Moderne Gartengestaltung stellt veraltete Vorstellungen auf den Kopf
Die traditionelle Wahrnehmung von der Gartengestaltung schließt genaue Regeln für alle Aufgaben im Laufe des Jahres ein. Die moderne Gartengestaltung ist jedoch ganz anders – sie folgt den Naturregeln auf einer ganz intuitiven Art und Weise. Der Nachweis dafür ist ein aktueller Artikel in New York Times basiert auf den Tipps der Direktorin von Brooklyn Bridge Park – Rebecca McMackin. Wir fassen in den folgenden Zeilen die Essenz von diesem Beitrag für Sie zusammen!
In Brooklyn Bridge Park werden die Regeln der modernen Gartengestaltung eingestzt
Die moderne Gartengestaltung basiert auf der Beobachtung
Rebecca McMackin ist zuständig für die Gartengestaltung von Brooklyn Bridge Park mit seinen beeindruckenden 34 Hektaren Grundfläche. In ihrer Arbeit kommt es auf die Erhaltung des Wildlebens im Garten und die natürliche Umwelt an. Traditionelle Gartengestaltungstipps sind eigentlich öfters ein Hindernis fürs Erreichen von diesen Zielen. Zum Beispiel könnte man das Einpflanzen von vielen Blumen, Bäumen und Gebüschen auf den Herbst verschieben. Hinterfragen Sie also lieber jede Regel! Denken Sie genauer nach, warum wir eigentlich einige Pflanzen zurückschneiden oder warum wir so viele davon im Frühling einsetzen. Die Logik dahinter entspricht immer weniger dem modernen Verständnis von dem richtigen Umgang mit unserer Umwelt.
Wie man eine ehemalige Industriezone in einen grünen Park verwandln kann – das zeigt man in Brooklyn
Pflanzen Sie so viel wie möglich im Herbst!
Im Artikel von New York Times wird eine radikale Veränderung der üblichen Vorstellung von der Gartengestaltung vorgeschlagen. Anstatt im Frühling sollte man so viel wie möglich im Herbst einpflanzen. Außerdem sollte man das Schneiden auslassen. Warum wäre das viel besser eigentlich? Das Einsetzen der Pflanzen im Herbst lässt ihnen Zeit, sich an die Umgebung anzupassen. Im Frühjahr ist die Zeit dafür eben sehr knapp.
Rebecca McMackin schreibt in New York Times über die neuen Gartentrends!
Schneiden Sie die Pflanzen im Herbst lieber nicht!
Die moderne Gartengestaltung verzichtet öfters aufs Schneiden der Pflanzen. Wenn man dazu greift, dann lieber nicht im Herbst. McMackin teilt eindeutig diese Meinung. Verzichtet man auf den Schnitt im Herbst, so werden die alten Stämme, verwelkten Blüten und Blätter die jungen Knospen und die Wurzeln vor Erfrieren schützen. So ähnlich geschieht es in der Natur auch!
Moderne Gartengestaltung kann in Städten betrieben werden
Gewinnen Sie Platz für die Natur zurück
Die moderne Gartengestaltung ist kreativ und gewinnt Flächen von Städten und industriellen Regionen für die Natur zurück. Der Park in Brooklyn ist ein deutliches Beispiel dafür. Er entstand auf der Fläche von einem verlassenen Stadtviertel. Gebaut wurde er direkt auf einer Schiffanlegestelle und erstreckt sich ungefähr 20 km entlang von East River auf der Brooklyner Seite der Brücke. Die Gartenarchitektur ist übrigens ein erfolgreiches Projekt von Michael Van Valkenburgh Associates.
Die moderne Gartengestaltung stellt viele altbekannte Regeln auf den Kopf
Wenn man den Naturregeln folgt, so tobt das Wildleben im Garten!
Der Brooklyn Bridge Park hat eine sehr interessante Landschaft, die ganz aus natürlich aussehenden Hügeln, Wiesen, breiten Rasenflächen und Fußballspielfeldern besteht. Kaum zu glauben, dass vor 11 Jahren dies alles diverse Stadt- und Industriezonen waren. Nun ist das ein Fluchtort für vielfältige und seltene Pflanzen und Tierarten. Dasselbe könnte auch mit jedem anderen Garten geschehen, der die natürlichen Regeln der modernen Gartengestaltung folgt. Das macht das Naturerlebnis vollkommener, denn man genießen nicht nur das üppige Grün, sondern auch die schönen Farben und Gesänge der Insekten und der Vögel.
Umgeben Sie sich mit üppigem Grün, indem Sie sich an die Regeln der modernen Gartengestaltung halten
Dynamisch und zugleich organisch sollte die moderne Gartengestaltung sein
Man sollte die organischen Prozesse in der Natur erkennen und diese fördern. Dabei ist mehr Beobachtung angesagt und Handlung – nur wenn das wirklich notwendig ist. Das Loslassen der Kontrolle macht einen wichtigen Teil dieser Einstellung aus. Es heißt nicht, dass wir das Gartendesign gar nicht vorplanen sollen. Es ist bloß wichtig, dass er womöglich auf die natürlichen Besonderheiten des Wachstums ausgerichtet ist. Das macht für uns weniger Arbeit und wird auch vom Wildleben besser wahrgenommen.
