Rhododendron düngen – Pflegetipps für üppige Blütenpracht
Der Begriff Rhododendron beschreibt eine Gattung mit Tausenden einzigartiger Arten, jede mit unzähligen Sorten und Hybriden. Die meisten Rhododendren stammen aus Berg- und gelegentlich Regenwaldregionen der Nordhalbkugel, was sie robust, anpassungsfähig, winterhart und pflegeleicht macht. Sie sind zu einem Favoriten unter Gärtnern geworden, die den mediterranen, aber auch den japanischen Gartenstil bevorzugen. Die meisten natürlich vorkommenden Arten, Sorten und von ihnen abgeleitete Hybriden sind sehr gut an relativ nährstoffarme, saure und felsige Böden angepasst. Dadurch eignen sie sich auch gut für verschiedene Steingarten Arrangements. Bei richtiger Pflege verschönern Rhododendren das Gartenbeet oder einen großen Blumentopf von März bis Juli mit verzaubernd schönen lila, rosa, roten, blauen, weißen, gelben, orangen oder zweifarbigen Blüten. Obwohl diese Pflanze relativ anspruchslos ist, erfordert sie dennoch gelegentliche Aufmerksamkeit. Wenn der Boden die benötigten Nährstoffe nicht liefert, liefert der Rhododendron auch suboptimale Blüten. Deshalb zeigen wir Ihnen im heutigen Beitrag, wie Sie Ihren Rhododendron düngen.
Rhododendren sind bienenfreundlich und sehr pflegeleicht
Kreieren Sie einzigartige Gartenarrangements
Rhododendron düngen – Weniger ist hier mehr
Berg- und Regenwaldregionen haben zweifellos sehr unterschiedliche Klima- und Lebensbedingungen. Die meisten Pflanzen, die aus diesen Teilen der Welt stammen, haben jedoch oft eins gemeinsam. Aufgrund der relativ flachen Schichten organischer Substanz in diesen Regionen haben diese Pflanzen ebenso flache, aber massive Wurzelsysteme entwickelt. Rhododendren sind da keine Ausnahme. Ihr oberflächliches Wurzelsystem besteht aus Tausenden von winzigen, flach laufenden Wurzeln, die sich über Meter erstrecken können und Nährstoffe rundherum ziehen.
Inhaltsverzeichnis
Rhododendren beheimaten tropische Regenwälder…
…oder aber auch kalte Gebirge und manche Alpenregionen
Dies ist einer der Hauptgründe, warum Rhododendren nicht so viel oder so häufig gedüngt werden müssen wie andere Blütenpflanzen. Allerdings besitzen flache, oberflächliche Wurzeln auch einzigartige Nachteile. Harken, starkes Mulchen und Überdüngung, insbesondere mit ungeeignet ausgewogenen, chemischen Düngemitteln, können Ihre Pflanze sehr schnell krank machen.
Das Schlimmste daran ist, dass die ersten Symptome einer Überdüngung stark denen eines Nährstoffmangels ähneln. Viele unerfahrene Hobbygärtner bringen dann noch mehr Dünger auf und töten somit ihren Rhododendron innerhalb weniger Tage. Daher ist es sehr wichtig, alle ein bis zwei Jahre einen Bodentest durchzuführen. Auf diese Weise können Sie am besten feststellen, ob Ihre Pflanze mehr Nährstoffe benötigt, ob sie zu viele Nährstoffe erhält oder ob ihre Bedingungen ideal sind.
Als Faustregel gilt, dass die meisten Rhododendron Arten und von ihnen abgeleitete Sorten einen leichten, organischen Boden benötigen, der gut durchlässig und sauer mit einen pH-Wert zwischen 4,5-6,0 ist.
Es gibt mehrere atemberaubend schöne Rhododendron-Parks auf der Welt
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Die beste Zeit, um den Rhododendron zu düngen
Abhängig von der Bodenqualität und den Klimabedingungen kann Ihr Rhododendron eine, zwei oder drei Fütterungen im Jahr oder gar keine Düngung benötigen. Kübelpflanzen benötigen in der Regel nur eine Düngung und das erst nach dem zweiten Jahr. Im ersten Jahr liefert die Blumenerde immer noch alle Nährstoffe, die die Pflanze benötigt. Outdoor Rhododendren, die dem Wetter ausgesetzt sind, erfordern jedoch etwas mehr Aufmerksamkeit. Besonders Regen ist in der Lage, Nährstoffe schnell aus dem Boden zu spülen.
