Kleines Bad, große Wirkung: So holst du wirklich alles aus jedem Zentimeter raus

Kennen Sie das auch? Sie stehen in Ihrem Bad, schauen sich um und denken: „Hier geht doch gar nichts. Viel zu klein, viel zu eng.“ Diesen Satz höre ich als Handwerksmeister ständig. Aber ganz ehrlich? Das ist meistens nur die halbe Wahrheit. Ein kleines Bad ist keine Sackgasse, sondern eine richtig spannende Herausforderung. Mit cleverer Planung und ein paar Profi-Tricks wird auch aus der kleinsten Nasszelle eine Wohlfühloase.

Vergessen wir mal die Hochglanzmagazine für einen Moment. Ich will Ihnen hier keine unrealistischen Designträume verkaufen, sondern handfeste Tipps aus der Praxis geben – die gleichen, die ich auch meinen Lehrlingen beibringe. Es geht um Maße, Techniken und Materialien, die wirklich funktionieren. Denn bevor wir über Deko-Kram reden, muss die Basis stimmen.

1. Alles auf Anfang: Die gnadenlos ehrliche Bestandsaufnahme

Bevor auch nur eine einzige Fliese von der Wand fällt, brauchen wir einen Plan. Und dafür müssen wir ehrlich zu uns sein. Schnappen Sie sich einen Zollstock, einen Bleistift und ein Blatt Millimeterpapier. Das gibt’s für ein paar Euro im Schreibwarenladen und ist die beste Investition, die Sie tätigen können.

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Messen Sie den Raum exakt aus. Wirklich exakt! Jede Nische, jeden Mauervorsprung, die genaue Position von Tür und Fenster. Zeichnen Sie dann einen sauberen Grundriss, am besten im Maßstab 1:20. Das bedeutet, 5 cm auf dem Papier entsprechen 1 Meter in der Realität. Das kriegt jeder hin!

Wichtig: Zeichnen Sie auch die Anschlüsse ein. Wo sind die Wasserleitungen? Und vor allem: Wo ist das dicke Fallrohr für die Toilette? Das ist meist der Fixpunkt im Raum, den man nicht so einfach versetzen kann. Klar, es gibt Hebeanlagen, aber die sind teuer und eine potenzielle Fehlerquelle. Planen Sie das WC also immer so nah wie möglich am Fallrohr. Das spart Nerven und Geld.

Bewegungsflächen – damit Sie sich nicht wie in einer Sardinenbüchse fühlen

Es gibt da so eine Richtlinie, die sich über Jahrzehnte bewährt hat und uns Profis als Leitfaden dient. Das ist keine gesetzliche Vorschrift für Ihr Privatbad, aber ich halte mich immer daran. Warum? Weil sie verhindert, dass man sich später im Alltag ständig anstößt. Ich hatte mal einen Kunden, der das ignoriert hat. Am Ende saß er auf der Toilette und seine Knie stießen gegen die gegenüberliegende Wand. Seitdem predige ich: Messt die Bewegungsflächen!

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• Vor dem Waschbecken: Hier brauchen Sie eine freie Fläche von mindestens 90 cm Breite und 55 cm Tiefe. Sonst wird’s eng beim Zähneputzen.
• Vor der Toilette: Planen Sie mindestens 60 cm Platz nach vorne ein. Seitlich zur Wand oder zum nächsten Möbel sollten es auf jeder Seite etwa 20 cm sein.
• Die Dusche: Eine Standardgröße ist 90 x 90 cm. Kleiner würde ich persönlich nicht gehen, sonst wird das Einseifen zum Akrobatik-Akt.

Wenn Sie diese Flächen in Ihren Plan einzeichnen, sehen Sie sofort, was realistisch ist und was nicht. Oft ist das der Moment, in dem der Traum von der freistehenden Badewanne platzt. Hart, aber besser jetzt als nach dem ersten Kostenvoranschlag.

Also, Ihre Hausaufgabe für heute: Schnappen Sie sich Zollstock und Papier und zeichnen Sie den Grundriss. Egal wie krakelig, das ist der wichtigste erste Schritt!

