Deine eigene Treibholz-Lampe bauen: So geht’s sicher und richtig schön
Ich hab in meiner Werkstatt schon so einiges an Holz unter den Händen gehabt. Von edlen Tropenhölzern bis hin zu uralten Fachwerkbalken. Aber ganz ehrlich? Kaum ein Material hat so viel Seele wie Treibholz. Jedes Stück ist ein absolutes Unikat, geformt von Wellen, Wind und unzähligen Kilometern im Wasser. Viele Leute stellen sich so ein Fundstück einfach ins Regal. Ich sehe da aber mehr: das Potenzial für eine Lampe, die nicht nur Licht spendet, sondern eine Geschichte erzählt.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Das richtige Holz: Worauf du am Strand achten solltest
- 0.2 Die Vorbereitung: Der wichtigste Schritt für eine langlebige Lampe
- 0.3 Form und Funktion: Jetzt wird’s kreativ
- 0.4 Die Elektrik: Hier ist absolute Sorgfalt gefragt!
- 0.5 Projekt-Idee: Eine Hängelampe für den Esstisch
- 0.6 Ein letztes Wort aus der Werkstatt
- 1 Bildergalerie
Aber Achtung: Eine Treibholzlampe zu bauen, ist mehr als nur ein kleines Bastelprojekt. Es ist echtes Handwerk. Man braucht ein Gefühl für das Material, die richtige Technik und vor allem – und das kann ich nicht oft genug betonen – Respekt vor der Elektrik. Ich habe schon abenteuerliche Konstruktionen gesehen, die brandgefährlich waren. Falsch verkabelt, wackelig und mit Leuchtmitteln, die das Holz zum Kokeln bringen. Das wollen wir auf jeden Fall vermeiden. Deshalb zeige ich dir hier, wie du aus deinem Strandfund eine sichere und beeindruckende Leuchte zauberst.
Das richtige Holz: Worauf du am Strand achten solltest
Treibholz ist nicht einfach nur altes, nasses Holz. Seine Reise im Wasser hat es komplett verändert. Salz, Sand und die ständige Bewegung haben das weiche Holz abgetragen und den harten, widerstandsfähigen Kern freigelegt. Deshalb fühlt es sich oft so unglaublich glatt und fest an.
Gut zu wissen: Es macht einen riesigen Unterschied, ob dein Holz aus dem Meer oder einem Fluss kommt. Holz aus der Nord- oder Ostsee ist voller Salz, was wie ein natürlicher Schutz gegen Schädlinge wirkt. Die Sonne hat es über die Zeit ausgebleicht und ihm diese typische, silbergraue Patina verliehen. Flussholz ist meist dunkler und hat diesen Salzschutz nicht. Da musst du genauer hinschauen, ob es irgendwo modert oder kleine Löcher von Insekten hat.
Kleiner Tipp für deine Suche: Nimm nicht wahllos jedes Stück mit. Suche nach Holz, das sich für seine Größe überraschend schwer und fest anfühlt. Klopf mal drauf! Klingt es hell und klar? Perfekt, die Substanz ist gut. Klingt es eher dumpf und hohl? Dann ist es innen wahrscheinlich schon morsch. Das lässt du besser liegen.
Die Vorbereitung: Der wichtigste Schritt für eine langlebige Lampe
Bevor du auch nur an Kabel oder eine Lampenfassung denkst, muss das Holz perfekt vorbereitet werden. Wer hier schlampt, holt sich im schlimmsten Fall Schimmel oder ungebetene Krabbeltiere ins Wohnzimmer. Das wollen wir nicht!
1. Gründlich sauber machen
Zuerst der grobe Dreck. Nimm eine harte Wurzelbürste und klares Wasser – mehr braucht es nicht. Bitte keine scharfen Reiniger, die zerstören nur die wunderschöne Patina. Bürste das Holz kräftig ab, bis Sand, Algen und lose Fasern weg sind. Danach einfach nochmal mit klarem Wasser abspülen.
2. Geduldig trocknen lassen
Jetzt kommt der Teil, der am meisten Geduld erfordert: das Trocknen. Und zwar langsam! Leg das Holz niemals auf die Heizung oder in die pralle Sonne, sonst reißt es tief ein. Ein luftiger Keller, der Dachboden oder ein überdachter Balkon sind ideale Orte. Je nach Dicke kann das Trocknen von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten dauern. Profis nutzen ein Holzfeuchtemessgerät und zielen auf unter 15 % Restfeuchte. Eine gute Faustregel für zu Hause: Wenn es sich nicht mehr kühl oder klamm anfühlt und sein Gewicht über mehrere Tage konstant bleibt, ist es startklar.
