Hexe schminken wie die Profis: Eine Anleitung aus der Werkstatt (ohne teuren Schnickschnack)
Ganz ehrlich? Wenn ich das Wort „Hexen-Make-up“ höre, sehe ich oft knallgrüne Gesichter und eine Plastiknase aus dem Supermarkt vor mir. Aber eine richtig gute Hexe, eine, die eine Geschichte erzählt, noch bevor sie ein Wort sagt … das ist eine ganz andere Hausnummer. Das ist Handwerk. In meiner Werkstatt habe ich in den letzten Jahrzehnten unzählige Gesichter verwandelt, und die Hexe bleibt eine meiner absoluten Lieblingsfiguren. Warum? Weil es hier um Charakter geht, um das Spiel mit Licht und Schatten, mit dem man ein Gesicht komplett neu erfinden kann.
Inhaltsverzeichnis
Ich erinnere mich noch gut an eine meiner ersten großen Bühnenarbeiten. Die Hexe sollte uralt aussehen, vom Wetter gegerbt, fast schon Teil des Waldes. Damals hatten wir kein Budget für teure Silikonteile. Wir hatten nur die Klassiker: Fettschminke, ein bisschen Wachs und Latexmilch. Und genau da habe ich gelernt: Die besten Effekte kommen nicht aus der teuersten Tube, sondern aus dem Verständnis für das Gesicht. Und genau dieses Wissen möchte ich heute mit dir teilen. Also, vergiss die schnelle Faschingsschminke. Wir erschaffen heute eine echte Figur.

Die Vorbereitung: Was du brauchst und was es kostet
Bevor wir loslegen, lass uns kurz über das Nötigste reden. Gutes Werkzeug ist die halbe Miete und muss gar nicht die Welt kosten. Du fragst dich sicher, wo man das alles bekommt? Schau einfach online nach „Theaterbedarf“ oder bei spezialisierten Shops wie Maskworld. Da findest du alles, was das Herz begehrt.
Deine Einkaufsliste für die erste Profi-Hexe:
- Fettschmink-Palette: Ein kleiner Kasten mit den Grundfarben (Schwarz, Weiß, Braun, vielleicht ein Grün- oder Grauton) ist ideal. Die Pigmentierung ist der Wahnsinn und sie lässt sich super verblenden. Rechne hier mal mit 25-40 Euro für eine gute Palette, die dir aber ewig hält.
- Transparentpuder: Absolut unverzichtbar, um Fettschminke zu fixieren. Eine große Dose kostet um die 10-15 Euro.
- Hautwachs (Nose Putty): Für die klassische krumme Nase. Eine kleine Dose reicht für mehrere Nasen und kostet ca. 5-10 Euro.
- Hautkleber (Mastix): Damit das Wachs auch hält. Ein kleines Fläschchen mit Entferner gibt’s oft im Set für ca. 10 Euro.
- Pinsel & Schwämme: Ein Set aus 2-3 guten Synthetikpinseln und ein paar Make-up-Schwämmen. Plane hier mal 15-20 Euro ein. Vergiss die kleinen Applikatoren, die oft dabei liegen!
Unterm Strich landest du also bei ca. 60-80 Euro für ein solides Starter-Kit. Klingt erstmal viel, aber diese Materialien sind extrem ergiebig und du wirst Jahre damit auskommen.

Die Leinwand: Haut, Pinsel und die richtige Farbe
Das A und O, und das predige ich wirklich jedem, ist die Vorbereitung der Haut. Sie muss sauber und vor allem fettfrei sein. Also, Gesicht waschen und auf reichhaltige Cremes verzichten. Ein leichter Primer kann helfen, eine Barriere zwischen Haut und Schminke zu schaffen, gerade bei fettiger Haut.
Gut zu wissen: Es gibt verschiedene Schmink-Arten. Für unsere Hexe ist Fettschminke die beste Wahl, aber der Vollständigkeit halber hier der Überblick:
- Fettschminke: Der Theater-Klassiker. Extrem farbintensiv, super zum Verblenden. Bleibt ohne Puder aber fettig und kann verschmieren. Entfernt wird sie mit ölhaltigem Make-up-Entferner. Perfekt für detaillierte Charakter-Arbeiten.
- Wasserschminke: Kennst du vom Kinderschminken. Wird mit Wasser aktiviert, trocknet matt und ist dann relativ wischfest. Ideal für flächige Bemalungen und für empfindliche Haut, da sie sich leicht mit Wasser und Seife entfernen lässt. Für unsere Hexe ist sie aber weniger geeignet, weil die Übergänge nicht so weich werden.
- Alkoholaktivierte Schminke: Das ist die Hardcore-Variante für Filmprofis. Absolut wasser- und schweißfest. Wird mit hochprozentigem Alkohol aktiviert und ist entsprechend schwer zu entfernen. Für den Hausgebrauch absolut nicht nötig.
Achtung, Sicherheit geht vor! Mache bei neuen Produkten immer einen kleinen Test in der Armbeuge, 24 Stunden bevor du sie im Gesicht anwendest. Und bitte, BITTE, benutze niemals Bastel- oder Acrylfarben im Gesicht. Die Hautschäden können verheerend sein.