2. Der Game-Changer: Die Vorwandinstallation

Eine der genialsten Erfindungen im modernen Badbau ist die Vorwandinstallation. Das klingt technisch, ist aber ein simpler Trick mit riesiger Wirkung. Statt Rohre und den Spülkasten mühsam in die Wand zu stemmen, bauen wir einfach eine schmale „zweite Wand“ davor. Das Ganze passiert mit stabilen Metallprofilen, die am Boden und der massiven Wand verankert werden.

Warum ist das für kleine Bäder so genial?

Ganz einfach: Die gesamte unschöne Technik verschwindet dahinter. Wasserleitungen, der Toilettenspülkasten – alles ist unsichtbar. Das Ergebnis ist eine super ruhige, aufgeräumte Optik. Und ein ruhiger Raum wirkt automatisch größer.

Zweitens gewinnen wir eine mega praktische Ablagefläche. Meistens baut man diese Vorwand nur etwa 1,20 Meter hoch. Oben drauf entsteht eine perfekte Nische für Parfum, Handtücher oder Deko. Das spart zusätzliche Regale. Übrigens, so ein Vorwandelement selbst ist gar nicht so teuer, die reinen Materialkosten liegen je nach Marke oft zwischen 200 € und 400 €.

Und drittens: Erst damit werden wandhängende Toiletten und Waschtische möglich. Dadurch, dass der Boden darunter frei bleibt, wirkt der ganze Raum viel luftiger und offener. Ein netter Nebeneffekt: Das Putzen wird zum Kinderspiel. Das sage ich nicht nur als Handwerker, sondern auch als jemand, der sein eigenes Bad sauber halten muss.

3. Die unsichtbare Versicherung: Die richtige Abdichtung

Jetzt kommt ein Thema, das viele gerne übersehen, aber das absolut entscheidend ist: die Abdichtung. Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Fliesen und Fugen das Bad wasserdicht machen. Falsch! Fugenmörtel ist nicht dauerhaft dicht, Wasser kann durch winzige Risse sickern.

Die eigentliche Schutzschicht liegt unter den Fliesen. Wir Profis nennen das Verbundabdichtung. Das ist eine Art flüssiger Kunststoff, den wir in mindestens zwei Schichten auf Wände und Boden aufstreichen. In alle Ecken und an den Rohrdurchführungen arbeiten wir spezielle Dichtbänder und Manschetten ein. Stellen Sie es sich wie eine flexible, nahtlose Wanne unter den Fliesen vor.

Achtung! Hier zu sparen, ist der teuerste Fehler, den Sie machen können. Ich habe schon zu viele Sanierungsfälle wegen mangelhafter Abdichtung gesehen. Das Resultat ist immer Schimmel in den Wänden und ein Schaden, der schnell fünfstellig wird. Das ist keine Arbeit für Heimwerker. Lassen Sie das einen Fachbetrieb machen. Dessen Rechnung ist quasi Ihre Versicherung, denn Sie haben eine Gewährleistung, falls doch etwas schiefgeht.

4. Die richtigen „Möbel“: Waschtisch, WC und Dusche clever wählen

Bei der Auswahl zählt in kleinen Bädern wirklich jeder Zentimeter. Zum Glück gibt es heute fantastische Produkte, die genau für dieses Problem entwickelt wurden.

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Die Dusche: Bodengleich für optische Weite

Wenn es irgendwie machbar ist, entscheiden Sie sich für eine bodengleiche Dusche. Der durchgehende Boden lässt den Raum sofort viel größer wirken. Wichtig ist hierbei, dass der Bodenaufbau (der Estrich) hoch genug ist, um das nötige Gefälle von etwa 2 % zum Ablauf hin zu realisieren. Das muss ein Fachmann vorab prüfen! Ist der Boden nicht hoch genug, sind superflache Duschwannen (oft nur 2-3 cm hoch) eine exzellente Alternative.

Bei der Duschabtrennung haben Sie die Wahl. Eine feste Glaswand sieht minimalistisch aus und ist leicht zu reinigen, lässt aber an der offenen Seite Spritzwasser durch. Eine Falttür hingegen können Sie nach dem Duschen komplett an die Wand klappen und gewinnen so den Platz zurück – dafür ist das Reinigen der vielen Scharniere und Dichtungen etwas aufwendiger. Da muss man abwägen.

