Feinsteinzeug reinigen wie ein Profi: Dein ultimativer Guide gegen Schleier, Streifen und Schmutz

von Angela Schmidt
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Hey, schön, dass du hier bist! Wenn du gerade vor deinem neuen Feinsteinzeugboden stehst oder dich fragst, warum deine Fliesen einfach nicht mehr so richtig sauber aussehen, dann bist du hier goldrichtig. Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Praxis kann ich dir sagen: Feinsteinzeug ist ein geniales Material – extrem hart, langlebig und oft wunderschön. Aber, und das ist ein großes Aber, es wird wahnsinnig oft falsch gepflegt.

Viele denken, „Fliese ist Fliese“, aber das ist ein fataler Irrtum. Ein teurer Boden kann durch die falsche Behandlung schnell stumpf und schmuddelig aussehen. In diesem Guide zeige ich dir nicht nur, was du tun musst, sondern vor allem, warum. Wenn man sein Material versteht, passieren Fehler gar nicht erst. Also, betrachte das hier als einen kleinen Werkstatt-Plausch, damit dein Boden für immer so aussieht wie am ersten Tag.

Kurz und knackig: Was ist Feinsteinzeug überhaupt?

Um die richtige Pflege zu kapieren, müssen wir ganz kurz verstehen, wie das Zeug gemacht wird. Stell dir vor, man nimmt superfein gemahlene Mineralien wie Ton und Quarz, presst sie mit unfassbar hohem Druck zusammen und brennt das Ganze dann bei über 1200 Grad. Dieser Prozess, die sogenannte Sinterung, verschmilzt die Partikel zu einer extrem dichten, fast glasartigen Struktur.

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Der entscheidende Punkt: Dadurch hat die Fliese kaum noch offene Poren. Technisch gesehen liegt die Wasseraufnahme bei unter 0,5 % – in der Realität ist es oft noch weniger. Das macht sie mega robust gegen Flecken und Frost. Aber genau hier liegt auch die „Crux“ bei der Reinigung: Schmutz und vor allem Reinigerreste können nicht einziehen. Sie bleiben auf der Oberfläche kleben und bilden mit der Zeit einen fiesen Film. Und genau den wollen wir vermeiden!

Übrigens, die Oberfläche deiner Fliese spielt eine riesige Rolle bei der Pflege:

  • Matt oder Natur: Das ist der Klassiker direkt aus dem Ofen. Absolut robust, unkompliziert und am pflegeleichtesten. Quasi das Arbeitstier unter den Fliesen.
  • Anpoliert oder geläppt: Hier werden die Spitzen der Oberflächenstruktur leicht angeschliffen, was einen edlen, seidigen Glanz erzeugt. Sieht super aus, kann aber einen Tick empfindlicher für hartnäckige Flecken sein, weil die Struktur minimal geöffnet wird.
  • Poliert: Die Oberfläche wird spiegelglatt poliert. Das sieht natürlich wahnsinnig schick aus, öffnet aber die winzigen Poren. Poliertes Feinsteinzeug sollte daher unbedingt eine Schutzbehandlung bekommen, eine sogenannte Imprägnierung, sonst ist es anfällig für Flecken. Mehr dazu gleich!
  • Strukturiert: Diese Fliesen haben oft eine coole Holz- oder Steinoptik mit spürbarem Relief. Das gibt eine super Rutschfestigkeit, was gerade in Bädern oder Eingangsbereichen top ist. Der kleine Nachteil: In den Vertiefungen kann sich Schmutz natürlich leichter festsetzen. Hier ist eine gute Bürste dein bester Freund.
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Der wichtigste Schritt überhaupt: Die erste Reinigung nach dem Bau

Das ist der eine Punkt, den ich jedem immer wieder einbläue: Die erste Reinigung nach dem Verfugen ist die wichtigste im ganzen Leben deines Bodens! Wird hier geschlampt, hast du oft jahrelang Ärger, und das ist keine Übertreibung.

Das Problem: Der heimtückische Zementschleier

Nach dem Verfugen bleibt immer ein hauchdünner Mörtelfilm auf den Fliesen zurück, der sogenannte Zementschleier. Man sieht ihn oft erst richtig, wenn alles komplett trocken ist – wie ein grauer Nebel, der dem Boden jeden Glanz raubt. Dieser Schleier ist nicht nur hässlich, er ist auch leicht rau und zieht Schmutz und Fett magisch an. Jeder Wischversuch mit normalen Reinigern macht es dann nur noch schlimmer und verschmiert alles.

