Leuchtmittel heute: Trends und Möglichkeiten

von Mareike Brenner
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Leuchtmittel heute

 

Mit dem de-facto-Verbot von herkömmlichen Glühbirnen durch die EU stehen Lampenbesitzer seit einigen Jahren vor dem Problem, dass sie sich nun aus einer Vielzahl von Möglichkeiten die für sie passendste aussuchen müssen. Der klassische Gang zum Fachhandel, um eine „60er Birne“ zu kaufen, wurde nun abgelöst durch Umrechnungstabellen für Wattstärken, andere Funktionsweisen und unterschiedliche Bauformen, die nicht nur alle verschieden Lichttemperaturen aufweisen sondern oft auch andere Reaktionszeiten. In diesem Dschungel der Leuchtmittel den Überblick zu bewahren, kann schwierig sein. Daher im Nachfolgenden die wichtigsten Trends und Möglichkeiten im direkten Vergleich. Und eins vorweg: Ganz tot ist die gute, alte Glühbirne übrigens noch längst nicht.

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Funktionsweisen im Überblick

Die heute auf dem Markt erhältlichen Leuchtmittel für den Hausgebrauch unterscheiden sich nicht nur nach den Anschlussarten wie Gewinde, Bajonettverschluss oder Stecksockel, sondern auch teilweise ganz erheblich von der Funktionsweise, die sich grob in drei Oberkategorien einteilen lässt:

  • Glühlampen enthalten im Inneren einen elektrischen Leiter, durch den Strom fließt, ihn dadurch erhitzt und zum Leuchten anregt.
  • Gasentladungslampen bestehen aus einem gasgefüllten Glaskörper sowie einer Anode und einer Kathode. Wird eine Spannung durch diese geleitet, ionisiert das Gas und sendet Licht aus. Dazu gehört zum Beispiel die Leuchtröhre.
  • Leuchtdioden sind Halbleiter-Elemente, werden sie mit Spannung beaufschlagt, regt das Elektronen im Inneren zum Wandern an – Licht entsteht.

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Die Trends für Haus und Hof

 

1) Halogenglühlampen

Die sogenannten Eco-Halogen-Leuchtmittel sind ein enger Verwandter der alten Glühbirne. Allerdings weisen sie einige Vorteile auf: Unter anderem sind sie wesentlich energieeffizienter. Auch sie sollen demnächst per Europa-Dekret verboten werden – sicher ist das allerdings noch nicht. In der Halogenlampe befinden sich ein Glühdraht aus Wolfram sowie eine Halogengas-Füllung. Heute wird dafür üblicherweise gasförmiges Iod verwendet. Wird das Licht eingeschaltet, beginnt der Draht zu glühen – bis hierhin die gleiche Funktion wie bei einer Glühbirne. Allerdings starten die Temperaturen des Glühdrahtes eine Reaktion des Iods mit den Wolfram-Atomen, sodass ein sehr helles, weißes Licht erzeugt wird. Ohne das Iod würde ein so kompakter Glaskörper durch die ausgelösten Wolfram-Atome sehr schnell beschlagen und blind werden. Da das Halogen aber diese Reaktion verhindert, können Halogenglühlampen wesentlich kompakter ausfallen als herkömmliche Glühlampen. Sie eignen sich im Haus daher vor allem für kleinere, unauffälligere Lampen sowie Spots und Leseleuchten. Daneben kommen sie überall dort zum Einsatz, wo konstantes, immer gleich helles Licht in der gleichen Temperatur benötigt wird, etwa in der Fotografie bei Blitzen.

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2) Energiesparleuchten

Die vom Fachmann als „Kompaktleuchtstofflampe“ bezeichneten Energiesparleuchten sind der eigentliche Nachfolger der Glühbirne, denn sie füllen heute die meisten Rollen, die vorher von der Glühbirne übernommen wurde, etwa die Wohnraumbeleuchtung. Die Energiesparleuchte zählt zu den Gasentladungslampen, genauer gesagt, den Quecksilberdampf-Niederdrucklampen. Sie ist also zu einem gewissen Grad mit der Leuchtröhre verwandt, die auch heute noch millionenfach in Büros hängen. Damit sie auf ähnliche Abmessungen wie eine Glühbirne kommt, ist der Glaskörper der Energiesparlampe meist als Wendel ausgeführt. Darin befindet sich Quecksilber. Wird nun durch den Lichtschalter Spannung auf die Lampe gegeben, heizt zunächst ein Vorschaltgerät im Sockel die Kathoden auf. Sind diese heiß genug, verdampft das Quecksilber, ionisiert und zündet schließlich.