Das WC: Kompakt und schwebend

Wie gesagt: Eine wandhängende Toilette ist Pflicht. Schauen Sie aber gezielt nach den „Compact“- oder „Short“-Versionen. Modelle von bekannten Herstellern sind oft 4-5 cm kürzer als Standard-WCs. Das klingt nach nichts, kann aber in einer engen Nische den entscheidenden Unterschied zwischen „passt“ und „passt nicht“ ausmachen.

Der Waschtisch: Schlank, aber praktisch

Auch hier gibt es spezielle, weniger tiefe Modelle. Statt der üblichen 50-55 cm Tiefe sind viele Handwaschbecken oder Kleinbad-Waschtische nur 40 oder 45 cm tief. Kombinieren Sie ihn am besten direkt mit einem passenden Unterschrank. Der versteckt den Siphon und schafft wertvollen Stauraum.

5. Fliesen & Fugen: Die Kunst der optischen Täuschung

Die alte Regel „kleine Fliese für ein kleines Bad“ ist, ehrlich gesagt, Quatsch. Genau das Gegenteil ist der Fall! Großformatige Fliesen, zum Beispiel 60 x 60 cm oder sogar größer, lassen den Raum viel ruhiger und großzügiger wirken. Der Grund ist simpel: weniger Fugen. Jede Fuge ist eine Linie, die die Fläche zerstückelt. Weniger Fugen = mehr Ruhe fürs Auge.

Greifen Sie zu hellen Farben – Weiß, Creme, Hellgrau, Sand. Sie reflektieren das Licht und öffnen den Raum. Ein kleiner Tipp aus der Praxis, der einen RIESEN Unterschied macht: Wählen Sie die Fugenfarbe so nah wie möglich am Farbton der Fliese. Eine dunkle Fuge zu einer hellen Fliese erzeugt ein Gittermuster, das den Raum wieder unruhig und kleiner wirken lässt. Ton-in-Ton ist hier das Zauberwort!

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6. Licht & Strom: Es werde Licht (und Sicherheit)!

Eine einzelne Funzel an der Decke ist der Tod für jedes kleine Bad. Sie wirft harte Schatten und lässt alles noch enger erscheinen. Ein gutes Lichtkonzept besteht aus mehreren Quellen:

• Grundbeleuchtung: Ein paar in die Decke eingelassene LED-Spots (rechnen Sie mit ca. 30-60 € pro Spot plus Einbau) leuchten den Raum gleichmäßig aus.
• Spiegelbeleuchtung: Unverzichtbar für die tägliche Routine. Licht von beiden Seiten ist ideal, weil es das Gesicht schattenfrei ausleuchtet. Viele Spiegelschränke haben das schon integriert.
• Akzentlicht: Ein LED-Band in einer gefliesten Nische oder unter dem Waschtischunterschrank schafft eine tolle Atmosphäre und kostet nicht die Welt.

Aber Achtung: Wasser und Strom sind keine Freunde! Im Bad gelten strenge Vorschriften (Schutzbereiche). Steckdosen, Lampen und Schalter dürfen nur mit bestimmten Abständen zu Wanne und Dusche installiert werden. Das ist ein Job für den Elektriker – ohne Wenn und Aber!

7. Stauraum, Stauraum, Stauraum

Nichts lässt ein kleines Bad chaotischer wirken als herumliegender Kram. Deshalb ist cleverer Stauraum das A und O.

• Der Spiegelschrank: Ein Klassiker und immer noch unschlagbar. Er bietet Platz für all den Kleinkram, den man täglich braucht.
• Nischen nutzen: Wenn eh eine Vorwand gebaut wird, lassen Sie direkt eine Nische in der Dusche einplanen. Die perfekte Ablage für Shampoo & Co. – viel besser als jedes wackelige Einhängeregal.
• In die Höhe gehen: Ein schmaler, hoher Hochschrank nutzt den Platz nach oben und braucht kaum Grundfläche.
• Der vergessene Held: Ein einfaches, stabiles Regalbrett über dem Türrahmen. Der Platz wird fast nie genutzt und ist ideal für Gästehandtücher oder Vorräte.

