Kinderzimmer streichen wie ein Profi: Dein ultimativer Guide für gesunde Wände & glückliche Kids
Ganz ehrlich? Ein Kinderzimmer zu gestalten, ist eine der schönsten, aber auch nervenaufreibendsten Aufgaben für Eltern. Man scrollt durch Pinterest, sieht die tollsten Ideen und will einfach nur loslegen. Aber zwischen dem Traum vom perfekten Zimmer und dem leeren Farbeimer im Baumarkt liegen oft viele Fragen und eine gehörige Portion Respekt vor der Aufgabe. Und das ist auch gut so!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das kleine Farben-Einmaleins: Was im Kinderzimmer wirklich wirkt
- 2 Die wichtigste Entscheidung: Welche Farbe kommt in den Eimer?
- 3 Los geht’s: Deine Einkaufsliste und der Zeitplan
- 4 Die Vorbereitung: Wo sich die Profis von den Amateuren unterscheiden
- 5 Jetzt wird’s bunt: Die richtige Streichtechnik
- 6 Mehr als nur Farbe: Coole Ideen für dein Kinderzimmer
- 7 Sicherheit geht vor! Die wichtigsten Regeln zum Schluss
- 8 Bildergalerie
Denn ein Kinderzimmer ist so viel mehr als nur vier Wände mit einem netten Anstrich. Es ist die Höhle zum Zurückziehen, die Rennstrecke für Spielzeugautos und der Ort, an dem die ersten Buchstaben gelernt werden. Die Farben und Materialien, die wir hier verwenden, haben einen riesigen Einfluss – nicht nur auf die Optik, sondern vor allem auf ein gesundes Raumklima und die Sicherheit deines Kindes.
Ich hab in meinem Job schon unzählige Kinderzimmer verwandelt und eines gelernt: Mit der richtigen Vorbereitung und dem passenden Material schaffst du das auch! Vergiss die Sorge vor Flecken und Streifen. In diesem Guide nehme ich dich an die Hand und zeige dir, worauf es wirklich ankommt. Wir reden über Kosten, die besten Tricks und wie du ein Ergebnis erzielst, das nicht nur super aussieht, sondern auch wirklich wohngesund ist.

Das kleine Farben-Einmaleins: Was im Kinderzimmer wirklich wirkt
Bevor wir über die Farbwahl reden, ein kurzer Reality-Check zur Farbpsychologie. Ja, es stimmt schon, dass bestimmte Farben eine gewisse Wirkung haben. Ein sanftes Salbeigrün strahlt eine ganz andere Ruhe aus als eine knallrote Wand. Aber eine Farbe allein verwandelt ein energiegeladenes Kind nicht über Nacht in einen stillen Bücherwurm. Die Wirkung ist viel subtiler.
Viel wichtiger als der exakte Farbton sind zwei andere Dinge:
- Helligkeit und Sättigung: Oft ist nicht das „Blau“ das Problem, sondern das „zu grelle Blau“. Ein sattes, leuchtendes Rot kann schnell aggressiv wirken, während ein gebrochenes Ziegelrot pure Gemütlichkeit ausstrahlt. Mein Tipp: Wähle für große Flächen immer Farbtöne, die leicht mit Grau oder Weiß abgetönt sind. Sie sind angenehmer für die Augen und überfordern die Sinne nicht.
- Die 60-30-10-Regel: Das ist eine super Faustregel aus der Gestaltung. 60 % des Raumes (also die meisten Wände) bekommen eine eher neutrale Hauptfarbe. 30 % gehen an eine Nebenfarbe, zum Beispiel für eine einzelne Akzentwand, Möbel oder den Teppich. Und nur 10 % sind für kräftige Farbtupfer reserviert – denk an Kissen, Bilder oder eine coole Lampe. Das sorgt für Harmonie und verhindert, dass der Raum unruhig wirkt.
Am Ende zählt aber vor allem dein Bauchgefühl und was deinem Kind gefällt. Beziehe es, je nach Alter, ruhig mit ein. Das stärkt die Verbindung zum eigenen kleinen Reich ungemein.