3. Ungeziefer? Nein, danke!
Auch wenn du keine Löcher siehst, könnten sich im Holz noch Eier oder Larven verstecken. Um auf Nummer sicher zu gehen, gönnen wir dem Holz eine Wärmebehandlung. Kleinere Stücke kannst du bei etwa 70 °C für zwei, drei Stunden in den Backofen legen. Aber bitte mit Verstand: Behalte das Holz IMMER im Auge! Es besteht Brandgefahr. Stell am besten eine Schale mit Wasser mit rein, das verhindert, dass das Holz zu spröde wird. Ein super Tipp ist auch, das Holz auf ein Gitterrost zu legen und ein leeres Backblech auf die Schiene darunter zu schieben. So fängst du alles auf, was vielleicht abfällt.
Form und Funktion: Jetzt wird’s kreativ
Okay, das Holz ist bereit. Jetzt beginnt der schönste Teil! Soll es eine Stehlampe werden, eine kleine für den Tisch oder eine imposante Hängeleuchte? Die Form deines Fundstücks gibt die Richtung oft schon vor.
Was die Oberfläche angeht, bin ich ein Fan von „Natur pur“. Meistens reicht es völlig, das trockene Holz mit einer feinen Messingbürste abzubürsten. Das holt die Struktur nochmal richtig schön raus. Wenn du einen dezenten Schutz und einen leichten Schimmer möchtest, ist ein natürliches Hartwachsöl super. Hauchdünn mit einem Lappen auftragen, trocknen lassen, polieren, fertig. Bitte, bitte keinen Klarlack! Der versiegelt die Oberfläche, es fühlt sich an wie Plastik und die ganze tolle Haptik ist dahin.
Das Kabel unsichtbar machen
Eine richtig edle Treibholzlampe zeichnet sich dadurch aus, dass man die Technik kaum sieht. Das Kabel sollte also am besten im Inneren verlaufen. Dafür brauchst du einen langen, dünnen Holzbohrer, einen sogenannten Schlangenbohrer. Ein gutes Modell (z.B. 8 mm Durchmesser, 40 cm lang) kostet um die 20 Euro und ist online oder im gut sortierten Baumarkt zu finden – eine Investition, die sich lohnt. Überleg dir genau, wo das Kabel rein- und wieder rauskommen soll. Oft ist es einfacher, von beiden Seiten zu bohren und sich in der Mitte zu treffen. Langsam bohren, mit wenig Druck, dann splittert nichts. Der Kanal sollte etwa 1-2 mm breiter sein als das Kabel, damit die Isolierung nicht scheuert – das ist ein typischer Fehler, der zur echten Gefahr werden kann!
Du hast keinen Schlangenbohrer? Kein Problem! Eine super Alternative, gerade für Anfänger, ist, ein schönes Textilkabel einfach dekorativ außen um das Holz zu wickeln. Das kann auch mega aussehen und ist absolut sicher.
Für einen sicheren Stand sorgen
Eine Steh- oder Tischlampe darf auf keinen Fall kippeln. Meist ist die Unterseite des Holzes uneben. Du kannst sie entweder plan absägen oder – die elegantere Lösung – das Holz auf einer soliden Grundplatte befestigen. Eine schwere Schiefer- oder Metallplatte sieht fantastisch aus und sorgt für die nötige Stabilität. Aber wie verbindet man das? Einfach nur kleben hält selten. Besser geht’s so: Bohre ein Loch in die Platte und in die Unterseite des Holzes. In die Platte klebst du einen passenden Dübel mit 2-Komponenten-Kleber ein. Ins Holz drehst du eine Gewindestange. Wenn alles trocken ist, kannst du das Holz einfach auf die Platte schrauben. Hält bombenfest!
Die Elektrik: Hier ist absolute Sorgfalt gefragt!
Ganz ehrlich, bei 230 Volt hört der DIY-Spaß für Laien auf. Das ist keine Empfehlung, sondern ein Gesetz in Deutschland und dient deiner Sicherheit. Arbeiten an der Hauselektrik dürfen nur von einer ausgebildeten Elektrofachkraft durchgeführt werden.
