Kartoffelkäfer bekämpfen? Wie gelingt es Ihnen ohne Chemie
Alle Hobbygärtner kennen die kleinen gelb-rötlichen Gesellen im Garten, die durch ihre schwarz gestreiften Panzer auffallen. Diese sind eine echte Plage, denn sie können als Larven sowie als ausgewachsene Käfer ganze Pflanzen kahlfressen. Sie ernähren sich von den Blättern. Das Problem ist eigentlich, dass man diese schwer loswerden kann. Taucht der Kartoffelkäfer einmal im Garten auf, kann seine Bekämpfung Jahrzehnte dauern. Dieser kleine Schädling passt sich leicht an widrige Bedingungen an und entwickelt sogar eine Immunität gegen chemische Insektizide. Jeder Besitzer eines Nutzgartens, wo er Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und Paprika anbaut, steht oft vor dem Dilemma: wie kann man die lästigen Kartoffelkäfer bekämpfen? Muss man auf chemische Mittel zugreifen oder will man lieber gut erprobte Methoden mit Hausmitteln verwenden? Wie geht man mit den kleinen Insekten im Garten um und wie man die Kartoffelkäffer effektiv ohne Chemie bekämpft, wollen wie im Folgenden erforschen.
Viele Hobbygärtner kombinieren unterschiedliche Methoden, um die lästigen Kartoffelkäfer bekämpfen zu können.
Was sollten Sie über die Kartoffelkäfer wissen?
Der bei uns als Kartoffelkäfer bekannte Schädling trägt den wissenschaftlichen Namen Leptinotarsa descemlineata. Er wird aber auch oft Colorado-Käfer genannt, denn ursprünglich stammt der aus den amerikanischen Rocky Mountains. Die Schädlinge sind bis 15 mm lang, schwarz-gelb gestreift, nur ihre Larven sind gelb bis rotbraun gefärbt. Sie erscheinen Anfang Mai im Garten und vermehren sich sehr intensiv. Jedes Weibchen legt zwischen 400 und 1200 Eier in einem Lebenszyklus ab. Davon entwickeln sich nach 10 bis 12 Tagen die ersten Larven. Diese lagern sich an den Unterseiten der Pflanzenblätter und wachsen schnell heran. Im Juli entwickelt sich eine zweite Käfergeneration. Wenn man die Kartoffelkäfer nicht rechtzeitig bekämpft oder keine vorbeugenden Maßnahmen gegen die Plagen vornimmt, können sie großen Schaden im Garten anrichten. Sie greifen nicht nur die Kartoffelpflanzen an, sondern auch Tomaten, Paprika und Auberginen. Wenn Sie diese Gemüsesorten in Ihrem Garten anbauen , dann müssen Sie Kartoffelkäfer bekämpfen!
Die Larven sind orange in Farbe.
Sie sind auf der Unterseite der Pflanzenblätter zu entdecken.
Wegen ihres bunten Gewands sind die Kartoffelkäfer gut mit bloßem Auge zu erkennen.
Wie kann man Kartoffelkäfer bekämpfen, ohne chemische Insektizide dafür zu verwenden?
Im Mai sollten Sie sich im Garten zuerst nach den rötlich gefärbten Larven der Colorado-Käfer umschauen. Gewöhnlich sind sie auf der Unterseite der Blätter der Kartoffelpflanzen, aber können auch bei anderen Nachtschattengewächsen vorkommen. Wenn Sie ovale, orangenfarbene Eier an den Blättern sehen, dann können Sie sicher sein, Ihre Pflanzen sind von Kartoffelkäfern befallen. Früher beseitigte man zuerst die Larven und dann die ausgewachsenen Colorado-Käfer von Hand. Man sammelte die Schädlinge in der Hand auf und entsorgte sie dann im Restmüll. Heutzutage gibt es effektivere Methoden, mit denen man die Kartoffelkäfer bekämpfen kann. Wir raten aber definitiv von jeglichen chemischen Insektiziden ab, weil die Schädlinge bereits resistent dagegen geworden sind. Wir schlagen Ihnen einige biologische Bekämpfungsmittel vor, die Sie selbst herstellen können oder bereits zu Hause haben:
Jeder vorausschauende Hobbygärtner muss unbedingt etwas gegen die schwarz-gelb gestreiften Schädlinge unternehmen.
