Koinobori selber machen: Vom schnellen Kinder-Projekt zur sturmfesten Karpfenfahne

von Mareike Brenner
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Manchmal sind es die einfachen Dinge, die einen daran erinnern, warum man sein Handwerk liebt. Die Inspiration für dieses Projekt kam, wie so oft, aus einer anderen Kultur. Ich sah Bilder dieser unglaublich lebendigen, farbenfrohen Fisch-Fahnen, die traditionell in Japan für Kinder in den Himmel gehängt werden – Koinobori, die Karpfenfahnen. Sie sind mehr als nur Deko; sie stehen für Stärke, Ausdauer und den Wunsch nach einem gesunden Aufwachsen. Das hat mich gepackt. Es ist dieselbe Haltung, die wir in jedes gute Werkstück legen: Es soll halten, einen Zweck erfüllen und mit Sorgfalt gemacht sein.

Heute zeige ich dir, wie du deinen eigenen Koinobori baust. Aber wir machen es richtig. Keine halbherzige Bastelei, sondern ein Weg, der dich vom einfachen Prinzip bis zur wetterfesten Fahne führt, die eine ganze Saison im Garten tanzt. Bevor du loslegst, hier eine kleine Übersicht, damit du das richtige Projekt für dich findest:

  • Die schnelle Papier-Version: Perfekt für einen Nachmittag mit Kindern. Zeitaufwand: ca. 1 Stunde. Kosten: unter 5 Euro. Haltbarkeit: für drinnen.
  • Die robuste Stoff-Version: Ideal für den geschützten Balkon. Zeitaufwand: 2-3 Stunden. Kosten: ca. 10-15 Euro, wenn du Stoffreste nutzt. Haltbarkeit: einige Wochen bei gutem Wetter.
  • Die Profi-Version für draußen: Ein richtiges Nähprojekt. Zeitaufwand: Rechne mal mit 4-6 Stunden, also eher ein Wochenendprojekt. Kosten: ca. 25-40 Euro für gutes Material. Haltbarkeit: mehrere Saisons.
Koinobori Fliegende Fische basteln Basteln mit Kindern
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Warum der Fisch überhaupt schwimmt: Ein bisschen Physik

Bevor wir loslegen, ganz kurz zur Technik. Ein Koinobori ist im Grunde ein schicker Windsack in Fischform. Er hat eine große, offene Mundöffnung und einen schmaleren, ebenfalls offenen Schwanz. Der Wind strömt vorne rein, kann aber hinten nicht so schnell wieder raus. Dadurch entsteht ein leichter Überdruck, der Fisch bläht sich auf und fängt an, im Wind zu „schwimmen“.

Ganz einfache Aerodynamik. Das ist wichtig für die Materialwahl: Zu schweres Material hebt nicht ab, zu steifes Material bläht sich nicht auf. Und ganz wichtig, als kleine Faustregel: Damit der Fisch gut Wind fängt, sollte die Schwanzöffnung ungefähr ein Drittel bis die Hälfte des Durchmessers der Kopföffnung haben. Form folgt Funktion – ein Grundsatz in jedem guten Handwerk.

Projekt 1: Die Lehrlings-Version (für drinnen)

Hier geht’s darum, Spaß zu haben und das Prinzip zu verstehen. Perfekt, um mit Kindern sauber zu arbeiten und am Ende ein tolles Ergebnis zu haben, auf das sie stolz sein können.

Koinobori Fliegende Fische basteln
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Was du brauchst:

  • Körper: Eine stabile Papprolle von einer Küchenrolle. Die ist länger und stabiler als eine Klorolle.
  • Schuppen: Krepp- oder Seidenpapier in bunten Farben (findest du in jedem Bastelladen für ein paar Euro).
  • Klebstoff: Ein guter Bastelleim oder Klebestift. Bitte keinen Heißkleber bei Kindern, die Verletzungsgefahr ist einfach zu hoch.
  • Augen & Flossen: Weißes Papier, ein schwarzer Stift und lange Streifen aus Krepppapier.
  • Werkzeug: Kinderschere, Bleistift.

