Deine perfekten Strick-Hausschuhe: Mehr als nur dicke Socken – Mein kompletter Guide

von Angela Schmidt
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Hey, schön, dass du hier bist! Lass uns mal ganz ehrlich über gestrickte Hausschuhe reden. Viele denken ja, das sei im Grunde wie Socken stricken, nur eben mit dickerer Wolle. Aber da muss ich als jemand, der schon so einiges an Wolle in den Händen hatte, widersprechen. Eine Socke, die wärmt im Schuh. Ein Hausschuh aber, der ist der Schuh. Er braucht Stabilität, muss was aushalten und, ganz wichtig, er muss sicher sein.

Ich will dir hier keine bunte Bildergalerie zeigen, sondern dir das Handwerk dahinter erklären. Ganz praktisch und ohne Schnickschnack. Wir schauen uns an, welches Garn wirklich Sinn macht, wie du eine bombenfeste Ferse strickst und – super wichtig – wie deine Puschen rutschfest werden. Denn ein guter, selbstgestrickter Hausschuh ist kein Wegwerfartikel. Er wird zu einem treuen Begleiter, der mit jedem Tragen noch bequemer wird. Und genau das ist der Unterschied zwischen einem schnellen Trend-Projekt und ehrlicher Handarbeit.

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Das Fundament: Das richtige Material ist die halbe Miete

Jedes gute Projekt beginnt mit der Auswahl des richtigen Materials. Und gerade hier solltest du auf keinen Fall sparen. Wer am Garn spart, strickt zweimal – eine alte Weisheit, die heute noch genauso gilt.

Die Wolle: Robustheit schlägt Kuschelfaktor

Für Hausschuhe brauchen wir ein Garn, das richtig was aushält. Reine Kuschelwolle wie Merino oder Alpaka ist hier, so schön sie auch ist, leider fehl am Platz. Die wäre nach ein paar Wochen auf dem Parkettboden durchgelaufen. Wir brauchen Garne mit Charakter und „Rückgrat“.

  • Der Klassiker: Sockenwolle. Ganz ehrlich, das ist die vernünftigste und beste Wahl. Die typische Mischung aus 75 % Schurwolle und 25 % Polyamid ist einfach genial. Die Wolle wärmt und atmet, während das Polyamid für eine enorme Abriebfestigkeit sorgt. Für normale Hausschuhe ist 4-fädige Sockenwolle super (ca. 210 m auf 50 g). Sollen es richtig dicke Puschen werden, greifst du zu 6- oder 8-fädiger Wolle.
  • Für Traditionalisten: Reine Schurwolle zum Filzen. Das ist eine völlig andere Herangehensweise, aber mit einem genialen Ergebnis. Du strickst die Schuhe absichtlich viel zu groß und lässt dann die Waschmaschine die Arbeit machen. Heraus kommt ein super dichter, warmer und formstabiler Filzschuh. Achtung: Das Garn darf auf keinen Fall „superwash“ behandelt sein, denn das verhindert das Filzen. Halte gezielt Ausschau nach „Filzwolle“ oder unbehandelter Schurwolle.
  • Für Naturfans: Regionale Garne. Wolle von alten Schafrassen ist oft etwas rauer, aber dafür extrem robust und filzt oft fantastisch. Solche Garne haben eine Geschichte und ergeben Hausschuhe mit einem ganz besonderen, ursprünglichen Charakter.

Gut zu wissen: Wie viel Wolle brauchst du? Als Faustregel: Für ein Paar in gängigen Damengrößen (ca. 38-41) reichen 100 g Sockenwolle (4-fädig). Für größere Füße ab Größe 42 würde ich sicherheitshalber 150 g einplanen. Bei dickerer Wolle oder Filzwolle brauchst du entsprechend mehr, meistens so um die 200 g.

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Die Nadeln: Fester Griff für festes Gestrick

Bei Hausschuhen wollen wir ein dichtes, stabiles Maschenbild. Da soll kein kalter Luftzug durchpfeifen! Die Nadelwahl ist dafür entscheidend.

