Der älteste Porsche Typ 64 wird für 20 Mio. USD versteigert
Der älteste Porsche, der als erster den Markennamen trägt, wird im August zu einem historischen Preis von 20 Mio. USD versteigert. Im Falle dessen würde er auch der teuerste Porsche der Welt sein.
Das Sportauto Typ 64 von 1939 ist eines der frühesten von Ferdinand Porsche entworfenen Modelle. Das winzige Coupe hätte ein gewaltiges 1500 km langes Straßenrennen von Berlin nach Rom aufnehmen sollen und somit die deutsche Automobilindustrie im besten Licht präsentieren müssen. Allerdings setzte der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges dem Projekt ein Ende. Dr. Porsche, der bereits stark in die NSDAP involviert war, konzentrierte sich in den Kriegsjahren auf Militärfahrzeuge, insbesondere Panzer.
Typ 64 hätte ein Rennauto sein müssen
Das Ende eines Projekts und der Beginn des nächsten
Ferdinands Sohn Ferry baute dennoch zwei weitere Exemplare des Typs 64. Chassis Nr. 2 wurde im Dezember 1939 fertiggestellt, allerdings kurz darauf vom Geschäftsführer von Volkswagen zu Schrott gefahren. Chassis Nr. 3 nutzte viele der Teile des ersten Autos und war im folgenden Juni fertig. Der Wagen überlebte den Krieg und blieb bei der Familie Porsche, als sie nach Österreich übersiedelten. Im Jahre 1946 versah Ferry den Typ 64 mit dem Firmennamen, registrierte ihn und ließ ihn 1947 von Battista „Pinin“ Farina, der später das Designhaus Pininfarina gründete, restaurieren.
Das 80-jährige Auto hat sich exzellent bewährt
Typ 64 ist das erste Auto, das den Firmennamen Porsche trägt
Typ 64 basiert auf dem von Porsche entworfenen Volkswagen Käfer, damals als KdF-Wagen bekannt. Die Karosserie ist allerdings aerodynamisch optimiert und mit abnehmbaren Radzierblenden ausgestattet, um den Luftwiderstand zu verringern. Der Vierzylindermotor setzte dadurch, trotz seiner winzigen 32 PS Ausstattung, 28 % mehr Leistung frei.
Einem ehemaligen VW Käfer ähnlich
Der älteste Porsche wechselt kaum seinen Besitzer
Bemerkenswert ist, dass der älteste Porsche Typ 64 in Anbetracht seiner Herkunft nur zweimal seinen Besitzer gewechselt hat. Der österreichische Rennfahrer Otto Mathe kaufte das Auto 1949 und behielt es für den Rest seines Lebens, für 46 Jahren. Im Jahr 1997 befand sich der älteste Porsche in den Händen von Dr. Thomas Gruber, einer der angesehensten Porsche Spezialisten der Welt, der ihn nun bei der Auktion von RM Sotheby in Monterey, Californien, anbietet.
Mitte des 20. Jahrhunderts sahen Autos ganz anders als heute aus
Es sollte also nicht überraschen, dass der geschätzte Preis von einem solch seltenen und wichtigen Modell wie von dem ältesten Porsche Typ 64 bei den gewaltigen 20 Mio. USD liegt. Dies würde den aktuellen Auktionsrekord für einen Porsche von 14 Mio. USD brechen, gehalten von einem 1970 917K, der 2017 an der Gooding & Company Auktion in Monterey verkauft wurde.