Deine Sommer-Werkstatt: Geniale Bastelprojekte mit Kids (die wirklich funktionieren)
Ich erinnere mich noch genau an den Geruch in der Werkstatt meines Vaters. So eine Mischung aus frischem Holz und Leinöl, die für mich einfach nach Sommer roch. Mein absolutes Highlight? Die große Kiste mit Holzresten und alten Schrauben. Ehrlich gesagt war das der beste Spielplatz der Welt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Grundlage: Eine schlagkräftige Bastelkiste für kleines Geld
- 2 Projekt 1: Stein-Monster und Co. – So werden sie wetterfest
- 3 Projekt 2: Die uneinnehmbare Ritterburg – Ein Wochenend-Abenteuer
- 4 Keine Zeit? Das 5-Minuten-Projekt für zwischendurch
- 5 Projekt 3: Eigenes Papier schöpfen – Magie aus der Papiertonne
- 6 Die wichtigste Zutat: Deine Haltung
- 7 Bildergalerie
Und genau da habe ich etwas Entscheidendes gelernt: Kinder brauchen meistens keinen teuren Schnickschnack. Sie brauchen Material, ein bisschen Freiraum und einen Erwachsenen, der ihnen zutraut, auch mal selbst was auszuprobieren. Gemeinsam in der Werkstatt zu tüfteln, ist so viel mehr als nur ein Lückenfüller für Regentage. Es ist die Zeit, in der Kids echte Fähigkeiten entwickeln – den Umgang mit Werkzeug, das Gefühl für verschiedene Materialien und dieses unbezahlbare „Wow, das habe ich selbst gemacht!“-Gefühl.
Als jemand, der sein ganzes Leben in Werkstätten verbracht hat, habe ich beides gesehen: das Leuchten in den Augen, wenn ein Projekt endlich steht, aber auch die pure Frustration, wenn der Leim nicht klebt oder das Holz splittert. Und genau deshalb ist eine gute Vorbereitung die halbe Miete. Es geht nicht darum, den Kids alles vorzukauen, sondern darum, die Weichen so zu stellen, dass sie sicher und mit Spaß bei der Sache sind. Also, krempeln wir mal die Ärmel hoch!

Die Grundlage: Eine schlagkräftige Bastelkiste für kleines Geld
Eine gute Ausrüstung muss nicht die Welt kosten, sie muss nur clever zusammengestellt sein. Oft sind die einfachsten Dinge die besten. Mit einer soliden Grundausstattung verhindert ihr, dass ihr mitten im kreativen Flow abbrechen müsst, weil irgendwas Wichtiges fehlt.
Vergesst die fertigen Bastelsets aus dem Supermarkt. Ganz ehrlich, die sind meist überteuert und der Inhalt ist oft von minderer Qualität. Stellt euch lieber eure eigene „ultimative Werkstattkiste“ zusammen. Für rund 30 bis 40 Euro bekommt ihr schon eine super Basis, die für unzählige Projekte reicht.
Was unbedingt reingehört: Das Material
- Papier & Karton: Nicht nur dünnes Bastelpapier! Besorgt auch festen Fotokarton in ein paar Grundfarben. Wellpappe von alten Versandkartons ist pures Gold für stabile Konstruktionen. Und Zeitungspapier? Perfekt für Pappmaché.
- Holzreste: Fragt einfach mal in der nächsten Schreinerei nach Abschnitten. Die sind oft froh, wenn sie die loswerden. Weiche Hölzer wie Fichte oder Linde sind super für Anfänger. Kleiner Tipp: Fahrt kurz mit Schleifpapier über die Kanten, um Splitter zu vermeiden.
- Schätze aus der Natur: Eine Kiste für alles, was ihr beim Spaziergang findet. Glatte Steine, interessante Stöcke, Eicheln, Kastanien, Muscheln – die Natur liefert das beste Bastelmaterial, und das völlig kostenlos.
- Stoffreste & Wolle: Alte T-Shirts, Filzreste oder Wollknäuel eignen sich super, um Figuren einzukleiden oder Oberflächen zu gestalten.
- Recycling-Helden: Leere Klopapierrollen (der Klassiker!), Eierkartons, Joghurtbecher und Konservendosen. Achtung: Bei Dosen immer die scharfen Kanten mit einer Zange nach innen biegen oder mit dickem Klebeband sichern!

