Moos im Rasen entfernen – Tipps und Tricks der Umwelt zuliebe
Wenn Sie Ihren Rasen häufig gießen und es auch einige schattigere Stellen gibt, die nicht viel direktes Sonnenlicht abbekommen, dann ist das Auftreten von Moos wirklich unvermeidlich. Heutzutage entscheiden sich immer mehr Gärtner dafür, ihren pflegeintensiven Grasrasen hinter sich zu lassen und ihn komplett durch Moos, Microklee oder eine andere bodendeckende Pflanzenart zu ersetzen. Wenn Ihnen der Englische Rasen jedoch immer noch am Herzen liegt und er wirklich perfekt aussehen soll, dann ist der heutige Artikel genau richtig für Sie. Hier verraten wir Ihnen Tipps und Tricks, wie Sie Moos im Rasen entfernen, ganz ohne aggressive chemische Herbizide. Stattdessen zeigen wir Ihnen, wie einfach Sie mit gewöhnlichen Hausmitteln und rechtzeitiger Vorbeugung gute Ergebnisse erzielen können.
Inhaltsverzeichnis
Im Wald sieht Moss ganz zauberhaft aus, im Rasen hat er aber nichts zu suchen
Mythen und Wahrheiten rund um die Moosvernichtung im Rasen
Wir lesen immer wieder über Hausmittel, die den Moos angeblich aus dem Rasen vertreiben sollen. Salz, Essig, Natron und Waschsoda, Coca-Cola, sogar Fleckenentferner und Bleiche kommen manchmal zum Einsatz. Bei gezielter Anwendung stirbt das Moos dann tatsächlich innerhalb weniger Stunden oder Tage, das Gras rundherum allerdings auch. Oft hinterlässt diese Behandlung dann noch hässlichere, kahle und gelbbraune Stellen im Rasen.
Manche dieser Hausmittel eignen sich ganz gut zur Reinigung von Gartenmöbeln, Gehwegen, Patios, Terrassen, Hausfassaden, sogar Dächern. Im Garten tun sie jedoch genauso viel Böses wie Gutes und haben dort also nichts zu suchen.
Die Verwendung von Essig und Kochsalz im Garten und auf versiegelten Flächen ist in vielen Regionen Deutschlands inzwischen sogar verboten. Mit diesen Hausmitteln werden nämlich nicht nur alle Pflanzen getötet, der Boden bleibt auch für mehrere Jahre hinweg unfruchtbar!
Hausmittel, die Unkraut töten, bringen auch Zierpflanzen um
Salz und Essig bleiben lieber in der Küche
Moos im Rasen entfernen mit wirksamen Methoden
Gezielte Angriffe auf Moos und sonstiges Unkraut bringen keine dauerhaften Ergebnisse. Obendrein hinterlassen sie optisch unschöne kahle Stellen im Rasen. Nur nach ein paar Wochen taucht die kriechende Pflanze dann wieder auf, denn die Lebensbedingungen bleiben immerhin die Gleichen. Moos braucht nicht viel, um zu wachsen und zu gedeihen. Er benötigt lediglich etwas Schatten, einen feuchten und nährstoffarmen Boden mit schlechter Drainage.
Um das Moos nicht nur aus dem Rasen zu entfernen, sondern auch dessen Neubildung vorzubeugen, müssen die Ursachen für das erstmalige Auftreten nach und nach angegangen werden. Macht man das Rasengras wieder gesund, schafft es auch selber, Unkraut zu unterdrücken.
Vorbeugen ist die beste Medizin
Schatten
Manche Gärten sind aus verschiedenen Gründen einfach schattiger als andere. Ob durch die Krone eines großen Baumes oder die Fassade eines Gebäudes, Schatten ist manchmal unvermeidlich. Rasengras ist generell eine sehr lichthungrige Pflanze. Heutzutage gibt es jedoch keine einzige Rasengrasart, die Sie pflanzen können.
In Baumärkten und Gartencentern sind zahlreiche Arten und Sorten erhältlich, die unterschiedlichen Bedingungen standhalten. Für Schatten kaufen Sie am besten eine spezielle Schattenrasen Mischung. Besonders Lägerrispengras (Poa supina) sollte darin auf jeden Fall vorhanden sein, denn dieses ist gegenüber Moos besonders konkurrenzstark. Abhängig von den anderen enthaltenen Gräsern muss Ihre Pflegeroutine jedoch möglicherweise etwas geändert werden. Schattenrasen Mischungen sind oft etwas weniger trittfest und tiefschnittverträglich.
