Vintage-Brautstrauß: So bekommst du den Look, der Geschichten erzählt
Stell dir mal vor, du betrittst eine alte Blumenwerkstatt. Es riecht nach feuchter Erde, frischem Grün und hunderten von Blüten. Genau das ist seit Jahrzehnten meine Welt. Ich habe unzählige Blumentrends kommen und gehen sehen, aber eines hat sich nie geändert: Der Wunsch nach einem Brautstrauß, der mehr ist als nur Deko. Ein Strauß, der eine Seele hat. Und ganz ehrlich? Kein Stil kann das besser als Vintage.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was einen Blumenstrauß wirklich „Vintage“ macht
- 2 Die richtige Blumenauswahl mit historischem Charme
- 3 Dein erster Vintage-Strauß: Eine kleine DIY-Anleitung
- 4 Tipps für dein Beratungsgespräch beim Floristen
- 5 Und was passiert nach der Hochzeit?
- 6 Ein letztes, wichtiges Wort zur Sicherheit
- 7 Bildergalerie
Aber was heißt „Vintage“ bei Blumen eigentlich? Es ist so viel mehr, als einfach nur ein paar altrosa Rosen zusammenzubinden. Es ist ein Gefühl, eine fast vergessene Handwerkstechnik und ein echtes Verständnis für die Natur. Es geht darum, die Ästhetik vergangener Zeiten mit dem Know-how von heute zu einem kleinen Kunstwerk zu formen. Ein echter Vintage-Strauß atmet den Geist einer Epoche, egal ob er opulent und dramatisch oder ganz schlicht und natürlich wirkt.
Komm mit, ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt. Wir reden nicht nur über Blumen, sondern über das Herzstück dahinter: das Handwerk.

Was einen Blumenstrauß wirklich „Vintage“ macht
Viele denken, zarte Farben machen den Vintage-Look. Das ist aber nur die halbe Miete. Die wahre Magie liegt in der Komposition, der Blumenauswahl und vor allem in der Technik. Früher gab es keinen praktischen Steckschaum, der alles in Position hielt. Alles wurde von Hand gebunden oder Blüte für Blüte gedrahtet. Das braucht Geduld und ein verdammt gutes Auge.
Die unsichtbare Technik: Balance und Form
Ein von Hand gebundener Strauß hat eine ganz andere Dynamik. Die Stiele werden in einer leichten Spirale angelegt, sodass sich der Strauß quasi selbst stützt. Diese Spiralbindung ist das absolute A und O in der Floristik. Jeder Azubi muss das im Schlaf können. Das Ergebnis ist ein stabiler Stielansatz, der perfekt in der Hand liegt, und der Strauß bekommt eine wunderschöne, lockere Form.
Kleiner Test vom Profi: Ein perfekt gebundener Strauß sollte von alleine auf dem Tisch stehen können, ohne umzufallen. Das ist der Beweis für eine saubere Spirale.

Für aufwendigere Formen, wie zum Beispiel einen fließenden Wasserfallstrauß (man nennt das auch Kaskade), kommt die Draht- und Wickeltechnik ins Spiel. Hier wird jede einzelne Blüte und jedes Blatt an einem Draht befestigt und mit einem speziellen, grünen Floristenband umwickelt. Übrigens, dieses Band nennt sich Gutta-Band und ist ein leicht klebriges, dehnbares Band, das du in jedem gut sortierten Bastelladen oder Floristikbedarf findest. Durch diese Technik wird der Strauß viel leichter und der Florist hat die absolute Kontrolle über die Form. Das ist aber eine Heidenarbeit! So ein Strauß kann locker fünf bis sechs Stunden reine Handarbeit bedeuten. Das erklärt dann auch den Preisunterschied.
Gut zu wissen: Ein einfacher, handgebundener Wiesenstrauß liegt preislich oft zwischen 80 € und 150 €. Eine aufwendig gedrahtete Kaskade im glamourösen Stil kann dagegen schnell bei 250 € bis 400 € liegen, je nach Blumenauswahl natürlich.
Die Seele des Straußes: Blumen, die zur Jahreszeit passen
Ein ganz wesentliches Merkmal von Vintage ist Authentizität. Früher nahm man das, was der eigene Garten oder der Gärtner um die Ecke hergab. Man lebte mit den Jahreszeiten. Dieser Gedanke ist heute wieder total angesagt. Ein Strauß mit Pfingstrosen im Mai, Dahlien im September oder Christrosen im Winter fühlt sich einfach stimmig an. Er ist im Einklang mit der Natur. Wenn eine Braut im tiefsten Winter unbedingt Pfingstrosen will, bin ich ehrlich: Die kommen dann eingeflogen, haben eine fragwürdige Qualität und kosten ein Vermögen. Vertrauen und Ehrlichkeit sind hier einfach alles.