Die Verwandlung: Schritt für Schritt zur klassischen Märchenhexe
Nimm dir Zeit für dieses Projekt. Das ist kein Fünf-Minuten-Look. Plane für deinen ersten Versuch ruhig mal 90 Minuten bis zwei Stunden ein. Mach dir vielleicht ein bisschen Musik an und genieße den Prozess.
Schritt 1: Das Gesicht lesen (ca. 5 Min.)
Schau dich im Spiegel an. Wo sitzen deine Wangenknochen? Wo verläuft deine Kinnlinie? Wo sind die natürlichen Schatten in deinem Gesicht? Wir malen nicht einfach nur an, wir verstärken deine eigene Anatomie. Unsere Hexe ist alt und hager, also werden wir Tiefe erzeugen. Das ganze Geheimnis lautet: Dunkle Farben lassen Partien zurücktreten, helle Farben heben sie hervor.
Schritt 2: Grundierung & Schattierung (ca. 30 Min.)
Jetzt geht’s los. Nimm einen fahlen, ungesunden Grundton. Ein gräuliches Beige oder ein blasses Oliv wirkt oft viel unheimlicher als ein grelles Grün. Trag die Farbe mit einem leicht feuchten Schwämmchen dünn auf. Es darf ruhig noch Haut durchscheinen, das wirkt lebendiger.

Nun zum wichtigsten Teil: dem Modellieren. Nimm einen dunkleren, kühlen Ton (Graubraun ist super, reines Schwarz wirkt schnell flach) und trage ihn mit einem kleineren Pinsel auf:
- Direkt unter die Wangenknochen, um eingefallene Wangen zu erzeugen.
- An die Schläfen, das macht das Gesicht schmaler.
- Entlang der Nasenflügel, um die Nase spitzer wirken zu lassen.
- In die Lidfalte und unter die Augen für einen müden, tiefliegenden Blick.
Danach nimmst du einen sehr hellen Ton und setzt Lichter auf die höchsten Punkte: Wangenknochen, Nasenrücken, Brauenknochen, Kinn. Und jetzt kommt die Magie: Verblende alles sorgfältig mit einem sauberen Pinsel. Es dürfen keine harten Kanten mehr zu sehen sein.
Schritt 3: Falten & Alter (ca. 25 Min.)
Für realistische Falten ist Latexmilch der Klassiker. Aber Achtung, Latex kann Allergien auslösen! Unbedingt vorher testen. So geht’s: Hautpartie (z.B. Stirn) spannen, dünne Schicht Latex auftupfen, mit dem Föhn (Kaltstufe!) trocknen lassen. Wenn es durchsichtig ist, abpudern und die Haut loslassen. Das Latex wirft winzige, super-realistische Fältchen.

Kein Latex zur Hand? Kein Problem! Falten kann man auch malen. Kneif die Augen zusammen oder runzle die Stirn. Male die natürlichen Falten mit einem ganz feinen Pinsel und der dunklen Schattierfarbe nach. Direkt daneben eine hauchdünne helle Linie setzen. Das erzeugt optische Tiefe.
Schritt 4: Die Hexennase (ca. 15 Min.)
Das Klischee schlechthin, aber es wirkt einfach. Nimm ein kleines Stück Hautwachs und wärme es zwischen den Fingern an. Trage etwas Hautkleber auf den Nasenrücken auf, kurz antrocknen lassen, dann das Wachs aufdrücken und in die gewünschte Form bringen. Das Schwierigste ist, die Ränder unsichtbar zur Haut hin auszustreichen. Ein kleiner Spatel oder dein Finger, getaucht in ein winziges bisschen Vaseline, hilft dabei, die Oberfläche zu glätten. Danach die Nase einfach mit der Grundfarbe überschminken.
Schritt 5 & 6: Details & Fixierung (ca. 15 Min.)
Betone die Schatten um die Augen, vielleicht mit einem kränklichen Rot- oder Violett-Ton. Die Augenbrauen kannst du mit einem Seifenstück oder Wachsstift „wegkleben“ und dann überschminken, um neue, buschigere Brauen höher aufzumalen. Für fiese Zähne gibt es speziellen Zahnlack (in Schwarz oder Nikotin-Gelb), den du einfach auf die trockenen Zähne pinselst.

