Top 10 bienenfreundliche Herbstblumen für Garten und Balkon
Bienen sind eine Schlüsselart für den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts und der Artenvielfalt in der Natur. Honigbienen, Wildbienen und Solitärbienen leisten entscheidende Dienste für Flora, Fauna und alle Menschen. Sie bestäuben Millionen von Zier- und Nutzpflanzen und sorgen Jahr für Jahr für eine atemberaubende Blüte und reiche Ernte. Leider schädigt der kommerzielle Einsatz von Pestiziden und Herbiziden nicht nur empfindliche Ökosysteme, sondern tötet auch Bienen. Während Imker ihre kleinen Helfer in diesen Zeiten oft schützen, indem sie sie in ihren Bienenstöcken schließen, haben wilde Bienen und andere Bestäuber nicht so viel Glück und sterben kurz darauf. Wie können Sie diesen kleinen Insekten also in den Herbstmonaten helfen, außer auf Pestizide und Herbizide zu verzichten? Hier kommen bienenfreundliche Herbstblumen ins Spiel.
Durch den Anbau von Pflanzen, die in den Spätsommer- bis Frühherbstmonaten blühen, können Sie sicherstellen, dass die empfindlichen Bienenpopulationen gesund und gut ernährt bleiben. Im heutigen Artikel zeigen wir Ihnen unsere Top 10 der besten Herbstblumen, die sowohl im Garten als auch im Topf auf dem Balkon gedeihen können und das Auge erfreuen.
Folgende bienenfreundliche Herbstblumen sind unsere Favoriten
Das Leben der Bienen im Herbst
Viele Leute glauben, dass Frühling und Sommer die aktivsten Perioden für Honigbienen und wilde Bestäuber sind. Dies ist jedoch nicht ganz richtig. Im Herbst muss sich ein Bienenstock auf die kommenden kalten Wintertage vorbereiten und so müssen die Bienen besonders hart arbeiten, um möglichst viele Vorräte zu sammeln. Sinkt die Temperatur unter 10 Grad, also etwa Anfang Oktober, bildet der gesamte Bienenstock eine sogenannte „Wintertraube“ um die Königin und ihre Brut, um sie warm zu halten. Die winzigen Kreaturen halten jedoch keinen Winterschlaf, sondern bleiben im Bienenstock teilweise aktiv. In den Herbstmonaten werden Honigbienen zusätzlich von ihrem Imker mit speziellen Nektaren und Zuckersirupen gefüttert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Leben der Bienen im Herbst
- 2 Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)
- 3 Bartfaden (Penstemon)
- 4 Geißblatt (Lonicera)
- 5 Rittersporn (Delphinium)
- 6 Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea)
- 7 Sonnenblume (Helianthus annuus)
- 8 Goldrute (Solidago candensis)
- 9 Rote Spornblume (Centranthus ruber)
- 10 Macchien-Waldrebe (Clematis cirrhosa)
- 11 Ringelblume (Calendula officinalis)
Wildbienen haben diesen Luxus jedoch nicht. Verschiedene Arten verbringen den Winter unterschiedlich. Manche graben sich unterirdische Höhlen, andere verstecken sich in Mulch, Laub oder Insektenhotels, die von umweltbewussten Menschen bereitgestellt werden. Bestimmte Arten von Solitärbienen bauen einfach ein kleines Nest für ihre Eier, versorgen sie mit Nektar und sterben mit dem ersten Frost. Bevor all dies geschieht, brauchen sie jedoch alle Nahrung.
Die folgenden 10 Blüten versorgen die Bienen mit allen Nährstoffen, die sie bis zum Frühling benötigen. Wenn jedoch die Bodenverhältnisse oder die Pflege nicht optimal sind, hören viele Pflanzen auf zu blühen, bevor sich die Bienen verstecken. Um ihnen zu helfen, tun Sie wie die Imker und stellen Sie eine flache Schale mit konzentriertem Zuckersirup oder verdünntem Honig bereit. Verwenden Sie immer gefiltertes Wasser, da Leitungswasser Chemikalien enthalten kann, die für die kleinen Insekten giftig sind.