Und so geht’s:

  1. Schuppen schneiden: Schneidet aus dem bunten Krepppapier viele Halbkreise (ca. 4-5 cm Durchmesser). Kleiner Tipp: Legt mehrere Lagen Papier übereinander und schneidet sie zusammen, das spart eine Menge Zeit!
  2. Kleben, aber richtig: Fangt am hinteren Ende der Rolle an (dem zukünftigen Schwanz). Zieht eine dünne Leimlinie um die Rolle und klebt die erste Reihe Schuppen so auf, dass die runde Seite nach hinten zeigt.
  3. Reihe für Reihe: Arbeitet euch nach vorne. Jede neue Reihe überlappt die gerade Kante der vorherigen. Das sieht sauber aus und hält super. Wechselt die Farben, das macht den Fisch lebendig!
  4. Gesicht & Schwanz: Malt zwei Augen auf weißes Papier, schneidet sie aus und klebt sie vorne auf. Die langen Krepppapierstreifen klebt ihr von innen ans Schwanzende. Fertig!
  5. Aufhängung: Mit einer dicken Nadel zwei gegenüberliegende Löcher nahe der Kopföffnung stechen, eine Schnur durchziehen, verknoten – und schon kann der Zimmer-Karpfen fliegen.
Japan Koinobori Fliegende Fische basteln

Projekt 2: Die Gesellen-Version (für den Balkon)

Jetzt wird’s stabiler. Dieser Koinobori hält ein paar Wochen auf dem Balkon aus, aber bei Sturm und Dauerregen solltest du ihn lieber reinholen.

Was du brauchst:

  • Körper: Eine stabile Plakatrolle aus Pappe oder – mein Geheimtipp – ein dünnes Kunststoff-Leerrohr aus der Elektroabteilung im Baumarkt (z. B. bei OBI oder Bauhaus). Die sind leicht und wetterunempfindlich.
  • Schuppen: Stoffreste aus Baumwolle oder leichten Synthetikstoffen. Alte Hemden oder Bettwäsche sind perfekt.
  • Klebstoff: Textilkleber. Der hält auf Stoff und ist meist wasserfest.
  • Verstärkung: Ein Stück Draht oder eine große Karosseriescheibe für die Mundöffnung, damit sie offenbleibt.
  • Werkzeug: Scharfe Stoffschere, Maßband.

Und so geht’s:

  1. Körper zuschneiden: Entscheide dich für eine Länge, so 50-70 cm sehen gut aus.
  2. Stoffschuppen: Schneide diesmal ganze Kreise aus den Stoffresten. Bügel die Stoffe vorher, dann geht das Schneiden viel einfacher.
  3. Schuppen anbringen: Wieder von hinten anfangen. Mit Textilkleber die Stoffschuppen überlappend auf die Rolle kleben.
  4. Mund verstärken: Biege einen Drahtring, der genau in die Öffnung passt, und klebe ihn innen fest. Eine große Karosseriescheibe, die du einklebst, funktioniert auch super und gibt dem Kopf etwas Gewicht, was die Fluglage stabilisiert.
  5. Aufhängung: Bohre drei Löcher im 120-Grad-Winkel um die Mundöffnung. Drei gleich lange Schnüre durchziehen und oben zusammenknoten. Diese Dreipunkt-Aufhängung ist im Wind viel stabiler.
Koinobori Fliegende Fische basteln japanische Windsäcke

Projekt 3: Die Meister-Version (gebaut für die Ewigkeit)

Okay, das hier ist die Königsdisziplin. Wir nähen einen Koinobori, der Wind und Wetter trotzt. Das braucht Geduld, aber das Ergebnis ist jeden Stich wert.

Was du brauchst:

  • Stoff: Ripstop-Nylon oder Spinnaker-Tuch. Das ist das Zeug, aus dem auch Drachen und Segel gemacht sind – extrem reißfest, leicht und wasserabweisend. Kriegst du online in Drachenbau-Shops oder im Segelbedarf.
  • Verstärkung: Ein flexibler Federstahl- oder Kunststoffring, ebenfalls aus dem Drachenbau-Bedarf.
  • Garn: UV-beständiges Polyestergarn! Ganz ehrlich, spar hier nicht am falschen Ende. Mein erster Profi-Karpfen ist mir nach einem Sommer an der Naht zerfallen, weil ich normales Garn genommen hatte. Eine Lektion, die man nur einmal lernt.
  • Werkzeug: Nähmaschine, Rollschneider und Schneidematte (für perfekt saubere Kanten), Stecknadeln.