Es gibt aber zwei sichere Wege zu deiner Traumlampe:
- Der absolut sichere Weg für Selbermacher (12V): Du arbeitest mit ungefährlichen 12 Volt. Dafür nimmst du LED-Streifen oder 12V-LED-Spots und schließt sie an einen Trafo an. Dieser Trafo hat einen ganz normalen Stecker für die Steckdose und wandelt den Strom um. Die Verkabelung auf der 12V-Seite ist kinderleicht und du darfst sie komplett selbst machen.
- Der 230V-Weg (mit professioneller Hilfe): Du machst die komplette Holzarbeit selbst – bohren, schleifen, die Fassung (z.B. eine E27-Fassung) montieren. Den finalen Anschluss des Kabels an den Stecker oder direkt an der Decke überlässt du aber einem Elektriker. Der prüft deine Vorarbeit und sorgt dafür, dass alles vorschriftsmäßig und sicher ist.
Egal welchen Weg du gehst, achte auf diese Punkte:
Zugentlastung ist Pflicht: Jede Fassung und jeder Stecker muss eine kleine Klemme haben, die das Kabel festhält. So wird sichergestellt, dass bei einem Zug am Kabel nicht die stromführenden Drähte aus den Kontakten gerissen werden.
Das richtige Kabel: Nimm nur Kabel, die für Leuchten zugelassen sind (Kennzeichnung H03VV-F). Schöne Textilkabel gibt’s online in allen Farben, achte aber auch hier auf eine Zertifizierung. Sorge dafür, dass das Kabel im Bohrkanal nirgends geknickt oder gequetscht wird.
Leuchtmittel: Verwende NUR LED-Leuchtmittel! Die werden kaum warm. Klassische Glühbirnen oder Halogenstrahler entwickeln eine enorme Hitze und sind in der Nähe von Holz eine massive Brandgefahr.
Projekt-Idee: Eine Hängelampe für den Esstisch
Stell dir einen langen, elegant geschwungenen Ast über deinem Esstisch vor, von dem mehrere Leuchten baumeln. Klingt gut? Dann los! Plan für dieses Projekt ein entspanntes Wochenende und ein Budget von ca. 80 bis 150 Euro ein, je nachdem, wie edel die Fassungen und Leuchtmittel sein sollen.
Was du brauchst, ist natürlich ein tolles Stück Treibholz (ca. 1-1,5 m lang), 3 bis 5 E27-Fassungen mit langen Textilkabeln (gibt’s als Set online), passende LED-Leuchtmittel im „Edison-Stil“ für warmes Licht, zwei stabile Deckenhaken mit den richtigen Dübeln für deine Decke und eine schöne Aufhängung (dünnes Stahlseil oder Kette). Um die Kabel an der Decke zu verstecken, brauchst du noch einen Deckenbaldachin.
Und so geht’s: Leg den Ast auf den Boden und plane, wo die Lampen hängen und wo die Aufhängung befestigt werden soll. Bohre dann die Löcher für die Kabel und die Aufhängung. Fädle die Kabel durch, wickle sie vielleicht ein paarmal dekorativ um den Ast und lass sie in unterschiedlichen Längen herunterhängen – das sieht lebendiger aus. Jetzt montierst du die Haken an der Decke und hängst den Ast auf. Prüf, ob alles bombenfest sitzt!
Und jetzt kommt der Moment für den Profi: Ein Elektriker wird die Kabel der einzelnen Lampen im Deckenbaldachin sicher miteinander verbinden (parallelschalten) und an den Stromanschluss deiner Decke anschließen. Wenn das erledigt ist, schraubst du die Leuchtmittel ein, schaltest den Strom an und… genießt das wundervolle Licht deiner selbstgebauten, einzigartigen und vor allem sicheren Lampe!
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Eine Lampe aus Treibholz zu bauen, ist ein fantastisches Projekt, das unglaublich viel Freude macht. Du erschaffst etwas mit deinen eigenen Händen, das eine Geschichte erzählt. Aber es ist auch ein Projekt, das Verantwortung erfordert.
Geh bei der Sicherheit keine Kompromisse ein. Wenn du dir bei einem Schritt unsicher bist, frag lieber einmal zu viel als zu wenig. Die Freude an deinem Unikat währt nur so lange, wie es sicher ist. Behandle das Holz mit Liebe und die Elektrik mit dem nötigen Respekt, dann wirst du viele Jahre lang Freude an deinem leuchtenden Meisterwerk haben.
