Pampasgras Pflege – Tipps und Wissenswertes über das Boho-Ziergras
Pampasgras, gelegentlich unter seinem längeren Namen Amerikanisches Pampasgras, Silber-Pampasgras oder im Lateinischen als Cortaderia selloana bekannt, ist eines der beliebtesten und bekanntesten Ziergräser hinweg. Retro und Boho Einrichtungen, sowie Hochzeitsdeko nach diesen Stilen sind ohne ein paar Bündel dieser ästhetisch ansprechenden Zierpflanze völlig unvollständig. Pampasgras ist sofort an seinen großen, gefiederten, flauschigen und anmutigen Rispen zu erkennen, die an der Spitze langer Stiele sitzen. Sie ähneln in ihrem Aussehen ein wenig Straußenfedern, sind aber viel umweltfreundlicher und auch deutlich billiger. Bei richtiger Trocknung und Lagerung können Pampasgras Bündel bis 3 Jahre halten, ohne ihre flauschige Struktur zu verlieren. Wussten Sie aber, dass Sie diese hübsche Zierpflanze auch im eigenen Garten oder sogar auf dem Balkon halten können? In den nächsten Zeilen möchten wir mit Ihnen praktische Pampasgras Pflege Tipps sowie spannende und wissenswerte Fakten über diese exotische Schönheit teilen. Lesen Sie nur weiter!
Das anmutige Pampasgras ist ein großer Hingucker im Garten
Ein Deko-Muss im Boho-Stil
Interessante Fakten und Wissenswertes über Pampasgras
Pampasgras ist eine mehrjährige, immergrüne und krautige Horstpflanze, die atemberaubende Höhen von über 4 Meter erreichen kann. Es kann visuell in zwei Teile getrennt werden – ein dichtes Sprossbüschel mit langen, dünnen und scharfen Laubblättern und lange Stiele mit federigen, rispenförmigen Blütenstände, die aus der Mitte herauswachsen. Jede einzelne, ausgewachsene Pflanze kann innerhalb ihrer jährlichen Blütezeit von Juni bis November etwa 20 Rispen treiben.
Inhaltsverzeichnis
Die dekorativ wertvollen Rispen selbst können bis zu einem Meter lang werden und unterschiedliche Farben aufweisen. Obwohl Silberweiß am häufigsten anzutreffen ist, können die verschiedenen Sorten auch cremefarbige, taupe oder hellbraune Rispen ausschlagen.
Silberweiß ist die häufigste, aber nicht die einzigste Pampasgras Farbe
Auf dem Markt und in manchen botanischen Gärten kann man auch gelegentlich Pampasgras mit rosaroten oder violetten Rispen entdecken. Interessanterweise handelt es sich trotz ihrer visuellen Ähnlichkeiten um zwei unterschiedliche Pflanzenarten. Letztere trägt den Namen Purpur-Pampasgras oder Anden-Pampasgras, auf lateinisch Cortaderia jubata. Es ist in Bergregionen verbreitet, während die amerikanische Art die Pampas, also große Graslandschaften in Südamerika, beheimatet. In unseren Gärten haben beide Pampasgras Arten allerdings sehr ähnliche Pflegeansprüche.
Pampasgras kann sowohl im Beet als auch in einem großen Blumentopf gedeihen, wobei beide Anbaumethoden ihre einzigartigen Vor- und Nachteile haben. Im Gefäß hat man beispielsweise die volle Kontrolle über den Boden und seine Nährstoffe sowie die äußeren Einflüsse. Andererseits wird Pampasgras im Kübel nie so groß und üppig wie das im Garten gewachsene. Wenn Sie mit einem eingetopften Pampasgras optimale Ergebnisse erzielen möchten, dann wählen Sie am besten eine Zwergsorte wie z. B. Pumila oder Evita.
Zwergsorten können ganz gut auf dem Balkon oder der Terrasse gedeihen
Ist Pampagras giftig für Hunde, Katzen, Kaninchen und andere Haustiere?
Wenn Sie Haustiere haben, die Zugang zu Ihrem Garten oder Kübelpflanzen haben, ist es immer wichtig, gründlich zu recherchieren, ob diese tatsächlich unbedenklich sind. Viele beliebte und scheinbar harmlose Zierpflanzen können für unsere flauschigen Freunde eigentlich tödlich sein.
Beim Pampasgras ist das zum Glück nicht der Fall – diese Pflanze enthält keine giftigen Substanzen. Aufgrund ihrer scharfen und schneidenden Blätter werden Ihre Haustiere im Allgemeinen von dieser Pflanze auch selber fern bleiben. Gärtner mit Gräserpollenallergie sollten auf diese Zierpflanze allerdings dennoch besser verzichten.
Alle Haustiere können und sollten trainiert werden, Pflanzen nicht zu beißen
Der ideale Standsort für optimale Pampasgras Pflege
Wenn man vom idealen Standort einer Pflanze spricht, so sollte man sich zuerst das Klima in ihrem natürlichen Ursprungsort ansehen. Cortaderia selloana stammt, wie bereits erwähnt, aus den Pampas. Diese riesigen Grasflächen haben ein gemäßigtes Klima mit Durchschnittstemperaturen von etwa 18 Grad, nur gelegentliche Niederschläge und viel Sonne. Der Boden ist fruchtbar, sandig, lehmig und gut durchlässig mit einem neutralen bis leicht sauren pH-Wert.
