Gartenmöbel für die Ewigkeit? So baust du sie richtig – ohne ständiges Streichen

von Romilda Müller
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Ich liebe den Geruch von frisch gesägtem Holz, ganz besonders den von Lärche oder den schweren, erdigen Duft von Eiche. In der Werkstatt habe ich schon unzählige Möbel gebaut, aber meine wahre Leidenschaft galt immer dem Holz, das draußen im Freien bestehen muss. Über die Jahre habe ich gelernt: Die Natur gewinnt immer. Unsere Aufgabe ist es also nicht, gegen sie zu kämpfen, sondern so clever zu bauen, dass sie dem Holz möglichst wenig anhaben kann.

Viele Leute kommen und fragen, wie sie ihre Gartenmöbel „wetterfest“ machen können, und wollen sofort den besten Lack oder die teuerste Lasur kaufen. Meine Antwort ist dann meistens: Der beste Schutz für dein Holz ist nicht die Chemie, die du draufpinselst. Der beste Schutz ist die Form, die du dem Holz gibst. Wir Profis nennen das „konstruktiven Holzschutz“. Es ist das Wissen, wie man ein Möbelstück so baut, dass Wasser keine Chance hat, sich irgendwo festzusetzen. Genau das ist das Geheimnis langlebiger Gartenmöbel, nicht die bunte Dose aus dem Baumarkt.

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Hier teile ich mein Wissen aus der Praxis. Ich zeige dir, wie du denken musst, bevor du auch nur die erste Schraube ansetzt. Wir reden über das richtige Holz, die entscheidenden Bauprinzipien und die typischen Fehler, die ich bei unzähligen verrotteten Gartenbänken gesehen habe.

1. Das Fundament: Die Wahl des richtigen Holzes

Alles fängt beim Material an. Du kannst die beste Konstruktion der Welt haben – wenn du das falsche Holz nimmst, ist es ein Kampf gegen die Zeit. Im Baumarkt wird dir oft Fichte oder Kiefer für draußen angeboten, meist kesseldruckimprägniert. Ganz ehrlich? Wenn du etwas bauen willst, das wirklich lange halten soll, lass die Finger davon. Diese Hölzer sind von Natur aus einfach nicht für den ständigen Wetterwechsel gemacht.

Wir orientieren uns an den sogenannten Dauerhaftigkeitsklassen. Die sagen aus, wie widerstandsfähig ein Holz von sich aus gegen Fäulnis ist. Klasse 1 ist quasi unkaputtbar, Klasse 5 ist nach einem Winter durch.

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Welche Hölzer wirklich für draußen taugen:

  • Robinie (auch Falsche Akazie): Das ist der Panzer unter den heimischen Hölzern. Sie gehört zur höchsten Dauerhaftigkeitsklasse (1-2) und ist extrem zäh, selbst wenn sie direkt auf der Erde steht. Die Nachteile? Sie ist teuer, oft nur in kurzen Stücken zu bekommen und eine echte Qual für dein Werkzeug. Ohne Vorbohren reißt sie sofort. Eher was für Profis mit Geduld und guter Ausrüstung. Rechne hier mit Preisen, die schnell bei 15-20 € pro laufendem Meter für ein einfaches Brett liegen können.
  • Eiche: Ein absoluter Klassiker und wunderschön. Eiche liegt in der Dauerhaftigkeitsklasse 2, ist schwer, robust und hat eine tolle Maserung. Aber Achtung: Eiche enthält Gerbsäure! Diese reagiert mit normalem Eisen und verursacht fiese, schwarze Flecken. Verwende bei Eiche also IMMER Schrauben und Beschläge aus Edelstahl (V2A reicht meistens). Ich hab mal eine teure Eichenbank gesehen, die nach dem ersten Regen aussah, als würde sie schwarze Tränen weinen, weil verzinkte Schrauben verwendet wurden. Diesen Fehler musst du nicht selbst machen!
  • Europäische Lärche und Douglasie: Das sind meine absoluten Favoriten für die meisten Projekte. Beide liegen in der soliden Dauerhaftigkeitsklasse 3. Bei guter Konstruktion halten Möbel aus diesen Hölzern locker 15 bis 20 Jahre. Sie enthalten von Natur aus viel Harz, was einen super Schutz gegen Feuchtigkeit bietet. Preislich liegen sie im Mittelfeld, oft zwischen 6 und 12 € pro Meter, und du bekommst sie in jedem gut sortierten Holzfachhandel, manchmal sogar im Baumarkt. Für Heimwerker die beste Wahl.
  • Tropenhölzer (z. B. Teak): Klar, die sind extrem dauerhaft (Klasse 1-2). Sie sind das Klima gewöhnt. Ich persönlich arbeite aber ungern damit. Die Herkunft ist oft unklar und die langen Transportwege sind auch ein Thema. Wenn du dich dafür entscheidest, achte bitte unbedingt auf ein Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft (z.B. FSC®).