Ich hatte mal einen Kunden, der zwei Jahre lang dachte, er hätte Billigfliesen erwischt. Sein Boden sah immer dreckig aus. Die Ursache? Ein nie entfernter Zementschleier. Nach einer professionellen Grundreinigung sah der Boden aus wie neu. Der Mann ist aus allen Wolken gefallen.

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So kriegst du den Schleier weg – die Profi-Anleitung

Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk. Plan für ein 20-Quadratmeter-Wohnzimmer mal gute 2-3 Stunden ein, dann bist du auf der sicheren Seite.

Was du dafür brauchst (deine Einkaufsliste):

  • 1 Flasche Zementschleierentferner (gute Marken sind z.B. Lithofin, Fila oder Patina Fala, erhältlich im Baumarkt oder Fliesenfachhandel. Rechne mit ca. 15-25 € pro Liter, der aber locker für eine große Fläche reicht).
  • 1 Schrubber oder eine harte Bürste
  • Stabile Gummihandschuhe und eine Schutzbrille
  • 2 Eimer

Und so geht’s Schritt für Schritt:

  1. Warten: Ganz wichtig! Die Fugenmasse muss komplett durchgehärtet sein. Das dauert je nach Produkt und Raumklima 5 bis 10 Tage. Schau sicherheitshalber auf die Verpackung des Fugenmörtels.
  2. Fugen wässern: Das ist der absolute Profi-Trick! Mach die Fugen mit einem Schwamm und klarem Wasser richtig nass. Die zementären Fugen saugen sich voll und sind dann vor dem sauren Reiniger geschützt. So verhinderst du, dass die Fugen angegriffen werden oder die Farbe ausbleicht.
  3. Reiniger auftragen: Mische den Zementschleierentferner nach Anleitung und trag ihn großzügig auf eine kleine, überschaubare Fläche auf. Arbeite immer in Abschnitten von ein paar Quadratmetern.
  4. Schrubben: Lass den Reiniger ein paar Minuten einwirken. Du wirst wahrscheinlich ein leichtes Schäumen sehen – das ist die Chemie bei der Arbeit. Dann bearbeitest du die Fläche kräftig mit dem Schrubber.
  5. Schmutzwasser aufnehmen: Jetzt muss die dreckige Brühe komplett weg. Ein Nasssauger ist hier Luxus und absolut ideal. Ansonsten nimm einen Gummischieber und viele alte, saugfähige Lappen. Wichtig ist: Das Wasser muss weg, nicht nur hin und her verteilt werden.
  6. Gründlich nachspülen: Wisch die Fläche mehrmals mit reichlich klarem Wasser nach, um alle Säurereste zu neutralisieren und zu entfernen.

Ach ja, und tu mir einen riesigen Gefallen: Lass die Finger von Essig oder Essigessenz! Viele „Hausmittel-Tipps“ im Netz empfehlen das. Ganz ehrlich? Das ist meistens eine schlechte Idee. Haushaltsessig ist oft zu schwach für echten Zementschleier und greift gleichzeitig deine frischen Fugen an. Investier die paar Euro in einen richtigen Reiniger, das lohnt sich!

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Die tägliche Pflege: Warum weniger hier definitiv mehr ist

Ist der Boden einmal richtig sauber, ist die Pflege ein Kinderspiel. Der häufigste Fehler hier: zu viel und das falsche Putzmittel. Allzweckreiniger mit „Glanz-Effekt“ oder „Pflegeformel“ sind pures Gift für dein Feinsteinzeug.

Das Schichtaufbau-Desaster

Diese „pflegenden“ Reiniger enthalten Wachse, Seifen oder Polymere. Bei porösen Böden mag das funktionieren, aber bei deinem dichten Feinsteinzeug kann diese „Pflegeschicht“ nicht einziehen. Sie klebt auf der Oberfläche und mit jedem Wischen legst du eine neue Lage drauf. Das Ergebnis ist eine klebrige, schmierige Schicht, auf der du jeden Fußabdruck siehst. Der Boden wirkt stumpf und wird immer schwieriger sauber.

Dein 5-Minuten-Test: Schnapp dir deinen aktuellen Reiniger und lies mal das Etikett. Steht da was von „Glanz-Pflege“ oder „Schutzfilm“? Wenn ja, mach den Test: Wisch eine kleine, unauffällige Stelle nur mit klarem, warmem Wasser und einem sauberen Mikrofasertuch. Fühlt es sich anders an? Sieht es sauberer aus? Bingo! Das sind die Schichten, von denen ich spreche.