8. Mal Tacheles reden: Was kostet der Spaß wirklich?

Eine komplette Badsanierung ist kein kleines Projekt. Seien Sie realistisch. Eine Kernsanierung, bei der alles rauskommt, dauert schnell drei bis vier Wochen. Und die Kosten? Das ist schwer zu pauschalisieren, aber um Ihnen eine grobe Vorstellung zu geben, hier mal ein paar Hausnummern für die Materialkosten:

• Vorwandelemente + Drückerplatte: ca. 250 – 500 €
• Wand-WC (Kompaktmodell): ca. 150 – 500 €
• Waschtisch mit Unterschrank (klein): ca. 300 – 800 €
• Bodengleiches Duschelement + Rinne: ca. 400 – 900 €
• Fliesen: Rechnen Sie mit 30 – 80 € pro Quadratmeter, je nach Qualität.

Ganz wichtig: Die Kosten für die Handwerker (Installateur, Fliesenleger, Elektriker etc.) machen oft 50-60 % der Gesamtkosten aus. Hier zu sparen, rächt sich bitter. Holen Sie sich immer mehrere detaillierte Angebote von Fachbetrieben ein und vergleichen Sie genau, was enthalten ist.

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Ein kleines Bad zu planen, ist wie ein Tetris-Spiel für Fortgeschrittene. Aber mit guter Vorbereitung und den richtigen Kniffen wird daraus ein Raum, der nicht nur perfekt funktioniert, sondern in dem Sie sich jeden Morgen aufs Neue wohlfühlen. Und das ist die ganze Mühe wert, glauben Sie mir.

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Große Fliesen, große Wirkung. Es ist ein Klassiker der optischen Täuschung: Je größer die Fliesen, desto weniger Fugen durchziehen den Raum. Eine durchgehende, ruhige Fläche an Wand und Boden lässt das Bad sofort weitläufiger und aufgeräumter erscheinen. Formate wie 60×60 cm oder sogar 60×120 cm sind für kleine Bäder kein Tabu mehr, sondern ein cleverer Schachzug. Das gilt übrigens auch für den Boden – eine einheitliche Fliese für Dusche und den Rest des Bades schafft eine nahtlose Optik.

• Kurzprojektions-WC: Modelle von Herstellern wie Geberit oder Villeroy & Boch sparen bis zu 10 cm Tiefe. Das klingt nach wenig, macht aber bei den Bewegungsflächen einen riesigen Unterschied.
• Schmale Waschtische: Sogenannte Handwaschbecken für Gäste-WCs können auch im Hauptbad eine Lösung sein. Marken wie Laufen oder Duravit bieten elegante Designs, die kaum in den Raum ragen.
• Wandarmaturen: Indem Sie den Wasserhahn in der Wand montieren, gewinnen Sie wertvolle Ablagefläche auf dem Waschtisch.

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„Laut einer Studie von Statista beträgt die durchschnittliche Größe deutscher Bäder nur etwa 9,1 Quadratmeter. In Mietwohnungen ist die Fläche oft sogar noch geringer.“

Diese Zahl zeigt: Sie sind nicht allein! Die Herausforderung, ein kleines Bad zu gestalten, ist der Normalfall, nicht die Ausnahme. Die Industrie hat darauf längst reagiert und bietet eine Fülle an intelligenten Produkten, die speziell für kompakte Grundrisse entwickelt wurden – von platzsparenden Badmöbeln bis hin zu Dusch-Badewannen-Kombinationen.

Die richtige Beleuchtung – mehr als nur eine Glühbirne?

Absolut. Ein einziges, grelles Deckenlicht erzeugt harte Schatten und lässt den Raum flach und ungemütlich wirken. Setzen Sie stattdessen auf ein Schichtensystem: Eine gute Grundbeleuchtung (z.B. durch dimmbare LED-Spots), eine gezielte Funktionsbeleuchtung am Spiegel für die tägliche Routine (idealerweise von beiden Seiten, um Schatten im Gesicht zu vermeiden) und eine Akzentbeleuchtung, etwa ein LED-Streifen in einer Nische, der für eine wohlige Atmosphäre am Abend sorgt.

Schweben lassen: Einer der wirkungsvollsten Tricks ist der Einsatz von wandhängenden Elementen. Ein Waschtischunterschrank oder eine Toilette, die nicht auf dem Boden stehen, geben den Blick auf die gesamte Bodenfläche frei. Das Auge nimmt den Raum dadurch als größer und luftiger wahr. Ein willkommener Nebeneffekt: Das Putzen des Bodens wird zum Kinderspiel, da keine störenden Füße oder Sockel im Weg sind.

