Solaranlage auf dem Balkon? Vor- und Nachteile von Balkonkraftwerken

von Romilda Müller
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Die Solaranlage auf dem Balkon ist keine neue Erfindung. Seit einigen Jahren ist es möglich, auf diese Art und Weise auch dann Strom zu erzeugen, wenn man kein Eigenheim besitzt.

Die Balkonkraftwerke sind mit einigen Vorteilen, aber auch Nachteilen behaftet. Wir wollen deshalb schauen, wie die Solaranlagen im kleinen Format funktionieren, wo sie sinnvoll sind und wo gegebenenfalls darauf verzichtet werden sollte.

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Was ist ein Balkonkraftwerk?

Um die Thematik richtig begreifen zu können, möchten wir zuerst eine kurze Definition zum Balkonkraftwerk zur Verfügung stellen.

Balkonkraftwerke bestehen aus einem Photovoltaik-Modul, das mit einem Wechselrichter verbunden ist. Über eine ganz normale Schuko-Steckdose wird die erzeugte Energie in den Haushaltsstrompreis eingepflegt. Diese Variante macht es vor allen Dingen Mietern möglich, zumindest einen Teil der Stromkosten deutlich zu reduzieren. Und zwar den Teil, der für den Stand-by-Verbrauch benötigt wird.

Im Stand-by sind Geräte wie etwa der Fernseher, der Laptop, der Drucker oder die Ladestation für das Smartphone, wenn die Geräte oder die Steckdosen nicht komplett ausgeschaltet werden. Wenn sich die Geräte im Stand-by-Modus befinden, ziehen sie Strom – geringe Mengen, aber dennoch so viel, dass pro Jahr etliche Euro dafür anfallen.

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Warum ein Balkonkraftwerk?

Es gab bis vor einigen Jahren eine rechtliche Grauzone rund um die Solaranlagen für den Balkon. Inzwischen sind sie zugelassen. Allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Anbieter dieser Balkonkraftwerke geben an, dass eine Amortisation bei den besten Balkonkraftwerken bereits nach zwei bis drei Jahren stattfindet. Das bedeutet, dass die Geräte dann rein rechnerisch durch die Ersparnis beim Strom abbezahlt sind und sich als Gewinn herausstellen. Dafür müssen die Gegebenheiten vor Ort jedoch optimal sein. Trotz allem lohnt es, allein durch die Ersparnis bei den Stromkosten darüber nachzudenken.

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Welche Komponenten sind bei einer Balkon-Solaranlage vorhanden?

Es sind nur wenige Bauteile, die Balkonkraftwerke besitzen. Deshalb sind sie so einfach aufzustellen und anwendbar: ein Photovoltaik-Modul, das an einen Wechselrichter angeschraubt ist. Dieser Wechselrichter erlaubt es, den erzeugten Strom umzuwandeln und in das eigene Hausnetz einzupflegen. Wird das Modul direkt am Balkon installiert, wird zusätzlich ein Befestigungssystem benötigt. In vielen Fällen gibt es Komplettangebote, wo das Befestigungssystem bereits inkludiert ist. Hier lohnt es, die verschiedenen Optionen zu vergleichen.

Doch was sind nun die Vorteile und wo gibt es Nachteile?

Die Vorteile bei Balkonkraftwerken

Der größte Vorteil liegt darin, dass man sich mit der Installation eines Solarmoduls am Balkon zumindest teilweise unabhängig von den Strompreisen machen kann. Da diese aktuell steigen und steigen, ist das sicherlich sehr zu empfehlen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass bei guter Qualität das Modul mindestens 30 Jahre betrieben werden kann. Es ist somit kein Wegwerfprodukt, dass nach wenigen Jahren nicht mehr zu gebrauchen ist. Selbst bei einem Umzug kann es problemlos mitgenommen werden. Denn eine beliebige Position ist jederzeit möglich.

Je nach Ausrichtung des Balkons und Moduls fällt die Amortisationszeit und die Leistungsfähigkeit unterschiedlich aus. Ist der Balkon nach Süden ausgerichtet und profitiert fast ganztägig von der Sonne, kann natürlich mehr Strom erzeugt werden als bei einem Balkon, der Richtung Norden ausgerichtet ist.

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Was sind die Nachteile beim Solarstrom über den Balkon?

Nachteilig ist, dass der erzeugte Strom nur dann im eigenen Haushalt zum Einsatz kommt, wenn man auch tagsüber zu Hause ist und den Strom nutzt. Wenn kein Stromverbraucher vorhanden ist, wird der erzeugte Strom zwar trotzdem ins Netz eingespeist. Aber er bleibt ohne eine wirkliche Vergütung.

Hinzu kommt, dass beim Zähler eine Rücklaufsperre eingebaut sein muss. Eine Rücklaufsperre ist ein Smart-Meter, der von wettbewerblichen Messstellenbetreiber zur Miete zur Verfügung gestellt wird. Ist das nicht der Fall, werden die Netzbetreiber die Balkonkraftwerke nicht akzeptieren. Denn es besteht immer die Möglichkeit, dass der Zähler ohne Rücklaufsperre einfach rückwärts läuft. Und das wäre dann für die Netzbetreiber selbstverständlich ein großer Verlust. Deshalb muss gegebenenfalls der Zähler ausgetauscht werden, was weitere Zusatzkosten mit sich bringt.

Balkonkraftwerke sind durchaus sinnvoll

Wenn die Voraussetzungen stimmen, kann ein Balkonkraftwerk einen hohen Nutzen liefern. Allerdings müssen eine gute Lage und alle technischen Voraussetzungen gegeben sein.

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Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.