Dein Bad-Projekt: So wird’s richtig gut – und nicht zum Sanierungsfall
Servus! Ich hab in meinem Leben schon unzählige Bäder gesehen. Von der glänzenden Design-Oase, die nach zwei Jahren undicht war, bis zum vermeintlichen Schnäppchen, dessen Reparatur am Ende ein Vermögen gekostet hat. Ganz ehrlich? Ein Badezimmer ist technisch gesehen der anspruchsvollste Raum im ganzen Haus. Nirgendwo sonst prallen Wasser, Strom und extreme Luftfeuchtigkeit so direkt aufeinander.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das A und O: Warum dein Bad atmen muss
- 2 Die Abdichtung: Der unsichtbare Held deines Bades
- 3 Materialien mit Köpfchen wählen: Mehr als nur Optik
- 4 Die Einrichtung: Wo kommt was hin?
- 5 Lebenswichtig: Strom und Licht im Bad
- 6 Der ultimative Handwerker-Check: Deine Fragen vor der Auftragsvergabe
- 7 Bildergalerie
Ein winziger Fehler, den man am Anfang macht, kann Schäden verursachen, die du erst Jahre später bemerkst. Und dann ist der Ärger riesig. Darum geht es hier nicht um die schicksten Armaturen aus dem Hochglanzmagazin, sondern um das, was wirklich zählt: das Fundament. Lass uns mal gemeinsam in den Werkzeugkasten schauen, damit du von Anfang an alles richtig machst und die nächsten 20 Jahre Freude an deinem Bad hast.
Das A und O: Warum dein Bad atmen muss
Bevor wir auch nur an eine Fliese denken, müssen wir kurz über ein bisschen Physik quatschen. Dein Bad ist ein Nassraum. Jedes Mal, wenn du duschst oder badest, steigt warmer Wasserdampf auf und sucht sich die kältesten Stellen im Raum – meistens die Fensterecken, Außenwände oder Fugen. Dort kühlt die Luft ab, das Wasser kondensiert und zack: Du hast kleine Tröpfchen an der Wand.

Und genau dieses Kondenswasser ist der beste Freund von Schimmel. Wenn eine Ecke dauerhaft feucht bleibt, sind schwarze Flecken nur eine Frage der Zeit. Das sieht nicht nur übel aus, sondern ist auch schlecht für die Gesundheit. Die Lösung klingt simpel, ist aber absolut entscheidend: richtig lüften und heizen.
Kleiner Tipp zum Lüften: Vergiss das gekippte Fenster! Das kühlt die Wände nur unnötig aus und macht das Problem schlimmer. Nach dem Duschen für 5-10 Minuten das Fenster komplett aufreißen (Stoßlüften), das ist der Weg. In Bädern ohne Fenster ist eine mechanische Lüftung sowieso Pflicht. Ich empfehle da immer Modelle mit Feuchtigkeitssensor. Die schalten sich von selbst ein und laufen nach, bis die Luft wieder trocken ist. Gute Geräte gibt’s im Fachhandel für ca. 80 bis 150 Euro. Lass die Finger von den 20-Euro-Dingern aus dem Baumarkt, die sind oft zu laut und zu schwach.
Halte dein Bad außerdem immer auf einer Grundtemperatur von mindestens 21-22 Grad. Warme Luft kann viel mehr Feuchtigkeit speichern. Eine Fußbodenheizung in Kombination mit einem Handtuchheizkörper ist da übrigens Gold wert. Die Bodenheizung sorgt für eine wohlige Grundwärme und trocknet den Boden blitzschnell.