Duschkabine aus Klarglas: Eine satinierte oder gemusterte Duschtür mag zwar für mehr Privatsphäre sorgen, sie fungiert aber auch als visueller Stopper und teilt den Raum. Eine rahmenlose Duschabtrennung aus Klarglas hingegen hält den Blick frei und lässt den Raum als eine Einheit erscheinen. Moderne Beschichtungen, wie sie etwa bei Duscholux oder Kermi zu finden sind, machen die Reinigung heute zudem kinderleicht.

• Vergrößert den Raum optisch durch Lichtreflexion.
• Lässt das Bad heller und freundlicher wirken.
• Schafft eine Gefühl von Tiefe und Weite.

Das Geheimnis? Ein großer Spiegel. Verzichten Sie auf kleine, runde Modelle und investieren Sie in einen Spiegel, der fast die gesamte Wand über dem Waschtisch einnimmt. Ein Spiegelschrank ist eine gute Alternative, wenn Sie zusätzlichen Stauraum benötigen. Modelle von Keuco oder emco bieten oft eine integrierte, blendfreie Beleuchtung.

„Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.“ – Dieter Rams

Dieser Leitsatz des legendären Designers gilt nirgendwo mehr als im kleinen Bad. Jeder Gegenstand, der offen herumsteht, sorgt für visuelle Unruhe. Reduzieren Sie die Deko auf wenige, aber hochwertige Stücke. Ein schöner Seifenspender, ein Stapel flauschiger Handtücher in einer einheitlichen Farbe und vielleicht eine einzelne Pflanze, die mit der hohen Luftfeuchtigkeit klarkommt – mehr braucht es nicht für eine stilvolle Atmosphäre.

Die Fugenfarbe ist der heimliche Star der Badgestaltung. Während eine Kontrastfuge (z.B. dunkel auf heller Fliese) ein Raster erzeugt und die Wand unruhig wirken lässt, hat die Wahl einer Fugenmasse im exakten Farbton der Fliese einen ganz anderen Effekt: Die Fugen treten optisch zurück, die Wand wirkt wie eine einzige, durchgehende Fläche. Das Ergebnis ist eine enorme visuelle Ruhe, die dem Raum Größe verleiht.

Eine Badewanne im kleinen Bad – ein Widerspruch?

Nicht unbedingt. Bevor Sie den Traum vom Vollbad aufgeben, prüfen Sie raumsparende Modelle. Asymmetrische Wannen oder Varianten mit einer schmaleren Fußzone sparen entscheidende Zentimeter. Eine Dusch-Badewannen-Kombination mit einer hochwertigen Glasabtrennung, wie sie etwa Artweger anbietet, ist oft die perfekte Lösung, um nicht zwischen Duschen und Baden wählen zu müssen. So wird aus einem Kompromiss eine clevere Doppelnutzung.

Mattlack: absorbiert das Licht und erzeugt eine sehr edle, samtige Oberfläche. Ideal für einen modernen, ruhigen Look. Kann Fingerabdrücke aber sichtbarer machen.

Seidenglanz-Farbe: reflektiert das Licht sanft, was den Raum heller wirken lässt. Sie ist zudem strapazierfähiger und leichter zu reinigen. Für Bäder, die stark beansprucht werden, ist eine spezielle Feuchtraumfarbe mit Seidenglanz-Finish, z.B. von Caparol oder Brillux, oft die praktischere Wahl.

Denken Sie vertikal! Der Platz über der Toilette oder über der Tür wird oft vernachlässigt. Ein flaches, hohes Regal oder ein maßgefertigter Hängeschrank kann hier Wunder wirken. Hier lassen sich Handtücher, Toilettenpapier-Rollen oder Aufbewahrungskörbe unterbringen, ohne wertvolle Boden- oder Bewegungsfläche zu opfern. Achten Sie auf eine helle Farbe, damit der Schrank nicht zu wuchtig wirkt.

• Einen neuen, Design-Duschkopf installieren (z.B. von Hansgrohe).
• Den alten Plastik-Toilettensitz durch ein hochwertiges Modell mit Absenkautomatik ersetzen.
• Alle Handtücher und Badematten durch ein farblich abgestimmtes Set austauschen.
• Die Silikonfugen erneuern – saubere Fugen lassen das ganze Bad sofort frischer aussehen.