Werkzeug, das Laune macht (und sicher ist)
Nichts ist frustrierender als Werkzeug, das nicht funktioniert. Eine stumpfe Schere, die das Papier nur quetscht, hat schon so manches Kunstwerk im Keim erstickt. Investiert lieber in ein paar wenige, aber gute Basics.
Für die Kleinsten sind natürlich Scheren mit abgerundeter Spitze Pflicht. Aber ab dem Grundschulalter dürfen Kinder ruhig eine richtige, scharfe Bastelschere benutzen. Zeigt ihnen den richtigen Umgang und bleibt dabei – das schult die Motorik und führt zu viel besseren Ergebnissen.
Und dann das Thema Klebstoff … Ach ja, hier wird so viel falsch gemacht. Ein einfacher Klebestift ist für echte Werkstattprojekte meistens zu schwach. Hier ist meine Top-Auswahl:
- Weißleim (oder Holzleim): Das ist euer bester Freund für alles aus Papier, Pappe und Holz. Er ist ungiftig, auf Wasserbasis und trocknet durchsichtig. Er braucht zwar etwas Geduld beim Trocknen (rechnet mal mit 30 Minuten), aber die Verbindung ist danach bombenfest. Eine Flasche Ponal kostet ca. 5-8 € und reicht ewig.
- Heißklebepistole (Niedrigtemperatur!): Die Wunderwaffe für knifflige Fälle, aber bitte erst für Kinder ab ca. 10 Jahren und AUSSCHLIESSLICH unter Aufsicht! Eine Pistole mit niedriger Temperatur verringert die Verbrennungsgefahr erheblich. Sie ist perfekt, um unebene Dinge wie Steine oder Stöcke schnell und stabil zu verbinden. Zeigt den Kids, wie man einen kleinen Punkt setzt, ohne die Finger im Weg zu haben. So ein Gerät gibt’s schon ab 15 € im Baumarkt.
- Guter Bastelkleber: Ein solider Allrounder für leichtere Materialien, der schneller trocknet als Weißleim.

Farben, die was können
Farben erwecken alles zum Leben! Hier solltet ihr aber auf die Inhaltsstoffe achten. Haltet Ausschau nach der Norm DIN EN 71-3. Die stellt sicher, dass die Farben auch für Kinderspielzeug geeignet sind – wichtig, falls doch mal ein Finger im Mund landet.
- Acrylfarben auf Wasserbasis: Mein absoluter Favorit. Die decken super auf fast allem (Holz, Stein, Pappe), trocknen wasserfest auf und lassen sich toll mischen. Ein Basis-Set mit den Grundfarben bekommt ihr schon für unter 15 €.
- Fingerfarben: Ideal für die ganz Kleinen. Die sind extra für den Hautkontakt gemacht und super abwaschbar.
- Wasserfarben: Gut für Papier, aber für 3D-Projekte aus Holz oder Stein eher ungeeignet, da sie nicht decken.
Wichtiger Werkstatt-Tipp: Richtet einen festen Malplatz ein und legt ihn großzügig mit Zeitungspapier aus. Ein altes Hemd als Malkittel entspannt die Situation für alle ungemein. Und ganz wichtig: Acrylfarben trocknen wie Plastik. Wascht die Pinsel SOFORT nach Gebrauch mit Wasser und Seife aus, sonst könnt ihr sie danach wegwerfen!

