Rasendünger selber machen mit Liebe zur Natur – Rezeptideen und Gartentipps
Wir können mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass jeder Hobbygärtner einen Rasen in seinem Außenbereich haben möchte. Die schöne Grünfläche ist der perfekte Ort zum Entspannen und Sonnenbaden, Spielen mit den Kindern und Haustieren, Organisieren von Partys mit Freunden und Verwandten. Sie lässt den Garten luxuriös und gepflegt aussehen. Doch allzu oft sehen Hobbygärtner nur die positiven Aspekte eines Rasens und vergessen oder unterschätzen seine negativen Aspekte. Um von Frühling bis Herbst grün und gesund auszusehen, braucht ein Rasen fast das ganze Jahr über Pflege. Säen, Gießen, Jäten, Vertikutieren und auch Düngen stehen auf Ihrer Do-To-Liste. Apropos Düngung: Jeder Rasen muss etwa viermal im Jahr gefüttert werden. Wenn Sie dabei hochwertige Produkte wählen, dann können diese bei einer großen Grünfläche im Laufe der Zeit die Geldbörse ordentlich belasten. Glücklicherweise kann man Rasendünger selber machen und auf diese Weise nicht nur Geld sparen, sondern auch der Umwelt guttun.
Ein schöner Rasen erfordert auch ganz schön viel Pflege und Aufmerksamkeit
Rasendünger kann für Mensch und Tier gefährlich sein
Rasendünger sind keinesfalls harmlos! Produkte mit Zugaben zur Unkraut- oder Moosvernichtung, mineralische und sogar einige organische Dünger können Kinder, Haustiere und wilde Gartengäste wie Vögel, Bestäuberinsekten, Igel usw. vergiften. Viele Rasendünger sind in Form winziger, wasserlöslicher Perlen erhältlich, die für die Neugierigen ganz schön verlockend erscheinen.
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Beim Kauf muss man also unbedingt auf die Zutatenliste schauen. Rhizinusschrot, Schachtelhalm-Extrakt, Eisen(II)-sulfat, Ammoniak, Phosphat und Nitrat sind alle hochgiftig, reizend, ätzend oder umweltschädlich. Dass Mineraldünger genauso giftig ist wie Kochsalz kann ganz schön irreführend sein. Ein Blick auf die Produktbeschreibung lohnt sich auch. Finden Sie die Anschrift „unbedenklich für Mensch, Tier und Natur” nicht, dann lassen Sie am besten die Finger weg davon.
Kinder und Haustiere müssen immer beaufsichtigt im Garten spielen
Für Amseln und andere Singvögel ist Rasendünger-Granular besonders gefährlich
Welche Nährstoffe benötigt denn ein Rasen?
Damit ein Rasen saftig grün und gesund aussieht, braucht er sehr viele Nährstoffe. Obwohl ein nahrhafter Boden einen großen Teil seines Bedarfs decken kann, muss auch der Gärtner seinen Beitrag leisten. Ohne genügend Nährstoffe beginnt der Rasen schnell auszutrocknen, zu vergilben und kahle Stellen zu bilden. Die Grünfläche wird auch zum Nährboden für eine Vielzahl von Unkräutern, die den geschwächten Zustand des Rasens ausnutzen.
Viele Gärtner, die ihren pflegeintensiven Rasen satt haben, entscheiden sich an dieser Stelle dafür, ihn vollständig durch Moos zu ersetzen. Abgesehen von häufigerem Gießen und Anspruch an mehr Schatten benötigt der Moosrasen keine weitere Pflege. Er ist samtweich und bleibt fast das ganze Jahr über immergrün.
Der Moosrasen wird von vielen Hausbesitzern bevorzugt, die eher einen schattigen Garten haben
Aber zurück zum traditionellen Rasen und seinem Nährstoffbedarf. Obwohl verschiedene Gräserarten unterschiedliche Bedürfnisse haben, benötigen sie alle Schwefel, Magnesium, Phosphor, Kalium und vor allem Stickstoff. Die Kombination von diesen Mineralien sorgt dafür, dass Ihr Rasen gesund wächst und äußeren Einflüssen, einschließlich Unkraut widerstehen kann.
Düngergaben erfolgen meistens in den späteren Nachmittagsstunden, vor dem Gießen und nach dem Mähen. Die erste Fütterung findet Anfang März statt, die zweite dann Mitte Mai, die dritte Ende Juli und die letzte Anfang Oktober. Zum Schluss verwendet man einen speziellen Herbstdünger, der den Rasen auf die kommenden Wintertage vorbereitet.
