jedes Kommunionkind hat eine lange Mähne. Und was ist eigentlich mit den Jungs?
Ideen für kurze Haare (Bob-Länge):
- Eine seitliche Partie als „Wasserfall-Zopf“ flechten. Das sieht super raffiniert aus und hält die Haare aus dem Gesicht.
- Ein schönes, schlichtes Haarband aus Satin oder mit kleinen Perlen.
- Die vordere Partie leicht antoupieren und mit einer hübschen Spange nach hinten stecken.
Ach ja, und die Jungs?
Auch die wollen schick aussehen! Ein frischer Haarschnitt, am besten eine Woche vor dem Fest, ist die halbe Miete. Am Morgen selbst reicht ein gutes Styling-Produkt. Mein Tipp: Ein mattes Haarwachs oder eine Styling-Creme. Die verkleben nicht so wie klassisches Gel und lassen sich tagsüber auch mal schnell wieder in Form zupfen. Kostenpunkt für einen Kinderhaarschnitt liegt meist zwischen 15€ und 25€.
Selber machen oder zum Profi? Eine ehrliche Einschätzung
Die Kommunion ist stressig genug. Wenn du morgens unter Zeitdruck mit widerspenstigen Haaren kämpfst, überträgt sich die Anspannung schnell auf dein Kind.
Was du gut selbst hinbekommst: Einfache Flechtzöpfe, offene Wellen mit dem Auskühl-Trick oder halb-hochgesteckte Frisuren. Übe das aber bitte ein- oder zweimal in der Woche davor!
Wann der Gang zum Friseur sinnvoll ist: Bei komplexen Hochsteckfrisuren, bei sehr feinem oder rutschigem Haar oder einfach, wenn du dir den Stress ersparen willst. Der Profi hat die Routine und das richtige Werkzeug.
Was kostet das? Rechne für eine Kommunionfrisur beim Profi mit etwa 50€ bis 80€, je nach Aufwand und Region. Ein Probetermin kostet meist extra, so um die 25€ bis 40€. Aus meiner Sicht ist das aber super investiertes Geld, denn es gibt Sicherheit für den großen Tag.
Wie lange dauert das? Plane für eine selbstgemachte Frisur morgens mindestens 45-60 Minuten ein, mit Puffer! Ein Profi braucht für eine geübte Frisur oft nur 30-45 Minuten.
Das Notfall-Set für die Handtasche der Mama
Glaub mir, das kann den Tag retten. Pack dir eine kleine Minitasche mit:
- Ein paar Haarklemmen und Haarnadeln in der richtigen Haarfarbe
- Ein Mini-Haarspray
- Zwei, drei durchsichtige Mini-Haargummis
- Ein kleiner Kamm
Wenn sich nach dem Hüpfburg-Einsatz eine Strähne löst, ist das in 30 Sekunden repariert.
Das Wichtigste zum Schluss: Dein Kind muss sich wohlfühlen
Wir können die tollsten Frisuren zaubern, aber eines dürfen wir nie vergessen: Es ist der Tag deines Kindes. Beziehe es in die Entscheidung mit ein. Eine Frisur, die Kopfschmerzen verursacht oder mit der sich deine Tochter unwohl fühlt, ist keine gute Frisur.
Manchmal ist der schlichte, wunderschön geflochtene Zopf mit einem einfachen weißen Band die bessere Wahl als die überladene Hochsteck-Konstruktion. Ein Kind, das seine Frisur liebt, strahlt das auch aus. Und genau dieses Strahlen ist es doch, was wir an diesem Tag für immer in Erinnerung behalten wollen.
Bildergalerie
- Sichert selbst die kleinsten Strähnen zuverlässig.
- Gibt komplizierten Frisuren eine stabile Basis.
- Verhindert, dass die Frisur im Laufe des Tages „auseinanderfällt“.
Das Geheimnis? Ein strategisch platzierter, fester Pferdeschwanz. Viele aufwendige Hochsteckfrisuren werden nicht im offenen Haar, sondern auf der Basis eines einfachen Zopfes aufgebaut. Das gibt Halt und eine klare Struktur – ein Profi-Trick, der den Unterschied macht.
Hilfe, die Frisur soll schlicht sein, aber trotzdem besonders wirken?
Die Antwort liegt oft im Detail. Weben Sie ein zartes Satinband, das farblich auf das Kleid oder die Kerzendekoration abgestimmt ist, in einen einfachen geflochtenen Zopf ein. Das erfordert kaum Mehraufwand, verwandelt aber eine Alltagsfrisur sofort in einen festlichen Hingucker, der persönlich und durchdacht wirkt.
Der Probelauf: Ein bis zwei Wochen vor dem großen Tag sollten Sie die geplante Frisur einmal komplett nachstylen. So stellen Sie nicht nur fest, wie lange Sie dafür wirklich brauchen, sondern auch, ob sich Ihr Kind damit wohlfühlt. Zwickt eine Haarnadel? Ist der Zopf zu streng? Das ist die Generalprobe, die am Kommunionmorgen selbst für pure Entspannung sorgt.
Wussten Sie, dass Haarnadeln (die offenen U-förmigen) Halt geben, während Haarklammern (die geschlossenen „Bobby Pins“) fixieren?