Projekt 1: Stein-Monster und Co. – So werden sie wetterfest
Steine bemalen klingt kinderleicht, oder? Aber wenn man es richtig angeht, wird aus einem Kieselstein ein kleines Kunstwerk, das auch den nächsten Regenguss im Garten überlebt. Plant für dieses Projekt ruhig einen ganzen Nachmittag ein, vor allem wegen der Trockenzeiten. Es ist perfekt für alle Altersstufen!
Schritt 1: Die richtigen Steine finden
Schon die Suche ist ein kleines Abenteuer. Die besten Steine findet man am Flussufer, wo das Wasser sie über Jahre glatt geschliffen hat. Achtet auf eine möglichst glatte, nicht poröse Oberfläche. Sandstein zum Beispiel saugt Farbe auf wie ein Schwamm. Kieselsteine sind ideal. Manchmal gibt die Form des Steins die Idee schon vor: Ein länglicher wird zum Fisch, ein runder zum Marienkäfer.
Schritt 2: Saubermachen ist Pflicht!
Dieser Schritt wird oft vergessen und dann wundert man sich, warum die Farbe abblättert. Schrubbt jeden Stein mit einer Bürste und Seifenwasser sauber und lasst ihn dann VOLLSTÄNDIG trocknen. Das kann schon mal einen ganzen Tag dauern. Legt sie in die Sonne. Physikalisch ganz einfach: Wasserbasierte Farbe hält nicht auf feuchtem Untergrund.

Schritt 3: Grundieren für leuchtende Farben
Besonders bei dunklen Steinen lohnt sich eine Grundierung. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht: Malt den Stein einfach komplett mit weißer Acrylfarbe an und lasst sie trocknen. Das schafft eine helle Leinwand, auf der die Farben später viel intensiver leuchten.
Schritt 4: Malen mit Tricks
Jetzt wird’s kreativ. Für feine Details wie Augen oder Fühler habe ich einen super Trick: Benutzt keinen Pinsel, sondern ein Schaschlikstäbchen oder einen Zahnstocher. Damit gelingen perfekte kleine Punkte und Linien. Lasst jede Farbschicht gut trocknen, bevor die nächste draufkommt.
Schritt 5: Versiegeln für die Ewigkeit
Sollen die Kunstwerke draußen liegen? Dann ist dieser Schritt unerlässlich. Kauft einen klaren Acryllack auf Wasserbasis (Klarlack, am besten auch mit Spielzeugnorm). Das Lackieren sollte ein Erwachsener übernehmen, am besten draußen. Eine dünne Schicht reicht oft schon. Gut 24 Stunden trocknen lassen, fertig!
Kleiner Hack für Ungeduldige: Wenn’s schneller gehen muss, kann ein Erwachsener die fertig bemalten (aber noch unlackierten!) Steine bei ganz niedriger Temperatur (ca. 50 Grad) für 20 Minuten in den Backofen legen, um die Farbe durchzutrocknen. Aber pssst!

Projekt 2: Die uneinnehmbare Ritterburg – Ein Wochenend-Abenteuer
Eine Klopapierrolle anmalen kann jeder. Aber eine stabile Burg zu bauen, die auch bespielt werden kann, ist die nächste Stufe! Hier lernen Kinder ganz nebenbei was über Statik. Achtung: Das ist kein schnelles Projekt, plant dafür ruhig ein ganzes Wochenende ein. Ideal für Grundschulkinder, aber beim Schneiden muss immer ein Erwachsener helfen.
Schritt 1: Stabiles Material ist alles
Sammelt große, dicke Kartons von Elektrogeräten oder Umzügen. Für die Türme sind stabile Papprollen von Küchenpapier oder Versandrollen viel besser als die labbrigen Klorollen.
Schritt 2: Erst der Plan, dann die Schere
Zeichnet vorher einen groben Grundriss. Wo kommen die Türme hin, wo das Tor? Plant auch Klebelaschen mit ein, die man umknickt, um Teile zu verbinden – eine simple Technik aus dem Modellbau.
Schritt 3: Präzise bauen
Dicke Pappe schneidet am besten ein Erwachsener mit einem scharfen Teppichmesser (Cutter) und einem Stahllineal. Die Kinder können die Linien vorzeichnen. Ein häufiger Fehler ist, alles nur mit Klebestift zu versuchen. Das hält nie! Nehmt Weißleim und fixiert die Teile mit Malerkrepp, bis der Leim trocken ist.