Mein Tipp für dein erstes Projekt: Nimm heimische Lärche. Sie ist ein ehrliches Holz, lässt sich gut bearbeiten und verzeiht auch mal einen kleinen Fehler. Der Preis ist fair und die Haltbarkeit bei richtiger Bauweise top.

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2. Das Herzstück: Die Regeln des konstruktiven Holzschutzes

So, jetzt wird’s wichtig. Vergiss mal kurz Lacke und Öle. 90 % der Lebensdauer deiner Gartenmöbel entscheiden sich genau hier. Das Prinzip ist super einfach: Wasser muss immer wegkönnen und Luft muss immer hinkommen. Holz verrottet nur dort, wo es dauerhaft nass bleibt.

Die goldenen Regeln, die du dir einprägen solltest:

Regel 1: Keine nassen Füße.
Stell Holz niemals direkt auf den Rasen oder feuchte Terrassenplatten. Es saugt die Nässe auf wie ein Schwamm und fault von unten weg.
Die Lösung: Abstand! Montiere einfache Kunststoffgleiter unter die Möbelfüße, die du für ein paar Euro in jedem Baumarkt bekommst. Alternativ stell die Möbel auf Steinplatten. Übrigens, ein schneller Tipp für deine aktuellen Möbel: Geh mal raus und schau nach. Stehen die Füße direkt im Dreck? Schieb schnell ein paar alte Fliesenreste oder Kieselsteine drunter. Dauert fünf Minuten und kann die Lebensdauer um Jahre verlängern!

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Regel 2: Hirnholz ist die Achillesferse.
Stell dir Holzfasern wie ein Bündel Strohhalme vor. An der Längsseite perlt Wasser ab, aber an der Schnittkante (dem Hirnholz) wird es regelrecht aufgesaugt. Das ist die schwächste Stelle an jedem Brett.
Die Lösung: Schütze das Hirnholz! Decke es ab, wann immer es geht. Wenn das nicht möglich ist, musst du es versiegeln. Das ist kinderleicht: 1. Die Kante glatt schleifen. 2. Öl mit einem alten Lappen satt auftragen, bis nichts mehr einzieht. 3. Nach 20 Minuten den Überschuss abwischen. Diesen Vorgang am besten zwei- bis dreimal wiederholen.

Regel 3: Gib dem Wasser einen Weg nach unten.
Jede waagerechte Fläche ist eine Pfütze, die nur darauf wartet, zu entstehen. Eine Tischplatte oder Sitzfläche sammelt Regenwasser.
Die Lösung: Baue immer mit Fugen! Eine Sitzfläche sollte nie aus einer geschlossenen Platte bestehen. Lass zwischen den einzelnen Leisten immer einen Spalt von 5-8 mm. So läuft das Wasser sofort ab und die Luft kann zirkulieren.