Die wichtigste Entscheidung: Welche Farbe kommt in den Eimer?
Jetzt wird’s ernst. Die Wahl der richtigen Farb-Art ist entscheidender als der Farbton. Im Baumarkt stehst du vor einem riesigen Regal und die Preisunterschiede sind enorm. Lass mich dir sagen: Qualität zahlt sich hier wirklich aus, vor allem für die Gesundheit deines Kindes.
Dispersionsfarben – Der vielseitige Standard
Das sind die klassischen Wandfarben, die du überall findest. Hier sind die Qualitätsunterschiede aber gewaltig. Achte auf zwei Kennzahlen auf dem Eimer:
- Deckkraftklasse: Klasse 1 ist die beste. Das bedeutet, du brauchst oft nur einen Anstrich. Eine billige Farbe der Klasse 3 für 15 €? Da streichst du oft dreimal, bist genervt und das Ergebnis ist trotzdem fleckig. Eine gute Farbe der Klasse 1 kostet dich vielleicht 50 € für den großen Eimer, aber du sparst Zeit, Nerven und am Ende oft sogar Geld.
- Nassabriebbeständigkeit: Fürs Kinderzimmer ist Klasse 1 oder 2 ein absolutes MUSS. Das sind scheuerbeständige Farben. Hier kannst du einen Schokofingerabdruck einfach mit einem feuchten Lappen abwischen, ohne dass die Farbe gleich mitkommt. Klasse 3 ist nur waschbeständig – für ein Kinderzimmer ehrlich gesagt ungeeignet.
Mineralfarben – Die gesunde Luxus-Alternative
Wenn du besonderen Wert auf ein top Raumklima legst, sind Farben wie Silikat- oder Kalkfarben eine fantastische Wahl. Sie sind in der Anschaffung etwas teurer (rechne mit ca. 60-100 € pro Eimer) und anspruchsvoller in der Verarbeitung, aber die Vorteile sind unschlagbar.

Diese Farben sind von Natur aus hochalkalisch, was bedeutet, dass Schimmelpilze und Bakterien auf diesem Untergrund keine Chance haben – ganz ohne Chemie! Außerdem sind sie extrem diffusionsoffen, man sagt auch „atmungsaktiv“. Sie regulieren die Luftfeuchtigkeit im Raum, was Schimmelbildung aktiv vorbeugt. Der Geruch ist nach dem Streichen frisch und erdig, nicht chemisch. Ein echter Gewinn für die Wohngesundheit.
Achtung, wichtiger Tipp: Egal für welche Art du dich entscheidest, achte IMMER auf das „Blauer Engel“-Siegel. Es garantiert, dass die Farbe emissionsarm ist, also kaum schädliche Stoffe (sogenannte VOCs) an die Raumluft abgibt. Das ist gerade im Kinderzimmer, wo dein Schatz so viele Stunden verbringt, das A und O.
Los geht’s: Deine Einkaufsliste und der Zeitplan
Bevor du loslegst, lass uns kurz durchgehen, was du wirklich brauchst und wie lange der Spaß dauert. Für ein Zimmer von ca. 15 qm solltest du Folgendes einplanen:
Deine Einkaufsliste (ungefähre Kosten):
- Malervlies (ca. 15-20 €): Bitte kein dünnes Plastik! Vlies saugt Farbe auf und ist rutschfest.
- Gutes Malerkrepp (ca. 8 €): Investiere hier! Billiges Klebeband reißt oder lässt Farbe durch.
- Spachtelmasse & Spachtel (ca. 10 €): Um kleine Löcher zu füllen.
- Feines Schleifpapier (ca. 5 €)
- Tiefengrund (ca. 20-30 €): Absolut unverzichtbar, mehr dazu gleich.
- Gutes Pinsel- und Rollenset (ca. 25 €): Nimm einen gepolsterten Roller, der nicht fusselt. Du wirst den Unterschied sehen.
- Farbeimer & Abstreifgitter
- Deine Wunschfarbe: Zur Menge: Rechne grob den Raumumfang mal die Raumhöhe. Diese Quadratmeterzahl teilst du durch die Reichweiten-Angabe auf dem Farbeimer. Plane lieber einen Liter mehr ein.
Dein Zeitplan:

