Microklee – Klee statt Rasen? Wir nehmen den Gartentrend unter die Lupe
Klee wird ebenso wie Moos im Rasen oft als invasive Art von Unkraut angesehen. Die meisten Gärtner, die sich einen gepflegten Garten wünschen, führen also einen ständigen Kampf gegen diese winzigen pflanzlichen Eindringlinge. Viele sind jedoch auch ihres pflegeintensiven Rasens überdrüssig und entscheiden sich dafür, ihn durch dieselben Pflanzen zu ersetzen, die sie ursprünglich zerstören wollten. In letzter Zeit erobern Trends wie Moosrasen und Kleerasen langsam aber sicher den traditionellen Grasrasen. Sie sind pflegeleicht, umweltfreundlich, trittfest, gut geeignet für die unterschiedlichsten Standorte und Bodenbeschaffenheiten. Und wo Moos nicht wachsen kann, weil der Standort zu sonnig und trocken ist, kommt der Microklee ins Spiel. In unserem heutigen Beitrag wollen wir uns auf Letzteres konzentrieren und Ihnen einzigartige und kreative Möglichkeiten zeigen, Ihren Rasen durch Microklee zu ersetzen. Hier erfahren Sie alle Vorteile dieser Mini-Pflanze und wie Sie sie richtig pflegen.
Schaffen Sie eine natürliche Wiese
So zauberhaft schön kann ein Kleerasen aussehen
Was ist Microklee denn überhaupt?
Microklee, wissenschaftlich unter dem Namen Trifolium repens var. Pipolina, Pirouette, Euromic oder auch geläufig Zwergklee bekannt, ist eine Gruppe von Unterarten des Weißklees, Trifolium repens. Obwohl sein genauer Ursprung unklar ist, ist es eine wohlbekannte Tatsache, dass Microklee vor über 100 Jahren ein breites Anwendungsgebiet hatte. Er war in allen Rasensamenmischungen enthalten, wurde auf Golfplätzen und Viehweiden, zur Düngung von Feldern, zur Unkrautunterdrückung, als Bienentrachtpflanze und sogar als Heilpflanze verwendet. Microklee eignet sich auch hervorragend als Bodendecker zwischen Trittsteinen und verhindert Erosion an steilen Hängen.
Inhaltsverzeichnis
Seine niedlichen drei Blätterchen sind etwa halb so groß wie normaler Weißklee. Microklee wächst bodennah, gleichmäßig und bildet keine unansehnlichen Büschel. Seine dunklen Blätter und Stängel verleihen dem Garten jede Menge visuelles Interesse.
Auf den ersten Blick kann man einen Microclover-Rasen leicht mit gewöhnlichen Grasrasen verwechseln. Diese Art von Klee wächst und verhält sich auch ähnlich wie Gras. Während der warmen Frühlings-, Sommer- und frühen Herbstmonate wächst der Microklee kräftig. Im Winter geht er dann in die Ruhephase.
Winzig und super niedlich, aber auch sehr wertvoll
Weißklee spielt auch heute noch eine wichtige landschaftliche Rolle
Zwergklee hat deutlich kleinere Blätter als Kriechklee
Vorteile des Zwergklees für Garten und Gärtner
Microklee war früher sehr beliebt und das aus vielen guten Gründen. Hier sind einige der größten und wichtigsten Vorteile dieser Mini-Pflanze:
Microklee verbessert die Bodenqualität: Weißklee und insbesondere Microklee ziehen große Mengen Stickstoff aus der Luft und lagern ihn im Boden um ihre Wurzeln herum ein. Stickstoff ist einer der wichtigsten Bestandteile zur Unterstützung eines gesunden und kräftigen Pflanzenwachstums.
Klee entzieht dem Boden auch Spurenelemente und speichert sie in seinen Blättern, Stängeln und Wurzeln. Wenn die alten Pflanzen sterben und sich zersetzen, werden sie zu natürlichem Kompost, der diese angesammelten Mineralien freisetzt und die Bodenqualität verbessert. Das Mischen von Microklee mit Rasengras verbessert die Dichte und Gesundheit des Rasens.
Microklee unterdrückt Unkraut: Klee wächst dicht und aggressiv und kann viele Unkräuter schnell überwuchern. Sie machen somit den Einsatz von jeglichen Herbiziden total überflüssig.
Hübsch und auch vorteilhaft für den Garten
Zwergklee hilft, die Bienen zu retten: Microklee treibt jedes Jahr im Frühling bis zum Sommer viele sprudelnde weiße Blüten, die viele Arten nützlicher Insekten, einschließlich Bienen, anziehen. Klee wird routinemäßig von Imker verwendet, um ihre Bienenvölker zu füttern.