Die richtige Blumenauswahl mit historischem Charme
Früher gab es die „Sprache der Blumen“, bei der jede Blüte eine eigene Bedeutung hatte. Das ist heute nicht mehr so streng, aber die Assoziationen sind geblieben. Für einen Vintage-Strauß wählt man am besten Blumen, die eine gewisse Nostalgie ausstrahlen.
Für den dramatischen Auftritt: Der Kaskaden-Look
Denk an Eleganz und fließende Formen. Hier sind die Stars der Show:
- Calla: Ihre skulpturale Form ist einfach der Inbegriff von Eleganz. Sie wirkt am besten, wenn sie viel Raum bekommt. Achtung! Ihr Stiel bricht superleicht, wenn man ihn zu stark biegt. Definitiv eine Blume für erfahrene Hände.
- Orchideen: Früher das Symbol für puren Luxus. Sie müssen sorgfältig gedrahtet werden, damit sie in der Kaskade ihre Position halten.
- Grünzeug wie Farn und Efeu: Hängende Elemente sind entscheidend für die Wasserfall-Form. Ich persönlich liebe Asparagus-Grün, weil es so filigran ist und ewig frisch bleibt.
Für die Romantikerin: Der runde Biedermeier-Stil
Hier wird es lieblicher, kompakter und kuppelförmig. Ein echter Klassiker.

- Rosen: Natürlich, die Königin der Blumen! Für den Vintage-Look sind Gartenrosen mit ihren gefüllten Blüten und dem intensiven Duft unschlagbar. Ihre Köpfe sind oft recht schwer, da ist eine feste Spiralbindung absolut entscheidend.
- Maiglöckchen: Zart, duftend und ein Symbol für pures Glück. Ein reiner Maiglöckchenstrauß ist unglaublich edel. Aber Vorsicht: Die gesamte Pflanze ist giftig. Nach der Verarbeitung immer gründlich die Hände waschen. Das sage ich auch immer meinen Kunden, besonders wenn Kinder bei der Hochzeit sind.
- Nelken: Lange galten sie als altmodisch, aber sie feiern gerade ein riesiges Comeback! Ihre gerüschten Ränder und die super Haltbarkeit machen sie zu einer absolut verlässlichen Wahl und sie sind recht anfängerfreundlich.
Für die Freigeister: Der wilde Wiesenstrauß
Hier darf es aussehen wie frisch von der Sommerwiese gepflückt. Locker, luftig und unperfekt perfekt.
- Margeriten und Kamille: Der Inbegriff von Unschuld und Natürlichkeit. Aber sie sind auch ganz schön durstig, also bis zur Trauung immer im Wasser lassen!
- Kornblumen und Mohn: Intensive Farbtupfer, die an ein Sommerfeld erinnern. Mohnblüten sind wunderschön, aber echte Diven. Kleiner Profi-Trick: Die Schnittstelle am Stiel muss sofort nach dem Schnitt kurz mit einem Feuerzeug angeflammt oder in kochendes Wasser getaucht werden. Nur so halten sie länger als ein paar Stunden.
- Schleierkraut: Früher nur Füllmaterial, heute kann ein ganzer Strauß nur aus Schleierkraut total modern und gleichzeitig nostalgisch aussehen.