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Regel 4: Runde alle Kanten ab.
An scharfen Kanten ist jede Farbschicht oder Ölung hauchdünn. Hier reißt der Schutzfilm als Erstes und Feuchtigkeit hat freie Bahn. Das ist ein klassischer Anfängerfehler.
Die Lösung: Nimm Schleifpapier oder einen kleinen Kantenfräser und runde alle Kanten leicht ab (ein Radius von 3 mm ist perfekt). Fühlt sich besser an und der Anstrich hält ewig.

Regel 5: Vermeide Wassernester.
Verbindungen, in denen sich Wasser sammeln kann, sind der Tod für Holz. Denk bei jeder Schraube und jeder Verbindung darüber nach, wo das Wasser hinfließt. Manchmal ist eine offene Fuge besser als eine dichte, in der sich die Nässe staut.

3. Dein erstes Projekt: Eine simple Gartenbank

Reden wir mal Klartext. Was brauchst du wirklich und was kostet der Spaß? Nehmen wir als Beispiel eine einfache, aber stabile Bank von 1,20 m Länge.

Deine Mini-Einkaufsliste:

  • Holz: ca. 10 laufende Meter Lärchen- oder Douglasienbretter (z.B. 28 mm stark und 90 mm breit)
  • Schrauben: ca. 50 Edelstahlschrauben (V2A, z.B. 5×60 mm)
  • Füße: 4 Kunststoffgleiter zum Anschrauben
  • Oberfläche: Eine kleine Dose Holzöl für den Außenbereich

Was kostet das? Alles zusammen sollte dich im Holzfachhandel oder einem gut sortierten Baumarkt etwa 80 bis 120 Euro kosten. Ja, das ist mehr als die billigste Baumarkt-Bank, aber deine hält dafür auch ein Jahrzehnt länger.

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Wie lange dauert das? Als Anfänger solltest du für so ein Projekt – mit Zuschnitt, Schleifen und Montage – ein gutes Wochenende einplanen. Mach es in Ruhe, miss lieber zweimal, bevor du sägst. Der Weg ist das Ziel!

4. Die Oberflächenbehandlung: Weniger ist oft mehr

Viele denken, eine dicke Lackschicht sei der beste Schutz. Ich sehe das anders. Lack bildet einen Film, der irgendwann Risse bekommt. Durch diese Risse dringt Wasser ein, kann aber wegen des Lacks nicht mehr raus. Das Holz fault unter dem scheinbar intakten Anstrich weg.

Meine Empfehlungen für die Oberfläche:

  • Ölen: Meine Lieblingsmethode. Ein gutes Holzöl dringt tief ins Holz ein und macht es von innen wasserabweisend, ohne die Poren zu verschließen. Das Holz fühlt sich weiterhin wie Holz an. Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit Ölen auf Leinölbasis gemacht (z.B. von Osmo oder Leinos). Wichtig ist, dass es explizit für außen geeignet ist. Der Schutz muss zwar einmal im Jahr erneuert werden, aber das ist in einer halben Stunde erledigt.
  • Lasieren: Eine Dünnschichtlasur ist ein guter Kompromiss. Sie schützt auch von innen, enthält aber zusätzlich Pigmente für einen UV-Schutz, der das Vergrauen verlangsamt.
  • Einfach vergrauen lassen: Die ehrlichste Methode. Unbehandelte Lärche oder Eiche entwickeln mit der Zeit eine wunderschöne, silbergraue Patina. Das ist eine natürliche Schutzschicht! Wenn du die Konstruktionsregeln beachtet hast, schadet das Vergrauen der Lebensdauer überhaupt nicht. Ist reine Geschmackssache.
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5. Ein ehrliches Wort zu Palettenmöbeln

Sie sehen im Netz oft cool aus, aber als Fachmann muss ich ein paar Dinge klarstellen. Das Holz ist meist billige Fichte, rau und nicht für draußen gemacht. Achte unbedingt auf den Stempel: „HT“ (hitzebehandelt) ist okay. Finger weg von Paletten mit „MB“-Stempel – die wurden mit hochgiftigem Gas behandelt! Und erwarte keine jahrelange Stabilität; sie sind für den Transport, nicht als Möbel konzipiert.