Klee braucht überhaupt keine Pflege: Microklee wächst bodennah und braucht in der Regel gar nicht gemäht zu werden. Sie müssen nicht gedüngt werden, da sie ihre eigenen Nährstoffe bilden. Sie tolerieren nährstoffarme Böden und werden sie im Laufe der Zeit sogar verbessern. Das Einzige, was sie brauchen, ist gelegentliches Gießen an heißen Sommertagen.
Klee hat nichts gegen Hunde und Katzen: Unsere fleischfressenden Haustiere hinterlassen im Garten Kot und Urin, die allerdings durch den überhohen Stickstoffanteil den Rasen beschädigen. Gelbbraune, trockene Flecken sind die Folge. Mit Klee müssen Sie sich keine solche Sorgen machen, denn der Stickstoff macht ihm nichts aus.
Microklee bietet so viele Vorteile! Warum ist er dann nicht beliebter? Sein Ruhm wurde noch in den 1950er Jahren zunichte gemacht, als Gärtner begannen, chemische Herbizide und Düngemittel zu verwenden. Makelloser Englischer Rasen wurde auch zum Standard. Als immer mehr Menschen sich jetzt allerdings wieder organischen und natürlichen Produkten zuwenden, erfährt auch der Microklee ein wohlverdientes Wiederaufleben seiner Popularität.
Vierblättriger Glücksklee lässt sich auch im Microklee entdecken
Microklee fühlt sich samtweich unter den Füßen an
Er ist auch durchaus trittfest und robust
Das Problem mit traditionellem Grasrasen
Der perfekte Rasen hat tatsächlich einen negativen Einfluss auf die Umwelt. Grasrasen bestehen aus Monokulturen, die dem Boden Nährstoffe entziehen und die Anzahl nützlicher Insekten reduzieren. Es ist inzwischen auch eine wohlbekannte Tatsache, dass Monokulturen viel anfälliger für verschiedene Bakterien- und Pilzkrankheiten sind.
Chemische Düngemittel und Pestizide, die verwendet werden müssen, um den Rasen grün aussehen zu lassen, verseuchen durch Abfluss und Abdrift das Wasser. Studien haben gezeigt, dass benzinbetriebene Mäher und Trimmer die Luft tatsächlich ebenso viel verschmutzen als moderne Autos. Große Rasenflächen erfordern zudem noch fast das ganze Jahr über konstante Knochenarbeit und Pflege. Säen, Gießen, Düngen, Jäten und Vertikutieren stehen alle auf der Do-To-Liste.
Nicht alles, was grün ist, ist auch umweltfreundlich
Rückenschmerzen nach der Rasenpflege? Ersetzen Sie das Gras durch Klee!
Kleewiese richtig säen und pflegen
Möchten Sie Microklee im eigenen Garten haben? Im Baumarkt und Gartencenter finden Sie reine Microklee Packungen oder aber auch Mischungen aus Klee und traditionellem Rasengras. Beide Produkte funktionieren wirklich gut und sorgen für einen hübschen, fast immergrünen und gesunden Rasen.
Die Aussaat erfolgt am besten etwa Mitte Mai oder bei Durchschnittstemperaturen von 20 Grad. Das schafft ideale Bedingungen für eine starke und schnelle Keimung. Gießen Sie nach der Aussaat gründlich, um den winzigen Samen einen Auftrieb zu geben. Innerhalb von weniger als einer Woche sollten Sie bereits die ersten winzigen dreiblättrigen Pflanzen entdecken können. Halten Sie die Erde etwas feucht, während sich die Sämlinge noch entwickeln. Danach müssen Sie nur noch an sehr heißen Sommertagen oder bei merklicher Austrocknung gießen.
Behandeln Sie Ihren Rasen nicht mit chemischen Düngemitteln, Pestiziden oder ähnlichen Produkten, denn sie können damit Ihren Klee schnell umbringen. Diese Art von Rasen muss nicht gemäht werden. Einige Gärtner entscheiden sich dafür, das Blühen ihres Microklees durch Mähen zu stoppen, wir raten allerdings davon ab. Ein blühender Rasen sieht nicht nur umwerfend schön aus, sondern tut unseren kleinen Insekten-Gartenhelfern auch sehr gut.
Klee bleibt länger grün als Gras und zwar ohne Bücken
Vom gelegentlichen Gießen profitieren natürlich alle Gartenpflanzen
Die Samen sind winzigklein und keimen sehr schnell
Microklee ist der beste Rasenersatz hinweg. Er sieht nicht nur hübsch aus, er bleibt auch immergrün, benötigt keine Pflege und ist viel umweltfreundlicher als gewöhnliches Rasengras. Geben Sie dem niedlichen Zwergklee eine Chance!
Die perfekte Mini-Pflanze zur Fugen- und Trittsteinbepflanzung
Klee hat tiefe Wurzeln und zieht Wasser aus der Erde, benötigt also nur gelegentliches Gießen