Wände streichen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für perfekte Ergebnisse
Hey, schön, dass du hier bist! Über die Jahre habe ich als Maler wahrscheinlich mehr Wände gesehen als die meisten Menschen Gesichter. Rissige, fleckige, frisch verputzte und ja, auch perfekt gestrichene. Dabei habe ich eines gelernt: Eine Wand zu streichen, ist so viel mehr als nur Farbe draufzuklatschen. Es ist ein echtes Handwerk, bei dem es auf Wissen, die richtige Technik und ein bisschen Geduld ankommt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erstmal die Grundlagen: Was wirklich zählt, bevor der Pinsel die Farbe berührt
- 2 Die Vorbereitung: Hier entscheidet sich alles (wirklich!)
- 3 Jetzt geht’s los: Streichen ohne Streifen und Ansätze
- 4 Für die Mutigen: Muster und kreative Techniken
- 5 Ein Wort zur Sicherheit: Das hier ist mir wichtig
- 6 Selbermachen oder doch den Meister rufen?
- 7 Bildergalerie
Klar, das Internet ist voll von schicken Bildern mit mutigen Farben und wilden Mustern. Was man da aber selten sieht, ist die ehrliche Arbeit, die dahintersteckt. Und genau die will ich dir heute zeigen. Nicht, damit du einfach nur eine bunte Wand hast, sondern damit das Ergebnis richtig gut wird, lange hält und du am Ende sagst: „Wow, das habe ich gemacht!“
Vergiss also die schnellen Tricks. Eine richtig gute Wandgestaltung beginnt nicht im Farbtopf, sondern mit einem kleinen „Gespräch“ mit deiner Wand. Lass uns das mal Schritt für Schritt durchgehen, so wie ich es auch jedem meiner Lehrlinge beibringe.

Erstmal die Grundlagen: Was wirklich zählt, bevor der Pinsel die Farbe berührt
Bevor es ans Eingemachte geht, müssen wir kurz über die beiden wichtigsten Akteure sprechen: die Farbe selbst und das Licht in deinem Raum. Das ist der kleine, aber feine Unterschied zwischen einem Anstreicher und jemandem, der wirklich gestaltet.
Die Magie von Licht und Farbe
Eine Farbe ist niemals nur „grau“ oder „blau“. Ihre Wirkung verändert sich total mit dem Licht. Das ist simple Physik: Die Oberfläche schluckt bestimmte Lichtwellen und wirft andere zurück – und das, was zurückgeworfen wird, sehen wir.
- Ein Zimmer mit Nordfenster? Das Licht hier ist eher kühl und bläulich. Ein neutrales Grau kann da schnell wie eine Krankenhauswand aussehen. Besser sind hier wärmere Töne, zum Beispiel ein Greige (die schicke Mischung aus Grau und Beige) oder ein warmes Weiß.
- Dein Fenster zeigt nach Süden? Jackpot! Hier hast du den ganzen Tag warmes, fast gelbliches Licht. Hier dürfen auch kühle Farben wie Blau oder Grün mal richtig strahlen, ohne frostig zu wirken. Aber Achtung: Ein kräftiges Gelb kann hier schnell zu viel des Guten werden.
- Ost- und Westfenster sind die Verwandlungskünstler. Morgens ist das Licht klar und hell, abends warm und rötlich. Du brauchst also eine Farbe, die in beiden Stimmungen eine gute Figur macht.
Mein wichtigster Rat: Kauf niemals Farbe, ohne eine Probe an genau der Wand getestet zu haben, die du streichen willst! Streich ein Feld von mindestens 50×50 cm und schau es dir zu verschiedenen Tageszeiten an. Morgens, mittags, abends und auch bei künstlichem Licht. Ehrlich, das erspart dir böse und vor allem teure Überraschungen.