Wenig bekannter Trick: So erstellst du dein Schnittmuster

Ein Koinobori ist im Grunde ein Kegelstumpf. Das zu zeichnen, ist für viele die größte Hürde. Aber keine Sorge, es ist einfacher als es klingt. Du brauchst drei Maße: den Durchmesser der großen Öffnung (Kopf), den Durchmesser der kleinen Öffnung (Schwanz) und die gewünschte Länge deines Fisches. Mit diesen drei Werten kannst du einen Online-Rechner für Kegelstumpf-Abwicklungen füttern (einfach mal googeln). Der spuckt dir ein perfektes Schnittmuster aus, das du nur noch ausdrucken und zusammenkleben musst. Füge ringsherum noch ca. 1,5 cm Nahtzugabe hinzu!

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Und so nähst du ihn:

  1. Zuschnitt & Applikationen: Schneide die zwei spiegelgleichen Körperhälften aus deinem Hauptstoff zu. Schneide dann Schuppen und Augen aus andersfarbigem Stoff und stecke sie auf den Körperteilen fest.
  2. Applikationen aufnähen: Nähe die Schuppen und Augen mit einem engen Zickzackstich auf. Das sieht professionell aus und versiegelt die Kanten, damit nichts ausfranst.
  3. Körper zusammennähen: Leg die beiden Hälften rechts auf rechts (die schönen Seiten zueinander) und nähe die obere und untere Längsnaht.
  4. Säume anfertigen: An der Schwanzöffnung die Kante zweimal schmal einschlagen und absteppen. An der Kopföffnung schlägst du die Kante 3-4 cm breit nach innen um und nähst einen Tunnel, lässt aber eine kleine Öffnung zum Einführen des Rings.
  5. Ring einsetzen & Aufhängung: Schieb den Ring in den Tunnel und näh die Öffnung zu. Nähe dann innen an die Mundöffnung drei oder vier stabile Schlaufen aus Gurtband. Daran befestigst du die Halteschnüre – das ist viel haltbarer als einfache Löcher im Stoff.
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Typische Fehler – und wie du sie vermeidest

Im Laufe der Zeit sieht man immer wieder dieselben Probleme. Hier sind die Klassiker:

  • Problem: Der Fisch bläht sich nicht richtig auf.
    Lösung: Die Mundöffnung ist nicht stabil genug. Ein Ring (wie in Version 2 und 3 beschrieben) ist hier die Lösung. Oder das Material ist zu steif – nimm etwas Leichteres.
  • Problem: Die Schnüre verheddern sich ständig.
    Lösung: Das liegt oft an einer unausgeglichenen Aufhängung. Der absolute Profi-Tipp ist aber ein Kugellager-Wirbel! Den bekommst du im Angel- oder Segelbedarf für ein paar Euro. Montiere ihn zwischen deine Halteschnüre und die Hauptleine. So kann sich der Fisch frei im Wind drehen, ohne alles zu verdrillen. Gold wert!
  • Problem: Die Farben verblassen nach einem Monat.
    Lösung: Du hast kein UV-beständiges Material verwendet. Achte beim Kauf von Stoff und Garn explizit darauf. Man kann Stoffe zusätzlich mit UV-Schutz-Spray behandeln, um die Lebensdauer zu verlängern.
Koinobori Fliegende Fische basteln Ideen und Tipps
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Ein letztes Wort zur Sicherheit (muss sein!)

Auch bei so einem schönen Projekt: Sicherheit geht vor. Hänge deinen Koinobori NIEMALS in der Nähe von Stromleitungen auf. Achte darauf, dass die Befestigung auch bei starkem Wind bombenfest hält. Und wenn du zur Miete wohnst, wirf kurz einen Blick in die Hausordnung oder frag die Verwaltung, bevor du etwas an der Fassade anbringst. Das erspart potenziellen Ärger.

Egal, ob du jetzt eine einfache Papprolle beklebst oder an der Nähmaschine sitzt – nimm dir die Zeit und arbeite mit Bedacht. Am Ende hast du nicht nur einen tanzenden Fisch im Wind, sondern auch das gute Gefühl, etwas Schönes und Haltbares mit den eigenen Händen geschaffen zu haben. Und genau das ist die Freude am Machen.

