Steingarten anlegen – mit diesen Tipps klappt´s am besten!
Sie möchten einen Steingarten anlegen? Eine tolle Idee! Vor allem dann, wenn Sie es richtig machen. Denn manches ist dabei schon zu beachten. Und zwar, nicht nur der eigentlichen Bauweise und Ästhetik wegen, sondern sogar auch des Gesetzes. Ein Steingarten sollte auf jeden Fall naturbelassen sein und passende Bepflanzung haben, sonst wird er schnell zu einem sogenannten Schottergarten. Diese Art von Gärten sind vielerorts hierzulande schon verboten, und zwar aus vielen wichtigen Gründen. Sie werden nicht umsonst als Steinwüsten beschrieben und rauben den Lebensraum von Pflanzen, Tieren und Insekten. Außerdem produzieren sie keinen Sauerstoff und nehmen Feinstaub und CO2 nicht auf. Wo es solche Flächen gibt, die ausschließlich mit Schottersteinen ausgelegt werden, erhöht sich noch die Temperatur sowie der Lärm – alles unangenehme Folgen, die vermieden werden sollten.
Echte Steingärten sind dagegen nicht nur sehr beliebt, sondern gelten als einzigartige, natürliche Gartenlandschaften, die für Natur und Mensch gut sind. Der absolute Klassiker dabei ist der Alpinum, der eine idyllische Berglandschaft nachahmt. Aber auch andere Arten von Steingärten punkten mit einer fabelhaften Gestaltung und werden sofort zu einem lebendigen Blickfang.
Inhaltsverzeichnis
Steingarten anlegen und eine herrliche Mini Berglandschaft erschaffen
Wie kann man einen Steingarten anlegen?
Gute Planung ist hier definitiv die halbe Miete. Sie sollten sich schon im Voraus also Gedanken darüber machen, wie Ihr Steingarten aussehen soll. Dafür hilft eine grobe Skizze. Wählen Sie zuerst die genaue Stelle im Garten, wo die steinige Landschaft später platziert werden sollte. Am besten eignet sich dafür ein leichter Hang mit südlicher, ost-südlicher oder west-südlicher Ausrichtung. Zeichnen Sie die Form des Steingartens aufs Blatt und bestimmen Sie schon jetzt, wo sich die großen Steine, auch Findlinge genannt, befinden sollten. Vergessen Sie dabei nicht, Gartenwege und Trittsteine einzuplanen. Vor allem dann, wenn die Fläche größer ist oder sich vor dem Hauseingang befindet.
Sie können auch Stufen oder gar eine Treppe darin integrieren
Wenn Sie mit dem eigentlichen Anlegen des Steingartens anfangen, sollten Sie zuerst den Boden in ca. 30 cm Tiefe ausgraben. Unkrautwurzeln werden dadurch radikal entfernt. Zuerst sollten Sie hier einen Unterbau erschaffen, und zwar aus Kies, Sand und Bauschutt. Dieser dient später als die perfekte Drainage für den Steingarten. Darauf folgt ein Gartenflies, dieses ist wasser- und luftdurchlässig und hemmt das Wachstum von Unkraut. Gleichzeitig wird es verhindert, dass die Erde von oben in die Drainage einschwemmt.
Jetzt ist die Erdschicht an der Reihe. Sie können ruhig die ausgegrabene Erde dafür benutzen. Vor allem wenn diese schwer oder lehmhaltig ist, empfiehlt es sich, sie mit Sand und kleinen Kieselsteinen zu vermischen. So wird eine extra Drainage erzeugt, die später den Steingartenpflanzen zugute kommt.
Der nächste Schritt sind die Steine. Zuerst werden die großen anhand der Skizze platziert. Je nach Wunsch geht das entweder einzeln oder in Gruppen. Dazwischen kommen auch kleinere Steine, die nach Farbe oder Größe sortiert werden können.
Die Faustregel: Die Steine sollten zu einem Drittel in der Erde stecken
Sie können gleichzeitig auch mit den Steingartenpflanzen beginnen. Pflanzen Sie diese zwischen den Steinen und lassen Sie dabei auf jeden Fall noch ausreichend freie Flächen. So können sich diese ausbreiten und man sieht auch hier und da noch Boden und Kies. Das sorgt für eine angenehme optische Abwechslung und Luftigkeit.
Welche Steine sollte man für den Steingarten nehmen?