Von alten Autoreifen als Pflanzkübel oder Sitzecke rate ich übrigens komplett ab. Die dünsten in der Sonne Weichmacher und andere ungesunde Stoffe aus. Das willst du weder im Garten noch in der Nähe deiner Kinder haben.

6. Sicherheit geht vor – immer!

Ich kann diesen Beitrag nicht beenden, ohne über Sicherheit zu sprechen. Bitte, tu mir einen Gefallen:

  • Trag eine Schutzbrille: Immer! Ein Holzsplitter im Auge ist kein Spaß.
  • Benutz scharfes Werkzeug: Eine scharfe Säge ist sicherer als eine stumpfe, weil du mit weniger Kraft arbeiten musst und nicht so leicht abrutschst.
  • Denk an deine Lunge: Besonders beim Schleifen entsteht feiner Staub. Eine einfache FFP2-Maske schützt dich davor.

Ein selbst gebautes Gartenmöbel ist mehr als nur ein Gegenstand. Es ist ein Stück Handwerk, auf das du stolz sein kannst. Wenn du diese Prinzipien befolgst, baust du nicht nur eine Bank, sondern einen Begleiter für viele Sommer. Ein Möbelstück, das in Würde altert und Geschichten erzählt.

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Der heimliche Feind im Holz: Verzinkte Schrauben sind für den Innenbereich super, aber draußen eine tickende Zeitbombe. Sobald die dünne Zinkschicht verletzt ist – was beim Eindrehen fast immer passiert – beginnen sie zu rosten. Das hinterlässt nicht nur hässliche Flecken, sondern der Rost zersetzt auch das Holz von innen. Investieren Sie unbedingt in Edelstahlschrauben, am besten in A2-Qualität. Für Küsten- oder Poolnähe ist sogar die noch resistentere A4-Qualität die beste Wahl.

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Holz „arbeitet“ – eine 10 cm breite Eichenbohle kann sich bei Feuchtigkeitsschwankungen um bis zu 4 mm in der Breite verändern!

Deshalb ist es so wichtig, bei der Konstruktion immer etwas „Luft“ zu lassen. Insbesondere bei Tischplatten oder Sitzflächen sollten zwischen den einzelnen Brettern Fugen von 5-8 mm eingeplant werden. So kann das Holz quellen und schwinden, ohne dass Spannungen entstehen, die Schrauben lockern oder das Holz reißen lassen.

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Muss ich das Hirnholz extra schützen?

Unbedingt! Stellen Sie sich die Holzfasern wie ein Bündel Strohhalme vor. An der Längsseite perlt Wasser ab, aber an den Schnittkanten (dem Hirnholz) saugt das Holz Wasser auf wie ein Schwamm. Genau hier beginnt die Fäulnis oft zuerst. Ein einfacher Trick: Streichen Sie nach dem Zuschnitt alle Hirnholzflächen zwei- bis dreimal mit einem Rest Öl, Wachs oder sogar einem wasserfesten Lack. Dieser kleine Aufwand kann die Lebensdauer Ihres Möbels um Jahre verlängern.

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  • Vermeidet Fäulnis von unten.
  • Schafft eine moderne, schwebende Optik.
  • Erleichtert das Reinigen unter den Möbeln.

Das Geheimnis? Die Entkopplung vom Boden. Statt die Holzbeine direkt auf die feuchte Terrasse zu stellen, montieren Sie kleine, verstellbare Terrassenfüße oder unsichtbare Kunststoffplättchen darunter. Dieser simple Abstand sorgt für eine dauerhafte Belüftung und ist der effektivste Schutz gegen aufsteigende Nässe.