Für eine langlebige Hochsteckfrisur braucht man beides. Nutzen Sie Bobby Pins, um Strähnen an der Kopfhaut festzustecken (am besten über Kreuz für extra Halt). Die U-förmigen Haarnadeln sind perfekt, um bereits geformte Elemente wie Locken oder Schleifen locker und voluminös in der Frisur zu verankern, ohne sie platt zu drücken.
Fliegende Babyhaare am Haaransatz können eine ansonsten perfekte Frisur unordentlich wirken lassen. Der ultimative Trick aus der Styling-Kiste: Sprühen Sie ein wenig Haarspray (z.B. Elnett „Normaler Halt“) auf eine saubere Zahnbürste oder einen Augenbrauenpinsel und streichen Sie damit sanft über die feinen Härchen. So bändigen Sie sie, ohne den Rest der Frisur steif oder verklebt aussehen zu lassen.
Echte Blüten vs. Kunstblumen: Echter Schleierkraut oder kleine Wachsblumen sehen wunderschön romantisch aus, können aber bei Wärme schnell welken. Hochwertige Seiden- oder Stoffblumen, etwa von Marken wie `Bianco Evento`, sind eine langlebige und stressfreie Alternative. Sie überstehen jeden Wetterumschwung und können als Andenken aufbewahrt werden.
Der Look soll verspielt und modern sein? Dann ist der „Bubble Braid“ eine fantastische Alternative zu klassischen Flechtfrisuren.
- Binden Sie einen einfachen Pferdeschwanz.
- Fixieren Sie in regelmäßigen Abständen kleine, durchsichtige Haargummis (z.B. von `invisibobble`).
- Ziehen Sie die Haarpartien zwischen den Gummis vorsichtig auseinander, um die typischen „Bubbles“ zu formen.
Hält bombenfest, geht schnell und ist ein echter Hingucker!
„Die Frisur muss nicht nur der Kirche, sondern auch der Hüpfburg standhalten.“
Viele Kommunionkleider sind reich an Spitze und Details. Hier gilt in Sachen Frisur oft: Weniger ist mehr. Ein schlichter, tief sitzender Chignon oder ein elegant geflochtener Kranz lenken den Blick auf das Gesicht des Kindes und das Kleid. Ist das Kleid hingegen sehr schlicht und puristisch, darf die Frisur mit aufwendigeren Flechtelementen oder einem besonderen Haarschmuck zum Hauptakzent werden.
Glitzer im Haar – ja oder nein?
Eine Prise Glitzer kann magisch wirken, aber das richtige Produkt ist entscheidend. Vermeiden Sie grobe Glitzerpartikel, die kratzen können. Besser sind feine Schimmer-Sprays oder ein Haar-Gel mit mikroskopisch kleinen Partikeln, wie das `got2b Glam Force Haarspray`. Wichtig: Nur als finalen Hauch aus einiger Entfernung aufsprühen, damit der Look edel und nicht überladen wirkt.
- Der holländische Zopf, auch „aufgesetzter Zopf“ genannt, ist ideal für feines Haar, da er optisch mehr Volumen erzeugt.
- Beim französischen Zopf werden die Strähnen übereinander gelegt, was einen flacheren, integrierten Look ergibt.
SOS-Kit für die Handtasche: Auch die beste Frisur kann nach stundenlangem Spielen eine kleine Auffrischung benötigen. Packen Sie eine kleine Notfalltasche mit ein paar Haarnadeln in der richtigen Haarfarbe, Mini-Haargummis und einer Reisegröße Haarspray. So können Sie eine gelöste Strähne in Sekundenschnelle wieder befestigen und bleiben den ganzen Tag entspannt.
Am Abend nach dem Fest sind alle müde. Damit das Entfernen der Frisur nicht in Tränen endet, sprühen Sie vor dem Lösen etwas Sprühkur oder ein paar Tropfen Haaröl in die Frisur. Das macht die Haare geschmeidiger und hilft, Knoten leichter zu lösen. Die kleinen, durchsichtigen Gummibänder lassen sich am besten mit einer kleinen Nagelschere vorsichtig aufschneiden, anstatt sie mühsam aus den Haaren zu ziehen.
Laut einer Umfrage unter Friseuren ist die am häufigsten gewünschte Kommunionfrisur eine Kombination aus geflochtenen Elementen und offenen, gelockten Haaren.
Dieser „Half-up“-Stil ist der perfekte Kompromiss: Die vorderen Partien sind praktisch aus dem Gesicht frisiert, während die offenen Längen für einen weichen, festlichen Look sorgen. Er bietet zudem eine ideale Basis für Haarschmuck wie Curlies oder kleine Blüten.
Ein Diadem wirkt sehr klassisch und elegant, kann aber bei langem Tragen drücken. Ein Haarreif mit seitlicher Applikation ist oft bequemer. Haarkränze und Haarranken wirken natürlicher und können flexibel in die Frisur eingearbeitet werden, sodass sie kaum spürbar sind. Lassen Sie Ihr Kind beim Probestyling unbedingt entscheiden, welcher Schmuck sich am besten anfühlt.