Was steckt eigentlich im Farbeimer?
Im Baumarkt stehst du vor einer Wand aus Eimern. Aber Farbe ist nicht gleich Farbe. Die inneren Werte zählen, und die entscheiden über Deckkraft, Haltbarkeit und wie gut sich die Farbe verarbeiten lässt. Für uns ist vor allem die Norm DIN EN 13300 interessant. Die verrät dir alles, was du wissen musst:
- Nassabriebbeständigkeit: Das ist quasi die „Putzfestigkeit“. Klasse 1 ist scheuerbeständig (ideal für Küche, Flur, Kinderzimmer), Klasse 5 ist quasi nur zum Angucken. Für Wohnräume solltest du mindestens Klasse 2 nehmen.
- Deckvermögen: Das sagt aus, wie gut die Farbe deckt. Klasse 1 ist top, Klasse 4 eher Flop. Mit einer Klasse-1-Farbe reicht oft ein Anstrich, bei Klasse 3 brauchst du vielleicht drei.
Ganz ehrlich: Ich arbeite fast nur mit Farben der Klasse 1 oder 2. Eine gute Farbe kostet eben. Rechne mal mit 40 bis 70 Euro für einen 10-Liter-Eimer einer Premium-Marke aus dem Baumarkt (wie z.B. die besseren Linien von Alpina) oder vom Fachhändler (wie Caparol oder Brillux). Das klingt erstmal viel, aber du sparst dir einen oder zwei komplette Arbeitsgänge – und damit Zeit, Nerven und am Ende sogar Geld.

Die Vorbereitung: Hier entscheidet sich alles (wirklich!)
Ein Spruch, den jeder Lehrling bei mir lernt: 90 % unserer Zeit verbringen wir mit Vorbereitung, nicht mit Malen. Ein perfekt vorbereiteter Untergrund ist die Garantie für ein Hammer-Ergebnis. Jeder Pfusch hier rächt sich später doppelt und dreifach.
Untergrund-Check: Finde heraus, was deine Wand dir sagen will
Bevor du auch nur an Grundierung denkst, musst du deine Wand verstehen. Das geht mit drei einfachen Tests, die keine fünf Minuten dauern:
- Der Wischtest: Reibe mit der flachen Hand über die Wand. Hast du weißen Staub an den Fingern? Dann „kreidet“ der alte Anstrich. Hier würde neue Farbe einfach abblättern. Lösung: Wand mit Wasser und Bürste abwaschen, trocknen lassen und mit Tiefengrund behandeln.
- Der Kratztest: Geh mal mit einem Spachtel vorsichtig drüber. Platzt Farbe ab? Dann ist der Untergrund nicht tragfähig. Lose Teile müssen runter und die Stellen verspachtelt werden.
- Der Wassertest: Spritz ein bisschen Wasser an die Wand. Perlt es ab? Dann ist die Wand nicht saugfähig (z.B. durch alte Latexfarbe). Zieht es sofort ein und wird dunkel? Dann ist sie stark saugfähig (typisch für Gipsputz). Beides ist suboptimal.
Gut zu wissen: Für stark saugende Wände brauchst du Tiefengrund, der die Saugfähigkeit reduziert. Für glatte, nicht saugende Flächen oder bei Flecken (Nikotin, Wasser) brauchst du einen Haft- oder Sperrgrund, damit die neue Farbe hält und nichts durchschlägt.