- Tag 1 (Vormittag, ca. 3-4 Stunden): Zimmer ausräumen, Boden abdecken, alles sauber abkleben, Löcher spachteln und die Wände grundieren.
- Tag 1 (Nachmittag/Abend): Trocknen lassen! Die Grundierung und Spachtelmasse müssen komplett durchtrocknen.
- Tag 2 (Vormittag, ca. 2-3 Stunden): Erster Anstrich.
- Tag 2 (Nachmittag, mind. 6 Stunden Pause): Farbe trocknen lassen.
- Tag 2 (Abend) oder Tag 3: Eventuell zweiter Anstrich (falls nötig).
Die Vorbereitung: Wo sich die Profis von den Amateuren unterscheiden
Ein alter Meister hat mir mal gesagt: „Junge, 80 % der Arbeit sind die Vorbereitung.“ Und er hatte so recht. Jeder Fehler, den du hier machst, rächt sich am Ende doppelt. Also, nimm dir die Zeit!
- Abdecken und Abkleben: Räum alles raus, was geht. Der Rest kommt in die Mitte und wird mit Folie abgedeckt. Steckdosen- und Schalterblenden abschrauben (WICHTIG: Sicherung vorher raus!). Dann klebst du Rahmen und Leisten ab.
- Der ultimative Trick für gestochen scharfe Kanten: Drück das Klebeband fest an. Dann nimmst du etwas Acryl oder sogar einen Rest der alten Wandfarbe und streichst einmal dünn über die Kante des Klebebands, die zum Raum zeigt. Lass das kurz trocknen. Dadurch wird die Kante versiegelt und es kann absolut keine Farbe mehr unterlaufen. Erst danach streichst du mit der neuen Farbe. Wenn du das Band später abziehst, ist die Kante perfekt!
- Reinigen und Spachteln: Die Wände müssen staub- und fettfrei sein. Einmal abfegen reicht meist. Dann suchst du nach Dübellöchern oder Rissen, füllst sie mit Spachtelmasse und schleifst sie nach dem Trocknen glatt.
- Grundieren – der meistvergessene Schritt: Das ist der wichtigste Schritt von allen! Eine Grundierung (Tiefengrund) sorgt dafür, dass die Wand die Farbe gleichmäßig aufnimmt und nicht an manchen Stellen stärker „saugt“ als an anderen. Das verhindert Flecken. Wusstest du schon? Eine gute Grundierung kann dir bis zu 30% der teuren Endfarbe sparen!

Jetzt wird’s bunt: Die richtige Streichtechnik
Endlich! Der Pinsel darf in die Farbe. Streiche zuerst alle Ecken und Kanten mit einem Pinsel vor (ca. 5-10 cm breit). Direkt im Anschluss, solange die Kanten noch feucht sind („Nass-in-Nass“), schnappst du dir die Rolle. So verschmelzen die Pinselstriche unsichtbar mit der gerollten Fläche.
Arbeite dich in Bahnen vor. Rolle erst ein paar Mal senkrecht, dann verteilst du die Farbe quer, und zum Schluss rollst du die ganze Bahn nochmal ganz leicht und ohne Druck von oben nach unten ab. Das sorgt für eine absolut streifenfreie Oberfläche. Fang am besten an der Wand mit dem Fenster an – im Streiflicht siehst du am besten, wo du schon warst.
Mehr als nur Farbe: Coole Ideen für dein Kinderzimmer
Ein Kinderzimmer lebt und verändert sich. Mit Farbe kannst du es wunderbar anpassen. Anstatt das ganze Zimmer blau zu streichen, schaffe doch Zonen! Eine Ecke am Bett in einem ruhigen, gedeckten Ton als Ruhepol. Der Spielbereich bekommt eine Wand in einem fröhlichen Gelb. So gibst du dem Raum eine Struktur, die dem Kind hilft, sich zu orientieren.