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Essig & Natron: Die ungeschminkte Wahrheit vom Handwerker – So geht’s richtig

So geht die Unterhaltsreinigung richtig

Ganz einfach und super effektiv:

  1. Trockenreinigung: Erstmal muss der lose Dreck weg. Sand und kleine Steinchen wirken beim Wischen wie Schleifpapier. Also: Staubsauger mit Hartbodendüse raus oder schnell mit einem trockenen Mopp durchgehen.
  2. Feuchtreinigung: Jetzt wird gewischt. Am besten mit der Zwei-Eimer-Methode. Ein Eimer mit der Putzlösung, der zweite mit klarem Wasser, um den Mopp auszuspülen. So bleibt dein Wischwasser viel länger sauber.

Als Werkzeug ist ein Breitwischgerät mit einem guten Mikrofaserbezug unschlagbar. Die feinen Fasern holen den Schmutz mechanisch von der Oberfläche, viel besser als jeder Baumwolllappen. Beim Reiniger nimmst du am besten einen pH-neutralen Unterhaltsreiniger speziell für Fliesen. Und bei der Dosierung gilt: Oft reicht eine halbe Verschlusskappe auf 10 Liter Wasser. Ehrlich, mehr braucht es nicht.

Wische den Boden nur „nebelfeucht“. Was das heißt? Stell dir vor, der Boden sieht danach aus wie ein beschlagener Spiegel nach dem Duschen, nicht wie eine Pfütze nach einem Regenschauer. Der feine Wasserfilm sollte innerhalb von ein, zwei Minuten von selbst trocknen. Das verhindert Schlieren und spült den Schmutz nicht in die Fugen.

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Der große Neustart: Wann eine Grundreinigung fällig ist

Selbst bei bester Pflege kann es nach ein paar Jahren sein, dass der Boden einfach nicht mehr frisch aussieht. Dann ist es Zeit für eine Grundreinigung, um alte Reinigerrückstände und tiefsitzenden Schmutz zu lösen. Dafür nimmst du einen alkalischen Grundreiniger. Seine basische Eigenschaft ist perfekt, um Fette, Öle und alte Pflegefilme zu knacken. Der Ablauf ist fast wie bei der Bauschlussreinigung: auftragen, einwirken lassen, schrubben, Schmutzwasser aufnehmen und gründlich mit klarem Wasser nachspülen. Das ist vielleicht alle paar Jahre mal nötig, in der Küche eventuell öfter.

Erste Hilfe bei Flecken

Feinsteinzeug ist hart im Nehmen, aber nicht unzerstörbar. Hier ein paar schnelle Tipps:

  • Fett & Öl: Sofort wegwischen! Bei alten Flecken hilft ein alkalischer Reiniger oder ein spezieller Fettlöser.
  • Rost: Kommt oft von Metallmöbeln. Hier braucht es einen speziellen Rostfleckenentferner. Achtung: Das Zeug ist meist säurehaltig, also nicht auf empfindliche Natursteine in der Nähe kleckern!
  • Kalk: Im Bad ein Klassiker. Ein saurer Badreiniger wirkt Wunder. Aber denk dran: Fugen vorher wässern!
  • Farbe & Lack: Hier musst du oft zu Lösungsmitteln greifen. Immer an einer unauffälligen Stelle testen und gut lüften!
  • Rotwein & Kaffee: Auf matten Fliesen meist kein Problem. Auf ungeschütztem, poliertem Feinsteinzeug kann es aber einziehen. Manchmal hilft hier verdünnte Chlorbleiche – aber bitte nur als allerletzte Option und mit extremer Vorsicht!
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Kleiner Exkurs: Imprägnierung für polierte Flächen

Wenn du hochglanzpoliertes Feinsteinzeug hast, solltest du es nach der Grundreinigung imprägnieren. Durch das Polieren sind die Poren wie gesagt leicht geöffnet. Eine Imprägnierung (oft als „Fleckschutz“ verkauft) ist eine Flüssigkeit, die in diese Poren einzieht und sie von innen versiegelt, ohne eine Schicht auf der Oberfläche zu bilden. Das macht die Fliese extrem unempfindlich gegen Flecken. Die Anwendung ist simpel: dünn auftragen, kurz einziehen lassen und überschüssiges Material gründlich abwischen. Das hält dann ein paar Jahre, je nach Beanspruchung.

Die Fugen nicht vergessen!