Schritt 4: Die perfekte Stein-Optik
Jetzt kommt der ultimative Trick für eine realistische Oberfläche: Mischt etwas feinen Vogelsand in graue Acrylfarbe. Tupft diese Mischung mit einem Schwamm auf, anstatt sie zu verstreichen. Das ergibt eine raue, steinähnliche Textur, die sich super anfühlt.
Was, wenn die Pappe durchweicht? Dann habt ihr zu nasse Farbe benutzt. Acrylfarbe am besten pur oder nur mit ganz wenig Wasser verdünnt verwenden und eben mit dem Schwamm auftupfen. Das verhindert das Aufweichen.
Aus eigener Erfahrung: Wir haben mal eine riesige Burg gebaut und nach zwei Tagen ist ein Turm eingeknickt, weil wir die Verbindung zur Mauer unterschätzt hatten. Wir haben daraus gelernt und sie beim nächsten Mal von innen mit Pappringen verstärkt. Aus solchen „Fehlern“ lernt man am meisten – eine super Lektion!
Keine Zeit? Das 5-Minuten-Projekt für zwischendurch
Manchmal muss es einfach schnell gehen. Hier ist eine Idee, die immer funktioniert:
Baut ein kleines Floß! Einfach drei halbwegs gerade Stöcke nebeneinanderlegen und an beiden Enden mit einem Wollfaden fest zusammenknoten. Ein trockenes Blatt als Segel an einen dünnen Zweig spießen, diesen zwischen die Stöcke klemmen, fertig! Dauert fünf Minuten und ist bereit für die nächste Pfütze.

Projekt 3: Eigenes Papier schöpfen – Magie aus der Papiertonne
Dieses Projekt ist etwas für geduldige Kids ab 8-9 Jahren und braucht etwas mehr Vorbereitung, aber das Ergebnis ist pure Magie. Ihr stellt euer eigenes Papier her und versteht dabei den Recycling-Kreislauf hautnah.
Schritt 1: Die Pulpe vorbereiten
Reißt Altpapier (Zeitungen, Eierkartons, alte Briefe – kein Hochglanzpapier!) in winzige Schnipsel. Je kleiner, desto besser. Gebt alles in einen Eimer, bedeckt es mit warmem Wasser und lasst es mindestens 24 Stunden einweichen.
Schritt 2: Pürieren und Schöpfen
Jetzt muss ein Erwachsener ran: Die eingeweichte Masse mit einem Pürierstab zu einem feinen Brei (der Pulpe) verarbeiten. Gebt ein paar Kellen davon in eine flache Wanne mit Wasser. Mit einem Schöpfrahmen (gekauft oder selbst gebaut aus zwei Bilderrahmen und Fliegengitter) hebt ihr nun langsam eine dünne Schicht der Papiermasse aus dem Wasser.
Schritt 3: Gautschen und Trocknen
Das ist der entscheidende Moment: Stürzt den Rahmen mit der nassen Papierschicht beherzt auf ein altes Geschirrtuch. Drückt mit einem Schwamm von hinten auf das Gitter, um Wasser auszupressen, und hebt den Rahmen dann vorsichtig ab. Das frische Papierblatt liegt nun auf dem Tuch. Mit einem zweiten Tuch abdecken, mit schweren Büchern pressen und später zum Trocknen aufhängen. Ihr könnt der Pulpe sogar getrocknete Blütenblätter beimischen!