  • Das Nadelspiel: Der traditionelle Weg, um in Runden zu stricken. Es erfordert ein bisschen Übung mit den fünf Nadeln, aber du hast eine super Kontrolle. Mein Tipp für Anfänger: Nadeln aus Holz oder Bambus. Die sind nicht so glatt wie Metallnadeln, die Maschen rutschen also nicht so leicht runter.
  • Die Rundstricknadel (Magic Loop-Methode): Eine moderne Alternative. Hier arbeitest du mit einer langen Rundstricknadel und teilst die Maschen in zwei Hälften. Viele finden das bequemer, weil es weniger Nadelübergänge gibt. Probiere einfach aus, was dir besser liegt!
  • Die Nadelstärke: Das hier ist einer der wichtigsten Tricks! Wähle die Nadelstärke immer eine halbe oder sogar eine ganze Nummer kleiner, als auf der Wolle angegeben ist. Steht da 3-4 mm, nimmst du für Hausschuhe eine 2,5 mm oder 3 mm Nadel. So wird dein Gestrick automatisch fester und langlebiger.
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Die Maschenprobe: Der Bauplan für deine Füße

Ich weiß, ich weiß… die Maschenprobe ist nicht gerade der beliebteste Teil des Strickens. Aber ich kann es nicht oft genug sagen: Mach eine! Wer diesen Schritt überspringt, spielt Lotto. Ein Handwerker überlässt die Passform nicht dem Zufall.

Und so geht’s richtig:

  1. Schlage mit deinem Originalgarn und den gewählten Nadeln ca. 30 Maschen an.
  2. Stricke ein glatt rechtes Probestück von mindestens 12 x 12 cm.
  3. Kette die Maschen locker ab.
  4. Der entscheidende Schritt: Behandle das Probestück genauso wie den fertigen Schuh. Wasche es (beim Filzen natürlich in der Maschine, sonst per Hand) und lass es liegend trocknen. Wolle verändert sich beim ersten Waschen!
  5. Wenn alles trocken ist, zählst du aus, wie viele Maschen und Reihen auf 10 cm kommen. Notier dir die Zahlen!

Mit diesen Werten kannst du jetzt alles berechnen. Klingt kompliziert? Ist es nicht! Hier ein kleines Beispiel:
Dein Fußumfang an der breitesten Stelle ist 24 cm. Deine Maschenprobe ergibt 30 Maschen auf 10 cm. Die Rechnung ist simpel: 24 cm x (30 Maschen / 10 cm) = 72 Maschen.
Da sich Wolle immer etwas dehnt, ziehen wir davon ca. 10-15 % ab (also 7-10 Maschen). Wir landen also bei ca. 62-65 Maschen. Für das Nadelspiel runden wir auf die nächste durch 4 teilbare Zahl auf oder ab, in diesem Fall wären 64 Maschen perfekt. Siehst du? Gar nicht so schwer!

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Die Konstruktion: Schritt für Schritt zum perfekten Schuh

Ein Hausschuh ist im Grunde aufgebaut wie eine Socke, aber wir legen Wert auf ein paar stabile Details. Die klassische Käppchenferse ist hierfür ideal, weil sie einfach die beste Passform und Haltbarkeit bietet.

Bündchen und Schaft

Ein elastischer Kreuzanschlag ist perfekt für den Einstieg. Stricke danach 3 bis 5 cm im Rippenmuster (z.B. 2 rechts, 2 links). Das sorgt für einen guten Sitz am Knöchel.

Die Ferse: Das Herzstück

Hier wird der Schuh am meisten beansprucht. Die Käppchenferse ist eine robuste Bank und besteht aus Fersenwand, Käppchen und Zwickel. Das klingt jetzt vielleicht erstmal nach viel, aber es ist ein logischer Ablauf. Übrigens: Wenn du dir an diesem Punkt unsicher bist, ist das der perfekte Moment für eine kurze YouTube-Pause. Such einfach nach „Käppchenferse stricken“ – es gibt unzählige tolle Videos, die das Schritt für Schritt zeigen. Eine visuelle Anleitung ist da Gold wert!

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Fuß und Spitze

Nach der Ferse strickst du einfach geradeaus, bis der Schuh etwa 4-5 cm kürzer ist als dein Fuß. Dann beginnst du mit den Abnahmen für die Spitze. Eine klassische Bandspitze ist hier eine gute Wahl. Die letzten paar Maschen werden dann einfach mit dem Arbeitsfaden zusammengezogen oder – für die ganz edle Variante – mit dem Maschenstich unsichtbar verbunden.