Und was ist mit alten Möbeln? Ein langweiliger Schrank kann mit etwas Lack zum Star des Zimmers werden. Wichtig: Schleife die Oberfläche gut an und grundiere sie. Für Möbel und Spielzeug musst du unbedingt Lack verwenden, der der Norm DIN EN 71-3 entspricht. Er ist speichel- und schweißecht, also unbedenklich, falls dein Kind mal daran leckt oder knabbert. Auch hier gibt es tolle wasserbasierte Acryllacke, die kaum riechen.
Sicherheit geht vor! Die wichtigsten Regeln zum Schluss
Das ist der Punkt, bei dem ich keine Kompromisse mache. Deine Sicherheit und die deines Kindes haben oberste Priorität.
- Lüften, lüften, lüften! Sorge während und nach dem Streichen für ordentlich Durchzug. Stoßlüften ist hier viel effektiver als ein gekipptes Fenster.
- Die große Frage: Wann darf das Kind wieder ins Zimmer? Das ist eine der häufigsten Sorgen von Eltern. Meine Faustregel: Bei emissionsarmen Dispersionsfarben (mit „Blauer Engel“) würde ich persönlich mindestens 2-3 Tage bei konstanter Lüftung warten, bis das Kind wieder im Zimmer schläft. Bei reinen Mineralfarben (Kalk/Silikat) ist es oft schon nach 24 Stunden okay, da sie keine chemischen Dämpfe abgeben und der Geruch schnell verfliegt.
- Schimmel? Stopp! Wenn du schwarze Flecken an der Wand findest, überstreiche sie NIEMALS einfach. Das ist in der Regel Schimmel. Hier muss die Ursache gefunden werden. Bei Flächen, die größer als eine Postkarte sind, gehört das in die Hände eines Fachmanns. Hier geht es um die Gesundheit!
- Leitersicherheit: Ich hab leider schon Unfälle gesehen. Bitte benutze eine stabile Leiter auf festem Untergrund. Keine wackeligen Stuhlkonstruktionen!
- Entsorgung: Flüssige Farbreste sind Sondermüll und gehören zum Wertstoffhof. Eingetrocknete Reste dürfen in den Hausmüll. Pinsel und Roller auf einem alten Karton ausstreichen, trocknen lassen und dann entsorgen.
Ein Kinderzimmer zu streichen ist ein echtes Projekt, aber eines, das sich unglaublich lohnt. Du schaffst einen Ort, der mitwächst, schützt und inspiriert. Mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet. Also, trau dich – für ein wunderschönes und vor allem gesundes kleines Reich für dein Kind!

Bildergalerie




Wussten Sie schon? Das menschliche Auge kann mehr Grüntöne unterscheiden als jede andere Farbe. Das macht Grün, von sanftem Salbei bis zu frischem Mint, zu einer besonders vielseitigen und beruhigenden Wahl für ein Kinderzimmer.




Wie wähle ich eine Farbe, die mit dem Kind „mitwächst“?
Setzen Sie auf eine zeitlose, neutrale Basis für die großen Wandflächen – zum Beispiel ein warmes Greige, ein sanftes Himmelblau oder ein helles Salbeigrün. Diese Farben bilden eine ruhige Kulisse, die sich über Jahre hinweg anpassen lässt. Die jeweilige Lebensphase und die Interessen Ihres Kindes spiegeln sich dann in den Accessoires wider: Poster, Bettwäsche, Kissen und Teppiche lassen sich viel leichter und günstiger austauschen als ein kompletter Wandanstrich.