Die sauberste Fliese wirkt ungepflegt, wenn die Fugen dreckig sind. Die meisten Fugen sind zementär, also leicht porös. Für eine Tiefenreinigung gibt es spezielle Fugenreiniger und eine schmale Bürste. Eine alte Zahnbürste tut’s auch. In stark beanspruchten Bereichen wie der Dusche kann eine Fugenimprägnierung ebenfalls sinnvoll sein, um sie vor Wasser und Schmutz zu schützen.

Wenn du die Wahl hast, sind Epoxidharzfugen der absolute Ferrari. Sie sind aus Kunststoff, komplett dicht und chemikalienbeständig. Da perlt alles ab. Sie sind aber auch aufwendiger zu verarbeiten und teurer.

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Wann sollte doch lieber ein Profi ran?

Man kann vieles selbst machen, aber manchmal ist es schlauer, Hilfe zu holen. Zum Beispiel, wenn du einen alten, völlig verdreckten Boden in einem Haus übernimmst und nicht weißt, was da alles drauf ist. Oder bei wirklich tief eingezogenen Flecken, bei denen nichts mehr hilft. Ein guter Gebäudereiniger oder ein Fliesenfachbetrieb hat das richtige Equipment und weiß genau, was zu tun ist.

Du siehst, die Pflege von Feinsteinzeug ist keine Raketenwissenschaft. Wenn du die erste Reinigung richtig machst und danach die Finger von schichtbildenden Putzmitteln lässt, wirst du ewig Freude an deinem Boden haben. Es ist ein Material für die Ewigkeit – wenn man es gut behandelt.

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Der Feind sitzt im Tuch: Warum Mikrofaser so entscheidend ist.

Vergiss alte Baumwolllappen! Für Feinsteinzeug ist ein hochwertiger Mikrofaser-Wischbezug das A und O. Seine feinen Fasern erzeugen eine hohe mechanische Reinigungskraft und können Schmutzpartikel und Reinigerreste aufnehmen, anstatt sie nur zu verteilen. Investiere in Bezüge mit Schlingen oder einer leichten Borstenstruktur, um auch aus texturierten Oberflächen den letzten Rest Schmutz zu holen. Marken wie Ha-Ra oder Jemako bieten hier Profi-Qualität.

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„Der häufigste Fehler ist die Überdosierung. Man meint es gut, erzeugt aber genau den Schmierfilm, den man vermeiden will.“ – Fliesenlegermeister-Forum

Dieses Zitat bringt das Problem auf den Punkt. Halte dich exakt an die Dosierangaben auf der Flasche deines Reinigers. Bei hochwertigen Konzentraten wie denen von Lithofin reicht oft schon eine einzige Verschlusskappe auf einen ganzen Eimer Wasser. Weniger ist hier tatsächlich mehr Glanz.

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Wichtig nach der Neuverlegung: Lass dich nicht vom sogenannten „Zementschleier“ täuschen. Dieser feine, graue Schleier ist ein normaler Rückstand vom Verfugen und lässt sich nicht mit normalen Haushaltsreinigern entfernen. Hierfür benötigst du einen speziellen sauren Reiniger, einen Zementschleierentferner (z.B. von Patina-Fala). Wichtig: Die Fugen vorher gut wässern, damit die Säure nur den Schleier auf der Fliese angreift und nicht die Fuge selbst.

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Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

  • Verwende immer zwei Eimer: einen mit der Reinigungslösung, einen mit klarem Wasser zum Auswaschen des Wischbezugs.
  • So verhinderst du, dass der aufgenommene Schmutz zurück auf dem Boden verteilt wird.
  • Das Ergebnis ist eine sichtbar reinere Oberfläche ohne Grauschleier durch Schmutzwasser.

Diese simple „Zwei-Eimer-Methode“ ist ein Profi-Trick, der einen riesigen Unterschied macht.

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Glänzendes vs. Mattes Feinsteinzeug: Eine polierte Oberfläche verzeiht keine Fehler. Jeder Wassertropfen und jeder Schlieren wird sofort sichtbar. Hier ist das Nachtrocknen mit einem trockenen Tuch fast unerlässlich für ein perfektes Finish.

Mattes Feinsteinzeug: Es ist weitaus unkomplizierter. Leichte Schlieren fallen kaum auf, und die tägliche Pflege ist entspannter. Die Textur kaschiert kleine Unvollkommenheiten.

Wähle die Oberfläche also nicht nur nach der Optik, sondern auch nach deiner Putz-Leidenschaft.