Filzpuschen: Ein kleines Woll-Wunder aus der Waschmaschine

Das Filzen ist eine faszinierende Technik. Du strickst einen riesigen „Clownschuh“ und holst einen perfekt passenden, dichten Hausschuh aus der Maschine. Das ist kein Hexenwerk, sondern pure Physik!

Deine kleine Einkaufsliste dafür:

  • Ca. 200g reine Filzwolle (je nach Marke und Qualität ca. 15-25€)
  • Passende dicke Nadeln, oft Stärke 8 mm (ca. 5€)
  • Ein paar alte Handtücher oder Jeans für die Waschmaschine (erhöht die Reibung)

Der Prozess ist einfach: Du strickst nach einer speziellen Filz-Anleitung (der Schuh muss riesig werden!), wirfst das Teil dann bei 40°C im Normalprogramm (kein Öko-Programm!) mit etwas Waschmittel (ohne Weichspüler!) in die Maschine. Danach kommt der wichtigste Teil: Den noch nassen, festen Schuh kräftig in Form ziehen! Am besten direkt über den eigenen Fuß (mit einer Plastiktüte drüber geht’s leichter). Dann mit Zeitungspapier ausstopfen und langsam trocknen lassen. Niemals auf die Heizung legen!

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Die Sohle: Für deine Sicherheit und die Langlebigkeit der Schuhe

Jetzt mal im Ernst: Ein gestrickter Hausschuh ohne Sohle ist auf glatten Böden wie Parkett oder Fliesen eine Rutschpartie. Nimm das Thema bitte ernst, es geht um deine Sicherheit! Außerdem schützt eine gute Sohle dein Strickwerk vor Abrieb.

Die schnelle Lösung: Flüssiglatex

Flüssiges Latex (oft als „Socken-Stopp“ verkauft, eine Flasche kostet ca. 5-8€) ist super einfach. Du malst es auf die Sohle, es trocknet transparent und gummiartig aus. Kleiner Praxistipp: Spanne den Schuh über ein Stück Pappe, damit die Sohle glatt ist. Trage lieber mehrere dünne Schichten auf als eine dicke – das hält besser. Und lüfte gut, der Geruch verfliegt beim Trocknen.

Die Profi-Variante: Sohlen aus Leder oder Filz

Das ist die haltbarste und hochwertigste Lösung. Du kannst fertige Sohlen kaufen oder sie selbst zuschneiden. Rauleder oder dicker Wollfilz (mindestens 3 mm) sind perfekt. Der wichtigste Trick hierbei: Du musst die Löcher am Rand der Sohle vorstechen, z.B. mit einer Ahle. Sonst kommst du mit der Nadel nicht durch. Genäht wird dann mit einem reißfesten Garn, wie gewachstem Leinengarn. Das sieht super professionell aus und hält ewig.

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Socken stricken wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für das erste perfekte Paar

Woher bekommst du das Material? Filz und fertige Sohlen gibt’s im Bastel- oder Handarbeitsladen. Für Leder hab ich einen Geheimtipp: Frag mal beim Schuster um die Ecke nach Reststücken. Oft bekommst du da für einen Fünfer in die Kaffeekasse genau das, was du brauchst!

Also, was ist besser für dich? Wenn’s schnell gehen soll und du die Schuhe nur auf Teppich trägst, reicht Latex. Für die absolute Langlebigkeit, den besten Schutz und einen richtig wertigen Look führt aber kein Weg an einer aufgenähten Sohle vorbei. Ist mehr Arbeit, zahlt sich aber definitiv aus.

Kleine Pannen und die richtige Pflege

Auch Profis passieren Fehler, keine Sorge! Eine fallengelassene Masche holst du mit einer Häkelnadel wieder hoch. Und der Klassiker für Anfänger: „Leitern“, also unschöne, lockere Maschen an den Nadelübergängen. Der Trick ist simpel: Zieh die erste Masche auf der neuen Nadel immer extra stramm an. Das war’s schon!

Und wenn der Schuh fertig ist? Wolle ist selbstreinigend, oft reicht Auslüften. Wenn eine Wäsche doch mal sein muss, dann nur von Hand in lauwarmem Wasser. Sanft ausdrücken, niemals wringen, und liegend trocknen.