In dieser langen Funktionsfolge liegt auch der Grund, warum die Kompaktleuchten meist einige Zeit brauchen, bis sie ihre volle Helligkeit erlangen. Im Haus ist das vor allem ärgerlich, wenn schnell helles Licht benötigt wird, etwa auf Treppen. Allerdings haben die Energiesparer auch eine wesentlich höhere Lichtausbeute als die Glühbirne und lassen sich zudem in einer ganzen Reihe von Farbtemperaturen herstellen. Wahlweise leuchten sie also eher bläulich-weiß und somit gefühlt kalt oder rötlich und damit wärmer. Eine Besonderheit reduziert die Einsatzbereiche der Energiesparleuchten allerdings: Schon bei Umgebungstemperaturen unter 15°C sinkt die Lichtausbeute rapide ab, während sich die Startphase verlängert. Als Außenleuchte, etwa mit Bewegungsmeldern, sind sie daher eher weniger geeignet. Und zudem können die Lampen bei Beschädigung auch zum Gesundheitsrisiko werden. Dann nämlich entweicht das Quecksilber, das hochgiftig ist. Nicht zuletzt aus diesem Grund (und der bei offenen Lampen nicht gerade optisch ansprechenden Form) ist die Energiesparleuchte für viele eher eine Art „ungeliebtes Stiefkind“, das nur Verwendung findet, weil es keine Glühbirnen mehr gibt. Aufgrund ihrer Funktionsweise geben die Lampen zudem auch unter Umständen hochfrequente Geräusche von sich, die vom Mensch als „Fiepen“ unangenehm wahrgenommen werden.

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3) LED-Lampen

Der große Renner der vergangenen Jahre heißt Leuchtdiode und wurde in seiner Funktionsweise schon kurz angesprochen. Der große Vorteil der LED ist der, dass sie beim Leuchten quasi keine Wärme erzeugt. Das liegt in der Tatsache begründet, dass die Leuchtdiode mit einem extrem hohen Wirkungsgrad gegenüber den anderen Leuchtmitteln arbeitet: Fast sämtliche Energie, die ihr zugeführt wird, wandelt die LED in Licht um. Das bedeutet, dass sie für die gleiche Lichtausbeute wie eine Glühbirne wesentlich weniger Strom benötigt. Umgekehrt sorgen moderne LEDs aber auch dafür, dass mit der gleichen Spannung sehr viel helleres Licht erzeugt werden kann. Die ersten LED-Leuchtmittel hatten den großen Nachteil, dass sie einen hohen Anteil an blauem kaltem Licht erzeugten. Räume, die mit Leuchtdioden erleuchtet wurden, wirkten dadurch wenig gemütlich.

Mittlerweile hat die Industrie aber die Möglichkeit, auch LEDs mit anderen Farbtemperaturen zu bauen, sodass sie sich nahezu uneingeschränkt für die Innenraumbeleuchtung eignet. Allerdings: Echte Tageslichtlampen, wie sie das Portal Bürohstuhl24 für die Beleuchtung von Büros empfiehlt, gibt es im LED-Bereich noch nicht.Dafür sind in ihr aber keine giftigen Stoffe wie Quecksilber verbaut. Übrigens: Mittlerweile gibt es auch LED-Leuchten, die von der Form her wie eine Milchglas-Glühbirne aussehen und so aufgebaut sind, dass sie ebenfalls in alle Richtungen abstrahlen. Einen echten Unterschied können dann nur noch Profis ausmachen. Jedoch hat die LED auch weitere Tücken: Es ist quasi unmöglich, größere Serien von Lampen mit genau der gleichen Farbtemperatur herzustellen. Im Haus kann das bei mehrarmigen Leuchten und Lampen dazu führen, dass die darin steckenden LEDs alle in einer unterschiedlichen Farbe leuchten. Wer das vermeiden will, sollte sicherstellen, dass tatsächlich alle verwendeten Diodenleuchten aus der gleichen Baureihe stammen (meist über die Los-Nummer auf dem Karton ersichtlich).