Die Herkunft dieser Ziergräser ist im Namen vorhanden
Es ist wichtig, alle diese Klimaeigenschaften im Hinterkopf zu behalten, wenn Sie den richtigen Standort für Ihr Pampasgras auswählen. Dieser sollte sonnig oder halbschattig und relativ trocken sein. Orte, die starken Winden oder Zugluft ausgesetzt sind, sollten vermieden werden. Trotz exzellenter Flexibilität können die hohen Stiele dieser Zierpflanze dennoch umknicken.
Einer der besten Standorte, um Pampasgras zu pflanzen, ist direkt neben der nach Süden ausgerichteten Hauswand. Diese wird nicht nur als wunderbarer Hintergrund dienen und die dekorative Zierpflanze zum Scheinen bringen, sondern auch für das meiste Sonnenlicht sorgen.
Wenn Sie mehrere Pflanzen nebeneinander setzen möchten, um beispielsweise eine Sichtschutzbarriere zu schaffen, dann machen Sie dies mit einem Abstand von mindesten 1,5 Meter dazwischen. Bei guter Pflege kann Pampasgras nämlich super schnell wachsen und andere Pflanzen rundherum unterdrücken. In unseren Gärten können Sie mit etwa 1 Meter Wuchs pro Jahr rechnen.
Pampasgras macht besonders in Mittelmeer- und Boho-Gärten eine gute Figur
Substrat, Dünger und Wassergaben
Pampagras ist in Sachen Boden und Dünger sehr anspruchslos. Wenn Sie jedoch seine natürliche Umgebung nachahmen und dafür mit vielen Rispen und starkem Wachstum belohnt werden möchten, pflanzen Sie es am besten in ein fruchtbares, humoses, gut durchlässiges Substrat. Ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 ist im Allgemeinen perfekt.
Die Jungpflanzen werden im Frühling gepflanzt, nach dem letzten Frost. In ihrem ersten Jahr sollten die kleinen Pampasgräser dann keinen Dünger erhalten. Erst im zweiten Jahr wird alle 2 Wochen bis maximal Anfang August gefüttert und zwar mit einem verdünnten, gewöhnlichen Blühpflanzendünger. Kompost- und Wurmhumus-Tee sind ebenfalls sehr gut geeignet.
Regelmäßiges, aber mäßiges Gießen ist für die optimale Pampasgras Pflege ein echtes Schlüsselwort. Der Boden sollte nicht vollständig austrocknen aber auch nicht zu feucht sein. Prüfen Sie die Bodenfeuchtigkeit mit einem Finger vor jeder Wassergabe. Diese Ziergräser leiden nämlich in unseren Regionen allzu oft unter Wurzelfäule.
Im Steingarten fühlt sich dieses Ziergras ganz wohl
Überwinterung und Rückschnitt
In den Pampas ist Schnee eine echte Seltenheit, bei uns steht dies hingegen auf den Kopf. Obwohl Pampasgras Minustemperaturen bis zu -15 Grad überstehen kann, erfordert es ab Dezember unbedingt Kälteschutz. Dazu macht man rund um die Zierpflanze eine trockene und dichte „Winterjacke“. Alle Laubblätter werden nach oben zusammengerafft und mit einer Schnur zusammengebunden. Rundherum befestigt man dann trockenes Laub, Stroh und Tannengrün. Ein Jutesack ist ebenfalls sinnvoll. Zum Schluss sollte das Ganze einem Tipi ähneln.
Das Wetter muss unbedingt trocken sein, wenn Sie das Pampasgras binden
Nehmen Sie die „Winterjacke“ erst nach dem letzten Frost ab. Jetzt ist auch der Zeitpunkt, alle trockenen und toten Pflanzenteile zu entfernen. Das strohartige Laub kann meistens einfach herausgezogen werden. Die trockenen Blütenstiele müssen allerdings mit einer scharfen Gartenschere abgeschnitten werden. Tragen Sie bei der Arbeit mit dem Pampasgras immer Gartenhandschuhe und Kleidung mit langen Ärmeln, denn die scharfen Blätter können kleine Schnitte hinterlassen.
Wenn Sie Pampasgras später im Jahr für dekorative Zwecke schneiden möchten, dann tun Sie dies am besten noch bevor sich die Blüten vollständig öffnen. Hängen Sie die Stiele dann kopfüber zum Trocknen. Nach etwa einer Woche sind sie dann fertig zum Arrangieren.
Pampasgras Pflege ist bei geeigneten Bedingungen sehr unproblematisch, hat aber auch ihre einzigartigen Besonderheiten. Machen Sie alles richtig, so wird Sie diese Zierpflanze allerdings Jahr für Jahr mit wundervoller Blüte im typischen Boho Stil belohnen.
Seien Sie vorsichtig, die jungen Triebe nicht abzuschneiden
Machen Sie Ihre eigenen Arrangements mit Schnittblumen aus dem eigenen Garten
Pampasgras Blüten sind voll von Samen, die die kleinen Singvögel gerne pflücken