Wenn alles sitzt, kommt der finale, wichtigste Schritt: Nimm eine große Puderquaste und arbeite großzügig transparenten Puder in die Fettschminke ein. Richtig reindrücken, nicht nur wischen! Den Überschuss kannst du mit einem weichen Pinsel abfegen. Jetzt ist dein Kunstwerk versiegelt und wischfest.
Keine Zeit? Die 10-Minuten-Express-Hexe
Manchmal muss es schnell gehen. Hier ist der absolute Notfall-Plan:
- Vergiss die volle Grundierung. Nimm einen dunklen Lidschatten (Grau, Braun) und betone damit kräftig die Augenhöhlen und die Partie unter den Wangenknochen. Gut verblenden!
- Nimm einen schwarzen oder braunen Kajalstift und male ein paar markante Falten auf die Stirn und um den Mund.
- Ein dunkelroter oder fast schwarzer Lippenstift rundet den Look ab. Fertig!
Und danach? Abschminken mit Respekt
Dein Meisterwerk muss am Ende des Abends auch wieder runter. Reiße geklebte Teile niemals einfach ab! Löse sie vorsichtig mit einem speziellen Entferner für Hautkleber. Fettschminke bekommst du am besten mit einer ölhaltigen Reinigungsmilch oder Babyöl ab. Massiere es ein, bis sich alles löst, und nimm es dann mit einem Tuch ab. Danach das Gesicht sanft waschen und eine beruhigende Creme auftragen. Deine Haut wird es dir danken.

So, und jetzt bist du dran. Sieh diese Anleitung als Grundlage. Vielleicht hat deine Hexe keine krumme Nase, sondern moosige Texturen auf der Wange? Vielleicht sind ihre Farben nicht grün, sondern erdige Brauntöne? Experimentiere, hab Spaß und erschaffe einen Charakter, der deine eigene Handschrift trägt.
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Der wichtigste Schritt, den viele vergessen: Das Abpudern! Fettschminke bleibt ohne eine dicke Schicht Transparentpuder aktiv und verschmiert bei der kleinsten Berührung. Drücken Sie den Puder mit einer Quaste richtig in die Schminke ein, bis die Oberfläche komplett matt ist. Erst danach ist Ihr Kunstwerk wirklich „versiegelt“ und bereit für die Halloween-Nacht.

- Realistische Hauttextur erzeugen
- Farben nahtlos ineinander übergehen lassen
- Kleine Unebenheiten kaschieren
Das Geheimnis? Ein Stippelschwamm. Tupfen Sie damit sanft über die Übergänge verschiedener Farben oder auf Bereiche, die wie gegerbte Haut aussehen sollen. Das Ergebnis ist eine organische, ungleichmäßige Oberfläche, die viel lebendiger wirkt als ein glatter Farbauftrag.

Fettschminke oder doch lieber wasserbasierte Farbe?
Das ist die Gretchenfrage im Make-up-Design. Für eine Hexe, bei der es auf tiefe Schatten und sanfte Übergänge ankommt, ist Fettschminke (wie Kryolans Supracolor) unschlagbar. Sie bleibt lange bearbeitbar und lässt sich fantastisch verblenden. Wasserfarben trocknen schnell und sind super für scharfe Linien wie Spinnennetze, aber für ein ganzes Gesicht können sie rissig werden. Für den Profi-Look ist Fettfarbe die erste Wahl.


Die grüne Haut der Hexe des Westens in „Der Zauberer von Oz“ (1939) war kupferbasiert und hochgiftig. Schauspielerin Margaret Hamilton konnte während der Drehtage nur Flüssignahrung durch einen Strohhalm zu sich nehmen.
Zum Glück sind heutige Theaterschminken, wie die von Ben Nye oder Mehron, dermatologisch getestet und absolut sicher. Der ikonische grüne Look ist also ohne Risiko nachahmbar – ein Hoch auf die moderne Kosmetikchemie!

Eine Hexe ist selten perfekt symmetrisch. Der wahre Charakter entsteht durch kleine Makel. Versuchen Sie, eine Augenbraue leicht höher zu ziehen als die andere oder eine Warze nur auf einer Gesichtshälfte zu platzieren. Diese gezielte Asymmetrie durchbricht die Harmonie und lässt das Gesicht sofort interessanter, älter und ein wenig unheimlich wirken.

