Instagram Likes sind egal: Was für dein Business jetzt WIRKLICH zählt (und wie du es misst)

von Adele Voß
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Ganz ehrlich, ich erinnere mich noch an die Zeit, als Instagram einfach nur eine coole App für Fotos war. Man hat Bilder geteilt, die man mochte, und ein Herzchen war ein nettes, digitales Schulterklopfen. Damals hat niemand über Verkaufszahlen oder Werbebudgets nachgedacht. Als Mediengestalter-Meister habe ich in der Werkstatt mit meinen Lehrlingen über Bildkomposition und Farbtheorie philosophiert, nicht über Engagement-Raten.

Aber dann änderten sich die Spielregeln. Das Like wurde plötzlich zur Währung. Es zählte nicht mehr nur das Bild, sondern die Zahl darunter. Ich habe am Anfang den Fehler auch gemacht. Ich hab auf die Reichweite gestarrt und mich gewundert, warum keine Anfragen kamen. Der Knackpunkt war: Ich habe Content für alle gemacht, anstatt für die Handvoll Leute, die wirklich meine Kunden werden könnten. Als Instagram dann anfing, die öffentlichen Like-Zahlen auszublenden, war die Panik bei vielen groß. Für mich war es aber eine riesige Chance – endlich wieder über das zu sprechen, was unterm Strich zählt: echte Verbindungen und messbare Ergebnisse.

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Warum das Like seinen Glanz verloren hat

Ein Like ist schnell gegeben. Ein kurzer Doppeltipp, das war’s. Psychologisch gesehen war das lange Gold wert – der sogenannte „soziale Beweis“. Ein Post mit tausenden Likes wirkte automatisch begehrenswert. Ein Beitrag mit wenigen Herzchen? Uninteressant, selbst wenn der Inhalt brillant war. Das hat einen ungesunden Druck erzeugt, eine Zahl zu jagen, die oft rein gar nichts über den Geschäftserfolg aussagte.

Ich hatte Kunden mit Tausenden von Likes auf einem Bild, die aber keinen einzigen Euro mehr Umsatz gemacht haben. Oft kamen die Likes von gekauften Accounts oder Leuten, die niemals etwas kaufen würden. Der Algorithmus ist heute schlauer. Er hat gemerkt, dass andere Aktionen viel mehr über echtes Interesse verraten. Ein Beitrag, der gespeichert oder an Freunde geschickt wird, hat für die Plattform einen viel höheren Stellenwert. Es zeigt, dass der Inhalt wirklich wertvoll ist.

Die neuen Währungen: Was du jetzt messen solltest

Vergiss die Likes. Konzentrier dich auf die Kennzahlen, die echtes Interesse signalisieren. Am Anfang ist das etwas mehr Arbeit, aber die Einblicke sind pures Gold. Stell dir die Interaktionen am besten so vor:

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  • Ein Like ist ein kurzes Nicken im Vorbeigehen.
  • Ein Kommentar ist, als ob jemand stehen bleibt und ein Gespräch mit dir anfängt.
  • Ein Share (Teilen) ist, wenn dieser jemand begeistert seinen Freund anruft und sagt: „Hey, das musst du dir ansehen!“
  • Und ein Save (Speichern)? Das ist, als ob jemand ein Foto von deinem Schaufenster macht, weil er unbedingt wiederkommen will.

Siehst du den Unterschied? Es geht um die Tiefe der Interaktion.

1. Speicherungen (Saves): Dein Content ist ein Schatz

Die „Speichern“-Funktion, dieses kleine Lesezeichen-Symbol, ist die vielleicht wichtigste Kennzahl überhaupt. Jemand findet deinen Inhalt so nützlich, dass er ihn für später aufheben möchte. Das ist ein unglaublich starkes Signal für den Algorithmus – und für dich.

Kleiner Tipp: Erstelle gezielt Inhalte, die man einfach speichern MUSS. Statt nur eines Produktfotos, probier doch mal sowas hier:

  • Ein Karussell-Post mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung (z.B. „So pflegst du deine neuen Lederschuhe richtig“).
  • Ein kurzes Reel, das einen cleveren Hack in unter 30 Sekunden zeigt.
  • Eine einfache Infografik mit den „3 wichtigsten Tipps für…“.
  • Eine Checkliste zum Abhaken, die man sich immer wieder ansehen kann.
  • Eine Liste mit Buchempfehlungen oder Tools, die für deine Zielgruppe relevant sind.

Gut zu wissen: Eine gute Speicher-Rate liegt oft zwischen 2% und 5% der erreichten Konten. Wenn du also 1.000 Leute erreichst und 30 davon deinen Beitrag speichern, bist du schon richtig gut dabei!

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2. Weiterleitungen (Shares): Die digitale Mundpropaganda

Wenn jemand deinen Beitrag an einen Freund schickt, ist das eine direkte, persönliche Empfehlung. Besser geht’s kaum! Jeder Share erweitert deine Reichweite auf die glaubwürdigste Art und Weise, die es gibt. Inhalte, die Emotionen wecken (lustig, inspirierend, schockierend) oder einen klaren Nutzen bieten, werden besonders oft geteilt.

3. Kommentare: Das Gespräch beginnt

Ein echter Kommentar erfordert mehr Aufwand als ein Like. Achte hier auf die Qualität. Ein „Tolles Bild!“ ist nett, aber eine konkrete Frage oder eine geteilte Meinung ist viel wertvoller. Das ist deine Chance, ins Gespräch zu kommen, Vertrauen aufzubauen und mehr über die Bedürfnisse deiner Community zu erfahren. Antworte immer!