Der Nischen-Trick: Eine in die Wand eingelassene Nische in der Dusche ist die eleganteste Lösung für Shampoo und Duschgel. Sie ragt nicht in den Duschbereich hinein, schafft keine Stolperfallen und ist leicht zu reinigen. Beim Bau einer Vorwandinstallation für ein Hänge-WC entsteht ohnehin ein Hohlraum, der sich perfekt dafür nutzen lässt. Vorgefertigte, wasserdichte Nischen-Elemente von Anbietern wie Wedi machen den Einbau für jeden Handwerker zum Standard.

Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person und Tag liegt in Deutschland bei etwa 128 Litern – ein Drittel davon entfällt auf die Körperpflege.

Moderne Technik hilft, diesen Verbrauch deutlich zu senken, ohne auf Komfort zu verzichten. Armaturen mit Luftsprudler-Technologie (wie Grohe EcoJoy) reichern das Wasser mit Luft an und sorgen für einen vollen Strahl bei geringerem Durchfluss. Auch Spülkästen mit Zwei-Mengen-Spülung sind heute ein Muss für jedes neue Bad und sparen bei jedem Spülgang wertvolles Wasser.

Wärme ist ein Schlüsselfaktor für Behaglichkeit. Ein Handtuchwärmer ist dabei mehr als nur Luxus. Er sorgt nicht nur für vorgewärmte, trockene Handtücher, sondern fungiert in kleinen Bädern oft auch als primäre Heizquelle und ersetzt einen klobigen Standard-Heizkörper. Schlanke, vertikale Design-Modelle von Marken wie Zehnder oder Kermi nehmen kaum Platz weg und werden selbst zum stilvollen Gestaltungselement.

Ton-in-Ton für maximale Ruhe?

Ja, ein monochromes Farbkonzept ist eine sichere Bank für kleine Räume. Indem Sie Wände, Boden und sogar die Badmöbel in sehr ähnlichen, hellen Farbtönen halten (z.B. verschiedene Abstufungen von Greige, Sand oder Hellgrau), verschwimmen die Grenzen des Raumes. Das Auge findet keine harten Kanten, an denen es hängenbleibt, und der Gesamteindruck ist harmonisch, aufgeräumt und erstaunlich großzügig.

Die Tür ist oft ein ungenutzter Raumfresser. Eine nach innen öffnende Tür blockiert im geöffneten Zustand einen erheblichen Teil des Bades. Prüfen Sie, ob der Anschlag so geändert werden kann, dass sie nach außen in den Flur öffnet. Die eleganteste, aber auch aufwendigste Lösung ist der Einbau einer Schiebetür, die in der Wand verschwindet. Sie gibt den kompletten Raum frei und sorgt für ein ganz neues Raumgefühl.

• Überfrachtung: Zu viele kleine Flakons, Tuben und Deko-Artikel auf dem Waschtisch oder Wannenrand.
• Falsche Textilien: Dunkle, schwere Handtücher und ein gemusterter Duschvorhang lassen den Raum kleiner und dunkler erscheinen.
• Unpassende Teppiche: Mehrere kleine Badematten zerstückeln die Bodenfläche. Besser ist ein einzelner, größerer Läufer oder der komplette Verzicht.

Stauraum im Verborgenen: Ein Spiegelschrank ist der Klassiker, um Tiefe und Stauraum zu kombinieren. Moderne, flache Modelle wirken längst nicht mehr so klobig wie früher. Achten Sie auf eine integrierte Steckdose für Zahnbürste oder Rasierer und eine gute, blendfreie Beleuchtung. So haben Sie alles Nötige griffbereit, aber nichts steht im Weg und sorgt für Unordnung.

Auch im kleinsten Bad sollte Platz für ein bisschen Grün sein. Pflanzen verbessern nicht nur die Luftqualität, sondern bringen auch Leben und eine natürliche, entspannende Note in den Raum. Ideal sind Arten, die eine hohe Luftfeuchtigkeit und weniger Licht vertragen. Dazu gehören zum Beispiel die Glücksfeder (Zamioculcas), die Efeutute oder der Schwertfarn. In einem schlichten Topf werden sie zum minimalistischen Blickfang.