Dein erster Vintage-Strauß: Eine kleine DIY-Anleitung
Lust bekommen, es selbst zu probieren? Ein lockerer Wiesenstrauß ist perfekt für den Anfang und schont den Geldbeutel. Lass uns loslegen!
Was du brauchst:
- Eine Hauptblume, z.B. 1 Bund Margeriten
- Eine Nebenblume/Füller, z.B. 1 Bund Schleierkraut oder Kamille
- Etwas Grün, z.B. ein paar Eukalyptuszweige
- Eine scharfe Gartenschere oder ein Blumenmesser
- Jute- oder Bastband zum Binden
- Ein schönes Seiden- oder Samtband für den Griff
Kostenpunkt für die Blumen: Im Blumengeschäft oder auf dem Markt solltest du mit ca. 20 € bis 30 € hinkommen.
Und so geht’s in 5 Schritten:
- Vorbereitung ist alles: Entferne alle unteren Blätter von den Stielen, die später im Wasser stehen würden. Schneide alle Stiele mit der Schere schräg an und stelle die Blumen für mindestens eine Stunde in eine Vase mit frischem Wasser.
- Die erste Blüte: Nimm eine kräftige Margerite als deine Startblume in die linke Hand (wenn du Rechtshänder bist).
- Die Spirale legen: Lege die nächste Blume (z.B. Schleierkraut) schräg über die erste. Den nächsten Stiel legst du wieder schräg darüber, immer in die gleiche Richtung. Dreh den Strauß dabei immer ein kleines Stück in deiner Hand, um die Form von allen Seiten zu prüfen.
- Festbinden: Wenn der Strauß die gewünschte Größe hat, umwickle die Bindestelle (dort, wo deine Hand die Stiele hält) fest mit dem Jute- oder Bastband. Verknoten, fertig!
- Der Feinschliff: Kürze alle Stiele mit der Schere auf eine einheitliche Länge. Jetzt wickelst du das schöne Zierband um den Griff, um das Juteband zu verdecken. Mit einer kleinen Stecknadel fixieren – et voilà!

Tipps für dein Beratungsgespräch beim Floristen
Ein guter Florist ist auch ein guter Berater. Damit ihr gemeinsam den perfekten Strauß findet, hier eine kleine Checkliste, was du zum Gespräch mitbringen solltest:
- Ein Bild von deinem Kleid: Die Form des Kleides gibt oft die Form des Straußes vor. Zu einem schlichten, fließenden Kleid passt ein lockerer Wiesenstrauß, zu einem Prinzessinnenkleid eher ein runder Biedermeier.
- Farbproben: Ein Stück Stoff oder ein Farbmuster von deiner Deko ist Gold wert. Handy-Displays verfälschen Farben leider oft.
- Inspirationsbilder: Zeig, was dir gefällt! Aber sei offen für Vorschläge. Ein Profi kann deine Ideen aufgreifen und sie mit den Blumen der Saison perfekt umsetzen.
Und noch ein Tipp: Wenn du einen Floristen suchst, der die alten Techniken wirklich draufhat, frag gezielt nach Beispielen für „gedrahtete Sträuße“ oder „Kaskaden“ in seinem Portfolio. Daran erkennst du den wahren Meister!
Ach ja, wusstest du eigentlich, warum die Braut den Strauß wirft? Das ist ein alter Brauch, der sie früher vor aufdringlichen Gästen schützen sollte, die sich ein Stück ihres Kleides als Glücksbringer reißen wollten. Verrückt, oder?