Der Trick für extra scharfe Kanten: Nicht nur das richtige Malerkrepp (z. B. FrogTape) ist entscheidend, sondern auch die richtige Technik. Nachdem Sie das Band festgeklebt haben, streichen Sie einmal mit der Grundfarbe der Wand über die Kante des Klebebands. Diese Farbe versiegelt die winzigen Lücken. Erst danach streichen Sie mit der neuen Akzentfarbe darüber. Das Ergebnis: absolut saubere, professionelle Linien ohne Unterlaufen.




- Fördert die Kreativität jeden Tag aufs Neue.
- Ist unglaublich robust und verzeiht fast alles.
- Lässt sich mit einem feuchten Tuch einfach „resetten“.
Das Geheimnis? Eine Wand (oder auch nur ein Teilbereich) gestrichen mit hochwertiger Tafelfarbe. Marken wie „JAEGER“ oder „Meffert“ bieten robuste Optionen in klassischem Schwarz, aber auch in vielen bunten Farbtönen an.




Die Beleuchtung kann einen Farbton dramatisch verändern. Ein sonniges Gelb, das im Baumarkt bei Neonlicht perfekt aussah, kann im nach Norden ausgerichteten Kinderzimmer plötzlich kränklich-grün wirken. Testen Sie Farbmuster immer direkt an der Wand im Kinderzimmer und beobachten Sie, wie sich der Ton im Tageslicht am Morgen, am Nachmittag und bei künstlichem Abendlicht verändert, bevor Sie sich für den finalen Eimer entscheiden.



Tafelfarbe: Verwandelt eine Wand in eine riesige Kreidetafel. Perfekt für kleine Künstler. Benötigt eine sehr glatte Oberfläche.
Magnetfarbe: Enthält Eisenpartikel, wodurch Magnete daran haften. Ideal für eine flexible Bilder- und Zettelwand, ohne Löcher zu bohren. Oft sind mehrere Schichten für eine gute Haftung nötig.
Die beste Lösung für maximale Kreativität? Streichen Sie erst mit Magnetfarbe und dann mit Tafelfarbe darüber!




Laut Umweltbundesamt verbringen wir, und insbesondere Kinder, bis zu 90 % unserer Zeit in Innenräumen.
Diese beeindruckende Zahl unterstreicht, wie wichtig ein gesundes Raumklima ist. Bei der Farbwahl bedeutet das: Unbedingt auf Produkte achten, die als „emissionsarm“ oder „VOC-frei“ gekennzeichnet sind. Das Siegel „Blauer Engel“ ist hier ein verlässlicher Wegweiser für wohngesunde Farben, die keine schädlichen Dämpfe abgeben.



Auch die „fünfte Wand“ verdient Aufmerksamkeit! Eine farbig gestrichene Decke kann die Atmosphäre eines Raumes komplett verwandeln. Ein tiefes Nachtblau mit aufgeklebten Leuchtsternen schafft ein magisches Universum zum Einschlafen. Ein zartes Pastellgelb kann den Raum höher und sonniger wirken lassen. Dieser mutige Schritt hat eine enorme Wirkung und verleiht dem Zimmer eine einzigartige, Geborgenheit spendende Note.




Bevor der erste Pinselstrich gesetzt wird, sollten diese kleinen Helfer bereitliegen:
- Frischhaltefolie: Um Pinsel und Farbrollen während kurzer Pausen luftdicht einzuwickeln und so das Austrocknen zu verhindern.
- Wattestäbchen: Perfekt, um kleine Farbpatzer an Kanten oder Leisten sofort präzise zu korrigieren.
- Ein alter Lappen und ein Eimer Wasser: Für den Fall, dass doch mal etwas daneben geht. Bei wasserbasierten Farben lassen sich frische Spritzer leicht entfernen.



Muss ich bei Raufaser-Tapete vorher spachteln?
Nein, das ist gerade der Vorteil von Raufaser: Ihre Struktur kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand. Sie können direkt darüberstreichen. Wichtig ist jedoch, eine Farbrolle mit längerem Flor zu verwenden. Diese kann die Farbe besser in die Vertiefungen der Tapete einarbeiten und sorgt für ein gleichmäßiges, deckendes Ergebnis ohne helle Pünktchen.