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Der Charme der Vergänglichkeit: Statt jedes Jahr gegen die natürliche Vergrauung des Holzes anzukämpfen, sehen Sie sie als Veredelung. Hölzer wie Lärche, Douglasie oder Robinie entwickeln mit der Zeit eine wunderschöne, silbergraue Patina. Das ist keine Fäulnis, sondern eine Schutzschicht, die das Holz auf natürliche Weise konserviert. Echte Langlebigkeit bedeutet manchmal auch, die Kontrolle an die Natur abzugeben und ihre Arbeit zu bewundern.

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Der unsichtbare Helfer: Die Tropfkante. Ein kleiner, aber genialer Trick aus dem Fensterbau. Fräsen Sie an der Unterseite von überstehenden Kanten, wie bei einer Tischplatte oder Armlehne, eine kleine Nut (ca. 5 mm tief). Das Wasser läuft an der Kante entlang, tropft an dieser Nut gezielt ab und kann nicht mehr an der Unterseite entlang zurück zum Holz laufen. So bleiben sensible Bereiche wie Tischbeine deutlich trockener.

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Douglasie: Günstiger und leichter verfügbar, oft aus heimischen Wäldern. Hat eine schöne, rötliche Färbung, neigt aber ohne Verschraubung zum Verziehen und ist etwas weniger dauerhaft als Lärche.

Sibirische Lärche: Dichter, härter und durch den hohen Harzgehalt noch widerstandsfähiger gegen Fäulnis. Die Mehrinvestition zahlt sich durch eine höhere Lebensdauer oft aus.

Für ein Möbel, das Generationen überdauern soll, hat die Lärche die Nase vorn.

Gartenmöbel selber bauen - Gartensofa aus Holzlatten und Beton

Die japanische Holzveredelungstechnik Yakisugi (oder Shou Sugi Ban) konserviert Holz durch kontrolliertes Verkohlen der Oberfläche.

Was archaisch klingt, ist hochwirksam: Die entstandene Kohleschicht schützt das Holz auf natürliche Weise vor UV-Strahlung, Schädlingen und Feuchtigkeit. Das Ergebnis ist eine tiefschwarze, seidig glänzende und extrem langlebige Oberfläche mit einer einzigartigen Textur. Ideal für Akzente oder ganze Möbelstücke, die ein Statement setzen sollen.

Gartenmöbel selber bauen und Holzplatten verwenden

Wasserfester Leim ist für stabile Verbindungen im Außenbereich unerlässlich. Aber nicht jeder „wasserfeste“ Leim hält, was er verspricht. Achten Sie auf die Klassifizierung:

  • D3-Leim: Wasserfest, aber nicht für dauerhafte Wassereinwirkung geeignet. Für überdachte Bereiche okay.
  • D4-Leim: Wasser- und wetterfest. Die richtige Wahl für alles, was ungeschützt im Freien steht.

Produkte wie Ponal PUR-Leim oder Kleiberit 501.0 (beide auf Polyurethan-Basis) sind hier eine sichere Bank.

Holzmöbel aus Paletten, weißer Holztisch und Feuerstelle

Schleifen Sie nicht nur die sichtbaren Flächen, sondern brechen Sie auch alle Kanten mit Schleifpapier (Körnung 120). Eine leicht gerundete Kante ist nicht nur angenehmer anzufassen, sie hat auch einen technischen Vorteil: Lacke und Öle halten an abgerundeten Kanten besser und bilden einen gleichmäßigeren Schutzfilm. An scharfen Kanten ist die Schichtdicke immer am dünnsten und somit die erste Schwachstelle.

eleganter Gartentisch aus Holz mit Blumendeko

Wie reinige ich vergrautes Holz, ohne es zu beschädigen?

Finger weg vom Hochdruckreiniger! Der hohe Druck raut die Holzfasern auf und macht die Oberfläche noch anfälliger für Feuchtigkeit und Schmutz. Besser ist eine sanfte Methode: Eine Bürste (keine Drahtbürste!), warmes Wasser und etwas Kern- oder Schmierseife. Damit schrubben Sie das Holz in Faserrichtung ab. Bei hartnäckiger Verschmutzung gibt es spezielle Holz-Entgrauer, die die Patina chemisch lösen, ohne die Holzstruktur zu zerstören.