Die meisten Gräserarten sind überraschend nährstoffhungrig
Rasendünger selber machen – einfacher als Sie denken
Auch Sie können Ihren eigenen Rasendünger selber machen. Obwohl die Zubereitung länger dauert, als zum nächsten Gartencenter zu gehen und fertig abgepackten Rasendünger zu kaufen, sind die Ergebnisse absolut jeder Mühe wert. Diese zwei Rezepte sind nicht nur super effektiv, sondern auch absolut unbedenklich für Mensch, Tier und Umwelt.
Rasenschnittjauche
Rasenschnitt enthält alle Nährstoffe, die der Rasen eigentlich benötigt. Viele Gärtner entscheiden sich für Rasenmäher mit Fangkorb, aber das kann für die Gesundheit Ihres Rasens kontraproduktiv sein. Das Belassen des Grasschnitts nach dem Mähen im Rasen sorgt dafür, dass er sich langsam zersetzt und seine Nährstoffe wieder an den Boden abgibt. Wenn Sie auf Ihren Rasen keinen kleinen Rasenschnitt haben möchten oder einen Rasenmäher mit Fangkorb verwenden, gibt es natürlich eine praktische Alternative. Das folgende Rezept verwandelt Rasenschnitt in einen nährstoffreichen Flüssigdünger, den Sie sowohl für Ihren Rasen als auch für jede andere Garten- oder Topfpflanze verwenden können.
Um diese Jauche zuzubereiten, müssen Sie nur einen großen Eimer zu 2/3 mit Rasenschnitt, dann bis zum Rand mit Wasser füllen. Lassen Sie die Mischung dann abgedeckt 3-4 Tage (bis maximal zwei Wochen) fermentieren. Rühren Sie zweimal täglich um, um den Vorgang zu beschleunigen. Trennen Sie zum Schluss die Flüssigkeit mit einem Sieb von dem Grasschnitt. Verteilen Sie den Rasenschnitt in den Gartenbeeten. Verdünnen Sie 1 Teil Jauche mit 4 Teilen Wasser und gießen Sie dann einfach Ihren Rasen und Garten damit.
Extra-Tipp: Wenn Sie für Ihren Flüssigdünger normales Leitungswasser verwenden, lassen Sie das Chlor erst 24 Stunden verdunsten, bevor Sie es verwenden. Das Chlor kann viele nützliche Bakterien abtöten.
Der Rasenschnitt sollte nach dem Mähen nicht entsorgt werden
Im Grasschnitt stecken immer noch viele Nährstoffe, die Sie dem entziehen können
Kompost- oder Wurmtee
Komposttee, sowie Wurmtee bieten sehr ähnliche Resultate wie Rasenschnittjauche, jedoch mit einem zusätzlichen Vorteil. Sie beugen verschiedene Pilzinfektionen in Ihrem Garten vor und wirken als Barriere für jegliche Krankheitserreger. Von den beiden ist Wurmhumus im Allgemeinen nährstoffreicher.
Auch diese Dünger können für alle Ihre anderen Pflanzen verwendet werden, einschließlich verschiedener Nutzpflanzen. Sie können dafür Ihren eigenen Kompost oder Wurmhumus verwenden oder im Laden gekaufte Pakete nehmen.
Beginnen Sie, indem Sie einen alten Kissenbezug oder Leinensack mit einer Schaufel voll mit reifem Kompost oder Wurmhumus füllen. Binden Sie das Ende dann mit einer Schnur zusammen. In einen großen Eimer (20 Liter) geben, mit Wasser füllen, umrühren und mit einem alten Handtuch abdecken. Stellen Sie den Eimer für eine Woche an einen dunklen und warmen Ort, z. B. ins Gartenhaus oder in die Garage. Rühren Sie den Tee zweimal täglich um. Entfernen Sie nach einer Woche den Kompost oder Wurmhumus und streuen Sie ihn in Ihre Gartenbeete. Verdünnen Sie den Tee 1:1 mit Wasser und sprühen Sie ihn auf Ihren Rasen. Falls Ihre Grünfläche strapaziert ist, können Sie den Kompost- oder Wurmtee auch in voller Stärke verwenden.
Kompost ist das schwarze Gold des Gärtners
Rasendünger selber machen – diese Rezepte sollte jeder Hobbygärtner kennen. Sie sind unkompliziert, schaden der Umwelt nicht und helfen gleichzeitig dabei, dass Ihr Rasen vom Frühjahr bis zum Herbst grün und frisch bleibt.