Und was passiert nach der Hochzeit?
Dein Strauß ist viel zu schön, um ihn einfach wegzuwerfen. Die einfachste Methode, ihn zu konservieren, ist das Lufttrocknen.
Hänge ihn dafür kopfüber an einem dunklen, trockenen und gut belüfteten Ort auf, zum Beispiel auf dem Dachboden oder in einer Abstellkammer. Nach zwei bis vier Wochen ist er komplett durchgetrocknet und eine wunderschöne Erinnerung. Einige Blumen wie Rosen, Schleierkraut und Lavendel eignen sich dafür besonders gut. Für eine professionelle Konservierung gibt es auch Dienstleister, die den Strauß gefriertrocknen oder in Harz eingießen.
Ein letztes, wichtiges Wort zur Sicherheit
Bei all der Schönheit dürfen wir die Sicherheit nicht vergessen. Einige Pflanzen sind giftig, Allergien sind ein Thema und auch der Naturschutz spielt eine Rolle.
- Giftige Pflanzen: Wie schon erwähnt, sind Maiglöckchen, aber auch Fingerhut oder Herbstzeitlose giftig. Lass den Strauß niemals unbeaufsichtigt in Reichweite von kleinen Kindern liegen.
- Allergien: Stark duftende Blumen wie Lilien können für Pollenallergiker zur Qual werden. Kläre das unbedingt im Vorgespräch ab, es gibt so viele wunderschöne, allergikerfreundliche Alternativen!
- Naturschutz: Einige Wildpflanzen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt werden. Ein professioneller Florist bezieht seine Blumen immer aus legalen Quellen. Wenn du selbst sammelst, informier dich bitte, was erlaubt ist.
Ein Brautstrauß ist so viel mehr als nur ein Accessoire. Er ist dein Begleiter an einem der wichtigsten Tage deines Lebens. Wenn ich am Ende das Ergebnis von Planung, Gesprächen und stundenlanger Handarbeit in den Händen halte und die Augen der Braut leuchten sehe, dann weiß ich, warum ich diesen Beruf so liebe. Es ist die pure Freude, mit den Händen etwas Schönes und Bedeutungsvolles zu schaffen.

Bildergalerie


Der vergessene Sinn: Ein Vintage-Strauß ist nicht nur visuell. Denken Sie an den berauschenden Duft von Gartenrosen, die würzigen Noten von Freesien oder das zarte Parfum von Maiglöckchen. Das sind Düfte, die Erinnerungen wecken. Bitten Sie Ihren Floristen, duftende, altmodische Blumen zu integrieren. Es ist ein sinnliches Detail, das Fotos niemals einfangen können.


- Samt: Für ein opulentes Art-Déco-Gefühl der 20er Jahre.
- Rohseide: Mit ausgefransten Kanten für einen böhmischen 70er-Jahre-Vibe.
- Spitze: Ein zarter Streifen für einen ländlich-romantischen Look.
- Erbstück: Ein Stück Stoff vom Brautkleid Ihrer Mutter oder Großmutter.


Der sentimentale Touch: Weben Sie ein kleines, antikes Medaillon oder eine Brosche aus dem Familienschmuck in die Stielwicklung ein. Es ist ein diskretes, aber unendlich persönliches Detail, das Ihre eigene Geschichte in den Strauß einfließen lässt und ihn zu einem echten Unikat macht.


Die Sprache der Blumen war im viktorianischen Zeitalter ein komplexer Code. Eine rote Rose bedeutete leidenschaftliche Liebe, während Myrthe, die auch Kate Middleton in ihrem Strauß hatte, für die Ehe und Hoffnung stand.

Die richtigen Farben können eine ganze Epoche heraufbeschwören. Orientieren Sie sich an diesen Paletten für einen authentischen Look:
- 1920er Glamour: Denken Sie an tiefe Rottöne, dramatisches Weiß und Akzente in Gold oder Schwarz.
- 1950er Romantik: Zarte Pastelle wie Puderrosa, Babyblau und Mintgrün dominieren.
- 1970er Boho-Flair: Erdige Töne wie Terrakotta, Senfgelb, Rostrot und ganz viel sattes Grün.


Kann ich meinen Vintage-Strauß für immer behalten?
Ja, aber planen Sie voraus! Die besten Methoden sind das professionelle Gefriertrocknen oder das Pressen einzelner Blüten. Sprechen Sie schon vor der Hochzeit mit einem Spezialisten, da der Strauß so frisch wie möglich sein muss. Eine DIY-Alternative ist das Trocknen an der Luft, kopfüber an einem dunklen, trockenen Ort – die Farben verblassen dabei zwar etwas, aber der nostalgische Charme bleibt erhalten.


David Austin Rosen: Bekannt für ihre opulente, gefüllte Form und ihren intensiven Duft. Perfekt für einen romantischen, viktorianisch inspirierten Look.
Anemonen: Grafisch und modern, mit ihrem dunklen, kontrastreichen Herzen. Ideal für einen Art-Déco-Strauß, der ein starkes Statement setzt.
Beide sind wundervoll, aber die Anemone verleiht einen Hauch mehr Drama und Avantgarde.