Der ultimative Budget-Tipp: Nutzen Sie Farbtester! Die kleinen Töpfe, zum Beispiel von „Schöner Wohnen Farbe“ oder „Alpina Feine Farben“, sind nicht nur ideal, um einen Ton zu prüfen. Sie eignen sich auch hervorragend, um gezielte, kostengünstige Akzente zu setzen. Streichen Sie damit die Innenseite eines offenen Regals, die Kante der Zimmertür oder malen Sie einfache geometrische Formen an die Wand.




Schluss mit langweilig! Um einem Raum schnell Persönlichkeit zu verleihen, ohne sich auf ein festes Wandbild festzulegen, sind Wandtattoos und Schablonen ideal.
- Wandtattoos: Perfekt für Mietwohnungen, da sie sich oft rückstandslos entfernen lassen. Marken wie „wall-art.de“ bieten riesige Auswahlen von Sternenhimmeln bis zu Lieblingstieren.
- Schablonen: Wiederverwendbar und perfekt für individuelle Farbkombinationen. Erlauben das Gestalten von wiederkehrenden Mustern oder Bordüren für einen ganz persönlichen Look.



Wichtiger Sicherheitshinweis: In Häusern, die vor 1978 gebaut wurden, kann alte Farbe Blei enthalten. Wenn Sie alte Farbschichten abschleifen, kann gesundheitsschädlicher Staub entstehen. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie eine Probe testen oder arbeiten Sie mit speziellen Sicherheitsvorkehrungen (Atemschutzmaske, gründliche Reinigung) und vermeiden Sie trockenes Schleifen.




Der skandinavische Wohnstil ist wie gemacht für Kinderzimmer: Er ist hell, freundlich und unaufgeregt. Die Basis bilden helle Holzböden und weiße oder sehr helle Wände in gebrochenen Tönen. Dazu kombinieren Sie funktionale Möbel und setzen gezielte, sanfte Farbakzente durch Textilien in Pastelltönen wie Altrosa, Taubenblau oder Mintgrün. Das Ergebnis ist ein zeitloser, ruhiger Raum, der nicht überfordert und viel Platz für Fantasie lässt.



- Kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand perfekt.
- Sorgt für eine samtige, edle und blendfreie Optik.
- Ist empfindlicher gegenüber Fingerabdrücken und Flecken.
Die Rede ist von matter Wandfarbe. Für das Kinderzimmer gibt es mittlerweile tolle, robuste Alternativen wie die „PremiumClean“ von Caparol, die trotz ihrer matten Oberfläche abwaschbar ist und so Ästhetik mit Alltagstauglichkeit verbindet.




„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ihr visueller Kortex ist noch in der Entwicklung, was bedeutet, dass sie starke Kontraste und primäre Farben oft besser wahrnehmen, aber von zu vielen visuellen Reizen auch schneller überfordert sind.“ – Erkenntnis aus der Entwicklungspsychologie
Das bedeutet für die Wandgestaltung: Starke Farben sind toll, aber setzen Sie sie gezielt ein. Eine einzelne Akzentwand oder farbige Zonen für Spielen und Schlafen sind oft wirkungsvoller als ein komplett in Knallfarben getauchter Raum.




Auch die kleinsten Künstler können helfen! Geben Sie Ihrem Kind eine eigene (saubere) kleine Rolle und eine Schale mit Wasser. Während Sie die echte Farbe auftragen, kann Ihr Kind eine Wand „mitstreichen“. Es fühlt sich einbezogen, hat eine wichtige Aufgabe und ist stolz, am neuen Zimmer mitgewirkt zu haben – ganz ohne, dass das Ergebnis darunter leidet.