Ein wenig Zuckersirup kann die lieben Bienchen wirklich retten
Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)
Der Gewöhnliche Blutweiderich ist ein unglaublicher Nektarspender im Spätsommer und Herbst. Diese Pflanze bildet zahlreiche kleine, intensiv purpurrote und traubenförmige Blüten auf einem bis zu 2 Meter hohen Stängel. Somit ist der Blutweiderich ein echter Hingucker, sowohl für Menschen als auch für die Bienen und anderen Bestäuber. Er benötigt einen humusreichen, kalkhaltigen und lehmigen Boden, sowie ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen, um gut zu gedeihen. Das Substrat dieser Pflanze sollte niemals vollständig austrocknen, weshalb sich der Blutweiderich ganz gut auch in Gartenteichen fühlt.
Bartfaden (Penstemon)
Unter dem Begriff Bartfaden ist keine einzige Pflanze, sondern eine ganze Gattung mit über 250 Arten zu verstehen. Trotz der Artenvielfalt stammen die meisten aus Nord- bis Zentralamerika, haben also ähnliche Blütezeiten und Pflegebedingungen. Sie bilden verzweigte und traubige Blüten in nahezu allen vorstellbaren Farben – Lila, Violett, Weiß, Rosa, Rot und sogar Blau. Der optimale Standort für Ihren Bartfaden bietet ihm reichlich Sonne und einen gut durchlässigen Boden. Diese Pflanzen sind extrem robust und pflegeleicht, können daher selbst ein wenig Vernachlässigung seitens des Gärtners überstehen.
Geißblatt (Lonicera)
Geißblätter oder Heckenkirschen sind eine weitere immergrüne Pflanzengattung. Sie wachsen im Garten oder Topf als Sträucher oder häufiger als Lianen, die jede angebotene Rankhilfe oder Zaun schnell hochklettern. Im Spätsommer bildet das Geißblatt becherförmige Blüten, die mit süß duftendem Nektar für hungrige Bestäuber vollgefüllt sind. Diese attraktive Herbstblume bevorzugt volle Sonne und einen mit organischem Material angereicherten, gut durchlässigen Boden. Ähnlich wie andere Sträucher und Lianen sollten Sie das Geißblatt regelmäßig trimmen, um seine Ausbreitung zu kontrollieren.
Rittersporn (Delphinium)
Die Gattung der Rittersporne ist unter Gärtnern und Naturfreunden wohl bekannt. Sie beeindrucken mit bis zu 2 Meter hohen, traubigen Blütenständen mit zahlreichen, außergewöhnlich gespornten Blütenköpfen. Ähnlich wie die Bartfaden können Rittersporne in nahezu allen Farben des Regenbogens vorkommen. Diese bienenfreundlichen Sommer- und Herbstblumen sind allerdings nicht nur für ihre beeindruckende Schönheit bekannt. Alle Teile der Pflanzen sind nämlich extrem giftig. Obwohl Bienen davon nicht betroffen sind, sind Rittersporne für Familien mit Kindern oder Haustieren absolut ungeeignet. Im Garten oder Topf benötigt diese Zierpflanze einen immer feuchten, nährstoffreichen Boden, sowie reichlich Sonne. Daher kombiniert sie sich ganz gut mit dem bereits vorgestellten Blutweiderich.
Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea)
Der Purpur-Sonnenhut beeindruckt Hobby- und Profi-Gärtner zugleich mit langlebigen, aromatischen Blüten, die ein wahrer Magnet für verschiedene Bestäuber, darunter natürlich auch Bienen, sind. Obwohl die Pflanze nahe mit der Sonnenblume verwandt ist, wächst sie als mehrjährige Staude. Um gut im Beet oder Topf zu gedeihen benötigt der Sonnenhut natürlich reichlich Sonne. Ansonsten ist die Zierpflanze äußerst anspruchslos. Mehr über die Pflegeanforderungen der Sonnenhüte können Sie in unserem dedizierten Artikel zum Thema hier lesen.