Sitzbank aus Holz mit Platz für die Pflanzen

„Fast 80 % aller Schäden an Holzbauteilen im Außenbereich entstehen durch Planungs- oder Ausführungsfehler, die eine dauerhafte Befeuchtung des Holzes zur Folge haben.“ – nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung.

rustikale Gartenbank mit Sitzgelegenheiten aus Holz

Palettenmöbel sind beliebt, aber die meisten Europaletten bestehen aus einfachem, nicht sehr witterungsbeständigem Nadelholz. Wenn Sie den Look lieben, bauen Sie die Designs lieber mit hochwertigeren Hölzern nach. Falls Sie doch Originalpaletten nutzen: Achten Sie auf den Stempel „HT“ (Heat Treated/hitzebehandelt) und meiden Sie „MB“ (Methylbromid), da diese chemisch behandelt und gesundheitlich bedenklich sind. Und selbst HT-Paletten sollten Sie am besten nur im überdachten Bereich einsetzen.

Holzbank mit asymetrischer Rückenlehne

Wichtigster Punkt: Luft muss zirkulieren können! Jede Stelle, an der Holz auf Holz oder Holz auf eine andere Fläche trifft, ist ein potenzieller Feuchtigkeitsspeicher. Planen Sie überall kleine Spalte und Abstände ein. Verwenden Sie für die Befestigung von Leisten oder Brettern spezielle Abstandshalter für Terrassendielen. Diese kleinen Kunststoff- oder Metallteile schaffen einen unsichtbaren, aber entscheidenden Spalt, der für eine schnelle Trocknung sorgt.

Regal aus Paletten für den Hinterhof

Eine Alternative zu den klassischen Harthölzern ist Thermoholz. Dabei wird heimisches Holz (oft Esche oder Kiefer) einem speziellen Hitzeverfahren unterzogen. Dieser Prozess verändert die Zellstruktur, reduziert die Wasseraufnahmefähigkeit drastisch und macht das Holz extrem formstabil und resistent gegen Pilzbefall. Es erreicht so die Dauerhaftigkeit von Tropenhölzern – und das auf völlig ökologische Weise.

Gartenregal aus Holz und Beton

Denken Sie an die Polsterung, bevor Sie die finale Größe Ihrer Möbel festlegen. Standard-Sitzpolster haben oft Maße wie 60×60 cm oder 120×80 cm. Wenn Sie Ihre Sitzflächen an diese Maße anpassen, sparen Sie sich teure Maßanfertigungen. Achten Sie bei den Stoffen auf Begriffe wie „lichtecht“ (Stufe 7-8 ist ideal), „wasserabweisend“ und „schimmelresistent“. Marken wie Sunbrella sind hier führend.

weißer Holztisch mit Vase mit Tulpen
  • Ölen: Zieht ins Holz ein, betont die Maserung (feuert an) und erhält das natürliche Gefühl. Muss jährlich erneuert werden, was aber ohne Anschleifen schnell geht.
  • Lasieren: Bildet einen dünnen Schutzfilm auf der Oberfläche, der auch UV-Schutz bietet. Hält länger als Öl, kann aber mit der Zeit abblättern und erfordert dann ein mühsames Anschleifen vor dem Neuanstrich.
Sitzgelegenheiten selber bauen und mit Dekokissen dekorieren

Ein Hauch von Bootsbau kann Wunder wirken. Für besonders beanspruchte oder kritische Verbindungen, die absolut wasserdicht sein müssen, kann transparentes Epoxidharz die Lösung sein. Dünn aufgetragen, versiegelt es zum Beispiel Hirnholzflächen dauerhaft oder füllt kleine Risse, bevor Wasser eindringen kann. Es bildet eine extrem harte, kunststoffähnliche Schicht, die widerstandsfähiger ist als jeder Lack.