Wenn Sie den natürlichen Regeln folgen, machen Sie sich die Gartengestaltung einfacher
Warum sollten wir aber die Gartengestaltungsregeln loslassen?
Will man mit den neuen Gartengestaltungsregeln sagen, dass wir bisher alles falsch gemacht haben? Sicherlich nicht! Unser Lebensstil und somit die Anforderungen an die Gartengestaltung haben sich bloß stark verwandelt. Die traditionellen Regeln gelten immer noch, doch sie treten ganz natürlich in den Hintergrund zurück. Die modernen Trends sind kein Muss, doch immer mehr Menschen folgen diesen ganz intuitiv. Traditionelle Regeln für die Gartengestaltung wurden vor Hunderten von Jahren entwickelt. Sie entstanden in einer Zeit, in welcher der Formschnittgarten praktisch ein Muss war. Ein Teil der Arbeit war das Wachsen exotischer Pflanzenerten in neuen Weltregionen und Klimazonen. Dafür musste man immer sehr strenge Regeln einhalten. Naturgärten werden heutzutage als ästhetisch ansprechender wahrgenommen. Mittlerweile unterordnet man sich den natürlichen Wachstumsprozessen, die den Pflanzen in deren Entwicklung einen freien Lauf lassen. Somit trägt jeder Gartner auf lokaler Ebene zu einem globalen Ziel hinsichtlich der Umwelt bei, nämlich zu Biodiversität und ökologischer Funktionalität.
Der Naturgarten wird von immer mehr Menschen vorgezogen
Der Herbst ist also zum Einpflanzen da!
Beschäftigen wir uns nun ein bisschen damit, warum man lieber im Herbst anstatt im Frühling so viel wie möglich einpflanzen sollte. Die Erfahrung von McMackin aus den letzten Jahren zeigt eindeutig, dass die Risiken für die Pflanzen im zweiten Fall viel mehr sind. Öfters beginnt die warme Saison mit einer Kombination aus wechselhaften Wetterbedingungen. Das hindert die gute Entwicklung der Wurzeln. Der Temperaturwechsel im Herbst verläuft viel sanfter und das macht die Anpassung an die Umgebung einfacher. In der Zeit bis zum Frühling bekommen die Pflanzen auch genügend Wasser durch die Regenfälle, was gerade am Anfang extrem wichtig ist. Das spart natürlich viele Ressourcen und Arbeit.
In Naturgärten schneidet man die Pflanzen seltener zurück
Im Frühling sollte man das Unkraut entfernen
Widmet man sich dem Einpflanzen im Herbst, so hat man die Hände für andere wichtige Tätigkeiten frei. In dieser Zeit entwickelt sich nicht nur die Pflanzen, sondern auch das Unkraut wird üppig. Man könnte sich in den Monaten April und Mai mit dessen Entfernung auseinandersetzen.
Das Wildleben und die moderne Gartengestaltung
Die Schmetterlinge als Beispiel
Das Einladen des Wildlebens in unsere Gärten ist ein Hauptanliegen für die moderne Gartengestaltung. Welche wissenschaftlich bewährten Methoden es dafür gibt, erklärt man am Beispiel der Schmetterlinge. Um genauer herauszufinden, was sie gerne mögen, führte man kleine Experimente durch. Es hat sich allerdings dabei erwiesen, dass die Pflanzen bereits gut entwickelt sein müssen. Setzen die Schmetterlinge deren Eier darauf vorzeitig, so könnten die Wurzeln dadurch zerstört werden.
Schmetterlinge kann man mit spezifischen Pflanzen anziehen
Die Migrationsvögel
Das Anziehen von verschiedenen Vögeln ist natürlich auch für die moderne Gartengestaltung entscheidend. Das macht sie vollständig und bringt sie in Einklang mit den natürlichen Prozessen. Vor allem Migrationsvögel sind dabei ein wichtiges Thema. Eine Hauptregel im Brooklyn Bridge Park ist, dass das Einpflanzen erst nach deren Zug in den Süden beginnt.
Weniger Schneiden und Reinigen, doch das Wachstum fördern
Viele der traditionellen Schneide- und Reinigungsarbeiten werden im Brooklyn Bridge Park ausgelassen. Das abgefallene Saatgut kann von den Vögeln gegessen werden und die Herbstblätter schützen die Wurzeln vor Erfrieren. Dennoch ist die Vorbereitung auf die Wintersaison nicht so einfach wie es klingt. Die erfahrenen Gartenarbeiter könnten an einigen Stellen die abdeckende Blätterschicht verdünnen oder in größere Haufen formen. Außerdem kann man Düngemittel beimischen, sodass die Erde mit mehr Nährstoffen angereichert wird. Weiterhin schaut man genau nach Zeichen von verschiedenen Krankheiten und Pest. Findet man damit infiziertes Material, so wird dieses entfernt und durch Blätter von anderen Orten ersetzt.
Die moderne Gartengestaltung bedeutet also nicht, bloß alles dem freien Lauf der Natur zu überlassen. Vielmehr beobachtet man die natürlichen Prozesse und folgt bei der Gartenarbeit deren Logik und üblichen Lauf. Alles klappt wesentlich intuitiver und macht einfach mehr Spaß. Wäre diese natürliche Gartengestaltung auch für Sie das Richtige?
Der Vogelgesang ist etwas Natürliches für die moderne Gartengestaltung