Lägerrispengras kann auch ohne andere Grasarten verwendet werden
Es ist sehr robust, trittfest und auch schattentolerant
Bodenfeuchtigkeit und Drainage
Staunässe tut keiner Zierpflanze gut, dem Moos aber schon. Schlechte Drainage kann oft auf schlechte Bodenqualität mit viel Ton und Lehm zurückgeführt werden. Auf den Rasenflächen liegt es außerdem häufiger an einer Verdichtung des Bodens durch Rasenfilz. Es handelt sich dabei um eine oberflächliche Schicht aus abgestorbenem Rasenschnitt und Wurzeln. Die noch lebenden Pflänzchen bekommen dadurch nicht ausreichend Sauerstoff und können das Gieß- oder Regenwasser kaum mehr aufnehmen. Wenn man jetzt nichts unternimmt, sterben die Grashalme allmäßlich ab und werden vollständig durch Moos ersetzt.
Der beste Weg, um die Bodendrainage zu verbessern, besteht ganz einfach darin, den Rasen zu vertikutieren. Dadurch wird nicht nur der Rasenfilz herausgezogen, sondern auch der Moos und sonstiges Unkraut. Das Rasengras kann danach wieder aufatmen, Wasser und Nährstoffe aufnehmen, schnell und dicht wachsen. Es wird strapazier- und konkurrenzfähiger gegenüber Unkraut. Die beste Zeit zum Vertikutieren ist im Frühling ab April oder im Spätherbst. Danach werden der Rasenfilz und Moos abgeharkt und kahle Stellen nachgesät. Ist der Boden lehmig oder tonhaltig, dann streut man nach dem Vertikutieren zusätzlich Rasen- oder Bausand.
Rasenflächen müssen einmal im Jahr vertikutiert werden
Kein Vertikutierer? Keine Sorge! Diesen können Sie sehr kostengünstig beim Baumarkt mieten
Moos im Rasen entfernen – mit einer herkömmlichen Harke geht es auch ganz einfach
Nährstoffmangel
Moos fühlt sich am besten in armen Böden, denen es vor allem an Stickstoff, Kalium und Eisen fehlt. Stickstoff-, Eisen- und Kaliummangel haben alle sehr ähnliche Symptome – das Gras wird gelb, allmählich strohartig und wächst nur noch sehr langsam und schwach. In Baumärkten und Gartencentern kann man schnell zahlreiche spezielle Rasendünger entdecken, die diese Nährstoffe liefern. Dünger kann man auch ganz einfach zu Hause mischen.
Rasenschnittjauche, Kompost- oder Wurmhumus enthalten beispielsweise sehr hohe Mengen an Stickstoff, Kalium, Phosphor und anderen Nährstoffen, die der Rasen zum Gedeihen braucht. Sie sind einfach zuzubereiten und erfordern nur ein wenig Geduld. Wir haben die Rezepte und ihre Anwendungsweise in einem unserer speziellen Artikel über hausgemachten Rasendünger vorgestellt. Diesen können Sie hier lesen.
Microklee reichert den Boden an und unterdrückt Unkraut und Moos
Wenn Sie oft damit kämpfen, dann kaufen Sie am besten eine Rasenmischung mit Microklee
Eisendünger ist sogar noch einfacher und schneller zu machen. Dazu brüht man ganz einfach einen Liter starken grünen Tee und verwendet ihn verdünnt mit dem Gießwasser. Die Alternative: abgestandenes Bier. Zwei Tage altes Bier enthält nicht nur überraschend hohe Mengen an Eisen, sondern auch Natrium, Kalzium, Kalium und Phosphor. Die Flasche muss dazu offen stehen und zum Schluss nicht mehr schäumen. Das alte Bier wird ebenfalls verdünnt beim Gießen angewendet. Alle ein bis zwei Wochen wiederholen Sie die Behandlung oder bis das Rasengras wieder saftig grün aussieht.
Beim Eisenmangel werden die Blätter gelb, nur die Blattadern bleiben grün
Moos im Rasen entfernen mit Hilfe von einem speziellen Tee
Wenn Sie Moos im Rasen entfernen möchten, müssen Sie vor allem die Ursachen für den Befall klären und angehen. Gesundes Rasengras ist sehr konkurrenzfähig und kann Unkraut auch selber unterdrücken.
Durch richtiges Bewässern und Düngen halten Sie Ihren Rasen in einem perfekten Zustand
Sie können durch richtiges Vertikutieren ebenso das Moos im Rasen entfernen