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Ein letztes Wort zum Projekt

Einen Hausschuh selbst zu stricken ist ein unglaublich befriedigendes Projekt. Du schaffst etwas Nützliches, Schönes und Langlebiges mit deinen eigenen Händen. Nimm dir Zeit dafür und sei stolz auf dein Werk!

Rechne als Anfänger ruhig mal mit 8 bis 12 Stunden für dein erstes Paar. Kostenpunkt für alles zusammen? Je nach Material landest du irgendwo zwischen 20 und 35 Euro – ein fairer Preis für maßgefertigte, langlebige Hausschuhe, oder?

Und denk dran: Jeder Fehler ist eine Lektion. Dein erstes Paar wird vielleicht nicht perfekt, aber dein zweites wird besser sein. Ich wünsche dir ganz viel Freude dabei!

Ach ja, und eine letzte, wichtige Sache: Diese Anleitung basiert auf meiner Erfahrung. Die Rutschfestigkeit deiner fertigen Sohlen liegt aber in deiner Verantwortung. Teste sie bitte vorsichtig auf deinen Böden, bevor du damit durch die Wohnung sprintest. Sicherheit geht vor!

Bildergalerie

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Die Ferse – das wahre Herzstück: Eine Bumerangferse ist schnell gestrickt, aber für Hausschuhe, die täglich beansprucht werden, ist eine klassische Käppchenferse oft die bessere Wahl. Durch die verstärkt gestrickte Fersenwand, bei der jede zweite Masche nur abgehoben wird, entsteht ein extrem dichtes und abriebfestes Gewebe. Das ist der kleine Mehraufwand, der aus einem guten einen grossartigen Hausschuh macht.

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Wolle, Nadeln und die Wahrheit: Was du beim Stricken wirklich lernst

  • Rutschfestigkeit von Anfang an: Stricken Sie direkt in die Sohle ein Kontrastgarn mit ein. Ein dünner Beilauffaden aus Jute oder Leinen macht die Sohle rauer.
  • Dämpfung inklusive: Eine doppelt gestrickte Sohle (Double Knitting) schafft eine Luftkammer und sorgt für ein unglaublich weiches Trittgefühl.
  • Perfekte Passform: Stricken Sie die letzten Runden vor der Spitze mit einer halben Nadelstärke kleiner, um einen festeren Sitz zu garantieren.

Das Geheimnis? Es sind diese kleinen Details, die handgestrickte Qualität definieren.

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Wussten Sie, dass unbehandelte Schurwolle selbstreinigende Eigenschaften besitzt? Die natürliche Lanolin-Schicht wirkt schmutz- und geruchsabweisend. Auslüften über Nacht ist oft wirksamer als ständiges Waschen.

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Hilfe, meine Filzpuschen sind eingelaufen!

Keine Panik, das lässt sich oft retten. Weichen Sie die zu kleinen Filzschuhe in lauwarmem Wasser mit etwas Haarspülung ein. Das macht die Wollfasern wieder geschmeidiger. Danach die nassen Schuhe vorsichtig über den eigenen Fuss (oder einen Schuhspanner) ziehen und in Form bringen. An der Luft trocknen lassen – nicht auf der Heizung, das würde sie wieder schrumpfen lassen!

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Der Sohlen-Check: Flüssiglatex vs. Ledersohle

Flüssiglatex: Produkte wie „Sock-Stop“ von Regia werden direkt auf die Sohle getupft oder gemalt. Ideal für eine schnelle, nahtlose und flexible Lösung, die die gestrickte Optik erhält.

Aufnähbare Sohlen: Vorgefertigte Sohlen aus Leder oder Filz (z.B. von Prym) bieten maximale Haltbarkeit und Schutz vor Abrieb. Sie geben dem Schuh mehr Struktur und sind perfekt für alle, die ihre Hausschuhe auch mal für den kurzen Gang zum Briefkasten tragen.

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Beim Stricken für Kinder zählt vor allem eines: Spass! Verwenden Sie selbststreifende Wolle wie die „Regia Color“ Serie. Der Farbwechsel kommt direkt aus dem Knäuel und motiviert kleine Füsse (und die strickenden Hände) ungemeenetr, weil man immer sehen will, welche Farbe als Nächstes kommt. Ein kleiner Trick mit grosser Wirkung.

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  • Prüfen Sie vor dem Anschlag unbedingt die Farbpartie (Lot-Nummer) auf allen Knäueln. Nichts ist ärgerlicher als ein sichtbarer Farbunterschied am zweiten Schuh.
  • Wiegen Sie das erste Knäuel nach Fertigstellung des ersten Hausschuhs. So wissen Sie exakt, ob die verbleibende Wolle für den zweiten ausreicht.
  • Fertigen Sie immer eine Maschenprobe an. Gerade bei Filzwolle entscheidet sie über Erfolg oder Misserfolg des ganzen Projekts.
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Die Wahl der Nadeln kann das Strickerlebnis massgeblich beeinflussen. Für robuste Sockenwolle schwören viele auf Metallnadeln (z.B. von Chiaogoo oder Addi), da die Maschen leicht gleiten. Bei „splissiger“ Filzwolle oder rustikalen Garnen können Holznadeln (wie die von KnitPro) die bessere Wahl sein, da sie mehr Grip bieten und das Aufspalten der Fäden verhindern.

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„Die Qualität einer Handarbeit bemisst sich nicht an ihrer Perfektion, sondern an der Liebe, die in jede einzelne Masche geflossen ist.“

Denken Sie daran, wenn eine Masche mal nicht perfekt sitzt. Ihre Hausschuhe erzählen eine Geschichte – Ihre Geschichte. Kleine Unregelmässigkeiten sind keine Fehler, sondern der charmante Beweis für echte Handarbeit.

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Lassen Sie Farben für sich sprechen! Die Farbpsychologie kann die Wirkung Ihrer Hausschuhe stark beeinflussen.

  • Blau- und Grüntöne wirken beruhigend und entspannend – ideal für gemütliche Abendstunden.
  • Rot- und Orangetöne spenden Energie und Wärme, perfekt für einen motivierten Start in den Tag.
  • Grau- und Erdtöne strahlen Geborgenheit und Stabilität aus und sind zeitlos elegant.
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Ein Hauch von Luxus: Fügen Sie einen Beilauffaden aus Mohair oder Seide hinzu. Das verändert die Haptik des robusten Garns, verleiht einen dezenten Flausch oder Glanz und erhöht den Wärmefaktor, ohne die Strapazierfähigkeit wesentlich zu beeinträchtigen. Ein Knäuel reicht oft für ein ganzes Paar.

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Warum ist die Maschenprobe so wichtig?

Weil sie Ihre Versicherung gegen Frust ist! Jede Person strickt unterschiedlich fest. Die Maschenprobe verrät Ihnen, ob Sie mit der angegebenen Nadelstärke die richtige Grösse erreichen. Bei Hausschuhen, die exakt passen müssen, ist dieser 10×10 cm grosse Testlauf keine Zeitverschwendung, sondern der Grundstein für ein passgenaues und befriedigendes Ergebnis.

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Denken Sie über den Rand hinaus! Ein hoher, umklappbarer Bund wärmt nicht nur die Knöchel, sondern bietet auch Raum für Kreativität. Stricken Sie ihn in einem Kontrastmuster wie einem Rippen- oder Perlmuster. Ein eingezogenes Lederbändchen oder ein grosser Knopf als Zierelement können den schlichten Hausschuh in ein echtes Designerstück verwandeln.

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Ein durchschnittliches Schaf liefert pro Schur etwa 3,5 bis 4,5 kg Rohwolle. Nach dem Waschen und Verarbeiten bleiben davon rund 2 kg reines Wollgarn übrig – genug für etwa 20 Paar warme Hausschuhe!

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Die Zauberformel für die Spitze: Die „Bandspitze“ ist für Hausschuhe oft besser geeignet als die klassische Sternspitze. Durch die seitlichen Abnahmen schmiegt sie sich flacher und anatomischer an die Zehenform an und vermeidet eine unschöne „Zipfelmütze“ an der Schuhspitze.

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Die wahre Magie des Filzens entfaltet sich in der Waschmaschine. Der Moment, in dem man die riesigen, unförmigen Stricklappen in die Trommel legt, ist immer ein kleines Abenteuer. Was herauskommt, ist pure Verwandlung: ein dichter, nahtloser und unglaublich warmer Schuh, der wie eine zweite Haut am Fuss sitzt. Vertrauen Sie dem Prozess – das Ergebnis ist es wert.

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  • Hält den Fuss sicher im Schuh, besonders bei lockerer Passform.
  • Verleiht dem Hausschuh eine edle Mokassin-Optik.
  • Verhindert, dass sich der Schaft mit der Zeit weitet.

Der Trick? Ein einfacher Riemen über dem Rist. Aus Lederresten zugeschnitten und mit robustem Garn angenäht, wertet er Funktion und Design im Handumdrehen auf.

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Der Umwelt zuliebe: Schauen Sie sich nach Garnen mit GOTS-Zertifikat (Global Organic Textile Standard) um. Dieses Siegel garantiert nicht nur ökologisch erzeugte Naturfasern, sondern auch faire und soziale Arbeitsbedingungen in der gesamten Produktionskette. Marken wie Rosy Green Wool oder Schafpate bieten hier wunderschöne, nachhaltige Optionen.

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Muss es immer Wolle sein?

Für Hausschuhe ist Wolle aufgrund ihrer wärmeregulierenden und robusten Eigenschaften kaum zu schlagen. Reine Baumwolle ist weniger geeignet, da sie Feuchtigkeit speichert, schnell ausleiert und wenig isoliert. Eine Alternative für Veganer oder Woll-Allergiker könnten hochwertige Polyacryl-Mischungen sein, die speziell für Socken entwickelt wurden und eine gewisse Strapazierfähigkeit aufweisen (z.B. „Gründl Hot Socks“). Achten Sie aber auch hier auf einen festen Faden und planen Sie eine rutschfeste Sohle ein.

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Das kleine Werkzeug, das alles verändert: Der Maschenmarkierer. Gerade bei komplexeren Fersenkonstruktionen oder wenn Sie mit dem Nadelspiel stricken, sind diese kleinen Helfer Gold wert. Sie markieren den Rundenanfang, den Beginn von Abnahmen oder Mustersektionen und ersparen Ihnen ständiges Nachzählen. Ein winziges Investment für maximale Nervenschonung.

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Inspiration aus Japan: Die Idee der „Uwabaki“, der japanischen Hausschuhe, lässt sich wunderbar auf Strick übertragen. Charakteristisch ist oft eine klare Trennung zwischen Schuh und Sohle sowie eine einfache, fast minimalistische Form. Stricken Sie doch mal einen schlichten Schuh in Grau und nähen Sie eine kontrastierende Filzsohle in leuchtendem Rot an – ein moderner Look mit traditionellen Wurzeln.

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Der deutsche Schuhmachermeister Markus Trapp stellte fest, dass wir im Laufe unseres Lebens durchschnittlich 120.000 Kilometer zu Fuss zurücklegen. Das ist fast dreimal um die Erde. Ein guter Grund, unseren Füssen mit perfekt passenden Hausschuhen etwas Gutes zu tun.

Jeder Schritt in Ihren selbstgestrickten Schuhen ist ein Schritt in purem, verdientem Komfort.

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Problemzone Loch: Die erste durchgelaufene Stelle ist kein Grund zur Trauer, sondern eine Chance für ein kreatives „Visible Mending“. Stopfen Sie das Loch nicht unauffällig, sondern bewusst mit einer knalligen Kontrastfarbe. Mit dem klassischen Stopfstich über einem Stopfei oder einer Orange wird die Reparatur zum dekorativen Hingucker und verleiht Ihren Hausschuhen noch mehr Charakter.

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Nutzen Sie die „toe-up“ Methode! Wenn Sie Ihre Hausschuhe von der Spitze aufwärts stricken, hat das zwei unschlagbare Vorteile: Sie können den Schuh jederzeit anprobieren und die perfekte Länge bestimmen, und Sie können Ihre Garnreste bis zum letzten Meter aufbrauchen. Nie wieder die Sorge, ob die Wolle für den Schaft noch reicht.

Ein Paar handgestrickte Hausschuhe ist mehr als nur ein Kleidungsstück. Es ist eine Umarmung für die Füsse. Es ist die Wärme eines Nachmittags auf dem Sofa, die Geduld jeder einzelnen Masche und die Vorfreude auf das fertige Werk. Wenn Sie sie verschenken, verschenken Sie nicht nur Wolle, sondern vor allem eines: Zeit und Zuneigung.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.