Übrigens, wenn du deine Lampe fertig hast, würde ich sie super gerne sehen! Zeig sie doch mal her, vielleicht auf Instagram mit dem Hashtag #TreibholzUnikat. Ich bin gespannt auf dein Werk!
Bildergalerie
Treibholz ist ein „Gedächtnis mit Rinde“. Jede Kerbe und jede Biegung erzählt von seiner Reise über die Meere.
Wenn Sie Ihr Fundstück reinigen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um diese Geschichte zu spüren. Der Geruch von Salz und getrocknetem Holz, die glatt geschliffenen Oberflächen – das ist mehr als nur ein Werkstoff, es ist ein Stück Naturgeschichte, das Sie in Ihr Zuhause holen. Diese Achtsamkeit macht Ihr Projekt am Ende noch wertvoller.
Welches Leuchtmittel für welche Stimmung?
Die Wahl der „Birne“ ist entscheidend. Für ein warmes, gemütliches Licht, das an ein Kaminfeuer erinnert, greifen Sie zu LED-Filament-Lampen (oft „Edison-Stil“ genannt) mit einer Farbtemperatur zwischen 1800 und 2700 Kelvin. Marken wie Osram oder Philips bieten hier wunderschöne Vintage-Modelle an. Möchten Sie hingegen eine moderne, klare Ausleuchtung, um zum Beispiel eine Leseecke zu erhellen, sind Leuchtmittel mit 3000 bis 4000 Kelvin die bessere Wahl.
Das Finish: Ölen oder Lackieren?
Leinölfirnis oder Hartwachsöl: Feuert die Holzmaserung an und verleiht eine seidenmatte, natürliche Haptik. Das Holz bleibt atmungsaktiv und fühlt sich warm an. Ideal für einen organischen Look.
Matter Acryllack: Versiegelt die Oberfläche komplett, macht sie widerstandsfähiger gegen Staub und Feuchtigkeit und bewahrt den hellen, ausgeblichenen Farbton des Holzes. Perfekt für einen modernen, skandinavischen Stil.
- Stabilität als Design-Element
- Optischer Anker für filigrane Hölzer
- Sicherer Stand auf jedem Untergrund
Das Geheimnis? Ein Sockel aus Kontrastmaterial. Eine schwere Schieferplatte, ein gegossener Betonwürfel oder eine massive Stahlplatte geben nicht nur bombenfesten Halt, sondern heben die wilde Form des Treibholzes durch den Kontrast erst richtig hervor.
Der Kabel-Trick: Ein unschön verlegtes Kabel kann die beste Lampe ruinieren. Bohren Sie nicht einfach nur ein Loch. Fräsen Sie mit einem Dremel oder einem schmalen Stechbeitel eine feine Nut auf der Rückseite des Holzes. Dort können Sie das Kabel passgenau einlegen und mit kleinen, transparenten Kabelklemmen oder einem Klecks Holzleim fixieren. So wird die Technik unsichtbar.
Wussten Sie schon? Einige Treibholzstücke, die an europäischen Küsten gefunden werden, stammen von sibirischen Lärchen und haben eine Reise von über 20 Jahren durch den arktischen Ozean hinter sich.
Diese extreme Reise macht das Holz unglaublich hart und widerstandsfähig. Wenn Ihr Holzstück besonders dicht und schwer ist, halten Sie vielleicht ein solches Stück arktischer Geschichte in den Händen – ein perfekter Grund, seine natürliche Schönheit so pur wie möglich zu erhalten.
Lassen Sie das Holz atmen. Anstatt es komplett mit Lack zu versiegeln, können Sie es mit einer Mischung aus Bienenwachs und Mineralöl behandeln. Das schützt, erhält aber die samtige, natürliche Oberfläche, die das Meer geschaffen hat. Einfach dünn auftragen, einziehen lassen und mit einem weichen Tuch polieren – der dezente Glanz ist unvergleichlich.
Der passende Schirm ist die halbe Miete. Hier sind drei harmonische Kombinationen:
- Für den Küsten-Look: Ein runder Lampenschirm aus grobem Leinen oder Jute in Sandfarben oder Hellblau.
- Für modernes Ambiente: Ein schlichter, zylindrischer Schirm aus schwarzem oder weißem Stoff, der die organische Form des Holzes kontrastiert.