Grace Kellys Brautstrauß bei ihrer Hochzeit 1956 bestand ausschließlich aus Maiglöckchen.
Diese zarte Blume war nicht nur ihre Lieblingsblume, sondern symbolisiert auch Glück und Bescheidenheit. Die Entscheidung, auf eine einzige, zierliche Blumensorte zu setzen, ist ein Markenzeichen für zeitlose Eleganz und eine wunderbare Inspiration für einen minimalistischen und doch unglaublich schicken Vintage-Look.


- Es schafft eine natürliche, unstrukturierte Form.
- Es fügt Textur, Tiefe und Bewegung hinzu.
- Es kann das Budget schonen, ohne an Volumen zu sparen.
Das Geheimnis eines authentisch wirkenden Vintage-Straußes? Ein großzügiger Einsatz von besonderem Grünzeug wie Eukalyptus, Farn, Olivenzweigen oder sogar duftendem Rosmarin.

Häufiger Fehler: Den Strauß zu perfekt zu machen. Der Reiz eines Vintage-Straußes liegt oft in seiner leichten Asymmetrie und dem Gefühl, als wäre er gerade frisch aus dem Garten gepflückt worden. Eine zu makellose, runde Kugelform kann schnell modern und unnatürlich wirken. Trauen Sie sich, eine lockerere, organischere Form zu wählen.


Vintage-Look muss nicht teuer sein. Einige der authentischsten Blumen sind überraschend erschwinglich und erleben gerade ein großes Comeback:
- Nelken: In zarten Puder- oder Apricot-Tönen wirken sie unglaublich romantisch und erinnern an die 40er Jahre.
- Schleierkraut: Einst als Füllmaterial belächelt, sorgt es in reiner Form für eine wolkenartige, zarte Textur.
- Kamille: Kleine, Gänseblümchen-ähnliche Blüten für einen unbeschwerten „Wildflower“-Look der 70er.


Der „New Vintage“-Trend mischt Erbstück-Blumen wie Chrysanthemen oder Nelken mit modernen, wilden Elementen wie Ziergräsern oder Disteln. Es geht nicht mehr um eine exakte Kopie einer Epoche, sondern um eine Hommage mit persönlicher Note. Ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, direkt in Ihrer Hand.


Spielt die Größe des Straußes eine Rolle für den Vintage-Stil?
Absolut! Die Proportionen sind entscheidend und sollten zum Stil des Kleides passen. Ein opulentes Prinzessinnenkleid verträgt eine dramatische Kaskade im Stil der 80er (denken Sie an Prinzessin Diana). Ein schlichtes, fließendes Seidenkleid im Stil der 20er Jahre harmoniert besser mit einem kleineren, zarteren Strauß. Der Strauß sollte das Kleid ergänzen, nicht mit ihm konkurrieren.


In den 1970er Jahren waren Trockenblumen ein riesiger Dekorationstrend.
Dieser Trend ist zurück und perfekt für einen Vintage-Brautstrauß. Elemente wie getrockneter Lavendel, Strohblumen, Pampasgras oder Eukalyptus verleihen nicht nur eine authentische 70er-Jahre-Ästhetik, sondern der Strauß ist auch von Natur aus haltbar. Eine wunderbare, nachhaltige Option für die Boho-Braut.

Vergessen Sie nicht das passende Anstecksträußchen (Boutonnière) für den Bräutigam! Es sollte ein Echo des Brautstraußes sein. Wählen Sie eine einzelne, markante Blüte oder ein paar zarte Zweige aus dem Strauß und binden Sie sie mit dem gleichen Band oder einer einfachen Kordel. Diese kleine, aber feine Abstimmung schafft ein harmonisches Gesamtbild.


Das i-Tüpfelchen: Handgefärbte Seidenbänder von Manufakturen wie Seidenband oder dem internationalen Label Froufrou Chic verleihen dem Stiel eine unvergleichliche Eleganz. Ihr natürlicher Fall und die subtilen Farbnuancen sind die perfekte Ergänzung zu den Blüten und sehen auf Fotos einfach umwerfend aus.