Spachteln & Schleifen: Auf dem Weg zur perfekten Oberfläche
Jedes noch so kleine Loch wirst du am Ende sehen. Für Dübellöcher reicht Fertigspachtel aus der Tube. Bei größeren Rissen brauchst du Spachtelmasse zum Anrühren. Lieber zwei dünne Schichten auftragen als eine dicke! Lass die Masse komplett durchtrocknen – das kann je nach Produkt und Schichtdicke gut und gerne mal 4-6 Stunden oder länger dauern. Lies unbedingt, was auf der Packung steht.
Danach wird geschliffen. Mit einem Schleifklotz und 120er-Papier. Fühle am Ende mit den Fingerspitzen drüber. Deine Finger sind sensibler als deine Augen! Den Staub danach gründlich wegsaugen.
Abkleben: Die Kunst der scharfen Kante
Schlampiges Abkleben ist der Heimwerker-Fehler Nummer eins. Investier hier ein paar Euro mehr in gutes Malerkrepp (oft gelb oder lila), das kostet vielleicht 5 bis 8 Euro pro Rolle, aber es lohnt sich. Es läuft keine Farbe drunter.
Drück die Kante des Klebebands mit dem Fingernagel oder einem Spachtel fest an. Und hier kommt ein Profi-Trick, der den Unterschied macht: Streiche die Kante des Klebebands zuerst mit der alten Wandfarbe (oder der Grundfarbe) hauchdünn über. Das versiegelt die Kante. Wenn du dann die neue Farbe streichst, wird die Linie absolut gestochen scharf. Garantiert!

Das Band ziehst du ab, wenn die Farbe noch leicht feucht ist. Langsam und im 45-Grad-Winkel. Ich hatte mal einen Lehrling, der hat bis zum nächsten Tag gewartet … Er hat dann mühsam gelernt, dass man mit dem Band getrocknete Farbbrocken von der Wand reißt. Das willst du nicht erleben.
Jetzt geht’s los: Streichen ohne Streifen und Ansätze
Endlich! Alles ist vorbereitet. Aber auch hier gibt’s ein paar Kniffe, die über „ganz nett“ und „wow, professionell“ entscheiden.
Dein Werkzeug und die richtige Farbmenge
Wer billiges Werkzeug kauft, ärgert sich über Borsten in der Farbe und Fussel an der Wand. Kauf einmal was Gutes, pfleg es, und du hast lange was davon.
Aber wie viel Farbe brauchst du überhaupt? Eine gute Faustregel ist: ca. 150 ml pro Quadratmeter pro Anstrich auf einer glatten Wand. Für ein 20-qm-Zimmer mit 2,50 m Deckenhöhe hast du etwa 50 qm Wandfläche (ohne Fenster/Türen). Du brauchst also rund 7,5 Liter für einen Anstrich. Ein 10-Liter-Eimer sollte also locker reichen.

Die Nass-in-Nass-Technik für streifenfreie Wände
Ansätze und Streifen entstehen, wenn du über bereits angetrocknete Farbe rollst. Deshalb arbeiten Profis immer „nass in nass“, das heißt, die Kante der gestrichenen Fläche bleibt immer feucht.
- Ecken zuerst: Streiche alle Ecken und Kanten mit einem Pinsel ca. 5-10 cm breit vor.
- Bahnen rollen: Tauch die Rolle gut in die Farbe und streif sie am Gitter ab, damit sie nicht tropft. Beginne in einer Ecke und rolle von oben nach unten in leicht überlappenden Bahnen. Viele Profis rollen erst ein großes „W“ an die Wand und füllen es dann aus.
- Zügig arbeiten: Streiche immer eine komplette Wand am Stück fertig. Fang am Fenster an und arbeite dich vom Licht weg, dann siehst du am besten, wo du schon warst. Für ein normal großes Zimmer solltest du als Laie 2-3 Stunden reine Streichzeit einplanen.
- Der letzte Schliff: Am Ende rollst du die ganze Fläche noch mal sanft und ohne Druck von oben nach unten ab. Das gibt eine schöne, einheitliche Struktur.
Kleiner Tipp zur Pflege: Wasch Pinsel und Rollen direkt nach der Arbeit gründlich mit lauwarmem Wasser und etwas Kernseife aus, bis das Wasser klar ist. So bleibt dein gutes Werkzeug für das nächste Projekt fit.

