Die Auswahl eines Bartagamen Terrariums – Größe, Materialien und Einrichtung
Möchten Sie auch eine Bartagame kaufen? Oder vielleicht sogar gleich mehrere? Kein Wunder, denn die kleinen bärtigen Echsen haben es richtig in sich. Sie sehen nicht nur attraktiv und irgendwie schnuckelig aus, sie sind auch ziemlich aktiv und für viele Reptilienfans eine beliebte Wahl. Wenn Sie aber Bartagamen als Haustiere haben möchten, sollten Sie zuerst die perfekten Bedingungen für eine artgerechte Haltung schaffen. Das heißt, Sie sollten das passende Bartagamen Terrarium mit all der Ausstattung und passendem Zubehör schon im Voraus fertigstellen. Was Sie alles bei Ihrer Auswahl beachten sollten, erfahren Sie weiter unten. Bleiben Sie dran und bereiten Sie sich möglichst optimal auf Ihre neuen Lieblinge vor!
Bartagamen – die kleinen Drachen aus der Wüste
Diese bemerkenswerten „Minidinos“ kommen ursprünglich aus den Wüsten und Steppen Australiens. Bartagamen (Pogona) sind tagaktive Schuppenkriechtiere und gehören genauer gesagt zu der Familie der Agamen. Nicht umsonst heißen sie auf Englisch „bearded dragons“, was so viel wie bärtige Drachen bedeutet. Das liegt wohl an den charakteristischen Stachelreihen, die sich am Kopf und Rumpf der Tiere befinden und eben wie ein Bart aussehen. Wenn Bartagamen sich bedroht oder geärgert fühlen, plustern sie diese auf, um der Gefahr zu trotzen. Normalerweise sind Bartagamen Einzelgänger, können aber im Terrarium auch als Paar oder sogar als Harem gezüchtet werden. Im Terrarium können sie etwa 10 bis 15 Jahre alt werden und in freier Wildbahn sogar mehr. Es gibt prinzipiell acht Bartagamen Arten. Allerdings kommen zwei davon in Deutschland am häufigsten vor – die Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni) und die streifenköpfige Bartagame (Pogona Vitticeps). Je nach Art der Bartagamen können diese eine Länge von 30-50 cm erreichen und manche ältere Exemplare wiegen manchmal fast 500 Gramm.
Worauf kommt es bei einem Bartagamen Terrarium an?
Als Wüstenbewohner brauchen die Tiere auch im Terrarium eine ähnliche Landschaft wie im Freien. Wenn Sie also möchten, dass Ihre Lieblinge sich wohl fühlen, sollten Sie ein echtes Wüstenparadies für sie erschaffen. Und das fängt schon bei der Größe des Terrariums an. Eines vorweg: es empfiehlt sich, Terrarien für Bartagamen im Fachhandel vor Ort oder online zu kaufen. Da finden Sie nicht nur hochwertige Produkte, sondern können sich auch auf eine fachkundige Beratung verlassen.
Die richtige Größe finden
Sparen Sie beim Bartagamen Terrarium nie am falschen Ende! Das heißt vor allem bei der Größe. Es liegt in der Natur dieser Tiere, lange Strecken zurückzulegen. Sie sollten deswegen auch hier ausreichend Platz haben und sich nicht zusammenquetschen. Prinzipiell gilt ein Bartagame Terrarium 150x80x80cm als allgemeine Mindestgröße. Die bezieht sich aber genauer gesagt auf ein Zwergbartagamen Terrarium. Es handelt sich übrigens um das Hauptterrarium, in diesem Fall auch Wüstenterrarium genannt. Die optimale Terrariengröße variiert dann je nach Bartagamen-Art und Anzahl der Tiere.
Faustregel: Je größer die Bartagamen, desto geräumiger sollte auch das Terrarium sein. Außerdem sollte man pro Tier noch etwa 30% mehr Fläche mitrechnen. Recherchieren Sie weiter und finden Sie noch weitere notwendige Informationen über das Bartagamen Terrarium. Beachten Sie, dass Sie auf jeden Fall noch ein Quarantäne- Terrarium und je nach Fall ein Aufzuchtterrarium für Ihre kleinen Dinos benötigen.
Welche Materialien sind die besten?
Drei sind die gängigsten Materialien fürs Bartagamen Terrarium – Vollglas, Holz und Kunststoff. Je nach Budget und persönlichen Vorlieben können Sie sich fürs passende entscheiden. Jedes davon hat sowohl Vor- als auch Nachteile.