Die klassische Warze: Ein kleines Detail mit großer Wirkung.
- Formen Sie eine winzige Kugel aus dem Hautwachs.
- Platzieren Sie sie auf der Haut und streichen Sie die Ränder mit einem Spatel flach aus, sodass kein Absatz mehr sichtbar ist.
- Tragen Sie eine dünne Schicht Latexmilch oder Hautkleber darüber, um die Ränder zu versiegeln.
- Nach dem Trocknen können Sie die Warze einfach mitüberschminken. Für einen ekligen Touch ein einzelnes dunkles Haar (z.B. eine Pinselborste) hineinstecken!


„Ein Charaktergesicht zu schaffen, bedeutet, eine Geschichte ohne Worte zu erzählen.“ – Lon Chaney, der „Mann mit den 1000 Gesichtern“

Vergessen Sie nicht die Hände! Ein perfekt geschminktes Hexengesicht verliert seine Wirkung, wenn die Hände jung und gepflegt aussehen. Nutzen Sie die gleichen Schminktechniken wie im Gesicht: Betonen Sie die Knöchel und Sehnen mit dunklen Tönen und die Handrücken mit hellen Akzenten, um sie knochig wirken zu lassen. Ein paar gemalte Altersflecken runden das Bild ab.

Mastix (Hautkleber): Der Klassiker für leichte Teile wie Hexennasen aus Wachs. Hält gut, ist aber nicht wasserfest und kann bei Schweiß nachgeben. Entfernung mit Mastix-Entferner.
Pros-Aide: Ein medizinischer Acrylkleber. Bombenfest, wasserfest und ideal für schwere Silikonteile oder wenn der Look eine ganze Nacht halten muss. Entfernung benötigt spezielle ölige Remover.
Für den Start und eine einfache Nase reicht Mastix völlig aus.


Wie entferne ich das alles wieder?
Bloß nicht mit Wasser und Seife! Fettschminke ist, wie der Name sagt, fettbasiert. Sie benötigen einen ölhaltigen Make-up-Entferner oder eine spezielle Abschminke für Theaterschminke. Massieren Sie das Produkt großzügig in die Haut ein, bis sich die Farbe löst, und nehmen Sie es dann mit einem Tuch ab. Danach das Gesicht wie gewohnt waschen.

Bevor Sie die erste Farbschicht auftragen, sollten Sie die Augenbrauen „blockieren“. Kämmen Sie die Brauen mit einem Stück Seife oder einem speziellen Wachsstift (z.B. von Kryolan) glatt an die Haut an und überschminken Sie sie dann. So können Sie eine völlig neue, fiesere Brauenform an einer anderen Stelle malen und die Gesichtszüge dramatisch verändern.

- Tiefschwarze Sclera-Linsen für einen dämonischen Blick.
- Trübe, milchige Linsen für eine blinde Seherin.
- Leuchtend grüne oder gelbe Katzenaugen für eine animalische Note.
Der letzte Schliff? Farbige Kontaktlinsen. Sie können einen Look von „gut“ zu „atemberaubend“ verwandeln. Achten Sie aber unbedingt auf Qualität von vertrauenswürdigen Anbietern und eine hygienische Handhabung.


Profi-Pinselpflege: Nach der Arbeit mit Fettschminke reicht Wasser nicht aus. Reinigen Sie Ihre Pinsel am besten zuerst mit einem Pinselreiniger auf Alkoholbasis oder etwas Babyöl, um das Fett zu lösen. Waschen Sie sie danach mit einer milden Seife (z.B. Kernseife) und lauwarmem Wasser aus, bis keine Farbreste mehr austreten. Zum Trocknen flach hinlegen.

Ein Hexen-Make-up muss nicht immer knallgrün sein. Denken Sie an Alternativen, die eine andere Geschichte erzählen:
- Waldhexe: Erdige Braun- und Moostöne, die mit der Natur verschmelzen.
- Sumpfhexe: Feuchte, schlammige Grau- und Blautöne mit einem öligen Glanz.
- Feuerhexe: Tiefe Rot- und Schwarztöne, die an Asche und Glut erinnern.

Laut einer Studie der University of London reagiert unser Gehirn auf spitze Formen, wie eine krumme Nase oder ein spitzes Kinn, instinktiv mit einem leichten Gefühl der Bedrohung.
Genau diesen psychologischen Trick nutzt das klassische Hexen-Make-up. Durch die Betonung von Kanten und das Schaffen spitzer Winkel mit Licht und Schatten wirkt das Gesicht sofort weniger vertrauenswürdig und gefährlicher.