Die wichtigste Zutat: Deine Haltung
Ganz ehrlich? Deine wichtigste Aufgabe ist nicht, zu helfen oder zu korrigieren. Deine Aufgabe ist es, für eine sichere Umgebung zu sorgen und eine entspannte Haltung vorzuleben. Sei ein Begleiter, kein Animateur.
- Vertrauen schenken: Lass die Kinder einfach mal machen. Ein schiefes Fenster an der Burg ist kein Fehler, sondern ein Charaktermerkmal.
- Den Prozess loben, nicht das Ergebnis: Statt nur „Das ist schön geworden“ zu sagen, versuch es mal mit: „Wow, ich habe gesehen, wie konzentriert du daran gearbeitet hast.“ Das stärkt das Selbstvertrauen viel mehr.
- Wissen, wann Schluss ist: Wenn der Frustpegel steigt, ist es Zeit für eine Pause. Basteln soll Freude machen, kein Kampf sein.
Am Ende bleiben von so einem Bastelsommer nämlich nicht nur bemalte Steine und Papp-Burgen übrig. Es bleiben Erinnerungen. Und die schönsten Stücke sind nicht die perfekten, sondern die, die eine Geschichte von gemeinsam verbrachter Zeit, von Lachen und von klebrigen Fingern erzählen.

Bildergalerie



Der häufigste Fehler: Zu viel helfen. Es ist verlockend, einzugreifen, wenn etwas nicht sofort klappt oder „schief“ wird. Aber der Lernprozess und das unbezahlbare Gefühl, es selbst geschafft zu haben, sind wichtiger als ein perfektes Ergebnis. Halten Sie sich zurück, geben Sie nur kleine verbale Tipps und lassen Sie Ihr Kind den Weg selbst finden.


Warum klebt die Farbe nicht auf dem Joghurtbecher?
Plastik ist oft zu glatt. Der Trick heißt Grundierung! Ein leichter Sprühstoß matter Grundierfarbe (z.B. von Edding oder Marabu) oder das Anrauen der Oberfläche mit feinem Schleifpapier schafft eine griffige Basis. Danach hält jede Acrylfarbe bombenfest und die Frustration über abblätternde Kunstwerke gehört der Vergangenheit an.


Der Geruch von frisch gesägtem Holz, die Kühle von Ton auf der Haut, das raue Gefühl von Schleifpapier – Basteln ist eine Reise für alle Sinne.
Ermutigen Sie Ihr Kind, die Materialien bewusst wahrzunehmen. Fragen Sie: „Wie fühlt sich das an? Woran erinnert dich dieser Geruch?“ Diese sensorischen Erfahrungen verankern die Erinnerung an die gemeinsame Zeit noch tiefer und fördern die Achtsamkeit.


Manchmal ist die beste Werkstatt direkt vor der Haustür. Der Trend „Land Art“ inspiriert dazu, Kunstwerke direkt in der Natur aus Blättern, Steinen, Ästen und Blüten zu schaffen, ganz im Stil von Künstlern wie Andy Goldsworthy. Ein Mandala aus bunten Blättern im Wald oder eine Steinskulptur am Bachufer. Der Vorteil: Man muss nichts mit nach Hause nehmen und das Aufräumen erledigt der nächste Windstoß.


- Der Klassiker: UHU Bastelkleber. Perfekt für Papier, Pappe und Filz. Er trocknet transparent und ist meist auswaschbar.
- Der Kraftprotz: Ponal Holzleim. Wenn Holz auf Holz trifft, ist er unschlagbar. Die Verbindung wird superfest, braucht aber Zeit und etwas Druck zum Trocknen.
- Die Schnelle: Niedrigtemperatur-Klebepistole. Ideal für 3D-Projekte und das Verbinden unebener Materialien. Aber Achtung: Immer unter Aufsicht verwenden!


Wichtiger Punkt: Das Aufräumen als Spiel gestalten. Machen Sie daraus ein Ritual, kein notwendiges Übel. Wer schafft es, in fünf Minuten alle blauen Dinge in die Kiste zu räumen? Wer kann die Pinsel am schnellsten auswaschen? Mit einem lustigen Song im Hintergrund wird das Saubermachen zum Teil des kreativen Prozesses.