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4) Leuchtröhren

Die klassische Leuchtröhre wird in der Umgangssprache auch als Neonröhre bezeichnet, obwohl beide Lampenformen leicht unterschiedlich funktionieren: Die Leuchtröhre ist mit unterschiedlichen Edelgasen von Argon bis Helium aber nicht Neon gefüllt (je nach Gas ändert sich die Lichttemperatur). Wird dieses Gas nun mit Spannung beaufschlagt, leuchtet es. Allerdings im für das menschliche Auge unsichtbaren ultravioletten Bereich. Das Glas der Leuchtröhren ist daher innen mit einem Leuchtstoff überzogen, der das Licht umwandelt und sichtbar macht. In der echten Neonröhre befindet sich das Gas Neon. Das hat den Vorteil, dass es von selbst schon im sichtbaren Bereich strahlt – allerdings erzeugt die Neonröhre einen rötlich-orangenen Farbton. Für Tageslichtlampen müssen daher Leuchtröhren mit einer anderen Gasfüllung verwendet werden. Da beide Bauformen wenig elegant sind, eignen sie sich vor allem für die indirekte Beleuchtung von Räumen hinter Blenden. Da aber können die Röhren sich voll bezahlt machen, denn üblicherweise erreichen sie eine recht hohe Lebensdauer, sodass ein Austausch nur selten notwendig wird. Allerdings erzeugen sie auch Wärme, sodass beim Einbau und der Platzierung auch darauf geachtet werden muss.

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5) Spezial-Glühbirnen

Auch wenn sie ja eigentlich von der EU und anderen Ländern verboten ist, es gibt sie tatsächlich noch, die gute alte Glühbirne. Und zwar in Form von sogenannten Spezial-Glühlampen. Darunter fallen reguläre Glühbirnen mit einer Länge über 60 Millimeter, die durch dickeres Glas und ummantelte Glühfäden besonders stoßfest sind und daher eigentlich für Spezialbereiche wie Baustellen vorgesehen sind. Allerdings: Diese Gesetzeslücke wurde von zu vielen EU-Bürgern ausgenutzt, sodass Brüssel reagierte. Bis Februar 2016 dürfen die Lampen noch legal verkauft werden (Sie finden sich vor allem in Baumärkten) danach gelten Stoß- und Vibrationsfestigkeit nicht mehr als Sonderkriterium. Allerdings: Als spezielle Heizlampen für Terrarien, Brutkästen und so weiter sowie als Leuchtmittel für (Dia-) Projektoren bleibt für hartnäckige Glühlampen-Fans weiterhin ein ganz kleines Hintertürchen durch die Gesetzgebung offen – auch wenn es für reine Beleuchtungszwecke dank der Fortschritte in den anderen Leuchtmittel-Bauformen mittlerweile komplett fast überflüssig ist, da selbst die Farbtemperatur des Lichts von anderen Leuchten erzeugt werden kann.

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Was für was?

Angesichts der Tatsache, dass ein komplettes Atomkraftwerk eingespart werden kann, wenn in Deutschland keine Glühbirnen mehr zum Einsatz kommen, kann nur dringend dazu geraten werden, sich für alle Anwendungen auf die anderen Leuchtmittel zu beschränken. Vor allem die Energiesparlampe hat in den vergangenen Jahren ihre Kinderkrankheiten hinter sich gelassen und ist jetzt ein vollwertiges Leuchtmittel, das auch von der Lebensdauer nicht mehr hintenan steht. Dort, wo es um maximale Ausbeute bei minimalem Verbrauch geht, sollte die Leuchtdiode zum Einsatz kommen. Und wo die Lichttemperatur und -helligkeit von Bedeutung ist, findet sich Raum für die Halogenbirne. Und nicht zuletzt hat auch die Leuchtstoffröhre weiterhin ihre Daseinsberechtigung in indirekten Beleuchtungen hinter Blenden oder in der sichtbaren Variante auch als krasser Farbkontrast in Feuermelder-Rot oder Saphir-Blau. Daneben darf die Röhre freilich auch überall da leuchten, wo es nur auf gutes Licht und nicht auf Optik ankommt: In Keller und anderen unbewohnten Räumen.

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Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.