Für den perfekten Halt: Ein Theaterschminken-Abend ist lang. Nachdem Sie Ihr Make-up komplett abgepudert haben, sprühen Sie ein Fixierspray wie das „Final Seal“ von Ben Nye aus etwa 30 cm Entfernung auf das Gesicht. Es legt sich wie ein unsichtbarer Film darüber, macht das Make-up wisch- und sogar wasserfest und sorgt dafür, dass Ihr Charakter die ganze Nacht überlebt.

Latexallergie – was nun?
Keine Sorge, die Profi-Welt hat Alternativen. Statt Latexmilch können Sie für Falten-Effekte Produkte auf Silikonbasis verwenden, wie zum Beispiel „3rd Degree Silicone“. Es ist zwar teurer, aber hautfreundlicher und liefert extrem realistische Ergebnisse. Für einfache Klebungen ist Pros-Aide oft eine gute, latexfreie Wahl.

Um Zähne faulig oder fehlend aussehen zu lassen, braucht es keine teuren Prothesen. Spezieller „Zahnlack“ (Tooth Enamel), erhältlich in Schwarz, Braun oder Nikotin-Gelb, wird einfach auf die trockenen Zähne gepinselt. Für eine Zahnlücke schwärzen Sie einen einzelnen Zahn komplett. Der Lack hält einige Stunden und lässt sich einfach abbürsten.


- Tiefe, dunkle Augenhöhlen
- Eingefallene, hohle Wangen
Das Geheimnis liegt im Verstehen von Licht und Schatten. Alles, was zurücktreten soll (Augenhöhlen, Wangenknochen), wird mit einem matten, dunklen Ton (Grau, Braun) schattiert. Alles, was hervorstehen soll (Stirn, Nasenrücken, Kinn), wird mit einem hellen Ton aufgehellt. Das ist die Basis des „Contouring“ und der Schlüssel zu einem dreidimensionalen Charaktergesicht.

Kein Hautwachs zur Hand? Für eine schnelle, improvisierte Nase oder ein knolliges Kinn können Sie kleine Wattebäusche oder Papiertaschentücher mit mehreren Schichten Latexmilch direkt auf die Haut kleben. Schicht für Schicht modellieren, gut trocknen lassen und dann überschminken. Das Ergebnis ist leicht und erstaunlich effektiv.

Der deutsche Begriff „Hexe“ leitet sich vom althochdeutschen „hagazussa“ ab, was so viel wie „Zaunreiterin“ bedeutet – eine Grenzgängerin zwischen der zivilisierten Welt und der Wildnis.
Diese Idee kann Ihr Make-up inspirieren: Kombinieren Sie zivilisierte Elemente (ein scharf geschminktes Auge) mit wilden, chaotischen Texturen (wie aufgesprungenen Lippen oder erdigen Hauttönen).


Der größte Anfängerfehler ist eine scharfe Make-up-Kante am Kiefer. Eine grüne Hexe mit einem hautfarbenen Hals zerstört jede Illusion. Denken Sie daran, die Grundfarbe immer über den Kiefer hinaus auf den Hals und idealerweise bis ins Dekolleté auslaufen zu lassen. Das Gleiche gilt für die Ohren – sie müssen mitgeschminkt werden!

Tiefe Falten ohne Silikon: Spannen Sie eine Hautpartie (z.B. auf der Stirn oder neben den Augen) mit den Fingern. Tragen Sie eine dünne Schicht flüssiges Latex auf und fönen Sie es trocken. Pudern Sie die Stelle ab und lassen Sie die Haut los. Das Latex zieht sich zusammen und wirft die Haut in erstaunlich realistische Falten.

Inspiration jenseits von Hollywood?
Schauen Sie in die Folklore! Die russische Baba Jaga ist eine knochige Waldeinsiedlerin mit Eisenzähnen. Die japanische Yamauba wird als alte Frau mit einem zweiten, riesigen Mund im Hinterkopf beschrieben. Diese kulturellen Archetypen bieten eine Fülle an einzigartigen Ideen, die weit über die grüne Standard-Hexe hinausgehen und Ihrem Charakter eine tiefere, originellere Geschichte verleihen.
Verleihen Sie Ihrem Hexengesicht ein „feuchtes“ oder „schleimiges“ Finish, um den Ekelfaktor zu erhöhen. Ein spezielles Make-up-Gel oder einfaches, klares Lipgloss, das sparsam auf die „Warzen“, die Lippen oder unter die Nase getupft wird, erzeugt den Eindruck von permanentem Ausfluss oder Sumpffeuchtigkeit. Weniger ist hier mehr!