Eine „Fehler-Kiste“ kann Wunder wirken. Hier kommen alle „misslungenen“ Teile, Farbreste oder zerrissenen Papiere hinein. Anstatt sie wegzuwerfen, werden sie zu einer Schatzkiste für neue, unerwartete Kreationen. Ein abgerissenes Stück buntes Papier wird so vielleicht zum perfekten Drachenschwanz für ein anderes Projekt. Das lehrt Resilienz und Kreativität im Umgang mit dem Unerwarteten.


Wussten Sie, dass Wellpappe durch ihre gewellte Innenstruktur eine erstaunliche Stabilität hat? Architekten wie Shigeru Ban haben sogar schon ganze Gebäude und Brücken daraus konstruiert.
Für Kinder bedeutet das: Alte Versandkartons sind kein Müll, sondern hochwertiges Baumaterial für Ritterburgen, Puppenhäuser oder Roboter, die tatsächlich stehen bleiben.


Wie präsentiere ich die Kunstwerke, ohne die ganze Wohnung zuzupflastern?
Definieren Sie einen festen Ausstellungsort! Eine große Kork-Pinnwand, eine mit Stahlseilen von IKEA (z.B. DIGNITET) bespannte Wand, an der die Werke mit kleinen Klemmen befestigt werden, oder ein schöner großer Bilderrahmen ohne Glas. Wechseln Sie die ausgestellten Stücke regelmäßig aus. So wird jedes Werk besonders gewürdigt und Sie behalten die Kontrolle über das kreative Chaos.


- Macht aus alten Dingen etwas völlig Neues.
- Ist unglaublich günstig und vielseitig.
- Trocknet steinhart und lässt sich super bemalen.
Das Geheimnis? Klassisches Pappmaché! Einfach Zeitungspapier in kleine Stücke reißen und in eine Mischung aus einem Teil Mehl und zwei Teilen Wasser tauchen. Damit lassen sich Luftballons in fantastische Masken oder Schalen verwandeln.


Ein einfacher Handbohrer, auch Dreule genannt, ist ein fantastisches Werkzeug, um Kindern das Prinzip des Bohrens sicher beizubringen – ganz ohne Strom. Perfekt für weiche Holzreste, Korken oder die gesammelten Kastanien im Herbst. Er fördert die Motorik und gibt Kindern das Gefühl, mit „echtem“ Werkzeug zu arbeiten.


Naturmaterialien haltbar machen: Gesammelte Blätter lassen sich wunderbar zwischen den Seiten eines dicken Buches pressen und trocknen. Bei Stöcken oder Tannenzapfen empfiehlt es sich, sie für etwa eine Stunde bei ca. 100°C im Backofen zu „backen“. Das tötet eventuelle kleine Krabbeltiere ab und entzieht Feuchtigkeit.



Lassen Sie sich von den Profis inspirieren. Die farbenfrohen, organischen Formen der Künstlerin Niki de Saint Phalle oder die verspielten Mobiles von Alexander Calder sind eine wunderbare Inspirationsquelle für eigene Projekte. Ein kurzer Blick auf ihre Werke kann eine Welle neuer Ideen für die eigene Werkstatt auslösen.


„Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist, ein Künstler zu bleiben, wenn man erwachsen wird.“ – Pablo Picasso


Eine begrenzte Farbpalette kann Wunder wirken. Anstatt den Kindern alle 20 Farben auf einmal zu geben, wählen Sie nur drei oder vier harmonierende Töne aus, z. B. verschiedene Blau- und Grüntöne plus Weiß. Das Ergebnis wirkt oft viel ruhiger und „gestalteter“ und lehrt Kinder gleichzeitig die Grundlagen der Farbmischung.


Option A: Gekaufte Fingerfarben. Sie sind dermatologisch getestet und sicher (z.B. von MUCKI). Die Farbintensität ist hoch und sie sind sofort einsatzbereit.
Option B: DIY-Farben. Mischen Sie Mehl, Wasser, Salz und Lebensmittelfarbe. Absolut ungiftig, supergünstig und das gemeinsame Anrühren ist schon das erste Abenteuer.
Für die ganz Kleinen ist die DIY-Variante oft die bessere Wahl, da man sich keine Sorgen machen muss, wenn mal ein Finger im Mund landet.


