Steuererklärung abgeben – wichtige Gründe, die dafür sprechen und praktische Tipps
Die Steuererklärung – für manche eine regelmäßige Selbstverständlichkeit, für andere eine eher seltene und nicht so beliebte Aufgabe. Je nach Arbeitssituation, Familienstand und Einkommen sieht es immer unterschiedlich aus mit der Frage, ob man eine Steuererklärung überhaupt abgeben muss oder nicht. Denn in der Tat muss nicht jeder unbedingt eine abgeben, aber jeder darf es tun. Und zwar, gibt es viele Gründe, aus welchen die Steuererklärung sich durchaus lohnt. Welche die wichtigsten davon sind und wie man sich die eigentliche Abgabe erleichtert und am besten organisiert, erfahren Sie heute bei uns.
Steuererklärung machen: wann muss man und wann nicht?
Diese Frage ist gesetzlich ziemlich gut geregelt. Prinzipiell gilt: Arbeitnehmer brauchen keine Steuererklärung abzugeben, denn ihr Arbeitgeber regelt durch die Lohnsteuer alles direkt mit dem Finanzamt. In einigen Fällen muss aber ein Arbeitnehmer beim Finanzamt trotzdem eine Einkommenssteuererklärung abgeben. Dazu gehören folgende Situationen:
- Sie befinden sich in Arbeitsverhältnissen mit anderen Arbeitgebern,
- Sie haben Nebeneinkünfte, die über den von einem Mini-Job liegen,
- auf Ihr Konto ist ein großer Freibetrag eingegangen,
- Ihr Ehepartner hat Steuerklasse 5 oder 6,
- Sie verfügen über Kapitalerträge ohne erhobene Abgeltungsteuer,
- Ihre Einträge von Kranken-, Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld betragen mehr als 410 Euro pro Jahr
Für Freiberufler, Gewerbetreibende und Freelancer, aber auch für nicht Arbeitende, die andere Einkünfte haben, gilt: Man muss ab einer bestimmten Grenze ebenso eine Steuererklärung abgeben. Diese Grenze wird steuerfreier Grundfreibetrag genannt. Für 2022 beläuft sich dieser Betrag auf aktuell 9.984 Euro für Alleinstehende und 19.968 Euro für Verheiratete.
Generell sieht es so aus: Wenn man nicht per Gesetz zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet ist, hat man allerdings sein gutes Recht, es ebenso zu tun. Und das kann sich sogar ziemlich lohnen, selbst bei Steuerzahlern, die es gar nicht erwartet haben. Außerdem geht alles super einfach und schnell, wenn Sie Ihre Steuererklärung online abgeben.
Warum und wann lohnt sich eine freiwillige Steuererklärung?
Fakt ist, dass viele den Aufwand bei der Abgabe einer Steuererklärung scheuen und diese lieber verschieben oder gar nicht wagen. Dabei übersehen sie oft, dass man durch seine Steuererklärung bares Geld sparen kann. Durch die sogenannte Steuererstattung bekommen Sie nämlich einen Teil Ihrer absetzbaren Kosten zurück. Darunter fallen die sogenannten Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen.
Werbungskosten sind zum Beispiel die Homeoffice-Pauschale, Kosten für Berufsbekleidung, Fahrkosten auf dem Weg zur Arbeit usw. Diese können pauschal in Höhe von 1000 Euro von Ihren Einkünften aus nicht selbstständiger Arbeit abgezogen werden.
Zu den Sonderkosten zählen solche, die mit Ihrer privaten Lebensführung verbunden sind. Das könnten beispielsweise Fortbildungs- oder Umzugskosten sein. Kosten in Verbindung mit Unterhaltszahlungen an den Ex-Partner, an Handwerker und Dienstleister in Ihrem Haushalt, Winterdienst, Riester Rente, Versicherungen, die der Vorsorge dienen, Spenden, Kirchensteuern oder sogar die Steuerberatungskosten können Sie ebenso als Sonderkosten von den Steuern absetzen. Selbst einen Teil der Kosten für Ihre Hochzeit können Sie im Sinne der haushaltsnahen Dienstleistung absetzen, allerdings bis höchstens 4.000 Euro.
Und was versteht man unter außergewöhnlichen Belastungen? Das sind zwangsbedingten Kosten wie Krankheitskosten, Aufwendungen für Hilfsmittel wie Brillen und Zahnprothesen, Pflegekosten, Zuzahlungen für Medikamente oder auch Kosten für Scheidungen und Bestattungen.
So geht die Steuererklärung viel unkomplizierter!
Bei der Abgabe Ihrer freiwilligen Steuererklärung ist die gute Vorbereitung das A und O. Sie sollten sich deswegen schon im Voraus bewusst machen, welche Ihre abzugsfähigen Kosten sind. Informieren Sie sich ausführlich darüber und achten Sie im Laufe des Jahres darauf. Vergessen Sie nicht, dass Sie dadurch bares Geld wieder bekommen können.
Anstatt kurz vor der Abgabe Ihrer Steuererklärung alle nötigen Unterlangen zusammenzusuchen, ist es viel praktischer, alle Belege gleich richtig aufzubewahren. Eine extra Mappe dafür zu haben, ist in diesem Fall unabdingbar.
Sie können sich die Arbeit außerdem richtig erleichtern und Ihre Steuererklärung online machen. Sie sparen dadurch nicht nur kostbare Zeit, sondern Sie werden durch benutzerfreundliche Frage-Antwort-Verfahren und fachliches Know-how erfolgreich unterstützt.
Es stimmt schon, dass Sie für eine freiwillige Steuererklärung zwar vier Jahre Zeit haben. Bestimmte Fristen für sich selbst zu setzen, kann aber extrem hilfreich und motivierend sein. Dadurch können Sie sich unter positiven Druck setzen und mehr Lust für eine Steuererstattung bekommen.
Eine gute Belohnung sollte bei der Rückzahlung selbstverständlich auch im Spiel sein. Freuen Sie sich über Ihren Erfolg und gönnen Sie sich etwas, was Ihnen richtig Freude macht.