Die Abdichtung: Der unsichtbare Held deines Bades
So, jetzt kommen wir zum wichtigsten Punkt überhaupt. Wenn du hier sparst oder schlampig arbeitest, riskierst du massive Gebäudeschäden. Wasser findet IMMER einen Weg, und die Fugen zwischen den Fliesen sind nicht auf ewig dicht. Deshalb brauchen wir eine absolut wasserdichte Schicht unter den Fliesen, eine sogenannte Verbundabdichtung. Die ist nach den aktuellen technischen Normen für Nassbereiche wie die Dusche absolut zwingend.
Profis gehen da systematisch vor: Zuerst werden alle Ecken und Rohranschlüsse mit speziellen Dichtbändern und Manschetten gesichert. Das sind die kritischsten Stellen. Danach wird die erste Schicht einer flüssigen Dichtungsmasse aufgetragen. Wenn die trocken ist, kommt die zweite Schicht quer zur ersten drauf, um wirklich jede Lücke zu schließen. Erst dann darf der Fliesenleger ran.
Achtung, aus Erfahrung gesprochen: Ich hatte mal einen Kunden, der bei der Abdichtung sparen wollte. Zwei Jahre später rief er mich an. Wir mussten die komplett verschimmelte Wand und die durchnässte Decke im Wohnzimmer darunter sanieren. Aus den vielleicht 500 Euro, die er gespart hat, wurde am Ende ein Schaden von über 8.000 Euro. Diese Geschichte erzähle ich immer wieder, weil sie so wahr ist.

Gut zu wissen: Rechne für eine fachgerechte Abdichtung einer Standard-Duschecke (ca. 90×90 cm) durch einen Profi mit Kosten zwischen 400 und 700 Euro für Material und Arbeit. Das klingt vielleicht erstmal viel, ist aber die beste Versicherung, die du abschließen kannst. Der ganze Prozess mit Trocknungszeiten dauert übrigens gut und gerne 2 bis 3 Tage – plane das unbedingt ein!
Materialien mit Köpfchen wählen: Mehr als nur Optik
Steht die Abdichtung, kommt der spaßige Teil. Aber auch hier gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Der Klassiker: Fliesen und ihre Tücken
Fliesen sind robust und bewährt, aber nicht alle sind für alles geeignet.
- Rutschfestigkeit: Für den Boden, besonders in der Dusche, ist die Rutschfestigkeit (angegeben in R-Klassen) kein Luxus, sondern Sicherheit. Für den normalen Badboden reicht R9, in der bodengleichen Dusche ist R10 oder R11 Pflicht. Eine hochglanzpolierte Fliese mag schick aussehen, ist nass aber eine echte Gefahr.
- Formatfrage: Große Fliesen lassen kleine Räume größer wirken und haben weniger Fugen – das freut jeden beim Putzen. Ihre Verlegung ist aber anspruchsvoll und erfordert einen perfekt ebenen Untergrund. Mosaik ist super für Rundungen, bedeutet aber viele Fugen, die gepflegt werden wollen.
- Die Fuge: Die Achillesferse jeder Fliesenwand. Hochwertiger, flexibler Fugenmörtel ist Pflicht. Übrigens, es gibt auch Epoxidharzfugen. Die sind komplett wasserdicht und extrem widerstandsfähig, aber auch teurer in Material und Verarbeitung. Rechne hier mit Mehrkosten von etwa 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter. Für die Anschlussfugen (z.B. an der Wanne) nimmt man Sanitärsilikon. Aber denk dran: Das ist eine Wartungsfuge, die alle paar Jahre mal erneuert werden muss.

Spannende Alternativen zur Fliese
Es muss nicht immer alles gefliest sein! Außerhalb der direkten Spritzwasserbereiche (also Dusche und Wanne) gibt es tolle Optionen, die ein ganz anderes Raumgefühl schaffen.
Ein Kalkputz zum Beispiel ist genial. Er ist diffusionsoffen, das heißt, er kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und langsam wieder abgeben. Das reguliert das Raumklima auf ganz natürliche Weise und beugt Schimmel vor. Man spürt förmlich, wie die Wand atmet. Er ist aber empfindlicher als Fliesen. Preislich liegst du hier mit Material und Arbeit oft bei 50 bis 80 € pro Quadratmeter.
Eine moderne und sehr pflegeleichte Lösung sind große Wandpaneele aus Acryl oder Verbundstoffen. Der größte Vorteil: keine Fugen! Das macht die Reinigung zum Kinderspiel. Die Montage muss aber millimetergenau sitzen und bei der Qualität solltest du nicht sparen. Hier bewegst du dich preislich eher zwischen 100 und 250 € pro Quadratmeter, je nach Material.
Und ja, sogar Holz im Bad geht! Es muss aber entweder eine von Natur aus wasserfeste Sorte wie Teak sein oder perfekt mit einem Bootslack versiegelt werden. Es schafft eine unglaublich warme Atmosphäre, aber stehendes Wasser muss sofort weggewischt werden. Für den Duschbereich ist es tabu.