Was ist der Unterschied zwischen Lehmfarbe und normaler Dispersionsfarbe?
Dispersionsfarbe: Der Klassiker. Besteht aus Kunststoffbindemitteln, ist robust und in unzähligen Tönen erhältlich. Kann aber die Wände „versiegeln“.
Lehmfarbe: Eine rein ökologische Alternative (z.B. von ‚Conluto‘ oder ‚Auro‘). Sie ist diffusionsoffen, das heißt, sie kann Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und wieder abgeben. Das reguliert das Raumklima auf natürliche Weise und sorgt für eine gesunde Atmosphäre. Die Farbpalette ist erdiger und die Oberfläche pudrig-matt.




Eine einfache Berglandschaft als Akzentwand sieht kompliziert aus, ist aber verblüffend einfach. Sie brauchen nur Malerkrepp und zwei bis drei Farbtöne einer Farbfamilie (z.B. Hellgrau, Mittelgrau, Dunkelgrau). Kleben Sie mit dem Tape zackige Bergketten ab, malen Sie die Flächen aus und ziehen Sie das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. Ein Wow-Effekt mit minimalem Aufwand!



Wichtiger Punkt: Die Grundierung ist kein optionaler Schritt! Sie ist die wichtigste Vorbereitung für ein professionelles Ergebnis. Sie sorgt dafür, dass stark saugende Untergründe (wie Gipskarton) die Farbe gleichmäßig annehmen, verhindert Flecken und reduziert den Verbrauch der teureren Deckfarbe. Diesen Schritt zu überspringen, rächt sich fast immer durch ein fleckiges Endergebnis.




- Keine unschönen Farbspritzer auf dem Boden.
- Möbel sind sicher vor Farbtupfern geschützt.
- Steckdosen und Lichtschalter bleiben sauber.
Das Geheimnis eines stressfreien Anstrichs liegt in 15 Minuten Vorbereitung: Rücken Sie Möbel in die Raummitte, decken Sie alles sorgfältig mit Malervlies (rutschfester als Folie!) ab und schrauben Sie die Blenden von Steckdosen und Schaltern ab.




Farbnamen können verführen! Ein „Drachengrün“ oder „Prinzessin-Lillifee-Rosa“ klingt im ersten Moment perfekt. Doch oft sind diese Töne für große Flächen zu intensiv und man sieht sich schnell daran satt. Ein guter Trick: Finden Sie auf einer Farbkarte den gewünschten Ton und wählen Sie dann die um zwei bis drei Stufen hellere, dezentere Variante davon. So bekommen Sie die gewünschte Stimmung, ohne den Raum zu überladen.



Wie lange muss die Farbe eigentlich trocknen?
Hier gibt es zwei wichtige Zeitangaben. Die Farbe ist meist schon nach 4-6 Stunden „oberflächentrocken“, fühlt sich also nicht mehr klebrig an. „Überstreichbar“ ist sie aber oft erst nach 8-12 Stunden. Und ihre endgültige Härte und Strapazierfähigkeit erreicht sie erst nach mehreren Tagen, manchmal sogar Wochen. Seien Sie also in der ersten Zeit nach dem Streichen besonders vorsichtig mit Stößen oder dem Versuch, Flecken abzuwischen.




Pinsel oder Rolle? Beides! Profis nutzen eine Technik namens „Beschneiden“. Zuerst werden mit einem hochwertigen Pinsel (z.B. ein Ringpinsel) alle Ecken, Kanten und Ränder um Fenster und Türen ca. 5-10 cm breit vorgestrichen. Direkt im Anschluss, nass in nass, wird die große Fläche mit der Rolle gefüllt. So verschmelzen die Pinselstriche nahtlos mit der gerollten Fläche und es entstehen keine sichtbaren Ansätze.


8 Stunden – so lange dauert im Schnitt die Aushärtungszeit für die erste Schicht einer wasserbasierten Innenfarbe, bevor sie überstrichen werden kann.
Geduld ist hier der Schlüssel. Wer zu früh mit der zweiten Schicht beginnt, riskiert, die erste, noch weiche Farbschicht wieder aufzuweichen und unschöne Streifen oder Abdrücke zu hinterlassen. Planen Sie also am besten einen ganzen Tag für zwei Anstriche ein oder streichen Sie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.