Für die Mutigen: Muster und kreative Techniken
Eine einfarbige Wand ist dir zu langweilig? Muster können einem Raum unglaublich viel Charakter geben, aber sie verzeihen keine Fehler.
- Streifen: Der Klassiker. Vertikal lässt es den Raum höher wirken, horizontal breiter. Der Schlüssel ist supergenaues Messen und Abkleben. Eine Schlagschnur oder ein Laser sind hier deine besten Freunde.
- Chevron-Muster (Zickzack): Sieht toll aus, ist aber eine echte Geduldsprobe. Ganz ehrlich, als erstes Projekt würde ich davon abraten. Ein kleiner Fehler im Winkel und das ganze Muster ist dahin. Plane dafür lieber ein ganzes Wochenende ein.
- Mein Favorit für einen dezenten Luxus-Look: Streiche die Wand matt. Nach dem Trocknen klebst du ein Muster ab und streichst die Flächen mit einem Klarlack oder einer Farbe im exakt gleichen Ton, aber mit Seidenglanz. Den Effekt siehst du erst auf den zweiten Blick – super edel!
Ein Wort zur Sicherheit: Das hier ist mir wichtig
Handwerk bedeutet auch Verantwortung. Bitte nimm diese Punkte ernst.

Sorge immer für gute Lüftung, auch bei „emissionsarmen“ Farben. Und ganz wichtig bei Altbauten (Faustregel: alles, was vor den 1970ern gebaut wurde): Es könnten alte Farbschichten mit Blei vorhanden sein. Das ist hochgiftig! Wenn du so eine alte Schicht abschleifen willst, lass vorher eine Probe analysieren. Bei einem positiven Befund: Finger weg und einen Spezialisten rufen! Das ist kein Job für Heimwerker.
Und so banal es klingt: Benutze eine sichere Leiter, keinen wackeligen Stuhl. Die meisten Unfälle passieren durch Stürze.
Selbermachen oder doch den Meister rufen?
Ein einzelnes Zimmer zu streichen ist ein super DIY-Projekt. Wenn du die Vorbereitung ernst nimmst, schaffst du das!
Wann solltest du aber über einen Profi nachdenken?
- Bei ganzen Wohnungen, Treppenhäusern oder Fassaden.
- Bei schwierigen Untergründen (Schimmel, Feuchtigkeit).
- Bei sehr anspruchsvollen Techniken (Spachteltechniken, komplexe Muster).
- Bei Gesundheitsrisiken (Verdacht auf Blei, Asbest).
Ein Profi kostet natürlich. Rechne je nach Region und Aufwand mit ca. 15 bis 30 Euro pro Quadratmeter Wandfläche. Dafür bekommst du aber Garantie, Erfahrung und sparst eine Menge Zeit und Nerven. Manchmal ist der direkte Weg zum Fachmann am Ende der günstigere.

So, ich hoffe, dieser tiefe Einblick hilft dir. Eine Wand zu gestalten, ist eine richtig befriedigende Arbeit. Mit der richtigen Vorbereitung und Geduld wirst du die Qualität am Ende nicht nur sehen, sondern auch spüren. Und das ist der Handwerkerstolz, den auch du erleben kannst. Viel Erfolg!
Bildergalerie


Matt, Seidenmatt oder Hochglanz – was ist das Richtige für mich?
Die Wahl des Finishs ist genauso wichtig wie die Farbe selbst! Matte Farben sind elegant und kaschieren kleine Unebenheiten, sind aber empfindlicher bei Berührung. Ideal fürs Schlaf- oder Wohnzimmer. Seidenmatte Farben (auch Satin genannt) haben einen dezenten Glanz, sind robuster und abwaschbar – perfekt für Flure und Kinderzimmer. Hochglanz ist extrem strapazierfähig und reflektiert viel Licht, betont aber jede noch so kleine Delle. Man setzt ihn sparsam ein, z.B. für Türen, Zierleisten oder als speziellen Akzent.