Gartenmöbel Set aus Holz mit Tischdeko

Die Kombination aus Holz und Metall ist nicht nur optisch reizvoll, sondern auch konstruktiv clever. Ein Gestell aus pulverbeschichtetem Stahl oder Aluminium löst das Problem des direkten Bodenkontakts elegant. Das Holz „schwebt“ förmlich und ist perfekt vor aufsteigender Feuchtigkeit geschützt. Achten Sie bei der Verbindung darauf, dass kein Wasser zwischen Metall und Holz stehen bleiben kann.

Gartentisch aus Holz mit Sitzbänken selber bauen

Robinienholz, auch „falsche Akazie“ genannt, ist das einzige europäische Holz der Dauerhaftigkeitsklasse 1 – und damit auf einer Stufe mit Teak.

Es ist extrem hart, zäh und von Natur aus so resistent gegen Fäulnis, dass es selbst für Spielplatzgeräte oder Zaunpfähle ohne jede Behandlung verwendet wird. Eine Investition, die sich über Jahrzehnte auszahlt und eine herausragende, nachhaltige Alternative zu Tropenhölzern darstellt.

hölzerne Gartenmöbel mit roten Sitzkissen

Bevor Sie alte Gerüstbohlen oder Abbruchbalken für Ihr Projekt verwenden, machen Sie den Test: Stechen Sie mit einem Schraubendreher an verschiedenen Stellen ins Holz. Wenn er leicht eindringt, ist das Holz morsch und nicht mehr tragfähig. Suchen Sie außerdem die Oberfläche sorgfältig nach eingewachsenen Nägeln oder Schrauben ab – sie sind der Tod für jedes Sägeblatt.

kreative Gartenmöbel aus Holz

Die richtige Ausrichtung: Achten Sie beim Einbau von Brettern für Sitzflächen oder Tischplatten auf die Jahresringe. Die Bretter sollten idealerweise mit der „rechten Seite“ nach oben verbaut werden. Das ist die Seite, die vom Kern des Baumes abgewandt ist (die Jahresringe bilden einen Bogen nach unten). Diese Seite wölbt sich bei Feuchtigkeit tendenziell nach oben, sodass Wasser besser abfließen kann und sich keine kleinen Pfützen bilden.

farbige Gartenmöbel aus Paletten in Grün und Blau

Gibt es eine „Wunderwaffe“ für die Oberflächenbehandlung?

Nein, aber Öle auf Hartwachs-Basis kommen dem schon recht nahe. Produkte wie die von Osmo oder WOCA dringen tief ins Holz ein und härten dort aus, während ein kleiner Wachsanteil an der Oberfläche einen wasserabweisenden, seidenmatten Schutzfilm bildet. Der große Vorteil: Das Holz bleibt atmungsaktiv, die Oberfläche kann nicht abblättern und Reparaturen sind kinderleicht. Einfach die betroffene Stelle säubern und nachölen, ohne das ganze Möbelstück abschleifen zu müssen.

Feuerstelle, weiße Sitzbank mit farbigen Dekokissen
  • Sind alle horizontalen Flächen leicht angeschrägt (1-2°), damit Wasser abläuft?
  • Gibt es Fugen, in denen sich Blätter und Schmutz sammeln und Feuchtigkeit speichern können?
  • Sind alle Schraubenköpfe bündig oder leicht versenkt, sodass keine kleinen Wasserreservoirs entstehen?

Selbst das beste Möbel aus dem widerstandsfähigsten Holz profitiert von ein wenig Schutz im Winter. Ideal ist ein trockener, belüfteter Ort wie ein Schuppen oder eine Garage. Wenn das nicht möglich ist, stellen Sie die Möbel zumindest auf kleine Holzklötze, um sie vom feuchten Boden zu entkoppeln, und decken Sie sie mit einer atmungsaktiven (wichtig!) Schutzhülle ab. Eine einfache Plastikplane ist ungeeignet, da sich darunter Schwitzwasser bildet, das zu Schimmel führt.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.