Ziersalbei schneiden – richtiger Zeitpunkt und Tricks für erneute Blüte
Ziersalbei, auch bekannt als Hain-Salbei, Steppen-Salbei oder unter dem lateinischen Namen Salvia nemorosa, ist eine beliebte und attraktive Schmuckpflanze für den Garten. Bei ordentlicher Pflege kann sie aber auch in größeren Blumentöpfen auf dem Balkon, vor dem Eingangsbereich oder sogar zu Hause gedeihen. Obwohl Ziersalbei eng mit einer anderen Pflanze verwandt ist, die die meisten Leute normalerweise mit dem Begriff Salbei in Verbindung bringen, nämlich dem Echten Salbei (Salvia officinalis), sind ihre Ähnlichkeiten nur optisch. Ziersalbei ist zwar nicht giftig, ist aber auch nicht genießbar und besitzt keine kulinarischen oder heilenden Eigenschaften. Er ist rein dekorativ, was aber wirklich kein Nachteil ist. Er schmückt von Spätfrühling bis Spätsommer mit blauen, weißen oder rosaroten, traubigen Blüten an bis zu 70 cm hohen Stielen. Ohne menschlichen Eingriff blüht diese hübsche Schmuckpflanze nur einmal im Jahr. Wenn Sie allerdings Ihren Ziersalbei schneiden, dann können Sie sich einer erneuten Blüte erfreuen.
Im heutigen Artikel möchten wir Ihnen genau zeigen, wie Sie richtig und auch rechtzeitig den Ziersalbei schneiden können. Somit erstrahlt Ihr Garten nicht nur länger mit atembaraubender Blütenpracht. Durch einer längeren Blütezeit tun Sie auch der Natur gut! Denn Ziersalbei ist ein echter, lebender Magnet für fleißige Wild- und Solitärbienen, bunte Schmetterlinge und andere hilfreiche Bestäuberinsekten.
Der Ziersalbei bildet blickdichte, visuell attraktive Büschchen im Beet
Diese Schmuckpflanze ist sehr bienenfreundlich und zieht die nützlichen Insekten in den Garten an
Ziersalbei schneiden – zwei Methoden und wichtige Faustregeln
In der Natur blüht der Ziersalbei nur einmal und zwar im Mai und Juni. Sobald die Pflanze bestäubt ist, werden die Blüten durch kleine Samenkapseln ersetzt. Falls der Ziersalbei in seinem natürlichen Lebensraum während der ersten Blütephase allerdings nicht bestäubt wird oder von einem Tier gefressen wird, so probiert er es im September und Oktober erneut. Gärtner erfüllen in dieser Hinsicht die Rolle der Natur und schneiden die erste Blüte zurück, sodass der Ziersalbei im Herbst wieder blüht.
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Trotzdem muss der Schnitt vorsichtig, überlegt und auch rechtzeitig erfolgen. Eine der leichtesten und besten Methoden, eine zweite Blüte beim Ziersalbei hervorzurufen, nennt sich Totalrückschnitt oder auch Remontierschnitt. Bei dieser Herangehensweise wartet man zuerst ab, bis die ersten Blüten zu welken beginnen. Dann nimmt man eine scharfe und gut desinfizierte Gartenschere zur Hand und schneidet die ganze Pflanze bis auf etwa 7 cm vom Boden ab. Es sollten nur die jungen und gesunden Sprossen übrigbleiben, aus denen dann bis zum September schnell ein kräftiger neuer Ziersalbei austreiben kann. Nach diesem radikalen Schnitt wird reichlich gegossen und mit organischem Dünger oder Kompost gefüttert.