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Kalk im Wasser ist oft der unsichtbare Gegner. Hartes, kalkhaltiges Wasser hinterlässt beim Trocknen winzige Mineralienablagerungen. Gemischt mit Seifenresten entsteht so ein hartnäckiger, matter Schleier. Wenn dein Boden trotz korrekter Reinigung stumpf wirkt, wische ihn testweise mit einer stark verdünnten Essig- oder Zitronensäurelösung ab (Vorsicht bei Zementfugen!). Glänzt er danach wieder, hast du den Übeltäter entlarvt.

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Auf der Mohs-Härteskala erreicht Feinsteinzeug einen Wert von 7 bis 9, während normaler Hausstaub (größtenteils Quarz) eine Härte von 7 hat.

Das bedeutet: Feine Sand- und Quarzkörner unter den Schuhen können wie Schmirgelpapier wirken und auf Dauer Mikrokratzer verursachen. Eine hochwertige Schmutzfangmatte im Eingangsbereich ist daher kein Luxus, sondern die beste Versicherung für die Langlebigkeit der makellosen Oberfläche deines Bodens.

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Dampfreiniger – ja oder nein?

Grundsätzlich ja, aber mit Bedacht. Die hohe Temperatur löst Fett und Schmutz ohne Chemie, was ideal ist. ABER: Der gelöste Schmutz muss sofort mit einem sauberen Mikrofasertuch aufgenommen werden, sonst trocknet er einfach wieder an. Verwende den Dampfreiniger daher eher für eine intensive Grundreinigung als für das schnelle Wischen zwischendurch und achte darauf, die Fugen nicht zu lange zu bearbeiten, um sie nicht zu schädigen.

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  • Fettflecken in der Küche: Ein Spritzer alkalischer Reiniger (z.B. Fila PS87 PRO) direkt auf den Fleck, kurz einwirken lassen und mit einem Tuch aufnehmen.
  • Rostflecken auf der Terrasse: Hier helfen spezielle Rostumwandler für Stein. Teste sie aber unbedingt an einer unauffälligen Stelle.
  • Wachsflecken: Kerzenwachs erst erkalten lassen, dann vorsichtig mit einem Kunststoffschaber abheben. Reste mit einem Löschpapier und Bügeleisen (niedrige Stufe) entfernen.
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Achte beim Kauf deines täglichen Reinigers auf den Hinweis „pH-neutral“ und „nicht schichtbildend“. Produkte wie der „Unterhaltsreiniger“ von Lithofin sind speziell dafür konzipiert, zu reinigen, ohne Rückstände zu hinterlassen. Die typischen „Glanzreiniger“ aus dem Supermarkt enthalten oft Wachse oder Polymere, die auf Feinsteinzeug genau den gegenteiligen Effekt haben und einen klebrigen Film bilden.

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Der sogenannte „Barfuß-Test“: Gehe nach dem Trocknen des Bodens barfuß darüber. Fühlt er sich leicht klebrig oder stumpf an, hast du wahrscheinlich Reinigerrückstände. Ein perfekt sauberer Feinsteinzeugboden fühlt sich kühl, glatt und absolut rückstandsfrei an.

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Der Kardinalfehler: Schmierseife. Was für Holzböden eine Wohltat ist, ist für Feinsteinzeug eine Katastrophe. Die rückfettenden Eigenschaften der Seife können nicht in die dichte Oberfläche einziehen. Stattdessen bildet sich eine fettige, schmierige Schicht, die jeden Fußabdruck magisch anzieht und den Boden stumpf und schmutzig aussehen lässt. Finger weg!

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Was tun, wenn der Boden schon seit Jahren falsch gepflegt wird?

Keine Panik, das lässt sich retten! Hier hilft nur eine radikale Grundreinigung. Du benötigst einen leistungsstarken, alkalischen Grundreiniger, der alte Pflegefilme, Wachse und Fette porentief löst. Produkte wie der „Intensivreiniger“ von Mellerud werden nach Anleitung aufgetragen, mit einem Schrubber oder einer Einscheibenmaschine bearbeitet und die Schmutzflotte anschließend gründlich mit einem Nasssauger oder vielen Tüchern aufgenommen. Der Boden ist danach quasi „resettet“ und bereit für die richtige Pflege.

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Der Teufel steckt oft in der Fuge. Zementfugen sind porös und saugen Schmutzwasser auf, was sie mit der Zeit unansehnlich macht. Eine Fugenimprägnierung nach der Reinigung versiegelt die Oberfläche der Fuge und macht sie wasser- und schmutzabweisend. Ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung, besonders in Küche und Bad.