- Ein makelloser Farbauftrag, selbst bei dunklen Tönen.
- Bessere Haftung auf fast jedem Untergrund.
- Deutlich geringerer Farbverbrauch im finalen Anstrich.
Das Geheimnis? Eine gute Grundierung. Viele überspringen diesen Schritt, um Zeit zu sparen, doch ein hochwertiger Primer wie der „Alpinaweiß Grundier-Weiß“ sorgt dafür, dass die Farbe gleichmäßig einzieht und ihre volle Leuchtkraft entfaltet. Bei stark saugenden Wänden oder einem radikalen Farbwechsel ist er unverzichtbar.

Wussten Sie schon? Eine helle Deckenfarbe, die ein bis zwei Nuancen heller ist als die Wandfarbe, lässt einen Raum sofort höher und luftiger wirken.

Nicht vergessen: Für saubere Kanten ist das richtige Abklebeband entscheidend. Das gelbe „FrogTape“ ist bei Malern extrem beliebt, da seine spezielle PaintBlock®-Technologie verhindert, dass Farbe darunter läuft. Der Trick: Nach dem Anbringen mit einem feuchten Tuch über die Kante fahren, um die Versiegelung zu aktivieren. Das Ergebnis sind gestochen scharfe Linien, die jeden beeindrucken.

Die Rolle macht den Unterschied. Für glatte Wände eignen sich kurzflorige Rollen aus Mikrofaser, da sie die Farbe sehr gleichmäßig abgeben. Bei raueren Oberflächen wie Raufaser oder Putz greifen Profis zu langflorigen Lammfellrollen. Sie nehmen mehr Farbe auf und dringen besser in die Vertiefungen ein. Investieren Sie hier ein paar Euro mehr – es verhindert Flusen und sorgt für ein streifenfreies Finish.

Wie vermeide ich die gefürchteten „Roller-Ansätze“?
Die Lösung ist die „Nass-in-Nass“-Technik. Arbeiten Sie immer nur in überschaubaren Abschnitten von etwa einem Quadratmeter. Streichen Sie die Ränder des Abschnitts zuerst mit dem Pinsel vor und füllen Sie die Fläche sofort mit der Rolle, solange die Farbe noch feucht ist. Rollen Sie dabei leicht über die bereits gestrichene Bahn hinaus. So verschmelzen die Übergänge nahtlos miteinander.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann die Wahl der Wandfarbe die gefühlte Raumtemperatur um bis zu 2 Grad Celsius beeinflussen. Kühle Blau- und Grüntöne wirken erfrischend, während warme Rot- und Orangetöne als wärmer empfunden werden.
Dieser psychologische Effekt ist mehr als nur Einbildung. Er beeinflusst unser Wohlbefinden und kann sogar subtil unser Heizverhalten steuern. Ein warmer Terrakotta-Ton im Wohnzimmer kann es also nicht nur optisch, sondern auch gefühlt gemütlicher machen.

Pinsel aus Naturborsten: Ideal für lösemittelhaltige Lacke. Die Borsten quellen bei Kontakt mit Wasser auf und sind daher für Wandfarben auf Wasserbasis (Dispersionen) ungeeignet.
Pinsel aus Synthetikborsten: Der Allrounder für moderne Wandfarben. Sie sind formstabil, langlebig und lassen sich leicht reinigen. Marken wie Mako oder Wistoba bieten hier exzellente Qualität für DIY-Anwender.
Für die meisten Projekte sind hochwertige Synthetikpinsel die beste Wahl.

Gerade bei den geometrischen Mustern, die in der Galerie zu sehen sind, kommt es auf Präzision an. Hier ist eine kleine Checkliste für perfekte Linien:
- Den Untergrund vollständig trocknen lassen (mind. 24h).
- Das Muster mit Bleistift und Wasserwaage leicht vorzeichnen.
- Hochwertiges Malerkrepp (z.B. Tesa Precision) fest andrücken.
- Die Kante des Klebebands mit der Grundfarbe der Wand dünn überstreichen und trocknen lassen. Dieser Trick versiegelt die Kante perfekt.
- Erst dann die neue Farbe auftragen.