4. Profil-Aktionen: Hier wird’s geschäftlich

Am Ende des Tages soll dein Instagram-Profil ja etwas bewirken, oder? Die entscheidenden Kennzahlen findest du in den Insights unter „Profilaktivität“. Das sind die Klicks auf den Link in deiner Bio, auf den E-Mail-Button oder auf den Routenplaner. Das sind die harten Währungen, denn sie zeigen ein direktes Kauf- oder Kontaktinteresse.

Image: Silhouettes of mobile users are seen next to a screen projection of Instagram logo in this picture illustration

So findest du diese Zahlen (ganz einfach!): Geh auf einen deiner Beiträge, tippe direkt darunter auf „Insights ansehen“. Es öffnet sich ein kleines Fenster. Dort siehst du direkt unter der Reichweite die Symbole: das Papierflugzeug für Shares, die Sprechblase für Kommentare und das Lesezeichen für Speicherungen. So einfach ist das!

Was deine Zahlen dir wirklich verraten

Deine Metriken sind nicht nur Zahlen, sie erzählen eine Geschichte. Hör genau hin!

  • Viele Saves, aber kaum Kommentare? Dein Inhalt ist super nützlich, regt aber kein Gespräch an. Versuch mal, am Ende eine direkte Frage zu stellen, wie „Was ist euer größtes Problem bei diesem Thema?“.
  • Viele Shares, aber kaum Website-Klicks? Dein Content ist unterhaltsam, aber die Leute wissen vielleicht gar nicht, was du eigentlich verkaufst. Pack einen klareren Handlungsaufruf (Call-to-Action) in deine Beiträge und deine Bio!
  • Viele Kommentare, aber kaum Saves? Deine Community liebt den Austausch mit dir, aber der Inhalt selbst ist vielleicht nicht „wiederverwendbar“. Super für die Bindung, aber überleg dir, wie du zusätzlich noch praktischen Mehrwert liefern kannst.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ich hab mal eine kleine Gärtnerei beraten. Die waren frustriert, weil ihre schönen Blumenbilder zwar Likes bekamen, aber die Kasse leer blieb. Wir haben die Strategie komplett umgekrempelt. Statt nur ein Foto einer Rose zu posten, machten wir ein kurzes Video mit dem Titel „3 Fehler, die deine Rosen im Sommer umbringen“. Die Likes sind anfangs sogar leicht gesunken, aber die Speicherungen und Kommentare sind explodiert. Und das Wichtigste: Die Klicks auf den Routenplaner im Profil haben sich innerhalb von drei Monaten verdoppelt. Die Leute sahen den Gärtner plötzlich als den Experten, dem sie vertrauen.

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Dein Werkzeugkasten für die neue Erfolgsmessung

Du brauchst keine teure Ausrüstung, um das umzusetzen. Das Wichtigste hast du schon.

Deine Materialliste:

  • Ein Instagram Business- oder Creator-Konto: Das ist die absolute Voraussetzung für die Insights. Die Umstellung ist kostenlos und in zwei Minuten erledigt.
  • Ein Tool für Grafiken: Canva ist hier der absolute Klassiker und in der kostenlosen Version schon extrem mächtig.
  • Ein Planungstool (optional): Um den Überblick zu behalten, reicht die kostenlose Meta Business Suite völlig aus. Wenn du mehr Funktionen brauchst, schau dir mal Tools wie Later an (gibt’s ab ca. 16-20 € pro Monat).
  • Zeit für Analyse: Block dir eine feste Stunde pro Woche. Schau dir an, was funktioniert hat und warum. Das ist die wertvollste Stunde deiner Arbeitswoche!

Ein kurzes Wort zum Datenschutz (DSGVO)

Ja, das Thema ist nicht sexy, aber wichtig. Wenn du durch deine neue Strategie mehr direkte Nachrichten (DMs) bekommst, denk dran: Das ist eine 1-zu-1-Kommunikation. Nur weil dir jemand eine Frage stellt, darfst du ihn nicht einfach in deinen Newsletter eintragen. Saubere Prozesse schaffen Vertrauen. Das ist keine Schikane, sondern ein Zeichen von Professionalität.

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Fazit: Es lebe das gute Handwerk!

Das Ende der öffentlichen Likes war das Beste, was dem Business-Marketing auf Instagram passieren konnte. Es zwingt uns, wieder mehr wie echte Handwerker zu denken: Qualität vor Applaus. Inhalte zu schaffen, die Probleme lösen, inspirieren und einen echten Nutzen haben.

Die neuen Kennzahlen sind ehrlicher und direkt mit deinem Erfolg verknüpft. Und jetzt bist du dran!

Deine Wochen-Challenge: Finde den Beitrag mit den meisten Speicherungen aus den letzten 3 Monaten. Schau ihn dir genau an. Was war das Format? Welches Problem hast du gelöst? Deine Aufgabe: Erstelle diese Woche einen weiteren Beitrag in genau diesem Stil. Viel Erfolg!

Adele Voß

Adele Voß ist 1979 in Wien geboren und hat dort Kunstgeschichte studiert. Deshalb sind ihre Interessen als Online-Autorin auf die Bereiche Kunst und Kultur gerichtet.  Ihrer Meinung nach muss man Mode und Design ebenso als Quellen kreativer Inspiration betrachtet und als Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit. Adele macht ihre Leser gerne aufmerksam auf die tiefere Bedeutung der Trends im Innendesign im Konkreten und auch in der modernen Lebensweise im Allgemeinen. Adele Voß schreibt darüber hinaus gerne übers Thema Gesundheit. Es umfasst Artikel über gesundes Abnehmen, gesunde Speisen und Getränke und auch über sportliche Aktivitäten in jedem Alter. In ihrer Freizeit kocht sie gern für die Familie und sie alle reisen oft zusammen.