Die kleinen Bestien können ganze Pflanzen skelettieren.
1) Brennnesseljauche selber machen
Wir beginnen unsere Liste der biologischen Schutzmittel gegen Colorado-Käfer mit der Brennnesseljauche. Diese gilt als der perfekte Dünger für viele Nutzpflanzen. Ihre Anwendung wird eher als eine vorbeugende Maßnahme betrachtet. Man kann sie absolut kostenlos zu Hause herstellen und damit die Blätter der Kartoffelpflanzen regelmäßig bespritzen. Damit stärken Sie die Widerstandskräfte Ihrer Pflanzen und bringen das Risiko für einen Käferbefall auf das Minimum!
Altes Motto gegen die Schädlinge: „Sei kein Kämpfer, sein kein Schläfer, acht‘ auf den Kartoffelkäfer!“
2) Meerrettich-Jauche gegen die Kartoffelkäfer
Ein anderes natürliches Spritzmittel gegen die schwarz-gelb gestreiften Käfer ist eine Meerrettich-Jauche. Mit dem Wurzelgemüse kann man die Kartoffelkäfer bekämpfen und diese für lange aus dem eigenen Garten vertreiben. Sie brauchen für 10 l Jauche ein Kilo frischen Meerrettich oder 200 g getrockneten. Vermischen Sie Wasser und Meerrettich in einem Eimer und lassen Sie die Flüssigkeit an einem sonnigen Ort im Freien einige Tage lang ruhen. Dann ist die Meerrettich-Jauche fertig zum Einsatz im Kampf gegen die Käfer. Füllen Sie damit eine Spritzflasche und besprühen Sie alle paar Tage Ihre Kartoffelpflanzen.
Besprühen Sie die Pflanzenblätter mit Meerrettich-Jauche.
3) Pfefferminze – ein Multitalent im Garten
Sie können selbst einen Sud mit Pfefferminzblättern zubereiten und damit die Kartoffelkäfer bekämpfen. Für die Minze-Brühe brauchen Sie zwei Handvoll Pfefferminzblätter, fünf Liter heißes Wasser und einen Eimer. Übergießen Sie die Blätter mit dem Wasser und lassen Sie die Brühe ca. 30 Minuten durchziehen. Durchsieben Sie sie und verdünnen Sie die Pfefferminz-Brühe mit Wasser im Verhältnis 1:10. Damit sagen Sie den Colorado-Käfern den Kampf an, indem Sie Ihre Pflanzen regelmäßig besprühen.
Fraßspuren an den Blättern sind ein deutliches Zeichen, dass Ihre Pflanzen von Kartoffelkäfern befallen sind.
- Urgesteinmehl soll ebenfalls gut beim Kartoffelkäfer bekämpfen sein. Es wirkt wie ein Düngemittel und stärkt die Abwehrkräfte der Pflanzen. Wenn Sie aber das graue Pulver über die Blätter streuen, dann töten es die Larven. Das heißt, der Einsatz von Urgesteinmehl ist nur zu empfehlen.
- Kaffeesatz hat sich als das perfekte Düngemittel für Blumen und Gartenpflanzen durchgesetzt. Durchstöbern Sie ruhig unsere Internetseite und Sie finden zahlreiche Artikel über dessen Einsatz. Kaffeesatz hilft auch beim Bekämpfen der Kartoffelkäfer, denn die kleinen Bestien mögen den Geruch und den Geschmack von Kaffeepulver nicht! Verteilen Sie früh am Morgen nur etwas vom getrockneten Kaffeesatz auf den Blättern und Sie werden von dessen Wirkung überrascht sein!
Früher hat man die Kartoffelkäfer von Hand angesammelt.
Das macht man nicht mehr, denn es gibt effektive biologische Bekämpfungsmittel.
Mit welchen Mitteln wollen Sie die Kartoffelkäfer bekämpfen?