Gedichte schreiben – Tipps für gefühlvolle Gedichte

von Mareike Brenner
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Viele können die Leidenschaft für das Schreiben von Gedichten noch immer nicht ernst nehmen. Dabei ist das Schreiben von gefühlvollen und bewegenden Gedichte eine wahre Kunst, denn es erfordert vom Schreibenden viel Gefühl, Kreativität und Fantasie. 

Nicht zu unterschätzen ist auch die Technik, auf die es letztlich ebenfalls ankommt. Wenn der Technik nämlich zu wenig Beachtung geschenkt wird, klingt das Ergebnis am Ende schnell „cheesy“, kitschig oder klischeeüberladen. 

Entgegen der weitverbreiteten Ansicht, dass das Schreiben von Gedichten nur etwas für naive Schulmädchen, hoffnungslos verliebte Romantiker oder hängengebliebene Rapper sei, bedarf es für ein stilvolles Gedicht einer Menge Konzentration und technischer Begabung.

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Bevor man mit dem Schreiben beginnt, benötigt man erst einmal ein Thema. Bereits das bedeutet für den ein oder anderen schon eine große Herausforderung. Meistens hat man entweder bereits eine ungefähre Vorstellung davon, worüber man gerne schreiben möchte – oder man hat ganz viele Ideen und Themen, die sich im Kopf umher tummeln und auf Papier gebracht werden möchten. 

In letzterem Fall ist es hilfreich, diese vielen Einfälle in einer Liste zu notieren und zur Seite zu legen, falls einem nichts mehr einfällt. Sobald ein neues Thema den Platz im Kopf einnimmt, kann man es auf die Liste schreiben und hat jederzeit eine Menge inspirierender Themen parat.

Für den Fall, dass man sich auf ein Thema gedanklich bereits festgelegt hat, sollte man die erste zündende Idee dazu aufschreiben und durch sämtliche Gedanken ergänzen, die hierzu aufkommen. Nach und nach kann man die Eindrücke, die man nun visuell vor sich hat, sortieren und in eine Reihenfolge bringen. 

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Diese niedergeschriebenen Notizen unterstützen fortan den gesamten Schreibprozess, denn sie dienen als Stütze. Nachdem man sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat, sollte man sich überlegen, welche übergeordnete, abstrakte Aussage das Gedicht ausdrücken soll. 

Was soll es vermitteln? Welche Stimmung, Gefühle und Atmosphäre sollen beim Leser ausgelöst werden? Gibt es einen Anlass, der für das Gedicht in Frage kommt? Richtet sich das Gedicht an eine bestimmte Zielgruppe? 

Tipp: Für feierliche Anlässe eignen sich Geburtstagsgrüße mit Reimen hervorragend, um Gefühle zum Ausdruck zu bringen oder zu übermitteln. 

Zur Anregung deiner Ideen ist es empfehlenswert, einen bestimmten Ort aufzusuchen, an dem besonders viele oder besonders intensive Sinneseindrücke auf dich warten, um sich diese anschließend zu Nutze zu machen.

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Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich auf einer einsamen Waldlichtung oder in einer belebten Fußgängerzone niederlässt. Deine Intuition verrät es dir, wonach sich dein Geist für das Schreiben gerade sehnt. An Ort und Stelle angekommen, lässt man nun sämtliche Geräusche, Farben, Gerüche und Eindrücke auf sich einwirken. Das wird dir dabei helfen, ein lebendiges und ausdrucksvolles Gedicht zu kreieren.

Notiere dir deshalb, was du siehst, was du hörst, was du riechst und was du in deinem Inneren dabei spürst. Falls du dein Gedicht für einen Geburtstag entwirfst und es als Text für die Geburtstagseinladung dienen soll, kannst du dich hier inspirieren lassen.

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Der Aufbau des Gedichtes

Steht das Rohmaterial, so kann man sich an den Aufbau des Gedichts setzen. Dabei stehen einem zahlreiche Gedichtformen zur Verfügung. 

Es kann Strophen enthalten, es kann in Verse aufgeteilt werden, es kann kurz oder lang sein, mit oder ohne Reim. Soll jede Strophe einen eigenen Gedanken beschreiben oder bauen die Zeilen aufeinander auf? Überlege dir, welche schemenhafte Struktur du beim ersten Gedanken an dein Gedicht vor Augen hattest und hangle dich daran entlang.

Reimen – ja oder nein?

In der Sprache der Lyrik ist das Reimschema von zentraler Bedeutung. Für einige Menschen ist ein Reim im Gedicht ein zwingender Bestandteil. Das muss allerdings nicht immer so sein. Fakt ist jedoch, dass das Erschaffen von Reimen ein sehr anspruchsvoller Vorgang ist. 

Viele Reime sind mittlerweile sehr überholt, weil sie schon zu oft vorkamen. Generell sollte man sich die Wörter eines Reimes gut überlegen, denn sie müssen im gesamten Vers und in der gesamten Strophe ein inhaltliches, stilistisches, aber auch rhythmisches Gesamtbild erschaffen. Ein erzwungener Reim macht auf den Leser keinen natürlichen Eindruck.

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Wer sich für die Verwendung von Reimen entscheidet, sollte für die ersten Zeilen einfach drauf los schreiben und versuchen, ganz automatisch ein Reimschema zu finden. Denn oftmals offenbart sich dieses beim Aufschreiben von selbst. Für die Unerfahrenen stellen wir im Folgenden ein paar beliebte Reimschemata vor: Der Paarreim ist die am häufigsten verwendete Reimform und verfolgt den Aufbau AABB. Hier reimen sich der erste und zweite, sowie der dritte und vierte Vers. Es gibt daneben noch den umarmenden Reim, der als ABBA aufgebaut ist. Es reimen sich also der erste und vierte, sowie der zweite und dritte Vers. Auch der Kreuzreim wird häufig genutzt: ABAB. Es reimen sich der erste und der dritte, der zweite und der vierte Vers. Ein eher seltener, aber sehr herausfordernder Reim ist der Schweifreim. Er hat das Schema AABCCB.

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Mithilfe der Semantik aus Wörtern Bilder malen

Nach den bisherigen Schritten sollte der erste Entwurf des Gedichtes stehen. Nun kann man sich nochmals Gedanken darüber machen, ob das Gedicht die Gefühle und Themen aufgreift, die man anfangs einbauen wollte. 

Drücken die verwendeten Wörter die gewollten Absichten aus? Erweckt das Gedicht die richtigen Gefühle im Leser? Was lösen die Wörter beim Lesen aus? Hierbei kann es helfen, sich zu überlegen, welche konkreten Wortfelder oder Stilmittel zum Gedicht passen in Hinblick auf Thema, Atmosphäre und Inhalt. Der Einsatz von Metaphern und Vergleichen verleiht einem Gedicht eine große Wirkung. Den jedes geschrieben Wort hat bei lyrischen Texten seine eigene, große Bedeutung.

Jedes Wort hat seine eigene Bedeutung, das im Leser – in Abhängigkeit des Kontexts – eine gewisse Assoziation hervorruft. Werden die richtigen Worte für die Stimmung verwendet, die das Gedicht ausdrücken soll? Welche Bilder kommen beim Lesen im Kopf auf? Unsere Sprache ist so vielfältig und spielerisch, dass wir dazu in der Lage sind, unseren Gedichten wahrhaftig einen Hauch von Leben zu verpassen.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.