Der häufigste Fehler? Ungeduld. Farbe braucht Zeit zum Trocknen, und zwar vollständig. Auch wenn sich die Oberfläche nach wenigen Stunden trocken anfühlt, ist die Farbe darunter noch nicht durchgehärtet. Wenn Sie das Klebeband zu früh abziehen, reißen Sie oft die frische Farbschicht mit ab. Warten Sie die vom Hersteller empfohlene Trocknungszeit ab, bevor Sie die nächste Schicht auftragen oder das Kreppband entfernen. Profi-Tipp: Das Band langsam in einem 45-Grad-Winkel abziehen.

„Farbe ist ein machtvolles Instrument. Sie ist Funktion, Energie und Gefühl.“ – Le Corbusier, Architekt & Designer

Haben Sie schon einmal von „ökologischen Farben“ gehört? Dabei handelt es sich oft um Produkte mit sehr niedrigem VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen). Diese Gase können die Raumluft belasten. Farben mit dem „Blauen Engel“-Siegel, wie sie von Herstellern wie „Little Greene“ oder „Farrow & Ball“ angeboten werden, sind eine ausgezeichnete Wahl für ein gesünderes Wohnklima, besonders in Schlaf- und Kinderzimmern.

- Die Formel: (Raumumfang in m) x (Raumhöhe in m) = Wandfläche in m².
- Die Regel: Rechnen Sie pro Anstrich mit ca. 1 Liter Farbe für 7-8 m².
- Der Puffer: Kaufen Sie immer etwa 10-15 % mehr Farbe, als Sie berechnet haben. Nichts ist ärgerlicher, als wenn die Farbe mitten in der letzten Wand ausgeht. Den Rest können Sie für spätere Ausbesserungen aufbewahren.

Eine Akzentwand ist eine fantastische Möglichkeit, einem Raum Charakter zu verleihen, ohne ihn komplett zu überladen. Wählen Sie die Wand, die beim Betreten des Raumes den Blick auf sich zieht – oft die Wand hinter dem Sofa oder dem Bett. Bei der Farbwahl können Sie mutig sein. Ein tiefes Petrol, ein sattes Waldgrün oder sogar ein elegantes Schwarz wie „Off-Black“ von Farrow & Ball kann einen Raum aufwerten und ihm eine ungeahnte Tiefe verleihen.

Ist teurere Farbe wirklich besser?
Ja, oft schon. Günstige Farben enthalten mehr Füllstoffe und weniger hochwertige Pigmente und Bindemittel. Das Resultat: Sie decken schlechter (man braucht mehr Anstriche), die Farbtiefe ist geringer und sie sind weniger strapazierfähig. Marken wie „Caparol“ oder „Sikkens“ aus dem Fachhandel haben eine höhere Deckkraftklasse (meist Klasse 1), was bedeutet, dass oft ein einziger Anstrich genügt. Auf lange Sicht sparen Sie so nicht nur Zeit, sondern oft auch Geld.

- Verleiht dem Raum eine ruhige, naturverbundene Atmosphäre.
- Fördert nachweislich die Konzentration und wirkt stressreduzierend.
- Lässt sich wunderbar mit Holz, Messing und neutralen Tönen kombinieren.
Die Wirkung? Ein Hauch von Natur im eigenen Zuhause. Ein Salbei- oder Eukalyptusgrün ist nicht nur ein Trend, sondern eine zeitlose Wahl für Räume, in denen Sie zur Ruhe kommen möchten. Es ist die perfekte Balance zwischen Farbe und Gelassenheit.

Ein Fakt aus der Praxis: Ein professioneller Maler verwendet im Durchschnitt 70% seiner Zeit für die Vorbereitung (Abdecken, Abkleben, Spachteln) und nur 30% für das eigentliche Streichen.
Das zeigt, wo die wahre Arbeit für ein perfektes Ergebnis liegt. Nehmen Sie sich also bewusst Zeit für die Vorarbeiten. Eine saubere, glatte und gut abgeklebte Fläche ist die halbe Miete für eine Wand, die aussieht wie vom Profi gemacht.