Die Einrichtung: Wo kommt was hin?
Die Anordnung der Sanitärobjekte entscheidet, ob du dich im Alltag wohlfühlst. Es gibt bewährte Richtlinien für Abstände und Höhen, die einfach Sinn machen.
Ein wandhängender Waschtisch und ein wandhängendes WC lassen den Raum sofort größer und luftiger wirken – und das Putzen des Bodens ist ein Traum. Bei modernen WCs ist ein spülrandloses Modell heute Standard. Das ist viel hygienischer, weil sich kein Schmutz mehr unter einem verdeckten Rand verstecken kann.
Profi-Tipp für die Planung: Du bist unsicher wegen der Abstände? Nimm dir Kreppband und klebe die Umrisse von Waschtisch, WC und Dusche auf den Boden. So bekommst du ein echtes Gefühl für den Raum und siehst sofort, ob es irgendwo zu eng wird.
Lebenswichtig: Strom und Licht im Bad
Hier gibt es keine Diskussion: Alle elektrischen Arbeiten im Bad sind ein Fall für die ausgebildete Elektrofachkraft. Punkt. Wasser und Strom sind eine tödliche Mischung, und die Vorschriften für Schutzbereiche sind extrem streng.

Mach mal den Realitätscheck: Nimm einen Zollstock. Ist die Steckdose neben dem Waschbecken wirklich mindestens 60 cm von der Kante der Badewanne oder Dusche entfernt? Wenn nicht, ist das ein klares Warnsignal!
Ein gutes Lichtkonzept besteht übrigens aus drei Teilen: Eine helle Allgemeinbeleuchtung an der Decke, blendfreies Funktionslicht am Spiegel (ideal sind Leuchten links und rechts davon) und gemütliches Stimmungslicht, z.B. durch LED-Streifen in einer Nische. Achte am Spiegel auf neutralweißes Licht (ca. 4000 Kelvin), das verfälscht die Hauttöne nicht.
Der ultimative Handwerker-Check: Deine Fragen vor der Auftragsvergabe
Du siehst, ein gutes Bad ist ein komplexes Puzzle. Wenn du einen Fachbetrieb beauftragst, willst du sichergehen, dass er sein Handwerk versteht. Anstatt nur nach dem Preis zu fragen, stell lieber diese Fragen:
- „Dichten Sie nach der aktuellen Norm für Nassräume ab? Können Sie mir kurz erklären, wie Sie das machen?“ (Ein Profi wird das gern und verständlich tun.)
- „Welche spezifischen Materialien verwenden Sie für die Abdichtung und die Fugen?“ (Das zeigt, dass du dich informiert hast.)
- „Weisen Sie im Angebot die Silikonfugen explizit als Wartungsfugen aus?“ (Das ist ein Zeichen für Transparenz und Professionalität.)
- „Wie stellen Sie sicher, dass das Gefälle in der bodengleichen Dusche korrekt ist?“
Nimm dir Zeit für die Planung. Ein gut gemachtes Bad ist eine Investition – nicht nur in deine Immobilie, sondern vor allem in deine tägliche Lebensqualität. Und die sollte es dir wert sein, es von Anfang an richtig anzupacken.

Bildergalerie


Bodengleiche Dusche – aber wie das Wasser bändigen?
Eine Walk-in-Dusche ist der Inbegriff modernen Bad-Designs. Doch die Entwässerung ist eine Wissenschaft für sich. Sie haben die Wahl zwischen einer klassischen Punktentwässerung (ein kleiner Abfluss in der Mitte) und einer schickeren Duschrinne. Die Rinne kann mehr Wasser pro Minute aufnehmen und wird oft direkt an der Wand platziert. Das ermöglicht ein durchgehendes Gefälle in nur eine Richtung, was den Fliesenleger freut und den Einsatz von grossformatigen Fliesen erleichtert. Hersteller wie Dallmer oder Geberit bieten hier hochentwickelte Systeme, die nicht nur schick, sondern auch extrem sicher sind.

- Der Boden ist perfekt eben und trocken.
- Alle alten Beläge sind restlos entfernt.
- Wasser- und Elektroinstallationen sind abgeschlossen und auf Dichtheit geprüft.
Erst wenn diese drei Punkte zu 100 % erledigt sind, darf der Fliesenleger überhaupt anfangen. Eine saubere Übergabe der Gewerke ist kein Luxus, sondern die beste Versicherung gegen teure Folgeschäden.