- Für den rustikalen Stil: Ein Schirm aus Metallgeflecht oder sogar dünnen Holzfurnier-Streifen, der spannende Lichtmuster wirft.
Wichtiger Punkt: Zugentlastung! Die gesamte Last von Fassung und Lampenschirm darf niemals nur an den dünnen Kupferadern des Kabels hängen. Eine Zugentlastung – eine kleine Klemme aus Kunststoff oder Metall am Kabelausgang – ist gesetzlich vorgeschrieben und absolut unverzichtbar. Sie klemmt den Kabelmantel sicher fest und verhindert, dass bei einem versehentlichen Ziehen die Kontakte freigelegt werden.
Muss ich das Holz immer behandeln?
Nein, nicht unbedingt. Wenn Ihr Holz aus dem Salzwasser stammt, sehr trocken ist und Sie den absolut puren, silbergrauen Look lieben, können Sie es auch unbehandelt lassen. Der Vorteil: Sie erhalten die 100% authentische Patina. Der Nachteil: Es ist etwas anfälliger für Staub und Schmutz. Eine sanfte Reinigung mit einer trockenen Bürste genügt aber meist zur Pflege.
Laut einer Studie der University of British Columbia kann die Präsenz von Holzelementen in Innenräumen das Stressniveau senken und das Wohlbefinden steigern.
Ihre Treibholzlampe ist also mehr als nur eine Lichtquelle. Sie ist ein Stück „Biophilic Design“, das Sie direkt mit der beruhigenden Kraft der Natur verbindet und eine Oase der Ruhe in Ihrem Zuhause schafft.
Spielen Sie mit smarter Technik. Eine Treibholzlampe ist der perfekte Ort für eine smarte Glühbirne wie die Philips Hue. Stellen Sie sich vor: Mit einem Fingertipp auf dem Smartphone oder per Sprachbefehl dimmen Sie das Licht, ändern die Farbe von warmweiß zu einem sanften Bernsteinton oder lassen es passend zur Musik pulsieren. So verbinden Sie urwüchsige Natur mit modernstem Wohnkomfort.
Werkzeug-Upgrade für Profi-Ergebnisse:
- Forstnerbohrer: Anstatt eines normalen Holzbohrers, erzeugt dieser Bohrer saubere, ausrissfreie und flache Löcher – ideal, um die Lampenfassung perfekt eben im Holz zu versenken.
- Schlangenbohrer: Wenn Sie das Kabel durch ein langes, gebogenes Stück Holz führen müssen, ist dieser flexible Bohrer Gold wert.
- Exzenterschleifer: Für das Glätten von Schnittkanten oder das sanfte Nachbearbeiten von rauen Stellen ist er dem Handschleifen weit überlegen.
Denken Sie über den Tellerrand hinaus. Eine Treibholzlampe muss nicht immer eine klassische Tisch- oder Stehlampe sein. Ein langer, bizarrer Ast kann, mit mehreren kleinen Fassungen und Edison-Birnen versehen, zu einer spektakulären Pendelleuchte über dem Esstisch werden. Befestigt wird sie mit dünnen Stahlseilen an der Decke – ein garantierter Blickfang.
Die richtige Fassung wählen:
E27-Fassung aus Bakelit: Der Klassiker. Robust, hitzebeständig und mit einem tollen Retro-Charme. Perfekt für einen industriellen oder Vintage-Touch.
E14-Fassung aus Metall: Die schmalere Variante, ideal für filigranere Hölzer und kleinere Leuchtmittel. Messing- oder Kupferfassungen wirken besonders edel.
Achten Sie auf Fassungen mit Außengewinde und Schraubringen, um einen Lampenschirm sicher montieren zu können.
Der japanische Design-Ansatz „Wabi-Sabi“ zelebriert die Schönheit des Unvollkommenen, Vergänglichen und Bescheidenen.
Treibholz ist die perfekte Verkörperung dieses Prinzips. Anstatt jeden Riss zu füllen und jede Unebenheit glatt zu schleifen, heben Sie diese „Fehler“ bewusst hervor. Sie sind es, die Ihrer Lampe ihren einzigartigen Charakter und ihre Seele verleihen.