Pinsel reinigen, aber richtig: Bei wasserbasierten Farben den Pinsel zunächst gründlich unter fließendem Wasser auswaschen. Ein genialer Trick ist die Verwendung von Kernseife. Reiben Sie die feuchten Borsten sanft über ein Stück Seife und massieren Sie den Schaum ein. Er löst selbst die letzten Farbreste tief im Pinsel. Danach gut ausspülen, in Form streichen und zum Trocknen aufhängen, nicht stellen!

Eine dunkle, dramatische Wandfarbe wie Anthrazit oder Marineblau liegt im Trend, kann aber beim Streichen zur Herausforderung werden. Das Geheimnis für ein sattes, gleichmäßiges Ergebnis ohne helle Flecken ist eine getönte Grundierung. Lassen Sie sich den Primer im Baumarkt oder Fachgeschäft in einem mittleren Grauton oder einem an die Endfarbe angenäherten Ton anmischen. So erreichen Sie mit weniger Anstrichen eine perfekte Deckkraft.

- Farbroller-Verlängerungsstange für Decken und hohe Wände
- Ein „Farbsieb“ oder Abstreifgitter für die Farbwanne
- Spachtel und schnell trocknende Füllmasse (z.B. Moltofill)
- Schleifpapier oder Schleifschwamm (120er Körnung)
- Ein Eimer mit Wasser und ein Schwamm zur Reinigung der Wand

Kalkfarbe: Ein traditionelles, mineralisches Produkt, das für ein einzigartiges, pudrig-mattes Finish sorgt. Sie ist atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, was sie ideal für Bäder oder Keller macht. Marken wie „Bauwerk Colour“ bieten atemberaubende, lebendige Farbpaletten.
Dispersionsfarbe: Der moderne Standard. Sie ist pflegeleicht, strapazierfähig und in unzähligen Farbtönen erhältlich. Die meisten Farben im Baumarkt fallen in diese Kategorie.
Für ein besonderes, wolkiges Finish mit Charakter ist Kalkfarbe unschlagbar; für den unkomplizierten Alltagseinsatz bleibt die Dispersion die erste Wahl.

Die Farbtemperatur von Glühbirnen wird in Kelvin (K) gemessen und hat einen enormen Einfluss darauf, wie Ihre neue Wandfarbe wirkt. Eine „Warmweiß“-Lampe (ca. 2700 K) lässt Farben gemütlicher und gelblicher erscheinen. „Neutralweiß“ (ca. 4000 K) gibt Farben recht unverfälscht wieder. „Tageslichtweiß“ (über 5300 K) hat einen bläulichen Stich und lässt Farben kühler wirken. Testen Sie Ihre Farbprobe also unbedingt bei der Beleuchtung, die Sie später auch im Raum verwenden werden!

Kann ich direkt auf eine alte Tapete streichen?
Technisch ja, aber Profis raten fast immer davon ab. Das Problem: Die Feuchtigkeit der Farbe kann den alten Tapetenkleister reaktivieren. Im schlimmsten Fall bilden sich Blasen oder die Tapete löst sich samt neuer Farbe von der Wand. Besonders bei Strukturtapeten ist das Ergebnis selten schön. Der Mehraufwand, die alte Tapete zu entfernen, lohnt sich für ein glattes und langlebiges Ergebnis fast immer.
Der „Color of the Year“ von Pantone ist mehr als nur eine Marketing-Idee. Er spiegelt gesellschaftliche Stimmungen wider und beeinflusst Design, Mode und Einrichtungstrends weltweit.
Auch wenn Sie nicht dem neuesten Trend folgen müssen, lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Trendfarben. Sie bieten oft spannende Inspiration für Akzente oder ganze Raumkonzepte. Oft sind es gerade die unerwarteten Kombinationen, die einem Raum das gewisse Etwas verleihen.