Der Teufel steckt im Detail, genauer gesagt: in der Fuge. Die Farbe des Fugenmörtels hat einen riesigen Einfluss auf die Gesamtwirkung. Eine Fuge Ton-in-Ton mit der Fliese lässt die Fläche ruhiger und größer wirken. Eine Kontrastfarbe betont das Raster und kann – gezielt eingesetzt – zum echten Design-Statement werden. Aber Vorsicht: Helle Fugen am Boden sind pflegeintensiver. Produkte wie Ardex G10 oder PCI Nanofug Premium bieten hier schmutzabweisende Eigenschaften, die den Alltag erleichtern.

Rund 90 % aller Wasserschäden in Bädern entstehen nicht durch einen Rohrbruch, sondern durch undichte Fugen und mangelhafte Abdichtungen unter den Fliesen.
Das zeigt, worauf es wirklich ankommt. Die schönste Fliese nützt nichts, wenn die darunterliegende Abdichtungsebene – oft eine flüssige Dichtfolie oder eine Dichtbahn wie die Schlüter-KERDI – nicht absolut perfekt und lückenlos verarbeitet wurde. Hier zu sparen, ist das teuerste, was man tun kann.

Denken Sie bei der Elektroplanung nicht nur an Licht und Föhn. Wo soll die elektrische Zahnbürste laden? Wäre ein beleuchteter Kosmetikspiegel praktisch? Oder träumen Sie von einem Soundsystem, das per Bluetooth Musik abspielt? Ein paar zusätzliche Steckdosen in einem Schrank oder einer Nische sind Gold wert und lassen sich später nur mit riesigem Aufwand nachrüsten. Alle Installationen im Bad müssen übrigens über einen FI-Schutzschalter (RCD) abgesichert sein – das ist absolute Pflicht.


Spülrandloses WC: Hygienischer und leichter zu reinigen, da sich keine Ablagerungen unter einem schwer erreichbaren Rand bilden können. Der Wasserverteiler sorgt für eine flächige Spülung.
WC mit Spülrand: Die klassische Variante. Günstiger in der Anschaffung, aber anfälliger für Bakterien und Kalk unter dem Rand.
Unser Tipp: Der geringe Aufpreis für ein spülrandloses Modell von z.B. Geberit oder Duravit lohnt sich bei jedem einzelnen Putzvorgang.

Die Beleuchtung im Bad ist mehr als nur eine Deckenlampe. Planen Sie in drei Zonen:
- Grundbeleuchtung: Meist über dimmbare Decken-Spots, um den Raum gleichmäßig auszuleuchten.
- Spiegelbeleuchtung: Das wichtigste Licht! Idealerweise von beiden Seiten oder als integriertes Licht im Spiegelschrank, um schattenfreie Ausleuchtung für Rasur oder Make-up zu garantieren.
- Akzentlicht: Eine beleuchtete Nische in der Dusche oder ein LED-Band unter dem Waschtischunterschrank schaffen Atmosphäre und lassen das Bad edler wirken.

Echtes Holz im Bad? Wunderschön, aber pflegeintensiv. Eine geniale Alternative sind Feinsteinzeugfliesen in Holzoptik. Moderne Digitaldruck-Verfahren machen die Illusion perfekt – inklusive Maserung und Textur. Sie bekommen die warme, gemütliche Ausstrahlung von Holz, kombiniert mit der Robustheit und Wasserfestigkeit von Keramik. Marken wie Marazzi oder Villeroy & Boch bieten hier verblüffend echte Dekore, von heller Eiche bis zu dunklem Nussbaum.

„Gutes Design ist nicht, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ – Antoine de Saint-Exupéry
Dieser Grundsatz ist im Bad perfekt anwendbar. Integrierte Nischen statt überladener Ablagen, ein Unterputz-Mischer statt einer wuchtigen Armatur oder ein in die Wand eingelassener Spiegelschrank schaffen eine ruhige, aufgeräumte Atmosphäre, die den Raum sofort größer und luxuriöser wirken lässt.