Sonnenblume (Helianthus annuus)
Diese Pflanze braucht kaum eine Einführung. Wussten Sie aber, dass es heute viele verschiedene Sorten von Sonnenblumen gibt? Einige davon produzieren nicht genug oder gar keinen Nektar, um die hungrigen Bienchen zu ernähren. Daher ist es wichtig, die klassische einjährige Sonnenblume zu pflanzen, die wir alle kennen und lieben. Nach einer erfolgreichen Bestäubung werden Sie sogar echte Sonnenblumenkerne ernten können! Mehr zu den Pflegeanforderungen dieser klassischen Blüte können Sie hier lesen.
Goldrute (Solidago candensis)
Die Goldruten sind eine Pflanzengattung aus Nordamerika. Mit ihren langen, buschigen, intensiv goldgelben Blüten ziehen sie alle Aufmerksamkeit auf sich, einschließlich die der Bestäuber. Wie viele andere bienenfreundliche Herbstblumen sind auch die Goldruten sehr pflegeleicht. Sie erfordern ausschließlich pralle Sonne, um ihre goldene Blütenpracht zum Leuchten zu bringen. Das Substrat sollte gut durchlässig sein.
Rote Spornblume (Centranthus ruber)
Die Rote Spornblume ist ein weiterer pflegeleichter und mehrjähriger Magnet für Bestäuber, darunter Bienen. Er schmückt den Garten oder Balkon mit buschigen, rosaroten und süß duftenden Blüten. Obwohl sich diese Zierpflanze am besten in voller Sonne fühlt, verträgt sie auch Halbschatten. Spornblumen gedeihen gut in nährstoffarmen Böden, diese sollten allerdings gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden.
Macchien-Waldrebe (Clematis cirrhosa)
Die Macchien-Waldrebe ist eine wundervolle Kletterpflanze aus dem Mittelmeerraum. Die besondere Eigenschaft, die sie von den restliche Waldreben abhebt, ist, dass sie vom Spätsommer bis zum Frühling blüht. Somit verdient sie sich den alternativen Namen Winterblühende Clematis vollständig. Ihre weißen bis cremefarbenen Blüten dienen Bestäubern als Nahrungsquelle bis zur Überwinterung, manchmal auch nach dem Erwachen vom Winterschlaf. Die Macchien-Waldrebe bevorzugt sonnige bis halbschattige Orte und einen humosen, lockeren Boden. Mehr über die unterschiedlichen Clematis Sorten erfahren Sie hier.
Ringelblume (Calendula officinalis)
Zu guter Letzt kommt ein weiterer Garten- und Balkonklassiker, der kaum einer Einführung bedarf. Diese medizinische Pflanze erfreut die Sinne von Mensch und Biene. Sie ist pflegeleicht, attraktiv und kann sogar zu Hause zu heilenden Salben verarbeitet werden. Es gibt zwar mehrere Sorten von Ringelblumen, sie alle haben allerdings ähnliche Pflegeanforderungen. Sie benötigen pralle Sonne und einen nährstoffreichen, lehmigen Boden. Der einzige Nachteile der Ringelblumen ist, dass sie nur ein- bis zweijährig sind, also Jahr für Jahr immer wieder angebaut werden müssen. Bestäuber werden sich über diese Geste ihrerseits besonders freuen.
Auch Sie können dazu beitragen, die Bienen zu retten. Es gibt zahlreiche bienenfreundliche Herbstblumen, die relativ anspruchslos im Garten oder Topf gedeihen können. Wählen Sie die passenden Arten in Hinblick darauf, welche Bedingungen Sie ihnen anbieten können.
Wundervolle bienenfreundliche Herbstblumen zum Verlieben