Es ist nicht nur nachhaltig, sondern auch viel günstiger, wenn Sie beim Steingarten Anlegen nur Steine aus der Region benutzen. Optimal wäre es, wenn Sie einen Steinbruch in der Nähe finden, wo man diese direkt auswählen und kaufen kann. Ansonsten spielt die Art der Steine selbst eine ganz wichtige Rolle, und zwar man nimmt für den Steingarten entweder Kalk- oder Silikatgesteine. Zu den ersten gehören Dolomit, Marmor, Travertin und Kalkstein, und zu den zweiten Granit, Sandstein und Gneis. Auch Sedimentgesteine wie Schiefer sind in manchen Steingärten zu sehen. Ganz wichtig bei den ausgewählten Steinen ist, dass diese witterungsbeständig sind.
Noch wichtiger erscheint aber der Zusammenhang mit den Steingartenpflanzen. Denn während Kalksteine über einen hohen pH-Wert verfügen und somit alkalisch sind, haben Silikatsteine einen niedrigen pH-Wert, also wirken sauer. Wenn Sie zum Beispiel kalkliebende Pflanzen mit Silikatgestein kombinieren, werden diese höchstwahrscheinlich nicht gedeihen. Grundsätzlich gilt, dass Kalksteine mehr wichtige Nährstoffe binden und deswegen für viel mehr Steingartenpflanzen geeignet sind. Vor allem dann, wenn Sie kaum Erfahrung damit haben und Ihren ersten Steingarten anlegen, wären diese die sicherste Wahl.
Pflanzen und Steine sollten eine harmonische Beziehung haben
Welche sind die besten Steingartenpflanzen?
Wie schon erwähnt, sollten Sie beim Steingarten Anlegen die Pflanzen an alle konkreten Bedingungen anpassen wie zum Beispiel an die benutzten Gesteine. Je nach Ausrichtung des Gartens und der Bodenbeschaffenheit sowie auch nach vorhandenem Schatten können Sie die perfekten Steingartenpflanzen aussuchen. Und die Auswahl ist richtig groß. Zwei der beliebtesten Klassiker sind die Hauswurz und der Mauerpfeffer mit seinen zarten gelben Blüten. Aber auch andere Sukkulenten-Arten fühlen sich in Steingärten besonders wohl und sind extrem leicht zu pflegen.
Viele Polsterstauden, wie beispielsweise Polsterphlox, Blaukissen und Steinkraut, sind ebenso eine willkommene Begrünung für steinige Gärten und verleihen ihnen frische Farbtupfer. Weitere Steingarten-Favoriten sind Grasnelken, Sand-Strohblumen, Zwerg-Glockenblumen, Sandglöckchen, Gewöhnliche Katzenpfötchen, Walzen-Wolfsmilch, Schleifenblumen sowie Kleines Habichtskraut.
Viele der Steingartenpflanzen sind eigentlich Frühblüher und verschönern die kleine Berglandschaft vorwiegend im April und Mai. Kombinieren Sie diese deswegen mit Sommerblumen und -pflanzen wie Sonnenröschen, Zierlauch, Stachelnüsschen oder den violett blühenden Küchenschellen. Auch Immergrüne, Ziergräser und duftende Bergkräuter dürfen in Ihrem Steingarten nicht fehlen.
Wenn Sie einen Steingarten anlegen möchten, stehen diese zwei Klassiker ganz ober auf der Liste
Wie pflegt man einen Steingarten richtig?
Einer der größten Vorteile eines Steingartens ist seine Pflegeleichtigkeit. Einmal etabliert brauchen die meisten Steingartenpflanzen nur ganz wenig Aufmerksamkeit. Sie werden nur selten gegossen und im Prinzip nicht geschnitten. Die Bepflanzung ist außerdem ziemlich robust und trotz den meisten Schädlingen und Krankheiten. Lediglich bei sehr niedrigen Temperaturen, wenn da kein Schnee liegt, sollte man schon ein Gartenflies oder Reisig als Schutz vor dem Frost benutzen.
Extra Tipp: Am Anfang sowie auch bei Hitzewellen sollten Sie Ihren Steingarten schon regelmäßig gießen. Jäten Sie außerdem immer Unkraut rechtzeitig, damit dieses den Pflanzen die Nährstoffe aus dem Boden nicht wegnimmt.
Seien Sie achtsam und liebevoll zu Ihrem Steingarten und geben Sie Ihr Bestes nicht nur beim Planen und Anlegen, sondern auch bei der Pflege. Erschaffen Sie eine wundervolle, steinige Landschaft, die zum absoluten Hingucker wird und jeden zum Verweilen einlädt.
Steingarten anlegen ist eine wahre Kunst
Eine sogenannte Kräuterspirale zählt ebenso zu den Steingärten zum Selbermachen
Sehr beliebt sind auch die Feng Shui Steingärten im japanischen Stil
Ein kleiner Gartenteich bereichert den steinigen Garten auf eine unvergleichbare Art und Weise