Freistehende Badewanne – ein Traum für jeden?
Sie ist der Star in vielen Design-Bädern, braucht aber Platz, um zu wirken. Planen Sie mindestens 50-60 cm Abstand zu allen Wänden und anderen Objekten ein. Bedenken Sie auch die Reinigung: Der Boden rund um und vor allem unter der Wanne muss gut erreichbar sein. Eine freistehende Wanne ist ein Statement des Luxus, aber in kleinen Bädern oft eher ein Hindernis als ein Highlight.


Wichtiger Punkt: Das Gefälle. Jede waagerechte Fläche im Duschbereich muss ein Gefälle von mindestens 1,5 % bis 2 % zum Abfluss hin aufweisen. Das sind 1,5 bis 2 cm Höhenunterschied pro Meter. Klingt nach wenig, ist aber entscheidend dafür, dass das Wasser restlos abläuft und sich keine Pfützen bilden, die zu Kalkrändern und Schimmel führen. Kontrollieren Sie das nach dem Fliesenlegen mit einer Wasserwaage – ein guter Handwerker hat dafür Verständnis.

- Keine Spritzer im ganzen Bad.
- Ein klar definierter, trockener Bereich.
- Weniger Zugluft beim Duschen.
Das Geheimnis? Eine hochwertige Duschabtrennung aus Echtglas. Achten Sie auf eine gute Materialstärke (mindestens 6 mm, besser 8 mm Sicherheitsglas) und idealerweise eine schmutzabweisende Beschichtung (z.B. KermiClean). Das erleichtert die Pflege ungemein und sorgt für dauerhaft klaren Durchblick.

Schwarz-matte Armaturen sind ein Megatrend. Sie sehen edel aus und setzen starke Akzente. Doch Vorsicht bei sehr kalkhaltigem Wasser! Kalkflecken sind auf der dunklen Oberfläche schneller sichtbar. Die Reinigung erfordert sanfte Mittel – am besten nur Wasser und ein Mikrofasertuch. Aggressive Reiniger können die empfindliche Beschichtung angreifen. Hersteller wie Hansgrohe bieten für ihre „FinishPlus“-Oberflächen spezielle Pflegeempfehlungen an.

Wer clever plant, nutzt die Vorwandinstallation nicht nur zum Verstecken von Spülkasten und Rohren. Sie ist die perfekte Gelegenheit, um ohne großen Aufwand beleuchtete Nischen zu schaffen. Ob als Ablage für Duschgel in der Dusche oder für Dekoelemente über der Badewanne – eine solche Nische ist praktisch, leicht zu reinigen und ein echter Hingucker, besonders mit integrierten LED-Spots.

Der durchschnittliche Deutsche verbraucht pro Tag rund 127 Liter Trinkwasser – ein Drittel davon im Badezimmer.
Moderne Armaturen können hier einen riesigen Unterschied machen. Technologien wie „EcoSmart“ von Hansgrohe oder „EcoJoy“ von Grohe mischen dem Wasser Luft bei. Das Gefühl bleibt satt und voll, der Verbrauch sinkt aber um bis zu 50 %. Eine Investition, die sich für die Umwelt und den Geldbeutel schnell bezahlt macht.


Stahl-Emaille: Extrem robust, kratz- und säurefest. Hält die Wärme nicht ganz so lange, fühlt sich anfangs kühler an. Ein Klassiker von Marken wie Kaldewei, der für Langlebigkeit steht.
Sanitäracryl: Fühlt sich wärmer an und hält die Wassertemperatur besser. Bietet mehr Formvielfalt, ist aber etwas kratzempfindlicher. Kratzer lassen sich jedoch oft auspolieren.
Die Wahl ist oft eine Frage des persönlichen Gefühls und der Prioritäten zwischen Wärmeempfinden und ultimativer Robustheit.

Wo kann man im Bad-Budget sparen, und wo auf keinen Fall?
Sparen Sie ruhig bei den Fliesen – eine solide, günstige Fliese vom Fachhändler tut es oft auch. Auch bei der Keramik muss es nicht immer die teuerste Design-Serie sein. Aber: Sparen Sie NIEMALS bei allem, was in der Wand verschwindet! Das betrifft die Qualität der Rohre, die Abdichtung und die Unterputz-Elemente wie den Spülkasten. Ein billiger Spülkasten, der nach 5 Jahren kaputtgeht, verursacht eine Katastrophe, die ein Vielfaches der Ersparnis kostet.