Der sicherste Weg, Rhododendren zu düngen, ist die Verwendung von speziellen Düngemitteln mit langsamer Freisetzung für Rhododendren und Azaleen. Wenden Sie den gewählten Dünger gemäß der Produktanleitung einmal im März, dann erneut im Juni an.
Im Spätsommer, jedoch nicht nach August, empfehlen Experten die Anwendung eines leichten Kaliumdüngers. Dadurch wird sichergestellt, dass Ihre Pflanze den Wintertemperaturen standhält. Ihre Resistenz gegenüber verschiedenen Krankheitserregern wird ebenfalls verbessert.
Diese hübschen Zierpflanzen müssen nur sparsam gefüttert werden
Ein nährstoffreicher Boden und guter Standort sind besser als Dünger
Rhododendron mulchen
Mulchen kann für Rhododendren sehr vorteilhaft sein. Verwenden Sie dafür ein organisches Mulchmaterial wie z. B. Kompost, Wurmhumus, Lauberde, Nadelstreu, Nadelbaumrinde, Sägespäne, Stroh oder gut verrotteten Kuhmist. Eine etwa 3 cm dicke Schicht um die Pflanze herum reicht vollständig aus.
Der Mulch liefert nicht nur zusätzliche Nährstoffe, sondern sorgt auch für eine gleichmäßigere Bodentemperatur und Schutz für die empfindlichen oberflächlichen Wurzeln. Im Sommer sorgt der Mulch für eine langsamere Wasserverdunstung und daher müssen Sie Ihren Rhododendron auch seltener gießen. Als zusätzlichen Pluspunkt verbessert der Mulch das optische Erscheinungsbild Ihres Gartens.
Eine mäßige Mulchschicht schützt die Pflanze vor äußeren Einflussen und nährt sie
Seien Sie beim Harken sehr vorsichtig, denn die oberflächlichen Wurzeln sind sehr empfindlich
Können Sie mit Kaffeesatz Ihren Rhododendron düngen?
Das Düngen mit verbrauchtem Kaffeesatz ist in den letzten Jahren zu einem großen Gartentrend herangewachsen. Statt ihn als Müll zu entsorgen, nutzen Hobbygärtner den Kaffeesatz, den sie täglich generieren, in ihrem Garten. Wie steht es nun aber mit Rhododendren? Liefert Kaffeesatz gute Nährstoffe für diese Pflanzen?
Viele Gärtner gehen davon aus, dass verbrauchter Kaffeesatz die Bodenacidität verbessert und daher perfekt für säureliebende Pflanzenarten wie den Rhododendron geeignet ist. Das stimmt jedoch nicht, denn gebrauchter Kaffeesatz hat einen pH-Wert zwischen 6,5 bis 6,8 und ist somit neutral.
Wenn Sie die Bodenacidität mit Kaffee verbessern möchten, müssen Sie frisch gemahlenen, unbenutzten Kaffee oder das Getränk selbst verwenden. Beide haben nämlich einen durchschnittlichen pH-Wert von 4,85 bis 5,10, ideal also für den Rhododendron. Beachten Sie jedoch, dass selbst dieser hohe pH-Wert durch die Wassergaben schnell wieder neutralisiert wird. Der hohe Koffeingehalt von frischem Kaffee kann zudem noch mehr schaden als nützen.
Kaffeesatz hat dem Rhododendron nicht viel anzubieten
Wenn Sie sich Jahr für Jahr einer üppigen Blütenpracht erfreuen möchten, werden Sie höchstwahrscheinlich regelmäßig Ihren Rhododendron düngen müssen. Vergessen Sie allerdings nie, dass bei dieser Pflanze weniger mehr ist.
Japanischer Steingarten mit zartem Zwerg-Rhododendron
Kübelpflanzen benötigen sogar noch weniger Dünger