Der Feind vieler Bastelprojekte ist die Ungeduld. Ein frisch geleimtes Holzstück, das sofort bemalt wird, hält nicht. Richten Sie eine dedizierte „Trocken-Zone“ ein – ein altes Backblech oder eine mit Zeitung ausgelegte Ecke. So lernen Kinder spielerisch, dass manche Dinge einfach ihre Zeit brauchen.


- Eine Mini-Rennstrecke für Spielzeugautos.
- Ein Fernglas (zwei Rollen zusammengeklebt).
- Gestempelte Muster (die Kante in Farbe tauchen).
- Kleine Figuren mit Wackelaugen und Pfeifenreinigern.
Die unscheinbare Papprolle ist einer der vielseitigsten Stars in jeder Bastelkiste.


Für einen besonders schönen, langlebigen Abschluss sorgt ein Anstrich mit seidenmattem Klarlack auf Wasserbasis (z. B. der „Aqua Clou“ Holzlack). Er ist geruchsarm, schützt die Kunstwerke vor Staub und Feuchtigkeit und verleiht den Farben eine wunderbare Tiefe. Ein echter Profi-Tipp für die kleinen Meisterwerke!


Legen Sie für jedes angefangene Projekt eine eigene Kiste oder einen Schuhkarton an. Darin werden alle benötigten Teile, Farben und Werkzeuge gesammelt. Das verhindert Chaos auf dem Basteltisch, wenn an mehreren Dingen gleichzeitig gewerkelt wird, und das Kind findet sofort alles wieder, wenn es am nächsten Tag weitermachen möchte.


Laut einer Umfrage des Spielwarenhandels geben Eltern im Durchschnitt 50-70 Euro für fertige Bastelsets aus, deren Inhalt oft nach ein oder zwei Projekten aufgebraucht ist.
Eine selbst zusammengestellte Basiskiste mit hochwertigeren Grundmaterialien ist auf lange Sicht nicht nur günstiger, sondern fördert auch die Kreativität viel mehr, da sie nicht auf ein einziges, vorgegebenes Ergebnis abzielt.


Besuchen Sie den lokalen Wertstoffhof oder Recycling-Center. Oft gibt es dort Bereiche, in denen saubere und interessante „Abfälle“ wie Teppichreste, Kabelrollen, Styroporformen oder Plastikbehälter für kleines Geld oder sogar kostenlos mitgenommen werden können. Eine wahre Goldgrube für fantasievolle Konstruktionen.


Kleber auf der Kleidung? Keine Panik! Die meisten Bastelkleber sind wasserlöslich. Sofort mit warmem Wasser und Seife auswaschen. Bei eingetrockneten Flecken hilft oft Einweichen in Essigwasser.
Farbe an den Händen? Babyöl oder Speiseöl löst auch hartnäckige Acrylfarbe sanft von der Haut.


Anstatt nur Schiffe aus Tetra Paks zu bauen, denken Sie in ganzen Themenwelten. Aus der Milchtüte wird das Schiff, aus einer alten CD und blauer Farbe das Meer, aus Korken werden die Matrosen und aus einem Eierkarton entsteht die geheimnisvolle Schatzinsel. Das fördert das narrative Denken und verbindet einzelne Bastelprojekte zu einer großen Geschichte.

Verleihen Sie Upcycling-Projekten mit einer Schicht Sprühfarbe ein völlig neues, hochwertiges Aussehen. Ein alter Joghurtbecher wird mit matt-schwarzem Lackspray zur edlen Stiftebox, eine Ansammlung von Plastikdeckeln wird mit Goldlack zum Piratenschatz. Marken wie Montana bieten eine riesige Palette an Farben. Wichtig: Nur draußen und von einem Erwachsenen anwenden!