Bildergalerie

Koinobori Fliegende Fische basteln Japan Kindertag
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Vergiss die Diagramme: Wie du mit deinen eigenen Händen den Sinn im Leben findest

Der Karpfen, der in Japan „Koi“ genannt wird, ist ein Symbol für Stärke, Mut und Ausdauer. Einer Legende nach kann ein Koi, der es schafft, den Gelben Fluss hinaufzuschwimmen und den Wasserfall am Drachentor zu überwinden, sich in einen Drachen verwandeln.

Genau diesen Wunsch nach Kraft und Durchhaltevermögen schenkt man den Kindern, wenn man die Koinobori am 5. Mai, dem Kindertag („Kodomo no Hi“), hisst. Jeder Fisch im Wind ist ein schwebender Glücksbringer.

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Mein Koinobori bläht sich nicht richtig auf, was mache ich falsch?

Das ist ein klassisches Problem, das meist zwei Ursachen hat. Erstens: Überprüfen Sie den Ring in der Mundöffnung. Ist er stabil genug? Ein zu weicher Ring, etwa aus Pappe, kann bei Wind kollabieren. Ein dünner Metall- oder Kunststoffring, zum Beispiel von einem alten Stickrahmen oder aus dem Baumarkt, wirkt hier Wunder. Zweitens: Das Verhältnis von Mund- zu Schwanzöffnung. Ist der Schwanz zu weit offen, pfeift der Wind einfach durch. Als Faustregel gilt: Die Schwanzöffnung sollte nicht mehr als die Hälfte des Munddurchmessers betragen.

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Ikebana für Einsteiger: Mehr als nur Blumenstecken – Dein Weg zur ersten Form

Die Wahl des richtigen Garns für draußen ist entscheidend: Greifen Sie nicht zu normalem Baumwollgarn! Es saugt sich mit Wasser voll, kann schimmeln und wird durch UV-Strahlung brüchig. Die beste Wahl ist ein reißfestes Polyestergarn, idealerweise in einer etwas stärkeren Ausführung. Ein „Allesnäher extra stark“ von Gütermann oder ein Garn für Markisenstoffe ist eine Investition, die sich nach der ersten Regenschauer bezahlt macht.

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  • Ripstop-Nylon: Das ist der Profi-Stoff, aus dem auch Drachen und Fallschirme gemacht werden. Er ist ultraleicht, extrem reißfest und trocknet blitzschnell. Perfekt für einen Koinobori, der majestätisch schweben soll.
  • Beschichtete Baumwolle: Eine gute, oft günstigere Alternative. Sie ist etwas schwerer, flattert dadurch ruhiger im Wind und bietet eine tolle Oberfläche zum Bemalen.

Tipp: Spannen Sie den Stoff vor dem Bemalen auf einen Rahmen, damit die Farbe nicht durchblutet.

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Furoshiki für Einsteiger: Der ultimative Guide zu Stoffen, Knoten und genialen Alltags-Tricks

Es gibt kaum etwas Schöneres, als das eigene Werk zum ersten Mal im Wind tanzen zu sehen. In diesem Moment wird aus Stoff, Faden und Farbe etwas Lebendiges. Es ist die Magie des Handwerks: Man gibt einem leblosen Material eine Form und der Wind schenkt ihm eine Seele.

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Stoffmalfarbe vs. Acrylfarbe: Was ist besser für die Schuppen?

Stoffmalfarbe (z.B. Marabu Textil): Zieht in die Faser ein und bleibt flexibel. Der Stoff fällt weiterhin natürlich. Muss oft durch Bügeln fixiert werden, um waschfest zu sein.

Acrylfarbe + Textilmedium: Legt sich als Schicht auf den Stoff. Ideal für deckende, leuchtende Farben, kann den Stoff aber etwas versteifen. Weniger geeignet für sehr leichte Stoffe wie Ripstop-Nylon.

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Keine Lust auf das klassische Schuppenmuster? Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf! Wie wäre es mit einem dieser Ansätze?

  • Grafisch-Modern: Klare Linien, Dreiecke oder Kreise in kontrastierenden Farben.
  • Abstrakt: Farbverläufe mit Textil-Sprühfarbe oder expressive Pinselstriche.
  • Minimalistisch: Ein einfarbiger Koinobori aus einem besonders schönen Stoff, bei dem nur die Form und die Bewegung im Wind wirken.
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Wussten Sie schon? Die traditionelle Koinobori-Garnitur folgt einer festen Ordnung. Ganz oben weht ein bunter Windsack (Fukinagashi), darunter der große schwarze Karpfen (Magoi) für den Vater, gefolgt vom roten (Higoi) für die Mutter und kleineren Karpfen in Blau oder anderen Farben für die Kinder.