Bei einem radikalen Schnitt bleiben nur die Triebe übrig
Bei einem Totalrückschnitt ist die zweite Blüte praktisch garantiert. Während die Pflanze jedoch langsam erneut wächst, sieht ihr Standort sehr kahl und unschön aus. Wenn Sie die Optik Ihres Sommergartens nicht ruinieren möchten, wählen Sie besser eine alternative Schnittmethode, nämlich das so genannte Deadheading. Hierbei schneiden Sie die verwelkten Blütenkerzen nur einzeln ab, noch bevor sie ihre Samenkapseln bilden können. Auch bei dieser Methode sollten Sie nur eine sehr scharfe und gut desinfizierte Gartenschere verwenden. So kann die Pflanze ihre Wunden schneller heilen. Der Ziersalbei treibt nach jedem Deadheading-Schnitt immer wieder neue, kleinere Blüten aus und behält gleichzeitig seine buschige, immergrüne Form.
Beim Deadheading trimmen Sie hingegen nur die alten Stiele
Rückschnitt im Frühjahr oder vor dem ersten Frost?
Sobald der Ziersalbei das zweite Mal im Herbst geblüht hat, sollte man die Pflanze am besten bis zum nächsten Jahr in Ruhe lassen. Selbst wenn das Büschchen austrocknet, sollten Sie jetzt nicht zur Schere greifen. Das Laub und die Stiele dienen dem Ziersalbei nämlich als natürlicher Winterschutz vor Frostschäden. Falls die Temperaturen unter minus 15 Grad fallen und eine Schneedecke fehlt, dann schützen Sie die Pflanze am besten zusätzlich mit einer dünnen Schicht organischen Kompost.
Sobald es im Frühjahr wieder wärmer wird, können Sie alle alten Stängel und Blätter entfernen. So steht dem frischen Neuwuchs nichts mehr im Weg. Jetzt ist auch der Zeitpunkt, den ersten Dünger zu geben. Wenn Sie im Winter Kompost als Kälteschutz verwendet haben, dann können Sie jetzt etwas weniger Pflanzenfutter verwenden.
Ziersalbei im Topf sollte im Winter an einem warmen Ort sein
Blumentöpfe bieten keine so gute Kälteisolierung wie die Erde
Ziersalbei mit Samen oder Stecklingen vermehren?
Wenn Sie sich im Herbst einer zweiten Blüte erfreuen und den Ziersalbei danach nicht mehr zurückschneiden, so sollte dieser dann Samenkapseln anstelle der Blütenkerzen formen. Sobald diese vollständig austrocknen, können Sie sie einsammeln und in einem Papiertütchen trocken bis zum Frühjahr aufbewahren. Im Februar machen Sie dann damit zu Hause die Aussaat. Spätestens im Mai sollten alle Jungpflanzen kräftig genug sein, um im Garten oder Topf ausgepflanzt zu werden.
Die alternative Vermehrungsmethode erfordert Stecklinge. Wenn Sie erstmals im Sommer Ihren Ziersalbei schneiden, so halten Sie Ausschau nach jungen, etwa 10-15 cm langen Trieben. Trimmen Sie diese nahe am Boden schräg ab und zupfen Sie vorsichtig die unteren Blätter. Dann kann man die Triebe direkt in feuchte Erde stechen. Bedecken Sie die Startertöpfe mit einer Folienhaube oder Plastikflasche mit abgeschnittenem Boden, dann stellen Sie sie an einen warmen Platz. Sobald die Triebe neue Blättchen bilden, können Sie sie auch schon auspflanzen.
Die Samen des Ziersalbeis ähneln winzigen Bohnen
Wenn Sie sich einer erneuten Blüte erfreuen möchten, dann müssen Sie auch lernen, wie Sie Ihren Ziersalbei schneiden können. Probieren Sie beide Methoden aus und sehen Sie, welche Ihnen am leichtesten fällt und welche auch die besten Resultate für Ihre Gartengestaltung liefert.
Ziersalbei ist ein klassischer Partner für Rosen
Diese Schmuckpflanze ist eine der wenigen, die optisch blau erscheinen
Ziersalbei kann aber je nach Sorte auch weiße oder rosarote Blütenkerzen bilden
Die herbstliche Blüte ist in der Regel etwas wenig üppig als die sommerliche