Echter Vintage-Charme liegt in der Authentizität, und das bedeutet, mit der Natur zu arbeiten, nicht gegen sie. Pfingstrosen im Herbst? In den 1940ern undenkbar. Ein wirklich stilvoller Ansatz bedeutet, Blumen zu wählen, die gerade Saison haben. Das ist nicht nur nachhaltiger und oft günstiger, die Blumen sind auch auf dem Höhepunkt ihrer Schönheit.


Hortensien: Große, buschige Blütenköpfe, die schnell Volumen schaffen. Perfekt für einen üppigen, sommerlichen Look. Sie sind aber durstige Blumen und benötigen eine gute Wasserversorgung.
Pfingstrosen: Opulente, vielschichtige Blüten mit romantischem Flair. Ihre Saison ist kurz (Spätfrühling), was sie exklusiv und begehrt macht.
Beide sind Vintage-Klassiker. Hortensien sind die zuverlässige Wahl für Fülle, Pfingstrosen die luxuriöse, saisonale Diva.


- Verleiht eine einzigartige, persönliche Note.
- Bringt überraschende Texturen und Formen ins Spiel.
- Erzählt eine subtile Geschichte über das Paar oder die Jahreszeit.
Der Clou eines unvergesslichen Straußes? Unerwartete Elemente wie Beeren im Herbst, kleine Sukkulenten, duftende Kräuter oder sogar zarte Federn für einen Hauch 20er-Jahre-Flair.

- Welche alten, duftenden Rosensorten haben Sie verfügbar?
- Können wir eine handgefärbte Seidenband-Wicklung verwenden?
- Haben Sie Erfahrung mit der Drahttechnik für einen fließenden Strauß?
- Welche saisonalen „Füllerblumen“ würden den Vintage-Look unterstreichen?


Manchmal ist weniger mehr. Ein Strauß aus nur einer Blumensorte, ein sogenannter Monostrauß, kann ein unglaublich starkes und elegantes Statement sein, ganz im Stil großer Ikonen.
- Maiglöckchen: Der Inbegriff von zarter, königlicher Eleganz (Grace Kelly).
- Calla-Lilien: Ihre skulpturale Form ist perfekt für einen Art-Déco-Look.
- Lavendel: Ideal für eine rustikale Hochzeit in der Provence, duftend und wunderschön schlicht.


Sind Calla-Lilien eine gute Wahl für einen Vintage-Look?
Definitiv! Ihre elegante, trompetenartige Form war besonders in den 1920er und 1930er Jahren beliebt und ist ein Symbol des Art Déco. Sie wirken am besten in einem „Zepterstrauß“ (Armstrauß), bei dem die langen Stiele zur Geltung kommen und elegant in der Armbeuge getragen werden. In tiefem Burgund oder klassischem Creme-Weiß sind sie ein zeitloses Statement von schlichter Raffinesse.


Der Moment, in dem Sie Ihren Strauß zum ersten Mal sehen, ist magisch. Aber achten Sie auf die richtige Übergabe: Er sollte in einer Vase mit frischem Wasser geliefert werden. Lagern Sie ihn bis zum letzten Moment an einem kühlen Ort. Und ganz wichtig: Halten Sie ihn richtig! Greifen Sie den Stiel fest, aber entspannt, etwa auf Höhe des Bauchnabels, leicht vom Körper weggeneigt. So kommt er auf den Fotos am besten zur Geltung.
- Kombinieren Sie dominante Blüten mit zarten Füllelementen wie Kamille oder Frauenmantel.
- Lassen Sie einzelne Zweige oder Gräser spielerisch über den Rand hinausragen.
- Verwenden Sie viel verschiedenes Grünzeug für eine wilde, mehrschichtige Textur.
- Binden Sie den Strauß locker und asymmetrisch statt in einer perfekten Kugel.
So erzielen Sie den begehrten „Wie frisch von der Wiese gepflückt“-Look, der so typisch für einen natürlichen Vintage-Stil ist.