Vergessen Sie billiges Baumarkt-Silikon! Für das Bad braucht es spezielles Sanitär-Silikon, das fungizid (pilzhemmend) ausgerüstet ist, um Schimmelbildung vorzubeugen. Produkte wie Ottoseal S 100 von Otto-Chemie sind hier der Profi-Standard. Wichtig: Auch die beste Silikonfuge ist eine Wartungsfuge. Sie sollte alle paar Jahre überprüft und bei Bedarf erneuert werden, da die pilzhemmende Wirkung mit der Zeit nachlässt.

Mut zur Farbe! Nach Jahren des reinen Weiß und Grau kehren sanfte, von der Natur inspirierte Töne ins Bad zurück. Denken Sie an Salbeigrün, erdiges Terrakotta oder ein tiefes Ozeanblau. Man muss nicht gleich das ganze Bad streichen. Eine einzelne Akzentwand oder farbige Badmöbel, z.B. von Anbietern wie Burgbad oder Keuco, können schon eine komplett neue, wohnliche Atmosphäre schaffen.

- Wandhängende Möbel und WCs: Sie lassen den Boden frei, was den Raum optisch vergrößert und die Reinigung enorm erleichtert.
- Große Spiegelflächen: Ein großer Spiegel oder ein ganzer Spiegelschrank verdoppelt den Raum visuell.
- Einheitliche Fliesen: Dieselbe Fliese für Boden und Wände verwenden, am besten in einem hellen Farbton. Das schafft Ruhe und Weite.


Wichtiger Punkt: Die Revisionsöffnung. Für den Unterputz-Spülkasten, die Badewannen-Armatur oder die Pumpen eines Whirlpools muss immer eine Zugangsmöglichkeit für Wartung und Reparatur bleiben. Meist wird diese durch eine unauffällige, beflieste Klappe realisiert. Stellen Sie sicher, dass Ihr Handwerker diese Öffnung einplant und sie nicht aus ästhetischen Gründen „vergisst“. Sonst wird bei einem Defekt die Wand aufgestemmt.

Ein Handtuchheizkörper ist mehr als nur ein Ort zum Wärmen der Tücher. In der Übergangszeit kann er das Bad schnell auf eine angenehme Temperatur bringen, ohne dass die gesamte Hausheizung anspringen muss. Moderne elektrische Modelle mit integriertem Thermostat und Timer-Funktion sind hier besonders effizient. Sie laufen nur, wenn es wirklich nötig ist, und sorgen so für trockene Handtücher und ein angenehmes Raumklima.

Der richtige Handwerker – wie finde ich ihn?
Die Suche nach einem guten Sanitär-Installateur oder Fliesenleger ist entscheidend. Fragen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis nach Empfehlungen. Schauen Sie sich Referenzprojekte an und holen Sie immer mindestens zwei bis drei detaillierte Angebote ein. Ein guter Handwerker nimmt sich Zeit für die Beratung, fragt nach Ihren Wünschen und warnt Sie auch vor unrealistischen Ideen. Misstrauen Sie extrem günstigen Angeboten – Qualität hat ihren Preis, gerade im Bad.

Wussten Sie schon? Eine Fußbodenheizung im Bad ist nicht nur komfortabel, sie ist auch ein aktiver Schimmelschutz.
Indem sie den Boden nach dem Duschen schnell trocknet, entzieht sie Schimmelpilzen die benötigte Feuchtigkeit. Die gleichmäßige Strahlungswärme wird zudem als sehr angenehm empfunden und erwärmt den gesamten Raum effektiver als ein einzelner kleiner Heizkörper. In Kombination mit einem Handtuchwärmer die ideale Heizlösung fürs Bad.
Ein kleiner, oft übersehener Held im Bad: der Siphon (oder auch Geruchsverschluss). Seine Aufgabe ist es, mit einer kleinen Menge Wasser (dem Sperrwasser) zu verhindern, dass unangenehme Gerüche aus der Kanalisation aufsteigen. Achten Sie bei Waschtischen auf pflegeleichte und optisch ansprechende Design-Siphons, z.B. von Viega, wenn diese sichtbar bleiben. Bei selten genutzten Abläufen (wie in einem Gästebad) kann das Sperrwasser verdunsten – hier hilft es, ab und zu kurz Wasser laufen zu lassen.




