Wassermelone pflanzen, pflegen und ernten – 6 wichtige Expertentipps
Die ausländische Erntezeit für den kalorienarmen, saftig süßen und hübsch roten Sommerfavoriten hat bereits begonnen. Zum Wassermelone Pflanzen ist es in den heimischen Gärten jetzt zu spät. Vielleicht möchten Sie dies allerdings im Folgejahr tun und zu dieser Zeit bereits über Ihre eigene Nutzpflanze verfügen? Es ist in der Regel immer ratsam, mit der Vorbereitung und Planung der Aussaat noch im Jahr zuvor zu beginnen.
Sie müssen jetzt berechnen, wie viel Platz Sie im Garten, Gewächshaus oder auf dem Balkon zur Verfügung haben und welche Nutz- und Zierpflanzen Sie dort tatsächlich anbauen können. Es kann auch eine gute Idee sein, zu überlegen, durch welche Nutzkulturen Sie die diesjährigen ersetzen möchten. Immerhin sollte man nicht ständig die gleichen Pflanzen an den gleichen Stellen im Garten anbauen. Sie können jetzt bei Bedarf den Boden verbessern oder auch mit der Kompostierung beginnen. Heute möchten wir Ihnen anhand von wertvollen Expertentipps zeigen, wie, wann und wo Sie eine Wassermelone pflanzen, wie Sie die Jungpflanzen richtig pflegen und wann Sie dann endlich ernten können.
Inhaltsverzeichnis
Möchten Sie Ihre eigene Wassermelone pflanzen und ernten?
Dann lesen Sie nur weiter!
Wassermelone pflanzen – zu welcher Zeit?
Wussten Sie, dass Wassermelonen eigentlich aus den tropischen und subtropischen Regionen Afrikas stammen? Wussten Sie auch, dass diese sommerlichen Früchte botanisch eigentlich als Gemüse eingestuft werden, da sie zur Familie der Kürbisgewächse gehören? Ganz schön faszinierend, nicht wahr?
Diese Fakten sind aber nicht nur wissenswert, sondern auch hilfreich in Sachen Pflegebedarf. Wassermelonen sind nämlich einjährige, wärmeliebende und kältempfindliche exotische Nutzpflanzen. Bereits bei 12 Grad sterben sie ab. Damit Sie auch bei uns saftige und süße Früchte mit schönem rotem Fruchtfleisch haben können, müssen sie mehrere Wochen vor der Aussaat zu Hause vorgezogen werden. Am besten gedeihen sie dann im warmen Gewächshaus, entweder im Beet, Hochbeet oder einem großen Topf.
Wassermelonen stammen aus Afrika und können Kälte überhaupt nicht leiden
Diese Nutzpflanzen können theoretisch auch im Topf auf dem Balkon gedeihen
Aussaat und Auspflanzen – so gehen Sie richtig vor
Mit der Aussaat der Wassermelonen sollten Sie am besten frühestens Mitte April beginnen. Zu dieser Zeit gibt es die Früchte noch nicht auf dem Markt, von denen Sie Samen einfach nehmen können, also kaufen Sie ein Päckchen davon aus dem Gartencenter. Wenn Sie schon dabei sind, kaufen Sie auch ein paar Anzuchttöpfe und humusreiche Saaterde.
Nehmen Sie nun die Samen aus der Packung und weichen Sie sie über Nacht in lauwarmen Wasser ein. Am nächsten Morgen setzen Sie einen Samen pro Töpfchen ca. 1-2 cm tief ein. Einfach leicht mit dem Finger eindrücken und mit Erde bedecken. Mit einer Sprühflasche mäßig befeuchten.
Stellen Sie die Saat nun auf eine helle und warme, nach Süden oder Südosten ausgerichtete Fensterbank. Sie können sie zusätzlich mit Frischhaltefolie bedecken, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Sobald nach ein bis zwei Wochen die ersten Keimblätter durch die Erde stechen, sollten Sie die Folie allerdings entfernen. Wenn diese dann allmählich durch Laubblättern ersetzt wird, können Sie die jungen Wassermelonen in größeren Töpfen umpflanzen. Etwa Anfang Juni können Sie im Freiland oder Gewächshaus die Wassermelone pflanzen.
Die Laubblätter sind leicht an ihrer gezackten Form erkennbar
Im Freiland nur ab 18 Grad Nachttemperaturen
Wassermelonen bilden ihre Frucht erst nach der Blüte aus
Abstand zwischen einzelnen Nutzpflanzen einhalten
Jede vorgezogene Wassermelone pflanzen Sie jetzt am besten bei einem Abstand von etwa 1 bis 2 qm voneinander. Unter idealen Bedingungen bildet jede Pflanze einen stark verzweigten, niederliegenden, aber sich stark ausbreitenden Strauch. Stehen die aggressiv wachsenden Wassermelonen zu nah beieinander oder zu nah einer anderen Gartenpflanze, konkurrieren sie stark um Platz und Nährstoffe.