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  • Sie bieten einen extrem hohen mechanischen Abrieb.
  • Sie entfernen hartnäckigste Beläge und sogar leichte Verätzungen.
  • Sie funktionieren nur mit Wasser, ganz ohne Chemie.

Das Geheimnis? Sogenannte Melaminharz-Pads oder „Schmutzradierer“. Für große Flächen gibt es sie auch für Einscheibenmaschinen – eine echte Profi-Lösung für hoffnungslose Fälle.

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Besonders bei dunklen, polierten Fliesen kann destilliertes Wasser Wunder wirken. Es enthält keine Mineralien und trocknet daher absolut flecken- und schlierenfrei ab. Für den letzten Wischgang nach der normalen Reinigung einen Schuss destilliertes Wasser in frisches Wischwasser geben – das sorgt für ein perfektes Finish wie im Showroom.

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Rutschhemmung beachten: Gerade in Bädern oder Eingangsbereichen werden oft Fliesen mit hoher Rutschhemmungsklasse (z.B. R10 oder R11) verbaut. Ihre mikroraue Oberfläche sorgt für Sicherheit, stellt aber höhere Anforderungen an die Reinigung. Hier sind Bürsten und Schrubber effektiver als flache Wischmopps, um den Schmutz aus der feinen Textur zu lösen.

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Wussten Sie, dass die Farbe des Fugenmörtels die wahrgenommene Sauberkeit stark beeinflusst? Helle Fugen auf dunklen Fliesen betonen jeden Krümel, während eine Fuge im Ton der Fliese (z.B. Anthrazit zu Anthrazit) viel pflegeleichter wirkt und kleine Verschmutzungen optisch verzeiht.

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Großformatige Fliesen liegen im Trend. Sie sorgen für eine ruhige, weite Optik mit wenigen Fugen. Beim Reinigen bedeutet das aber auch: Man muss große Flächen am Stück wischen, ohne dass der Reiniger an einer Stelle antrocknet, während man eine andere bearbeitet. Arbeite hier systematisch in Bahnen und sorge für eine gute Belüftung, damit der Boden gleichmäßig trocknet.

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Ein kleiner, aber entscheidender Tipp für die tägliche Pflege: Sauge oder fege den Boden immer gründlich, *bevor* du ihn feucht wischst. Lose Partikel wie Sand oder Haare werden sonst im Wischwasser gebunden und zu einem schmutzigen Film auf der Oberfläche verteilt. Das ist der häufigste Grund für ein streifiges Ergebnis.

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Wie oft sollte man Feinsteinzeug grundreinigen?

Bei korrekter Unterhaltspflege mit pH-neutralen Reinigern ist eine intensive Grundreinigung nur selten nötig. In einem normalen Haushalt reicht es oft alle 1-2 Jahre, um eventuelle leichte Anlagerungen zu entfernen. In stark beanspruchten Bereichen wie der Küche kann eine jährliche Intensivkur sinnvoll sein, um den Boden wieder in seinen Originalzustand zu versetzen.

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Feinsteinzeug im Außenbereich: Der Hochdruckreiniger ist verlockend, aber oft zu aggressiv. Er kann die Fugen ausspülen und die Oberfläche minimal aufrauen. Besser ist ein alkalischer Außenreiniger, der Grünbelag und Algen löst. Diesen mit einem Schrubber auftragen, einwirken lassen und dann mit einem sanften Wasserstrahl abspülen.

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  • Keine filmbildenden Pflegemittel (Glanzreiniger, Wachse)
  • Keine aggressiven Scheuermittel oder Stahlwolle
  • Keine Schmier- oder Kernseife
  • Keine stark färbenden Flüssigkeiten lange einwirken lassen
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Der beste Zeitpunkt zum Wischen ist, wenn du anschließend gut lüften kannst. Ein schneller Luftaustausch sorgt dafür, dass das Wasser zügig und gleichmäßig verdunstet. Steht die Feuchtigkeit zu lange auf dem Boden, erhöht sich die Gefahr von Wasserflecken und Schlieren, besonders bei polierten Oberflächen und hartem Wasser.

Wichtiger Hinweis: Bevor du einen neuen, starken Reiniger (besonders saure oder alkalische) auf der gesamten Fläche anwendest, teste ihn immer an einer unauffälligen Stelle. So siehst du, wie die Fliese und vor allem die Fuge darauf reagieren und vermeidest böse Überraschungen.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.