Wenn Sie Fluss-Treibholz verwenden, das keinen natürlichen Salzschutz hat, sollten Sie auf Nummer sicher gehen. Eine einfache, ungiftige Methode zur Desinfektion und Schädlingsprävention ist eine Behandlung mit einer Borax-Lösung. Mischen Sie eine Tasse Borax in vier Litern heißem Wasser, tragen Sie die Lösung großzügig auf das Holz auf und lassen Sie es vollständig trocknen. Das beugt unliebsamen Überraschungen vor.
- Ein leuchtendes Kunstwerk, das den Raum definiert.
- Perfekte Ausleuchtung für große Tische.
- Ein Statement-Piece, das Blicke auf sich zieht.
Das Geheimnis? Ein einzelner, langer Treibholz-Ast als Hängeleuchte. Wickeln Sie Textilkabel von Marken wie „Creative-Cables“ in verschiedenen Höhen um den Ast und lassen Sie nackte Edison-Glühbirnen herabhängen. Das wirkt lässig, modern und unglaublich stimmungsvoll.
Kein Meer in der Nähe? Kein Problem. Wenn die Suche am heimischen Seeufer erfolglos bleibt, gibt es Alternativen. Auf Plattformen wie Etsy oder eBay Kleinanzeigen verkaufen Sammler oft wunderschön geformte und bereits gereinigte Stücke. Auch einige spezialisierte Deko- oder Floristik-Großhändler führen Treibholz im Sortiment. So können Sie direkt mit dem kreativen Teil des Projekts starten.
Häufiger Fehler: Falsche Proportionen. Ein wuchtiges, eindrucksvolles Stück Holz mit einem winzigen Lampenschirm wirkt verloren. Umgekehrt erdrückt ein riesiger Schirm ein zartes Hölzchen. Nehmen Sie sich Zeit und testen Sie die Wirkung. Halten Sie Pappschablonen in verschiedenen Größen neben das Holz, um ein Gefühl für das richtige Gleichgewicht zu bekommen, bevor Sie den Schirm kaufen.
Das Kabel muss kein notwendiges Übel sein, machen Sie es zum Design-Element! Hochwertige Textilkabel gibt es in unzähligen Farben und Mustern – von Jute-Optik über leuchtendes Rot bis hin zum Zickzack-Muster. Ein farbiges Kabel kann einen spannenden Akzent setzen und die Verbindung zwischen dem rustikalen Holz und dem modernen Leuchtmittel elegant überbrücken.
Allein in der Nordsee befinden sich schätzungsweise 600.000 Kubikmeter Holz, das von Flüssen ins Meer gespült wurde.
Jedes Mal, wenn Sie ein Stück Treibholz auflesen und zu etwas Neuem verarbeiten, betreiben Sie Upcycling in seiner schönsten Form. Sie geben einem natürlichen Material, das eine lange Reise hinter sich hat, eine neue Bestimmung und schonen dabei wertvolle Ressourcen.
Wie sorge ich für einen absolut wackelfreien Stand?
Wenn Ihr Holzstück von Natur aus keine stabile Basis hat, gibt es einen einfachen Trick. Suchen Sie die Unterseite, die am besten steht, und schleifen Sie diese auf einer ebenen Fläche (z.B. auf einem aufgeklebten Schleifpapier) absolut plan. Bei sehr unebenen Stücken können Sie auch drei kleine, unauffällige Filzgleiter an den richtigen Stellen anbringen – wie bei einem dreibeinigen Hocker wackelt so garantiert nichts mehr.
Das Licht Ihrer Lampe wird die Struktur des Holzes betonen. Denken Sie bei der Planung darüber nach, welche Seite des Holzes Sie anstrahlen wollen. Eine glatte, vom Wasser polierte Fläche reflektiert das Licht sanft, während eine raue, rissige Seite ein dramatisches Spiel aus Licht und Schatten erzeugt. Drehen und wenden Sie Ihr Holzstück unter einer Testlampe, um seine Schokoladenseite zu finden.
Der ultimative Test vor der Inbetriebnahme: Bevor Sie die Lampe an ihren endgültigen Platz stellen, lassen Sie sie eine Stunde lang unter Aufsicht brennen. Fassen Sie danach vorsichtig an die Fassung, das Kabel und das Holz in der Nähe des Leuchtmittels. Nichts darf übermäßig heiß sein. Diese einfache Vorsichtsmaßnahme gibt Ihnen die Gewissheit, dass Ihre Konstruktion nicht nur schön, sondern auch absolut sicher ist.