Glas
So ist zum Beispiel ein Terrarium für Bartagamen aus Glas sehr leicht zu reinigen und desinfizieren. Es bietet den Tieren auch mehr Licht und sieht dabei sehr edel aus. Ein Glasterrarium ist aber auch relativ schwer und kostenspieliger als dieses aus Holz.
Holz
Beim Holz hat man aber den Nachteil, dass es schwieriger zu reinigen und zu desinfizieren ist. Außerdem kann sich Schimmel leichter bilden, denn Urin und andere Flüssigkeiten ins Holz durchdringen und länger da bleiben. Für die Echsen hat Holz aber ein wichtiger Pluspunkt. Es ist nicht durchsichtig wie Glas. Daher können sich die kleinen Tierchen besser zurückziehen und ihre Ruhe haben.
Kunststoff
Kunststoff ist eine sinnvolle Alternative als Baumaterial. So ein Terrarium wiegt viel weniger, ist leichter zu transportieren und zu desinfizieren. Es speichert besser Wärme und spart Ihnen dadurch Heizkosten. Außerdem ist Kunststoff nur schwer entflammbar. Günstiger in der Anschaffung ist ein Bartagamen Terrarium aus diesem Material allerdings nicht.
Licht- und Wärme optimal sichern
Als typische Wüstenbewohner brauchen Bartagamen viel Licht und Wärme. Sie sind außerdem wechselwarme Tiere und können die nötige Körpertemperatur nicht von sich alleine entwickeln. In freier Natur tanken sie die Wärme von der Sonne. In einem Terrarium geschieht das durch die sogenannten Reptilienlampen. Das sind Wärmelampen sowie auch UV-Lampen, die den Bartagamen eine ausreichende Versorgung sowohl mit UVA als auch mit UVB Licht bieten. Dieses ist wiederum lebensnotwendig für die kleinen Kriechtiere. Es kurbelt ihren Stoffwechsel, fördert den Knochenbau und ist sogar für die Fortpflanzung extrem wichtig. Ohne UV-Licht und die nötige Wärme werden Bartagamen krank. Sie entwickeln in den meisten Fällen Rachitis und können sogar verblinden.
Die sogenannte Grundtemperatur im Wüstenterrarium sollte am besten zwischen 28 und 32°C liegen. Die Plätze, wo sich die Tiere sonnen, können ruhig eine Temperatur zwischen 40 und 50°C erreichen. Schattige Plätze sind ebenso ganz wichtig und dürfen kühler sein, so etwa 25°C.
Weitere Tipps:
- Verwenden Sie als Grundbeleuchtung T5 Leuchtstoffröhren.
- Vermeiden Sie eine Verbrennungsgefahr, indem Sie reichlich Abstand zwischen Lampen und Sonnenplätzen sichern (mind. 30 cm).
- Rotlicht und LED-Lampen sind für Bartagamen Terrarien nicht geeignet und können sogar schädlich sein.
- Eine Terrarium Zeitschaltuhr spart Ihnen Kosten und steuert zuverlässig Licht und Wärme.
Auf ausreichende Belüftung achten
Ausschlaggebend fürs Wohlbefinden und die Gesundheit Ihrer Bartagamen ist selbstverständlich noch die perfekte Belüftung. Dadurch bekommen die Tiere immer ausreichend Sauerstoff und die Luftfeuchtigkeit im Terrarium wird passend reguliert. Diese sollte übrigens tagsüber etwa 30-45 % und nachts 60% betragen. Wenn auf Dauer dies nicht der Fall ist, kann das zur Dehydrierung der Bartagamen führen oder noch schlimmer zu gefährlichen Lungen- und Pilzerkrankungen. Messen Sie deswegen regelmäßig die Luftfeuchtigkeit im Terrarium mit einem speziellen Hygrometer und nehmen Sie alle Vorkehrungen für eine ausreichende Belüftung.
Tipp: Echte Pflanzen wie Sukkulenten und Aloe Vera sind als Terrarium Bepflanzung zu empfehlen, denn diese verbessern die Luftqualität. Sie können gerne auch Golliwoog gleichzeitig als Futterpflanze für Bartagamen benutzen.
Vorsicht! Bitte stellen Sie keine Kunstpflanzen ins Bartagamen Terrarium. Die Tiere brauchen sie gar nicht und außerdem könnten sie sich daran verletzen oder ersticken.
Spezialfall: Quarantäne-Terrarium
Immer, wenn Sie sich eine neue Bartagame kaufen, sollten Sie diese zuerst in ein sogenanntes Quarantäne-Terrarium einziehen lassen. Dieses ist entsprechend kleiner als das Hauptterrarium und da sollte das Tier mindestens 6 Wochen verbringen. So können Sie nämlich sicherstellen, dass keine Krankheiten und Parasiten von außen mitgebracht werden. Alle Bedingungen sollten die gleichen sein wie im Wüstenterrarium. Anstatt Sandboden reicht hier aber auch Küchen- oder Zeitungspapier. In diesem Terrarium kann eine Bartagame ungestört auch ihre Winterruhe halten. Diese beginnt normalerweise ab November-Dezember und dauert etwa 2-3 Monate.
