Der Taschentuchbaum – Wissenswertes, Merkmale und Geschichte
Wenn Taschentuchbäume blühen, stellen sie eine spektakuläre Show dar. Der Taschentuchbaum bekannt auch als Taubenbaum ist ein seltener und exquisiter Baum mit einer großartigen Geschichte. Lesen Sie weiter, um diesen einzigartigen Baum besser kennenzulernen.
Taschentuchbaum – Kennen Sie diesen einzigartigen Baum?
Taschentuchbaum – ein prächtig blühender Baum aus China
Der Taschentuchbaum wird sicherlich zum Hingucker in Ihrem Garten werden. Dieser sommergrüne Baum ist im Frühjahr mit roten Blüten bedeckt, die von großen weißen Hochblättern umrahmt.
Der Taubenbaum ist ein schöner Blickfang in jedem Garten
Botanischer Name
Der Taschentuchbaum ist die einzige Art in der Gattung und wird als Davidia involucrata bezeichnet. Es gibt zwei verschiedene Sorten: D. involucrata var. vilmoriniana und D. involucrata var. involucrata. Der Name Davidia geht auf einen französischen Missionar namens Pater Armand David zurück.
Botaniker ordnen diese Gattung entweder der Familie der Nyssaceae (Tupelo), der Cornaceae (Hartriegel) oder der Davidaceae zu.
Davidia involucrata ist der botanischer Name vom Taschentuchbaum
Der Taubenbaum blüht im Mai und Juni
Größe und Form
Der Taschentuchbaum wird 8 bis 15 Meter hoch und 7 bis 12 Meter breit. Er bildet eine pyramidenförmige Krone, die immer breiter und rundlicher wird. Wie viele Hartriegel sind die kleinen Blüten, von großen, auffälligen cremeweißen Hochblättern (Brakteen) umgeben. Im Fall der Davidia involucrata sehen diese wie Taubenflügel oder Taschentücher aus.
So sehen die auffälligen cremeweißen Hochblättern des Baums aus
Laub, Blüten und Früchte
Zwei unterschiedlich große Deckblätter sind um jede Blüte herum zu sehen. Das sind eigentlich Laubblätter. Das größere der beiden ist etwa 20 Zentimeter lang, das kleinere meist nur halb so groß. Die Blütezeit beginnt im Mai und dauert etwa drei Wochen bis einen Monat lang. Die Blüten selbst haben einen muffigen, hagedornartigen Geruch, der allerdings deutlich ist, aber auf keinen Fall überwältigend.
Die Früchte des Taschentuchbaums haben einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimeter. Es handelt sich um Steinfrüchte mit einer grünen Schale.
So sieht die Blüte im Detail aus
Die Blätter des Baums sind im Frühling und Sommer grün
Steinfrüchte mit einer grünen Schale
Klima
Der Taschentuchbaum ist ausreichend winterhart, aber er bevorzugt einen warmen, geschützten Standort in voller Sonne oder im Halbschatten. Der Boden sollte schwach sauer bis alkalisch, vorzugsweise lehmig, durchlässig und nicht zu trocken sein. Auf Staunässe und Bodenverdichtung reagiert der Taubenbaum jedoch empfindlich. Am besten wählen Sie einen Ort in Ihrem Garten, der eine gute Entwässerung hat.
Der Taubenbaum kann allerding auch in Ihrem Garten gedeihen
Vermehrung und Schnitt
Die Vermehrung kann durch Saatgutkeimung oder durch die Entnahme von Hartholzstecklingen erfolgen. Der Baum blüht mehr, wenn er aus einem Steckling entstanden ist.
Dieser Baum muss normalerweise nicht beschnitten werden, abgesehen von der allgemeinen Pflege, bei der alle abgestorbenen, kranken oder beschädigten Äste entfernt werden.
Es gibt normalerweise keine Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten bei diesem Baum.
Genießen Sie die wahre Schönheit der Natur
Taschentuchbaum – eine aufregende Geschichte
Davidia involucrata stammt aus China und ist nach dem ersten Westler benannt, der den Taschentuchbaum beschrieben hat, einem französischen Mönch namens Père Armand David, der in China lange Zeit tätig war. Er hat auch dem Schmetterlingsstrauch Buddleia davidii seinen Namen gegeben. Vater David entdeckte 1869 einen einzelnen Taschentuchbaum, konnte aber keinen Samen nach Europa zurückschicken.
Der Tachentuchbaum hat tatsächlich eine interessante Geschichte
Der zweite Westler, der in China einen Taschentuchbaum entdeckte, war der irische Arzt und Botaniker Augustine Henry im Jahr 1888. Auch Henry schickte keinen Samen nach Europa, aber seine Beschreibung gab einem der erfolgreichsten Baumschulgärtner der damaligen Zeit, einem Engländer namens Sir Henry Veitch, ernsthafte Pflanzenlust.
Père Armand David hat den Taschentuchbaum zuerst entdeckt und beschrierben
Im Jahr 1899 schickte Veitch den jungen E.H. Wilson nach China, um den Taschentuchbaum nach Europa zu bringen. Der 23-jährige aufstrebende Pflanzenforscher war noch nie ins Ausland gereist, aber er übernahm die Mission. Dank einer Karte, die Augustine Henry angefertigt hatte, wanderte Wilson über 2400 Kilometer, um denselben Baum zu finden. Aber der einsame Baum war gefällt worden. Entmutigt, aber nicht besiegt, machte Wilson weiter und konnte schließlich weitere Bäume finden. Im Jahr 1901 brachte er Hunderte von Samen zu Veitch zurück. Doch der Ruhm, der erste zu sein, der den begehrten Baum beschaffte, gehört doch ihm nicht zu.
Veitch und Wilson wussten nicht, dass vier Jahre zuvor ein französischer Missionar in China namens Père Paul Guillaume Farges 37 Davidia-Samen nach Frankreich zurückgeschickt hatte. Einer der Bäume keimte 1899 im Arboretum von Maurice de Vilmorin. Er blühte 1906. Und die Bäume von Veitch begannen erst 1911 zu blühen.
Und so können wir in Europa auch den wunderschön blühenden Taschentuchbaum bestaunen.
Augenschmaus!