Baufinanzierung ohne Eigenkapital – Geht das?
Irgendwann im Leben steht die Entscheidung an: Wohnt man weiter zur Miete oder nimmt man sein hart erspartes Geld in die Hand und leistet sich etwas Eigenes? Wenn genügend Rücklagen vorhanden sind, kann man schon mal mit dem Gedanken liebäugeln, aber was ist mit jenen, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind? Miete bis in alle Ewigkeit? Nicht zwangsläufig. Auch für kleine und mittlere Einkommen ist eine Baufinanzierung möglich – in manchen Fällen sogar für 0 Euro.
Was versteht man unter der Vollfinanzierung?
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Traum vom Eigenheim über Kredite zu finanzieren. Da wäre zunächst einmal die 100-Prozent-Finanzierung. In diesem Fall wird der Kaufpreis des Traumhauses über Kredite abgewickelt, während anfallende Nebenkosten, etwa die Gebühren für den Notar, der Eintrag ins Grundbuch, den Makler und die Grundsteuer durch den Käufer bezahlt werden. Die zweite Möglichkeit ist die sogenannte Vollfinanzierung, respektive 110-Prozent-Finanzierung. Hier bringt der Käufer kein Eigenkapital ein – und darüber wollen wir heute reden.
Voraussetzungen für eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital
Es kann immer sein, dass einem bei dem Traumprojekt „Klein Häuschen“ das nötige Kleingeld fehlt. Aber es ist nicht notwendig, ganz darauf zu verzichten. Strebt man die 110-Prozentige Baufinanzierung, auch „Baufinanzierung ohne Eigenkapital“ genannt an, muss man sich aber über einige Dinge im Klaren sein.
Erstens: Es handelt sich um ein Kreditgeschäft, was mit eigenen Problemen und Problematiken daherkommt – etwa der Frage, ob man von der Bank überhaupt als kreditwürdig eingestuft wird. Und wie geht das?
Ein hohes, sicheres Einkommen, sowie ein sicherer Arbeitsplatz sind schon mal positiv – allerdings gibt es noch weitere Aspekte, auf die geachtet wird.
– keine Schulden
– Sicherheiten
– Bürgen
Zweitens: Auch die Frage, ob man als Kreditnehmer in der Lage ist, bei Bau, respektive Renovierung Eigenleistungen einzubringen, also ob man mitarbeiten kann, oder alles über entsprechende Firmen und Anbieter laufen lässt, muss beantwortet werden.
Drittens: Sollte eine schon vorhandene Immobilie per 110%-Finanzierung erworben werden, so sollte diese gewisse Voraussetzungen erfüllen:
– guter Zustand
– gute Lage
– Wird die Immobilie als Kapitalanlage oder selbst genutzt?
– Wie hoch ist der Wert der Immobilie?
Für wen eignet sich ein Hauskauf ohne Eigenkapital?
Wie man im obigen Absatz sehen konnte, lohnt sich ein Hauskauf ohne Eigenkapital nicht für jeden. Personen wie Selbstständige oder Freiberufler, die über kein fixes, sondern ein variables Einkommen verfügen, kommen eher selten in die Situation, einen solchen Hauskauf abzuschließen.
Unter https://www.baufi24.de/baufinanzierung-ohne-eigenkapital/ lässt sich erfahren, ob sich eine solche Vollfinanzierung für einen selbst lohnt.
Risiken für eine Finanzierung ohne Eigenkapital
Entsprechend der obigen beiden Absätze ist eine solche Finanzierung immer eine Chance, sie birgt aber auch Risiken.
So wird ein höherer Zinssatz fällig. Wenn die Bank mehr als 80 Prozent des Kaufpreises übernimmt, sind dies 0,3 Prozentpunkte, sowie ein Zinsaufschlag von ca. einem Prozent, ebenso ein Risikoaufschlag von 90 Prozent.
Weitere Risiken:
– Kaum Sicherheit bei möglichen Engpässen
– Höhe der monatlichen Kreditrate kann doppelt so hoch sein, wie bei einer klassischen Finanzierung
– Höherer Restschuldbetrag nach Ablauf der Sollzinsbindung
– Höhere Tilgungsleistungen
Welcher Zinssatz ist beim Immobilienkauf ohne Eigenkapital zu erwarten?
Bei einer achtzigprozentigen Finanzierung muss mit einem Aufschlag von 0,3 Prozentpunkten gerechnet werden – eventuell sogar mehr. Gleiches gilt für eine 100-Prozent-Finanzierung und für die 110-Prozent-Finanzierung, über die wir hier sprechen. Das liegt daran, dass für die Banken ein höheres Risiko besteht, was sich die Kreditinstitute durch die Aufschläge wiederholen.
Warum?
Der Immobilienwert deckt diesen Teil der Finanzierung nicht ab und somit fordert die Bank eine Risikoprämie. Einige Banken fordern sogar eine höhere Mindestbeteiligung von zwei bis drei Prozent.
Aber irgendwann hat man es geschafft. Man ist Hausbesitzer, hat seine eigene Immobilie. Man ist sich sicher, weiß, dass sie gepflegt werden muss – gerne darf sie kreativ umgestaltet werden – und man genießt das Leben. Dann können auch keine Nachrichten über eine etwaige Immobilienblase schocken.