Die perfekte Bartagamen Terrarium Einrichtung
Um Ihre bärtigen Wüstenechsen richtig glücklich zu machen, brauchen Sie auf jeden Fall auch artgerechte Vorschläge zur Bartagame Terrarium Einrichtung. Im Folgenden haben wir ebenso einen kurzen Überblick über die wichtigsten Aspekte fürs optimale Einrichten zusammengefasst.
Terrarium Rückwand zum Klettern
Bartagamen sind ziemlich aktive Reptilien und sie lieben es zu klettern. Eine kratzfeste Rückwand, die wie ein echter Fels aussieht, ist der perfekte Hintergrund für Ihre Bartagamen Terrarium Einrichtung. Die Tiere klettern gerne darauf und bauen dadurch ihre Muskeln auf. Außerdem wird eine natürliche Krallenabnutzung erreicht. Sorgen Sie gleichzeitig für ausreichend Liegeflächen zum Sonnen und Aussichtsplattformen vor allem dann, wenn Sie männliche Bartagamen haben. Diese haben nämlich den natürlichen Drang, darauf zu klettern und von da aus ihr Revier zu beobachten. Dickere Äste sind ebenso ganz gut für die Fitness-Aktivität Ihrer Bartagamen.
Ausreichend freie Lauffläche
In der Wüste legen Bartagamen normalerweise lange Strecken zurück. Auch hier im Terrarium sollten diese genug freien Raum zum Laufen haben. Überladen Sie deswegen die Einrichtung nicht, sondern lassen Sie unbedingt freie Flächen und Korridore für die Tiere. Ganz wichtig dabei ist auch der Bodengrund. Alle Bartagamen graben gerne und viel. Daher eignet sich nicht alles als Untergrund. Optimal ist ein spezieller Terrariensand für Bartagamen. Diesen kaufen Sie am besten im Zoohandel. Es ist ein Sand-Lehm-Gemisch im Verhältnis 5:1. Das heißt, nicht zu weich und nicht zu fest. Die Echsen sinken nicht darein und können sich sogar Mulden und kleine Höhlen ausgraben.
Achtung! Feiner Kies und Holzraspeln sind als Bodengrund nicht geeignet. Im ersten Fall können die Tiere Atembeschwerden vom Staub beim Graben bekommen und im zweiten eine schwere und lebensbedrohliche Verstopfung.
Achten Sie außerdem darauf, dass der Bodengrund immer mindestens 10 cm Höhe hat. Bei Weibchen ist es noch extrem wichtig, dass dieser zumindest an manchen Stellen mindestens 15 cm Höhe beträgt. Sie brauchen nämlich selbst bei unbefruchteten Eiern einen sicheren Platz diese abzulegen. Wenn die Tiere ihn nicht finden, erfolgt keine Eiablage und sie bekommen gefährliche Entzündungen, die fatal sein können.
Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten
Die artgerechte Haltung von Bartagamen im Terrarium erfordert ebenso reichlich Möglichkeiten sich zu verstecken und Ruhe zu haben. Äste, hohle Baumstämme, kleine Höhlen, Röhre und Steine in unterschiedlicher Form bieten solche Rückzugsmöglichkeiten und sollten unbedingt bei der Einrichtung ihren Platz finden. Im Optimalfall wird dieses Zubehör für Bartagamen im Fachhandel vor Ort oder online gekauft. Falls Sie sich doch für Naturfunde entscheiden, sollten Sie diese vor dem Hinstellen ins Terrarium perfekt reinigen und desinfizieren. Sonst riskieren Sie eine Verunreinigung durch Schädlinge wie Bakterien, Parasiten oder Pilze, die Ihren Tieren gesundheitliche Schäden zufügen kann.
Wir hoffen, Ihnen mit diesem kleinen Ratgeber behilflich gewesen zu sein. Wir möchten Sie damit bei der Suche nach dem perfekten Bartagamen Terrarium samt Einrichtung unterstützen und wünschen Ihnen viel Erfolg. Ein letzter Tipp: passen Sie beim Kauf Ihrer Bartagamen ebenso ganz gut auf. Seien Sie bei bestimmten Anzeigen und Reptilienbörsen vorsichtig und kaufen Sie Ihre Lieblinge am besten bei seriösen und erfahrenen Züchtern!