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Für die schnelle Kinder-Version muss es nicht immer die leere Küchenrolle sein. Ein Bogen stabiles Tonpapier (mindestens 130 g/m²) lässt sich genauso gut zu einer Röhre formen und bietet eine viel größere Fläche für kreative Bemalungen. Ein weiterer Vorteil: Man kann die Schwanzflosse direkt aus dem Papier ausschneiden, anstatt sie ankleben zu müssen.

Koinobori Fliegende Fische basteln Papier Karpfen

Häufiger Fehler: Die falsche Aufhängung. Binden Sie die Schnüre nicht einfach irgendwie an den Mundring. Das führt zu einer ungleichmäßigen Lastverteilung, der Fisch hängt schief und fängt schlecht Wind. Die Profi-Methode: Bohren Sie drei oder vier kleine, gleichmäßig verteilte Löcher in den Ring und befestigen Sie die Aufhängeschnüre direkt daran. So bleibt der Koinobori perfekt ausbalanciert.

Koinobori Fliegende Fische basteln DIY Windsäcke Gartendeko

Upcycling ist hier eine wunderbare Option. Ein alter, ausgedienter Regenschirm ist eine Goldgrube für wetterfestes Material. Der leichte, wasserabweisende Stoff eignet sich perfekt für einen mittelgroßen Koinobori, der auch mal einen Schauer übersteht. Oft finden sich hier auch tolle Farben und Muster, die zu einem einzigartigen Unikat führen.

Koinobori Fliegende Fische basteln Basteln mit Kindern Windsäcke
  • Kleine, saubere Stiche setzen.
  • Die Fadenspannung perfekt einstellen.
  • Eine Nahtzugabe exakt einhalten.

Das Geheimnis? Die meditative Wirkung des Nähens. Wenn man sich auf diese kleinen, wiederkehrenden Handgriffe konzentriert, schaltet der Kopf ab. Das Projekt wird zur aktiven Entspannung – und das Ergebnis umso schöner.

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Wie lagere ich meinen Koinobori nach der Saison?

Damit Sie auch im nächsten Jahr noch Freude daran haben, ist die richtige Lagerung wichtig. Zuerst den Fisch vorsichtig mit einem feuchten Tuch reinigen und – ganz wichtig – vollständig an der Luft trocknen lassen, um Stockflecken zu vermeiden. Falten Sie ihn nicht, sondern rollen Sie ihn locker um eine Papprolle. So vermeiden Sie harte Knicke im Stoff und in der Bemalung.

Koinobori Fliegende Fische basteln DIY Windsäcke Karpfen

Seit 1988 wird in Kazo (Präfektur Saitama) jedes Jahr ein riesiger Koinobori mit einer Länge von 100 Metern und einem Gewicht von über 300 kg an einem Kran in die Luft gehoben. Ein beeindruckendes Schauspiel, das die tiefe Verwurzelung dieser Tradition zeigt.

Koinobori Fliegende Fische basteln DIY Windsäcke

Der Trick mit dem Kartoffeldruck: Für ein gleichmäßiges Schuppenmuster, das auch mit Kindern leicht umzusetzen ist, eignet sich der klassische Kartoffeldruck hervorragend. Einfach eine Kartoffel halbieren und die Form einer Schuppe mit einem Messer herausschneiden. Dann mit Stoffmalfarbe bestempeln. Das Ergebnis ist organisch, charmant und absolut einzigartig.

Koinobori Fliegende Fische basteln Toilettenpapierrollen

Sie müssen nicht gleich ein riesiges Exemplar für den Garten nähen. Wie wäre es mit einer Mini-Version? Aus kleinen Stoffresten oder sogar Filz lassen sich winzige Koinobori basteln, die an einem Ast über dem Esstisch, als Mobile über dem Kinderbett oder sogar als origineller Schlüsselanhänger eine gute Figur machen.

Die Schönheit eines handgemachten Objekts liegt oft in seinen kleinen Unvollkommenheiten. Eine nicht ganz gerade Naht, eine leicht ungleichmäßige Schuppe – das sind keine Fehler. Das sind die Spuren Ihrer Hände, die die Geschichte der Entstehung erzählen und den Koinobori von maschineller Massenware unterscheiden. Seien Sie stolz darauf!

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.