Wenn Sie im Topf eine Wassermelone pflanzen möchten, dann wählen Sie entweder den mit dem größten Fassungsvermögen oder einfach eine kleinfruchtige Zwergsorte wie z. B. Sugar Baby oder Golden Midget. Beide gedeihen gut bei uns in Deutschland, bevorzugen natürlich ebenfalls aber das Gewächshaus.
Diese Nutzpflanzen werden bei guter Pflege sehr groß und erfordern Platz
Die Golden Midget Sorte ist klein und hat eine leuchtend sonnengelbe Rinde
Sugar Baby hat hingegen eine dunkelgrüne, fast schwarze Rinde
Der optimale Standort und Bodenqualität
Alle Wassermelonen sind wärmeliebend und kältempfindlich. Ihr Standort sollte also möglichst sonnig, warm und windgeschützt sein. Manche deutschen Hobbygärtner pflanzen ihre exotischen Nutzpflanzen entlang der südlichen oder südöstlichen Hausfassade, denn dort erhalten sie nicht nur viel direktes Sonnenlicht, sondern sie sind durch die Wände auch vor Wind geschützt. Dort können Sie auch Ihr Gewächshaus platzieren.
Wassermelonen benötigen einen gut durchlässigen, lockeren und sandig lehmigen Boden, der mit viel reifem Kompost oder Wurmhumus angereichert ist. Bei einem leicht sauren pH-Wert von 6.0 bis 6,5 fühlt sich die Exotin wohl.
Rund um die Pflanze sollten Sie zusätzlich gründlich und gleichmäßig mit schwarzer Mulchfolie, Kompost oder Stroh mulchen. Dadurch bleibt das Substrat warm und Gießwasser verdunstet auch langsamer. Die reifende Wassermelone nimmt dann übrigens auch eine hübsche runde Form ein, denn sie liegt nicht direkt auf dem Boden.
Wassermelonen werden in der Landwirtschaft immer mit Folie gemulcht
Wie viel Wasser benötigt die Wassermelone?
Wie Sie schon am Namen erraten können, benötigt die Wassermelone viel Wasser. Besonders während der Fruchtbildung sollten Sie den Boden immer leicht feucht halten. Verwenden Sie dabei am besten abgestandenes, lauwarmes Wasser und gießen Sie gezielt und direkt auf den Wurzelballen.
Die behaarten Blätter können nämlich leicht verschiedene Pilzkrankheiten, insbesondere den Echten Mehltau, erleiden, wenn sie häufig feucht sind. Gelegentlicher Regen macht der Wassermelone zwar nichts aus, regelmäßiges Benetzen der Blätter aber schon.
In Afrika übersteht die Wassermelone leicht Dürre, die kultivierte Form allerdings nicht
Endlich Erntezeit!
Bei ordentlicher Pflege und idealen Lebensbedigungen kann jede Ihrer Wassermelonen 4-8 Früchte tragen. Meistens sind diese bei uns erst ab August reif. Immerhin sind die frühsommerlichen Wassermelonen vom Supermarkt nicht heimisch.
Wie erkennen Sie nun die reifen Früchte? Die gleiche Art und Weise, wie Sie Ihre Wassermelone vom Haufen im Supermarkt auswählen. Es sollte eine wunderbar dunkle Haut und eine leuchtend gelbe oder leicht orangefarbene Unterseite haben. Der Klopftest sollte einen dumpfen oder hohlen Klang ergeben.
Schneiden Sie den Stiel nun ab und stellen Sie Ihre erste eigene Wassermelone für ein paar Stunden in den Kühlschrank. An heißen Sommertagen schmeckt sie gekühlt immerhin am besten. Nicht gekühlt halten die heimischen Wassermelonen weniger mehr als eine Woche. Wenn Sie nicht alle Früchte essen können, dann machen Sie doch Stieleis daraus und frieren Sie es ein.
Beim Anheben sollte sich die reife Wassermelone dicht und schwer anfühlen
Püriert lässt sich das Fruchtfleisch wundervoll einfrieren
Möchten Sie Ihre ganz eigene Wassermelone pflanzen und im Spätsommer ernten? Diese Expertentipps erleichtern nicht nur die Gartenarbeit, sondern garantieren Ihnen auch eine üppige Ernte. Wie wünschen Ihnen gutes Gelingen!
Quellen: