Hundepullover selber machen: Dein Guide für die perfekte Passform (ohne zu frieren!)
Mal ganz ehrlich: Die Idee, für den eigenen Hund einen Pullover zu machen, ist einfach super. Es ist mehr als nur ein modisches Accessoire; es ist ein Zeichen von Fürsorge, ein praktisches Teil, das an kalten, nassen Tagen wirklich einen Unterschied machen kann. Ich habe im Laufe der Zeit so einige Projekte gesehen und begleitet, und kaum etwas ist so befriedigend wie ein selbstgemachtes Stück, das perfekt passt und geliebt wird.
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Aber bevor du jetzt voller Tatendrang zur Wolle oder Schere greifst, lass uns kurz ehrlich sein. Es geht um das Wohl deines Hundes. Ein schlecht sitzender oder unnötiger Pulli kann mehr schaden als nutzen. In diesem Guide zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt – von der Materialwahl bis zur perfekten Passform. So entsteht am Ende etwas, das nicht nur toll aussieht, sondern deinem Vierbeiner auch wirklich guttut.
Braucht mein Hund überhaupt einen Pullover?
Gute Frage! Denn die Natur hat die meisten Hunde ja schon mit einem ziemlich genialen Fell ausgestattet. Einem gesunden Husky bei Minusgraden einen Pullover anzuziehen, wäre Quatsch und könnte sogar zur Überhitzung führen. Die Entscheidung muss also immer individuell für deinen Hund getroffen werden.

Aus meiner Erfahrung gibt es aber ein paar Kandidaten, die von einer Extra-Schicht Wärme absolut profitieren:
- Kleine Hunderassen: Ein Chihuahua, Zwergpinscher oder ein Yorkie hat im Verhältnis zu seinem Körper eine riesige Oberfläche. Das bedeutet, er kühlt viel schneller aus. Für diese kleinen Frostbeulen ist ein Pullover bei kaltem, feuchtem Wetter oft ein Muss.
- Hunde mit kurzem Fell ohne Unterwolle: Denk an Rassen wie Windhunde, Weimaraner oder Boxer. Ihnen fehlt die dichte, isolierende Unterwolle. Kälte geht da quasi direkt auf die Haut.
- Senioren oder kranke Hunde: Genau wie bei uns Menschen wird der Stoffwechsel im Alter langsamer und das Immunsystem schwächer. Ältere Hunde frieren leichter. Auch Tiere, die sich von einer Krankheit erholen oder an Gelenkproblemen wie Arthritis leiden, schätzen die zusätzliche Wärme sehr.
- Hunde aus südlichen Gefilden: Ein Podenco aus Spanien oder ein anderer Vierbeiner aus dem Tierschutz, der den deutschen Winter nicht kennt, ist für unsere Temperaturen oft nicht gemacht. Sein Fell ist einfach auf ein anderes Klima ausgelegt.
Sieh den Pullover also als funktionales Werkzeug. Er ist Schutz vor Kälte und Nässe, keine Verkleidung. Wichtig ist: Im Haus oder im warmen Auto den Pulli immer ausziehen! Beobachte deinen Hund. Fängt er an zu hecheln oder wird unruhig, ist ihm zu warm.

Die Materialfrage: Worin sich dein Hund wohlfühlt
Die Wahl des richtigen Materials ist die halbe Miete. Es entscheidet über Wärme, Komfort und darüber, ob dein Hund das Teil am Ende auch gerne trägt. Hier gibt es klare Favoriten.
Naturfasern – Fast immer die beste Wahl
Ganz oben auf der Liste steht Schurwolle. Sie ist der Klassiker, und das aus gutem Grund. Wolle isoliert fantastisch, weil ihre gekräuselte Faserstruktur ganz viel Luft einschließt. Gleichzeitig ist sie super atmungsaktiv und kann eine Menge Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich klamm anzufühlen. Das verhindert, dass dein Hund unter dem Pulli schwitzt und dann durch die Nässe erst recht friert.
- Tipp: Merinowolle ist besonders weich und kratzt nicht – ideal für empfindliche Hunde. Sie ist zwar etwas teurer, aber für einen kleinen Hundepullover brauchst du vielleicht nur 100-150 Gramm, was preislich oft zwischen 10 € und 25 € liegt.
Eine wunderbare, wenn auch kostspieligere Alternative ist Alpakawolle. Sie ist noch einen Tick wärmer und weicher als Schafwolle und enthält kaum Wollfett (Lanolin), was sie für Allergiker-Hunde perfekt macht.

Und was ist mit Baumwolle? Ehrlich gesagt, für einen echten Winterpullover ist sie keine gute Idee. Sie wärmt kaum und wenn sie einmal nass wird (zum Beispiel durch Regen oder Schnee), trocknet sie ewig und kühlt den Körper aktiv aus. Für einen leichten Pulli an einem kühlen, trockenen Herbsttag okay, aber mehr auch nicht.
Synthetische Fasern – Mit Vorsicht genießen
Garne aus Polyacryl oder Polyester sind natürlich verlockend. Sie sind günstig, pflegeleicht und es gibt sie in allen Farben des Regenbogens. Aber sie haben einen riesigen Nachteil: Sie sind nicht atmungsaktiv. Dein Hund schwitzt darunter, die Feuchtigkeit kann nicht weg, das Fell wird nass und die Haut kann gereizt werden. Außerdem laden sie sich oft elektrostatisch auf – dieses kleine „Stromschlag“-Gefühl beim Ausziehen mag kein Hund.
Gut zu wissen: Achte beim Garnkauf auf das „Oeko-Tex Standard 100“-Siegel. Es garantiert, dass das Material auf Schadstoffe geprüft wurde. Sicher ist sicher!

Zwei Wege zum Ziel: Neu stricken oder clever upcyceln?
Es gibt zwei fantastische Methoden, um deinem Hund einen Pullover zu zaubern. Der eine Weg ist für die Geduldigen und Kreativen, der andere für die Praktischen und Schnellentschlossenen.
Methode 1: Das Meisterstück – Einen Pullover neu stricken
Das ist die Königsdisziplin. Du kannst alles perfekt auf deinen Hund abstimmen. Das Ergebnis ist ein echtes Unikat. Plane mal, je nach Größe deines Hundes und deiner Erfahrung, zwischen 10 und 20 Stunden reine Strickzeit ein.
Was du brauchst (ca. 20-50 €):
- Wolle: ca. 100 g für einen sehr kleinen Hund, 200-300 g für einen mittelgroßen, bis zu 500 g für einen großen Hund (Kosten: 15-40 €)
- Passende Stricknadeln (Rundstricknadel ist am besten) (5-10 €)
- Maßband, Wollnadel zum Vernähen
Schritt 1: Ran an den Hund – Das richtige Maßnehmen!
So, jetzt wird’s ernst. Schnapp dir ein flexibles Maßband. Du brauchst drei wichtige Maße:
- Halsumfang (A): Miss locker dort, wo das Halsband sitzt.
- Brustumfang (B): Finde die breiteste Stelle der Brust, meist direkt hinter den Vorderbeinen.
- Rückenlänge (C): Miss vom Nackenansatz (da wo das Halsband endet) bis zum Ansatz der Rute.
Mach dir am besten eine kleine Skizze und schreib die Zahlen direkt dazu. Das hilft ungemein.

Schritt 2: Die unverzichtbare Maschenprobe
Ganz ehrlich? Meinen allerersten Versuch für einen Hundepullover habe ich vergeigt, weil ich dachte, ich könnte mir diesen Schritt sparen. Das Ergebnis war ein Pulli, der vielleicht einem Meerschweinchen gepasst hätte. Lektion gelernt! Mach diesen Fehler nicht. Strick ein kleines Probestück (ca. 15×15 cm), wasche es so, wie du später den Pullover waschen würdest, und miss dann aus, wie viele Maschen und Reihen du für 10 cm brauchst. Das ist deine magische Formel!
Schritt 3: Stricken – ganz einfach erklärt
Basierend auf deiner Maschenprobe rechnest du dir aus, wie viele Maschen du für den Halsumfang brauchst. Dann geht’s los:
- Kragen: Schlage die berechneten Maschen an und stricke 5-8 cm im Rippenmuster (z.B. 2 rechts, 2 links). Das ist schön dehnbar.
- Brust: Nach dem Kragen nimmst du Maschen zu, damit der Pulli breiter wird. Eine einfache Methode ist, nach jeder 5. Masche einen Umschlag zu machen. In der nächsten Runde strickst du diesen Umschlag verschränkt ab (dabei stichst du von hinten in die Masche ein), damit kein Loch entsteht. Wiederhole das, bis der Brustumfang erreicht ist.
- Beinlöcher: Jetzt wird es kurz knifflig. Wenn der Pulli lang genug ist, um die Vorderbeine zu erreichen, kettest du an den Seiten jeweils ein paar Maschen ab (z.B. 8-10). Du strickst dann den Rücken- und Bauchteil für ein paar Reihen getrennt und schlägst die Maschen danach wieder neu an, um die Lücke zu schließen.
- Körper & Abschluss: Stricke in Runden weiter, bis die gewünschte Rückenlänge erreicht ist. Achte darauf, den Bauchbereich kürzer zu lassen, damit beim Gassigehen nichts nass wird. Dann alle Maschen locker abketten und die Fäden gut vernähen.

Methode 2: Die schnelle Lösung – Aus Alt mach Neu (Upcycling)
Das ist dein Projekt für heute Abend! Es ist schnell, super nachhaltig und erfordert keine Strickkenntnisse. Perfekt, um einem alten Wollpulli ein neues Leben zu schenken.
Was du brauchst (ca. 0-10 €):
- Ein alter Pullover aus Wolle (aus deinem Schrank oder für ein paar Euro vom Flohmarkt)
- Gute Schere, Nadel und Faden
Schritt 1: Den richtigen Pulli finden und vorbereiten
Am besten eignet sich ein Pullover aus 100 % Wolle (nicht „superwash“ behandelt). Wenn du ihn vor dem Zerschneiden bei 60 Grad in der Waschmaschine wäschst, verfilzt er. Das ist genial, denn dann fransen die Schnittkanten später nicht aus. Aber Achtung: Er wird DEUTLICH kleiner!
Schritt 2: Zuschneiden
Der Ärmel deines alten Pullovers wird zum Körper des neuen Hundepullovers. Das Ärmelbündchen ist der perfekte, fertige Kragen!
- Miss von diesem Bündchen aus die Rückenläge deines Hundes am Ärmel entlang und schneide ihn ab.
- Für die Beinlöcher: Miss den Abstand zwischen den Vorderbeinen deines Hundes. Übertrage dieses Maß plus 2-3 cm Puffer auf den Stoff. Schneide zuerst nur kleine Löcher – größer machen geht immer!
Schritt 3: Versäubern
Wenn dein Pulli nicht verfilzt ist, musst du alle Schnittkanten sichern, damit nichts aufribbelt. Das geht mit einem Zickzackstich an der Nähmaschine oder von Hand mit einem dichten Schlingstich.

Achtung, Sicherheit! Entferne absolut alle Knöpfe, Reißverschlüsse oder Deko-Elemente vom alten Pullover. Das sind gefährliche Kleinteile, die dein Hund verschlucken könnte!
Kleine Extras für die perfekte Passform
Wenn du den Dreh raushast, kannst du den Pulli noch weiter optimieren.
Ein Gurtloch einbauen: Trägt dein Hund ein Geschirr? Dann braucht der Pullover einen Schlitz. Miss an deinem Hund nach, wo genau der Ring des Geschirrs auf dem Rücken sitzt (meist 10-15 cm unter dem Kragen). An dieser Stelle kettest du beim Stricken einfach ein paar Maschen ab und schlägst sie in der nächsten Reihe wieder an – wie ein großes Knopfloch.
Anpassung für spezielle Körperformen: Ein Dackel braucht einen extra langen Rücken, ein Mops eine sehr breite Brust. Hier kannst du mit gezielten Zunahmen oder sogenannten „verkürzten Reihen“ arbeiten, um mehr Weite an bestimmten Stellen zu erzeugen. Das ist eine Technik, bei der man Reihen nicht zu Ende strickt, sondern vorher wendet. Klingt kompliziert, aber ein kurzes Online-Video zu „verkürzte Reihen stricken“ erklärt das super!

Finale Kontrolle: Sicherheit und Pflege
Bevor dein Hund sein neues Lieblingsstück tragen darf, mach einen kurzen Check:
- Passform: Er darf nirgends spannen, besonders nicht unter den Achseln. Zwei Finger sollten locker zwischen Pulli und Hundekörper passen.
- Sicherheit: Keine losen Fäden, an denen gekaut werden kann. Keine Kordeln am Hals (Strangulationsgefahr!).
- Pflege: Ein Wollpulli gehört in die Handwäsche mit lauwarmem Wasser und Wollwaschmittel. Nur sanft ausdrücken, nicht wringen, und liegend trocknen lassen.
Ein Pullover für den eigenen Hund ist ein wunderbares Projekt. Nimm dir die Zeit, es gut zu machen, und stell immer den Komfort deines Hundes an erste Stelle. Und keine Sorge, wenn der erste Versuch nicht perfekt wird. Das gehört dazu! Am Ende zählt, dass du etwas mit deinen Händen geschaffen hast und dein bester Freund es an kalten Tagen warm und gemütlich hat.
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Die Wahl des richtigen Garns ist entscheidend. Merinowolle ist wunderbar weich, atmungsaktiv und wärmt exzellent, neigt aber zum Filzen und ist pflegeintensiver. Eine super Alternative sind Mischgarne aus Merinowolle und Polyacryl, wie die „Merino Extrafine“ von Schachenmayr. Sie kombinieren Weichheit mit Pflegeleichtigkeit und sind oft in der Maschine waschbar – ein riesiger Vorteil nach einem matschigen Waldspaziergang!

- Bewegungsfreiheit: Der Pullover darf die Schultergelenke und die Vorderläufe nicht einschränken.
- Kein Scheuern: Achten Sie darauf, dass die Armausschnitte nicht in den „Achseln“ reiben.
- Optimale Länge: Er sollte den Rücken bis zum Rutenansatz bedecken, aber nicht darüber hinausgehen, um die Beweglichkeit der Rute nicht zu stören.
Das Geheimnis? Eine gut gemachte Maschenprobe vor dem Start und das Abmessen am stehenden Hund.

Wussten Sie schon? Natürliche Schafwolle kann bis zu 30 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Das macht sie zu einem idealen Material für Hundepullover, da sie den Hund auch bei feuchtem Wetter warm und relativ trocken hält.

Der häufigste Fehler: Ein zu enger Brustumfang. Messen Sie die breiteste Stelle des Brustkorbs direkt hinter den Vorderbeinen. Geben Sie dann noch etwa zwei bis drei Zentimeter hinzu, damit der Pullover bequem sitzt und nicht einengt. Nichts ist für einen Hund unangenehmer als ein Gefühl der Beklemmung.

Mein Hund zappelt beim Anziehen – was tun?
Machen Sie das Anziehen zu einem positiven Ritual! Legen Sie den Pullover erst nur neben den Hund und belohnen Sie ihn für seine Ruhe. Führen Sie ihn dann spielerisch mit einem Leckerli durch die Kopföffnung. Steigern Sie die Tragezeit langsam, von wenigen Minuten im Haus bis zum ersten kurzen Spaziergang. Geduld und positive Verstärkung sind hier der Schlüssel zum Erfolg.

Upcycling-Tipp: Ein ausgedienter Wollpullover von Ihnen hat das perfekte Material. Schneiden Sie einen Ärmel ab – die Bündchen eignen sich oft schon ideal als Kragen oder Bauchabschluss. Mit wenigen Schnitten und Nähten an den richtigen Stellen (für die Vorderbeine) entsteht so in unter 30 Minuten ein einfacher, aber effektiver Hundemantel.

Rundstricknadel: Ideal für nahtloses Stricken des Körpers. Das Ergebnis ist gleichmäßiger und Sie sparen sich das spätere Zusammennähen.
Nadelspiel: Unverzichtbar für die Ärmel oder den Rollkragen. Es erfordert etwas Übung, aber ermöglicht perfekte, kleine Rundungen ohne Naht.
Für Anfänger ist oft die Kombination aus beidem am einfachsten: Körper auf der Rundnadel, Details mit dem Nadelspiel.

Sicherheit geht vor! Einige Garnhersteller, wie zum Beispiel Gründl, bieten spezielle Reflexgarne an oder Garne mit einem eingearbeiteten reflektierenden Faden.
Gerade in der dunklen Jahreszeit eine geniale Idee. Ein eingestrickter Streifen aus solch einem Garn im Rücken- oder Brustbereich erhöht die Sichtbarkeit Ihres Hundes bei Dämmerung und in der Nacht enorm. Eine einfache Maßnahme mit großer Wirkung.

Denken Sie an die Leine! Stricken Sie auf der Rückenmitte, etwa auf Höhe des Schulterblatts, ein verstärktes Knopfloch ein. So kann der D-Ring des darunter getragenen Geschirrs einfach durch den Pullover geführt werden. Das ist viel praktischer und sicherer, als die Leine am Halsband über einem dicken Rollkragen zu befestigen.

- Eine exakte Maschenprobe ist kein „Kann“, sondern ein „Muss“.
- Sie verrät Ihnen, wie viele Maschen und Reihen Sie für 10×10 cm benötigen.
- Nur so können Sie die Anleitung auf Ihr Garn und Ihre individuelle Strickfestigkeit anpassen.
Ohne sie wird der Pullover für einen Dackel am Ende vielleicht einem Bernhardiner passen – oder umgekehrt.

Achtung, Kratz-Faktor: Nicht jede Wolle ist für empfindliche Hundehaut geeignet. Reine Schurwolle kann, auch wenn sie wunderbar wärmt, bei manchen Hunden Juckreiz auslösen. Testen Sie das Garn vorab, indem Sie es an eine empfindliche Stelle Ihres eigenen Körpers halten, z.B. die Armbeuge. Besonders weich und meist gut verträglich sind Alpaka- oder hochwertige Merinogarne.

Ist eine Kapuze nur schick oder auch praktisch?
Meistens ist sie reine Optik. Viele Hunde mögen es gar nicht, wenn ihr Sichtfeld und ihre Ohren bedeckt sind, was für die Kommunikation und Orientierung wichtig ist. Eine Ausnahme können Windhunde sein, deren empfindliche Ohren bei eisigem Wind von einer gut sitzenden, nicht zu engen Kapuze profitieren können. Für die meisten Rassen ist ein hoher, weicher Rollkragen die bessere Wahl.

„Ein gut sitzender Pullover kann bei kälteempfindlichen, alten oder kranken Hunden das Wohlbefinden signifikant steigern und sogar die Gelenkgesundheit unterstützen, indem er die Muskulatur warmhält.“ – Dr. med. vet. Eva-Maria Krämer, Tierärztin und Buchautorin

Verleihen Sie dem Pullover eine persönliche Note! Ein aufgestickter Anfangsbuchstabe des Hundenamens oder ein kleiner, sicher vernähter Aufnäher (achten Sie darauf, dass er nicht abgebissen werden kann) machen das Einzelstück unverwechselbar. Wichtig: Verzichten Sie auf lose Teile wie Bommeln oder lange Bänder, da diese eine Gefahr darstellen könnten.

- Handwäsche bevorzugt: Selbst maschinenwaschbare Wolle dankt Ihnen eine sanfte Handwäsche in lauwarmem Wasser mit einem speziellen Wollwaschmittel.
- Nicht wringen: Drücken Sie das Wasser nur sanft aus.
- Liegend trocknen: Legen Sie den Pullover auf ein Handtuch, ziehen ihn in Form und lassen Sie ihn flach liegend trocknen, damit er sich nicht verzieht.

Der Bauchlatz-Check: Der Pullover sollte den empfindlichen Bauchbereich gut bedecken, da hier oft wenig Fell wächst. Aber Vorsicht, besonders bei Rüden! Der Pullover muss hinten kurz genug sein, damit beim „Geschäft machen“ nichts nass wird. Lieber am Bauch etwas kürzer halten und dafür den Rücken komplett abdecken.

Spielen Sie mit Farben! Ein dunkler Pullover auf dunklem Fell geht schnell unter. Probieren Sie es mit Kontrasten: Ein sattes Rot oder leuchtendes Blau auf einem schwarzen Hund wie einem Mops, oder warme Erdtöne wie Senfgelb oder Olivgrün bei einem hellen Hund wie einem Malteser. Das lässt nicht nur den Pullover, sondern auch das Fell Ihres Hundes strahlen.

- Strukturmuster wie Zöpfe oder Rippen sind nicht nur schön anzusehen.
- Sie machen das Gestrick auch deutlich elastischer als ein glatt rechts gestricktes Teil.
- Dadurch passt sich der Pullover besser an die Körperform des Hundes an und verzeiht kleine Messfehler.
Das Geheimnis? Die plastische Struktur sorgt für eine natürliche Dehnbarkeit, die für den Tragekomfort Gold wert ist.

Lohnt sich eine kostenpflichtige Anleitung?
Absolut! Während es viele gute Gratis-Anleitungen gibt, sind gekaufte Muster (z.B. auf Plattformen wie Ravelry oder Etsy) oft professionell getestet, in mehreren Größen verfügbar und enthalten detaillierte Schritt-für-Schritt-Bilder. Für ein paar Euro sparen Sie sich oft stundenlanges Tüfteln und Frustration – eine lohnende Investition, besonders für Ihr erstes Projekt.

Inspiration aus der Menschenmode: Schauen Sie sich aktuelle Stricktrends an. Norwegermuster (Fair Isle) sind zeitlos und können in kleinerem Maßstab zauberhaft aussehen. Ein klassischer Zopfpullover im Aran-Stil wirkt edel und wärmt durch die dicke Struktur besonders gut. Wer es modern mag, setzt auf Color-Blocking mit zwei oder drei kräftigen, klar abgegrenzten Farbflächen.

Kleine Hunde haben im Verhältnis zu ihrer Körpermasse eine viel größere Oberfläche als große Hunde. Das bedeutet, sie verlieren ihre Körperwärme bei Kälte bis zu dreimal schneller.
Ein Pullover ist für sie also keine reine Modeerscheinung, sondern eine physikalische Notwendigkeit, um die Körpertemperatur stabil zu halten und eine Unterkühlung zu vermeiden, die das Immunsystem schwächen kann.
Sie stricken nicht? Kein Problem! Die einfachste Alternative ist das Nähen. Aus einem dehnbaren Material wie Sweatshirt-Stoff oder Fleece lässt sich mit einem passenden Schnittmuster (online zu finden, z.B. bei „Stoff & Stil“) schnell ein funktionaler Mantel zaubern. Der Vorteil: Fleece ist extrem leicht, wärmt auch wenn es feucht wird und trocknet blitzschnell.




